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Friederich, Johann Konrad
Die Wundermappe oder sämmtliche Kunst- und Natur-Wunder des ganzen Erdballs: Treu nach der Natur abgebildet und topographisch-historisch beschrieben (2. Haupt-Abtheilung, 2. Band): Asien — Frankfurt am Main: Comptoir für Literatur und Kunst, 1839

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.66632#0503

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— 307 —

Ein Götzenbild zu Osaka.

Osaka (Osaga, Br. 35015^50"), eine der fünf Reichs- und
größten Städte Japans. Sie liegt an der Mündung der Jedo-
gowa, die in mehreren Armen durch die Stadt fließt, und wor-
über kostbare Brücken von Cedernholz führen, und an der Bai von
Osaka, ist nach japanesischer Art gut befestigt, hat eine starke Cita-
delle, enge Straßen, die sich schnurgleich durchkreuzen, aber nicht
gepflastert sind, zwei Stockwerke hohe Häuser, und eine äußerst
starke Bevölkerung, wie denn die Japanesen bloß die Zahl der
streitbaren Männer auf 80,000 berechnen wollen. Sie nährt
sich von Gewerben und Handel, und macht den Hafen von Myako,
doch soll derselbe nur von kleinen Schiffen besucht werden kön-
nen, da die Bai zu seicht und für große Schiffe nicht fahrbar
ist. Da die Lage der Stadt überaus reizend und alle Bedürfnisse
im Ueberflusse vorhanden und wohlfeil sind, so halten sich hier
immer eine Menge reicher Privatleute auf, um in Ruhe und vol-
lem Genüsse ihre Renten zu verzehren. Die Stadt wird von
zwei kaiserlichen Gouverneuren befehligt, wovon einer sich immer
an dem Hof des Kubo aufhalten muß, die Citadelle hat ihren
eigenen Commandanten. In einem Tempel zu Osaka wird der
hier abgebildete Götze inbrünstig verehrt.
 
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