Friederich, Johann Konrad: Die Wundermappe oder sämmtliche Kunst- und Natur-Wunder des ganzen Erdballs: Treu nach der Natur abgebildet und topographisch-historisch beschrieben (2. Haupt-Abtheilung, 2. Band): Asien (Frankfurt am Main: Comptoir für Literatur und Kunst, 1839)

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haische, das Türkische, Kurdische und Lurische, in welchem Anbe-
Lrachte man sie als eigenthümliche Völker kann gelten lassen.
Stets im Reisen begriffen, kümmern sich diese Nomaden um keine
Zukunft, und erreichen ihr Lebensziel, ohne das Ende ihrer Wan-
derungen vor Augen zu haben. Fremd in allen Gegenden, aber
trotz aller Unwissenheit ohne Fanatismus, hegen sie einen lebhaften
Eifer für den Islamismus. Ihr Grundsatz ist: die Welt durch-
wandern, heißt ein neues Daseyn erringen; bleibt das Wasser im
Teiche stehen, so wird es trübe und ungesund; erst wenn es von
dannen lauft, gewinnt es gedeihliche Milde und angenehme Klar-
heit. — Zn Ansehung des Staates und der daraus hervorgehen-
den Gewohnheiten hält der persische Bauer die Mitte zwischen den
Nomaden und Städtebewohnern.
Wir beschränken uns hier auf die allgemeine Eintheilung des
persischen Volkes in Tadschiks und Nomaden, und unterlassen die
Schilderungen einzelner Stämme, als der Gebern, Armenier, Kiur-
den rc. nach ihren Eigentümlichkeiten in Sitten und Gebräuchen rc.,
als nicht hierher gehörend.

Titel und Hofstaat des Schah.
Persiens Monarch führt den Titel Schah, so viel als König
oder oberster Herrscher. Sein einfacher Titel ist: Schah von
Persien; von den Unterthanen aber wird er auf die pomphafte
Weise angeredet: „Erhabenster unter den Lebendigen, Quell der
Majestät, der Größe, der Macht und des Ruhms, Ebenbild der
Sonne, Bruder des Mondes und der Sterne, Oberhaupt großer
Könige, dessen Thron der Gürtel des Himmels ist, Abgesandter
des Himmels, Gegenstand der Wünsche aller Sterblichen, Ausspen-