welcher seine Feinde zerstreut und vernichtet." Für die vorzüg-
lichste Auszeichnung aber gilt das Kalaat, oder Ehrenkleid.
Persiens Wappen ist'eine ausgehende Sonne; das Reich be-
dient sich aber dessen nicht. Die Rescripte des Schah haben ein
Siegel mit seinem Namen und dem Zusatze: Schah von Iran rc.
Der Harem.
Der Harem ist in Persien, und im Orient überhaupt, ge-
wöhnlich der herrlichste Ort und der genußvollste üppigste Aufent-
halt in den Pallästen, daher die Fürsten ihn während des größ-
ten Theils ihres Lebens bewohnen. Alles, was darin vorgeht,
ist in^ das tiefste Geheimniß gehüllt. Der Harem ist die Frei-
stätte der Vergnügungen, der Jntriguen, der Schauplatz der Ver-
brechen, und oft werden in ihm die wichtigsten Geschäfte entschie-
den. Hier werden fast alle Dienste und Hofchargen von Frauen
verrichtet. Der König hat da seinen großen und kleinen Waffen-
träger, seinen Thorhauptmann und Gardecapitain, Huissiers, Edell
leute, lauter Weiber; andere verrichten das öffentliche Gebet, oder
sind Religionslehrerinnen. Die Einen treiben nützliche Verrichtun-
gen; -die Andern bereiten Medicamente, oder üben die Arzneikunst
aus; wieder Andere begraben die Todten, denn ein Harem enthält
eine Moschee, einen Begräbnißplatz, mit Einem Worte, Alles, was
zu einer Stadt gehört; es ist hier wie in einem Amazonenlande.
Man unterscheidet im Harem drei Classen von Frauen, durch
drei verschiedene Titel. Die Prinzessinnen vom Geblüte heißen
Begum; die, welche dem Könige Kinder gebracht, seine Maitressen,
haben den Namen Kanum. Unter der Benennung Katun versteht
man die Frauen niedern Ranges. Der Harem hat eine Borste-
lichste Auszeichnung aber gilt das Kalaat, oder Ehrenkleid.
Persiens Wappen ist'eine ausgehende Sonne; das Reich be-
dient sich aber dessen nicht. Die Rescripte des Schah haben ein
Siegel mit seinem Namen und dem Zusatze: Schah von Iran rc.
Der Harem.
Der Harem ist in Persien, und im Orient überhaupt, ge-
wöhnlich der herrlichste Ort und der genußvollste üppigste Aufent-
halt in den Pallästen, daher die Fürsten ihn während des größ-
ten Theils ihres Lebens bewohnen. Alles, was darin vorgeht,
ist in^ das tiefste Geheimniß gehüllt. Der Harem ist die Frei-
stätte der Vergnügungen, der Jntriguen, der Schauplatz der Ver-
brechen, und oft werden in ihm die wichtigsten Geschäfte entschie-
den. Hier werden fast alle Dienste und Hofchargen von Frauen
verrichtet. Der König hat da seinen großen und kleinen Waffen-
träger, seinen Thorhauptmann und Gardecapitain, Huissiers, Edell
leute, lauter Weiber; andere verrichten das öffentliche Gebet, oder
sind Religionslehrerinnen. Die Einen treiben nützliche Verrichtun-
gen; -die Andern bereiten Medicamente, oder üben die Arzneikunst
aus; wieder Andere begraben die Todten, denn ein Harem enthält
eine Moschee, einen Begräbnißplatz, mit Einem Worte, Alles, was
zu einer Stadt gehört; es ist hier wie in einem Amazonenlande.
Man unterscheidet im Harem drei Classen von Frauen, durch
drei verschiedene Titel. Die Prinzessinnen vom Geblüte heißen
Begum; die, welche dem Könige Kinder gebracht, seine Maitressen,
haben den Namen Kanum. Unter der Benennung Katun versteht
man die Frauen niedern Ranges. Der Harem hat eine Borste-