Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Gartenkunst — 2.1900

DOI Artikel:
Mathieu, C.: Der Schnitt der Ziergehölze. [2]
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.22267#0042

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
II, 2 DIE GARTENKUNST 31

Frühling, auf den vorjährigen Trieben. Schnitt oder Ent-
spitzung im Winter. Der eigentliche Schnitt erschöpft sie
und schadet der Blüte.

Cassia (Leguminosae). Strauchartige Staude, August bis
Oktober, safrangelbe Blüte, in Endsträufsen. Schnitt kurz,
vor Aufsteigen des Saftes.

Ceanothus (Rhamnaceae). Holzige Staude des Vorder-
grundes, Blüte im Sommer in Bndtrauben oder Endköpfen,
von weifs bis karminrosa oder von porzellanblau bis blau-
grau und schiefer- ultramarin. Schnitt im Frühling nach
den Frösten.

Cerasus (Rosaceae). Die Arten mit aufrechten und
(längenden Zweigen begnügen sich mit dem gewöhnlichen
Schnitt und der Anheftung der Zweige. Die Ziersträucher
unter ihnen mit weifser oder rosenroter Blüte bedürfen
keines Schnittes. Dasselbe findet statt bei 0. Laurocerasus
und C. lusitanica, welche immergrüne Sträucher bilden und
deren weifse Ähren im Mai—Juni erscheinen. C. Padus
bedarf keines Schnittes.

Cercis (Leguminosae). Mittlerer Baum, Blüte vor Ent-
faltung der Blätter, in kleinen Sträufsen, rosa oder fleisch-
farbig; im Sommer die zu langen Triebe entspitzen.

Chaenomeles (Rosaceae). Der japanische Quittenbaum.
Blüte im Frühjahr, weifs, fleischfarben, gelblich, rosa,
karminrot, zinnoberrot, blutrot, auf holzigen Trieben. Schnitt
nach der Blüte, nur Auslichten der Zweige.

Chimonanthus (Calycanthaceac). Ein buschiger Strauch,
Blüte gelblich-weifs, wohlriechend, vor Entfaltung der
Blätter. Man vermeide den Winterschnitt und schneide
nach der Blüte, wenn die Pflanze schlecht gebildet ist,
sonst unterlasse man den Schnitt.

Chionanthus (Oleaceae). Grofser, verzweigter Strauch,
den man nicht schneidet. Die Endknospon sind blühbar,
beim Aufsteigen des Saftes treiben sie reinweil'se Rispen
und das Wachstum schreitet weiter vor.

Choisya (Rutaceae). Immergrüner Strauch, Blüte im
Frühjahr, zuweilen zweimal; kein Schnitt, besonders nicht
im Winter. Entspitzen lang im Sommer.

Cistus (Cistaceae). Immergrüner Halbstrauch, Blüte
weifs, lila oder violett, grofs. Juni—Juli. Im Frühjahr
lang entspitzen oder aufs halbe Holz zuriickschnoidcn.

Clematis (Ranunculaceae). Kletternde Arten, Blüten
weifs, blau bis rot, alle Schattierungen dieser Farben
durchlaufend. Gl. montana. Blüte April bis Juni. Schnitt
gleich nach der Blüte. C. Flammula. Blüte weifs, wohl-
riechend, im Sommer; Schnitt im Winter. Die Abteilungen
C. Patens und Florida, Mai bis Juli blühend, Schnitt lang
im Frühling, mittelmäfsig im Sommer. Die Abteilungen
Viticella und Jackmannia blühen vom Juli bis Oktober,
Schnitt der starken Triebe im Winter auf 2 bis 3 Augen,
der schwachen auf 1 Auge. Ausputzen und Anheften folgt
darauf. Die Abteilung Lanuginosa, im Juni auf dem alten
Holze blühend, treibt bis Eintritt des Frostes. Schnitt vor
dem Safte auf 6 bis 8 Augen bei starkem Holz, kürzer bei
schwachem.

Clethra (Ericaceae). Strauch der gemäfsigten Zone.
Rispen aufrecht, endständig, weifs. August. Im Frühjähr
mäfsiger Schnitt.

Golutea (Leguminosae). Triebe etwas schlotterig. Blüte
gelb während des Sommers auf den jungen Trieben, welche
von hübschen Fruchtschoten gefolgt ist. Schnitt ziemlich
lang vor der Wachstumsperiode.

Cornus (Cornaceae). Grofse Sträucher. Blüte weifs in
Enddoldon, Frühling und Sommer, Schnitt mittelmäfsig
im Winter. Entspitzen der langen Triebe im Sommer.

Coronilla (Leguminosae). Buschiger Strauch; Blüte
gelb in Sträufsen, April bis Juni. Nach der Blüte mäfsiger
Schnitt oder Entspitzen der langen Triebe; der lange Schnitt
im Sommer ruft oft eine zweite Blüte hervor.

Cotoneaster (Rosaceae). Sträucher mit abfallenden
oder bleibenden Blättern und kleinen weifsen Blüten im
Frühjahr, welchen kleine rote oder schwarze Früchte folgen.
Die mit abwerfendem Laube behafteten Arten und die
grofsen Arten werden für die regolmäfsige Form im Winter
geschnitten, aber ziemlich lang, oder nur im Sommer ent-
spitzt.

Crataegus (Rosaceae). Bäume und Sträucher mit Dornen,
Blüten einfach und gefüllt, weifs, rosa und karminrot,
Frucht im Herbste. Nach der Blüte Schnitt der abgeblühten
und Entfernung der langen Triebe. Die fruchttragenden
Arten erhalten Schnitt im Winter durch Auslichten der Zweige,
der Schnitt nach der Blüte beschränkt sich auf Auslichten
der zu stark besetzten Fruchttriebe.

Cytisus (Leguminosae). Kleine Bäume und Sträucher,
Blüte im Frühjahr, gelb, weifs, lila, chamois und rot. Die
Abteilung Laburnum fürchtet den Schnitt, da derselbe das
Holzgowebe schwächt und die Blüte beeinträchtigt, besser
Entspitzen im Sommer. Die feinholzigen Cytisus furchten
gleichfalls den Schnitt mit Ausnahme der kräftig wachsenden,
z. B. C. triflorus, welche nach der Blüte geschnitten werden.

Daphno (Thymelaeaceae). Zwergstrauch. Schatten
liebend; Blüte wohlriechend, weifs, rosa oder violett.
Schnitt nicht nötig.

Desmodium (Leguminosae). Halbstrauch, aus dem
Wurzelhalse lange Triebe machend, Blüte endständig an
den Trieben im Herbste, traubenartig, purpurviolett. Schnitt
kurz im April.

Deutzia (Saxitragaceae). Buschiger Strauch, Blüten-
trauben im Frühling, Blüte einfach oder gefüllt, weifs,
rosa oder lilaviolett. Nach der Blüte zu schneiden. Im
Winter die verworrenen Triebe entfernen und die schwäch-
lichen entspitzen. Die Zwerg - Deutzien sind selten zu
schneiden.

Diervillea (Caprifoliaceae). E>ie kanadische Art mit
gelblicher Blüte blüht im Juni—September. Schnitt im
Winter auf halbes Holz. Die asiatische Diervillea (Weigelia
rosea) blüht im Frühjahr auf den holzigen Trieben in
weifs, rosa, karmin bis purpur und granatrot; Schnitt nach
der Blüte im Juni lang; während des Winters oder beim
Aufsteigen des Saftes die schwächlichen Triebe entspitzen.

Berberis (Berberidaceae). Buschiger Strauch, dornig,
mit abfallendem oder bleibendem Laube, Blüte in Trauben
oder einzeln, auch in den Blattachseln in Gruppen, mehr
oder weniger gelb, im Frühling. Schnitt unnötig, die
langen Triebe nach der Blüte entspitzen, die dichten
Zweige auslichten.

6*
 
Annotationen