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VIII. Ostindien.
^ndia, jetzt Hindostan oder Ostindien genannt, ist ein sehr
großes Land im südlichen Theile von Asien, welches von Persien,
der Tartarei, Tibet, China und dem indischen Meere begranzt
und umgeben ist. Es hat seinen Namen, wie Einige wollen, von
dem Namen des Volkes Hindi oder Indi erhalten; nach Andern
aber von dem großen Fluß Indus oder Sindus, jetzt Sind. Im
weiteren Sinne begreift es die beiden großen Halbinseln diesseits
und jenseits des Ganges nebst allen Inseln des indischen Meeres,
und zwar von den philippinischen Inseln bis zur Insel Ceylon.
Das Zndia der Alten aber, von dem jetzt nur die Rede seyn kann,
war der Theil, welcher von den Bergen Parapamisus, Emodus
und Zmaus (Himmaleth), Zweige des taurischen Gebirgs, gegen
Norden begranzt wurde; das indische Meer machte die Süd- und
der Fluß Indus die Westgränze; gegen Osten gab es gar keine
Gränze, oder sie war vielmehr ganz unbestimmt und ungewiß.
Das Ganze mochte ungefähr die heutigen Länder: Sinde, Delhi,
Auhd, Agra und Bahor in sich begreifen, also die Gegenden des
nördlichen Theils zwischen dem Indus und dem Ganges. Die
Alten theilten es zwar nach dem Ganges in ein diesseitiges oder
westliches und jenseitiges oder" östliches Zndia (iutra und extra
VIII. Ostindien.
^ndia, jetzt Hindostan oder Ostindien genannt, ist ein sehr
großes Land im südlichen Theile von Asien, welches von Persien,
der Tartarei, Tibet, China und dem indischen Meere begranzt
und umgeben ist. Es hat seinen Namen, wie Einige wollen, von
dem Namen des Volkes Hindi oder Indi erhalten; nach Andern
aber von dem großen Fluß Indus oder Sindus, jetzt Sind. Im
weiteren Sinne begreift es die beiden großen Halbinseln diesseits
und jenseits des Ganges nebst allen Inseln des indischen Meeres,
und zwar von den philippinischen Inseln bis zur Insel Ceylon.
Das Zndia der Alten aber, von dem jetzt nur die Rede seyn kann,
war der Theil, welcher von den Bergen Parapamisus, Emodus
und Zmaus (Himmaleth), Zweige des taurischen Gebirgs, gegen
Norden begranzt wurde; das indische Meer machte die Süd- und
der Fluß Indus die Westgränze; gegen Osten gab es gar keine
Gränze, oder sie war vielmehr ganz unbestimmt und ungewiß.
Das Ganze mochte ungefähr die heutigen Länder: Sinde, Delhi,
Auhd, Agra und Bahor in sich begreifen, also die Gegenden des
nördlichen Theils zwischen dem Indus und dem Ganges. Die
Alten theilten es zwar nach dem Ganges in ein diesseitiges oder
westliches und jenseitiges oder" östliches Zndia (iutra und extra