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https://doi.org/10.11588/diglit.66632#0090
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Regierung; Provinzen und Städte.
Die persische Regierung ist rein despotisch, d. h. der Schah
ist vollkommen unabhängig und seine Willkür und Macht haben
keine Grenzen, welcher Umstand auch durch die Begriffe der Perser
begünstigt wird. Ueberzeugt, daß, worin nicht widersprochen wer-
den kann, die Krone von Gott kommt, und der, welcher sie trägt,
er möge was immer für einem Stamm angehören, folglich von Maho-
med abstammen oder nicht, doch immer der Verweser dieses Gesetz-
gebers, der Nachfolger des Apostels Gottes sey, kennt die Unter-
würfigkeit des persischen Volkes keine Schranken, als die des Fana-
tismus. Inzwischen ist es dennoch der Fall, das es den Fürsten
der Ungerechtigkeit und Gewaltthätigkeit zeihet; es ist dies aber ein
Ausdruck, welcher in der Sprache liegt, denn sobald Jemand ein
arges Unrecht erlitten hat, beklagt er sich beim Richter mit den Worten:
Er hat den König mit mir gemacht. Man murrt gegen den Menschen,
gehorcht aber dem göttlichen Willen, dessen Organ der König ist.
Welchen Befehl er auch im Zorn, in der Trunkenheit oder in was
immer für einer leidenschaftlichen Aufbrausung geben mag: er wird
auf der Stelle vollzogen. Ein Wort, ein Blick von ihm, und
der Kopf des geschicktesten Ministers, oder des bravsten Generals
fliegt auf den Säbelhieb des allezeit fertigen Golam vom Rumpfe.
Diese Willkür findet nur in der Religion ihre Gränze. Derselbe
Perser, welcher auf Befehl eines Firman einen Wohlthäter, einen
Sohn oder Vater, einen Bruder oder eine Geliebte geopfert hat,
würde lieber auf das Leben verzichten, als daß er Wein tränke,
oder sonst gegen die Aussprüche des Korans handelte. So konnte
Nadir-Schah Indien erobern, die Türken bedrohen, den Orient
zittern machen, aber Alles blieb ohne Erfolg, weil er die religiösen
Meinungen ändern wollte. Unterdessen muß man gestehen, daß
Regierung; Provinzen und Städte.
Die persische Regierung ist rein despotisch, d. h. der Schah
ist vollkommen unabhängig und seine Willkür und Macht haben
keine Grenzen, welcher Umstand auch durch die Begriffe der Perser
begünstigt wird. Ueberzeugt, daß, worin nicht widersprochen wer-
den kann, die Krone von Gott kommt, und der, welcher sie trägt,
er möge was immer für einem Stamm angehören, folglich von Maho-
med abstammen oder nicht, doch immer der Verweser dieses Gesetz-
gebers, der Nachfolger des Apostels Gottes sey, kennt die Unter-
würfigkeit des persischen Volkes keine Schranken, als die des Fana-
tismus. Inzwischen ist es dennoch der Fall, das es den Fürsten
der Ungerechtigkeit und Gewaltthätigkeit zeihet; es ist dies aber ein
Ausdruck, welcher in der Sprache liegt, denn sobald Jemand ein
arges Unrecht erlitten hat, beklagt er sich beim Richter mit den Worten:
Er hat den König mit mir gemacht. Man murrt gegen den Menschen,
gehorcht aber dem göttlichen Willen, dessen Organ der König ist.
Welchen Befehl er auch im Zorn, in der Trunkenheit oder in was
immer für einer leidenschaftlichen Aufbrausung geben mag: er wird
auf der Stelle vollzogen. Ein Wort, ein Blick von ihm, und
der Kopf des geschicktesten Ministers, oder des bravsten Generals
fliegt auf den Säbelhieb des allezeit fertigen Golam vom Rumpfe.
Diese Willkür findet nur in der Religion ihre Gränze. Derselbe
Perser, welcher auf Befehl eines Firman einen Wohlthäter, einen
Sohn oder Vater, einen Bruder oder eine Geliebte geopfert hat,
würde lieber auf das Leben verzichten, als daß er Wein tränke,
oder sonst gegen die Aussprüche des Korans handelte. So konnte
Nadir-Schah Indien erobern, die Türken bedrohen, den Orient
zittern machen, aber Alles blieb ohne Erfolg, weil er die religiösen
Meinungen ändern wollte. Unterdessen muß man gestehen, daß