Friederich, Johann Konrad: Die Wundermappe oder sämmtliche Kunst- und Natur-Wunder des ganzen Erdballs: Treu nach der Natur abgebildet und topographisch-historisch beschrieben (2. Haupt-Abtheilung, 2. Band): Asien (Frankfurt am Main: Comptoir für Literatur und Kunst, 1839)

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Das Mausoleum zu Musched.

Ä^usched, die Hauptstadt der persischen Provinz Khorassan,
erhob sich aus den Trümmern des alten Toos, die nur 7 (engl.)
Meilen davon entfernt liegen, ihre Größe aber verdankt sie ohne
Zweifel dem Zuströmen der Gläubigen zu dem Grabe des Jman
Reza. Ob sie gleich kaum LOO,000 Einwohner hat, besitzt sie
doch zahlreiche Moscheen und Mollahs.
Das Denkmal des Jman Reza und was dazu gehört, befin-
det sich in der Mitte der Hauptstraße, welche breit ist und in der
Mitte einen Canal hat, welcher sonst von Bäumen beschattet wurde.
Der Eingang befindet sich auf einem viereckigen Platze, der Sahn
genannt, der über und über mit Grabsteinen bedeckt ist, denn alle
Großen und Frommen im Lande wollen daselbst begraben feyn.
Um das Gebäude herum läuft eine Doppelreihe Bogennischen, die
alle kostbar mit lackirten Ziegeln verziert sind, und an jedem Ende
steht ein hohes, eben so verziertes Thor, wahrscheinlich in seiner
Art das vollkommenste in der Welt. Kein Jude und kein Christ
darf sich auf diesen Platz wagen, bei Todesstrafe. Von der Seite
Les Sahn führt ein vergoldetes Thor den Pilger in das Mauso-
leum, dessen eigentliche Gestalt sich wegen der Menge geringerer
Gebäude darum nicht angeben läßt. Ein silbernes Thor,' das Ge-