Friederich, Johann Konrad: Die Wundermappe oder sämmtliche Kunst- und Natur-Wunder des ganzen Erdballs: Treu nach der Natur abgebildet und topographisch-historisch beschrieben (2. Haupt-Abtheilung, 2. Band): Asien (Frankfurt am Main: Comptoir für Literatur und Kunst, 1839)

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so wird seine Seele, wenn sie durch den Tod von dem Körper
getrennt ist, in dem göttlichen Wesen verschlungen werden, und nie-
mals mehr das Fleisch beleben. Die Seelen derer aber, die Böses
thun und dem Unrecht anhangen, werden bei dem Tode nicht von
allen Elementen befreit. Sie werden sogleich mit einem Körper
von Feuer, Luft und Akasch bekleidet, in welchem sie auf einige
Zeit in der Hülle (Nirik) gestraft werden. Sobald aber die Zeit
ihres Grams vorüber ist, beleben sie andere Körper, und bis sie
zum Stande der Reinigkeit gelangen, können sie niemals in Gott
verschlungen werden. Die Beschaffenheit dieses verschlungenen Zu-
standes, welchen die Seelen der guten Menschen nach dem Tode
genießen, ist eine Theilnehmung der göttlichen Natur, wo alle Lei-
denschaften gänzlich unbekannt sind, und wo das Bewußtseyn in
der Glückseligkeit ganz verloren ist.
Erklärung der Hervorbringung der Welt nach den Neda's.
Zuerst war Etwas nicht. Dies Etwas war das Wesen, das
Existirende, das Allgemeine, Absolute. Es wollte, daß es offenbar
werde, und es erschien ein Ei. Das Ei blieb ein Jahr. Nach
Verlauf desselben wurde es zerspalten. Die eine Hälfte seiner
Schaale war Gold und die andere Hälfte Silber.
Die Hälfte, welche Silber war, ist die Erde, und die Hälfte,
welche Gold war, ist der Himmel. Aus dem, worin das Junge
enthalten war, wurden die Berge; aus dem dünnen Häutchen, in
welchem das Junge und Feuchtigkeit enthalten war, wurden die
Wolken und der Blitz; aus den Adern die Meere, und aus der,
in der das Junge enthaltenden Hülle befindlichen Feuchtigkeit oder
Wasser wurde der Ocean; das Junge aber, welches hervorkam,
ist die Sonne.
So wie nun diese Sonne hervorging und sichtbar wurde, siel