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Thronsaal des Schah; Audienz; königliche Garden.
An dem Hofe zu Teheran, der Hauptstadt des persischen Reichs,
herrscht ein Aufwand und strahlt eine Pracht, welche einen gro-
ßen Monarchen ankündigen. Wenn der Schah mit all seinem
Schmuck angethan ist, so kann das Auge seinen schimmernden An-
blick nicht ertragen, sobald die Sonne ihn bescheint. Besonders
unterscheidet sich der Thron, Takti-Taus, Pfauenthron genannt,
durch seinen außerordentlichen Reichthum; man ffagt, er habe 100
Millionen Tomans (ein Toman halt ungefähr 10 fl. C. M.) gekostet.
Gibt der König von Persien feierliche Audienz, so ist die ge-
summte Garde unter den Waffen, in langen Reihen aufgestellt,
und in alle Gänge, welche den Thronsaal umgeben, vertheilt. Die
schönsten Pferde mit den kostbarsten Decken und reichem Zaumwerk,
Alles mit herrlichem Gestein geschmückt, sind da ausgestellt, mit
seidenen Stricken an große goldene in der Erde befestigte Ringe
angebunden; neben ihnen ist das Stallgeräth, von demselben Me-
talle ausgelegt. Löwen, Bären und andere bedeutsame Thiere, an
Pfosten gebunden, siguriren gleichfalls bei einer solchen Parade.
Der Hof, welcher unmittelbar zum Audienzsaal führt, ist mit den
Großofficieren des Reichs angefüllt, deren an Reichthum, Pracht
und Schimmer wetteifernde Kleidung einen unbeschreiblich imposan-
ten Anblick darbietet. Der Audienzsaal, Divan-Kaneh, besteht aus
mehreren Stockwerken und ist gegen den Vordertheil zu ganz offen.
Der Retraitesaal zu Teheran, Kalvet-Kaneh, ist ganz mit Malereien
und Vergoldungen bedeckt. Eines der Gemälde stellt eine Schlacht
zwischen Persern und Russen vor, der König erscheint hier im Be-
griffe, das Pferd zu besteigen. Ein zweites ist eine Zagdscene;
andere stellen weibliche Tänze vor.
Der Pfauenthron scheint nach dem Vorbilde dessen des Nadir
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Thronsaal des Schah; Audienz; königliche Garden.
An dem Hofe zu Teheran, der Hauptstadt des persischen Reichs,
herrscht ein Aufwand und strahlt eine Pracht, welche einen gro-
ßen Monarchen ankündigen. Wenn der Schah mit all seinem
Schmuck angethan ist, so kann das Auge seinen schimmernden An-
blick nicht ertragen, sobald die Sonne ihn bescheint. Besonders
unterscheidet sich der Thron, Takti-Taus, Pfauenthron genannt,
durch seinen außerordentlichen Reichthum; man ffagt, er habe 100
Millionen Tomans (ein Toman halt ungefähr 10 fl. C. M.) gekostet.
Gibt der König von Persien feierliche Audienz, so ist die ge-
summte Garde unter den Waffen, in langen Reihen aufgestellt,
und in alle Gänge, welche den Thronsaal umgeben, vertheilt. Die
schönsten Pferde mit den kostbarsten Decken und reichem Zaumwerk,
Alles mit herrlichem Gestein geschmückt, sind da ausgestellt, mit
seidenen Stricken an große goldene in der Erde befestigte Ringe
angebunden; neben ihnen ist das Stallgeräth, von demselben Me-
talle ausgelegt. Löwen, Bären und andere bedeutsame Thiere, an
Pfosten gebunden, siguriren gleichfalls bei einer solchen Parade.
Der Hof, welcher unmittelbar zum Audienzsaal führt, ist mit den
Großofficieren des Reichs angefüllt, deren an Reichthum, Pracht
und Schimmer wetteifernde Kleidung einen unbeschreiblich imposan-
ten Anblick darbietet. Der Audienzsaal, Divan-Kaneh, besteht aus
mehreren Stockwerken und ist gegen den Vordertheil zu ganz offen.
Der Retraitesaal zu Teheran, Kalvet-Kaneh, ist ganz mit Malereien
und Vergoldungen bedeckt. Eines der Gemälde stellt eine Schlacht
zwischen Persern und Russen vor, der König erscheint hier im Be-
griffe, das Pferd zu besteigen. Ein zweites ist eine Zagdscene;
andere stellen weibliche Tänze vor.
Der Pfauenthron scheint nach dem Vorbilde dessen des Nadir
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