Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Friederich, Johann Konrad
Die Wundermappe oder sämmtliche Kunst- und Natur-Wunder des ganzen Erdballs: Treu nach der Natur abgebildet und topographisch-historisch beschrieben (2. Haupt-Abtheilung, 2. Band): Asien — Frankfurt am Main: Comptoir für Literatur und Kunst, 1839

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.66632#0095

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
81

S ii l 1 a u r e h.

An der Provinz Irak, Beglerbegschaft Sendschan, südwestlich
von der gleichnamigen Hauptstadt der letzter», liegt Sultanieh, mit
dem vornehmsten Sommerpallaste des Schah. Sultanieh war einst
eine der schönsten persischen Städte, deren Ruinen noch vorhanden
sind. Seit wenigen Jahren hat der König hier eine neue Stadt,
unter dem Namen Sultanabad, angelegt. Die Ebene von Sul-
tanieh bildet ein Oval, acht bis neun Stunden lang, von Osten
nach Westen zu. Kahle, unfruchtbare Hügel, die eine Menge Bäche
ausgießen, umschließen es. Der Boden ist mit Wiesen, 'sämmtlich
reich bewässert, bedeckt. Sultanieh ist eine Sommerresidenz des
Schah. Das Schloß liegt hoch, gewährt aber nichts weniger als
einen heitern Anblick, oder den Eindruck eines königlichen Pallastes;
die ganze Lage zeichnet sich durch nichts, als durch eine kühlere
Temperatur aus. DaS Audienzzimmer bildet die offene Seite des
Schlosses, von wo aus eine schöne Aussicht sich aufthut; sonst aber
ist kein einziges Gemach da, welches einen königlichen Aufenthalt
verriethe, denn es sind kleine unansehnliche Zellen, durch Thüren
und Gänge eng verbunden. Rückwärts führt ein bedeckter Gang
eine Treppe hinan, wo man sich in einer weiten Ringmauer befin-
det. In der Mitte derselben erhebt sich ein achteckiges Gebäude
Asten H. Band g
 
Annotationen