120 DIE GARTENKUNST tl, 7
Ein englischer Felsengarten. wurde gern angenommen. Das Resultat war befriedigend
Von F. W. Meyer, Landschaftsgärtner, Exeter (England). und im vergangenen Sommer photographierte ich wenig-
(Hierzu eine Abbildung.) stens einen Teil der Anlage für die „Gartenkunst".
Der Landschaftsgärtner, dessen Aufgabe es ist, einen Unmittelbar vor dem Hause liegt ein breiter Kiesweg,
Garten anzulegen, der ein auf einem steilen Berge liegen- der eine bequeme Auffahrt, sowie das Umwenden von Fuhr-
des Wohnhaus umgiebt und ganz besonders in der Nähe werk gestattet; hieran schliefst sich der Rasen mit dem
des Hauses schroff abfällt, hat oft mit mancherlei Schwierig- Pelsengarten. Letzterer besteht im wesentlichen aus einer
keiten zu kämpfen. Am häufigsten hilft man sich wohl unregelmäfsigen, welligen Rasenböschung, welche teils
durch die Anlage von Terrassen. Aber Terrassen inmitten durch mehr oder weniger massive, meistens zu natürlichen
wilder Naturscenerie vor einem Landhause passen schlecht Gruppen vereinigte Felsen, teils aber auch durch Pflanzen
und aufserdem ist der nötige Kostenaufwand ein besonders unterbrochen worden ist. Das verwendete Gestein war
grofser, wenn das Terrain nur an einer Seite des Hauses Sedimentärfelsen von bräunlicher Farbe und wurde in
schroff abfällt und an der anderen Seite einen so geringen möglichst grofsen Stücken aus einem benachbarten Stein-
Neigungswinkel hat, dafs nur durch ungeheure Brdarbeiten brache herbeigeschafft.
und besonders tiefen Abtrag regelmäfsige Terrassen ge- Der Aufbau der Felsen geschah dann auch in solcher
schaffen werden können. Weise, dals der geschichtete Charakter des Gesteins deut-
Ein solcher Fall ist der vorliegende. Die beigefügte Ab- lieh zu Tage tritt, ohne jedoch dabei durch zu grofse
bildung zeigt das Wohnhaus des Herrn Hauptmann ßarton Regelmäfsigkeit einförmig zu wirken. Bs ist ja auch so in
zu Little Silver im Norden der Grafschaft Devonshire. Das der Natur, und selbst die regelmäfsigsten Steinschichtungen
Terrain war auf der einen Seite steil, und mein Vorschlag, finden wir oft durch vulkanische oder andere Einflüsse wild
anstatt kostspieliger Terrassen einfache Felsen zu bauen, zerrissen und gänzlich aus ihrer ursprünglichen Lage ge-
ist -
Teilansicht eines englischen Felsengartens.
Ausgeführt von P.W. Meyer, Landschaftsgärtner der Firma R Veitch & Son, Exeter (England).
Ein englischer Felsengarten. wurde gern angenommen. Das Resultat war befriedigend
Von F. W. Meyer, Landschaftsgärtner, Exeter (England). und im vergangenen Sommer photographierte ich wenig-
(Hierzu eine Abbildung.) stens einen Teil der Anlage für die „Gartenkunst".
Der Landschaftsgärtner, dessen Aufgabe es ist, einen Unmittelbar vor dem Hause liegt ein breiter Kiesweg,
Garten anzulegen, der ein auf einem steilen Berge liegen- der eine bequeme Auffahrt, sowie das Umwenden von Fuhr-
des Wohnhaus umgiebt und ganz besonders in der Nähe werk gestattet; hieran schliefst sich der Rasen mit dem
des Hauses schroff abfällt, hat oft mit mancherlei Schwierig- Pelsengarten. Letzterer besteht im wesentlichen aus einer
keiten zu kämpfen. Am häufigsten hilft man sich wohl unregelmäfsigen, welligen Rasenböschung, welche teils
durch die Anlage von Terrassen. Aber Terrassen inmitten durch mehr oder weniger massive, meistens zu natürlichen
wilder Naturscenerie vor einem Landhause passen schlecht Gruppen vereinigte Felsen, teils aber auch durch Pflanzen
und aufserdem ist der nötige Kostenaufwand ein besonders unterbrochen worden ist. Das verwendete Gestein war
grofser, wenn das Terrain nur an einer Seite des Hauses Sedimentärfelsen von bräunlicher Farbe und wurde in
schroff abfällt und an der anderen Seite einen so geringen möglichst grofsen Stücken aus einem benachbarten Stein-
Neigungswinkel hat, dafs nur durch ungeheure Brdarbeiten brache herbeigeschafft.
und besonders tiefen Abtrag regelmäfsige Terrassen ge- Der Aufbau der Felsen geschah dann auch in solcher
schaffen werden können. Weise, dals der geschichtete Charakter des Gesteins deut-
Ein solcher Fall ist der vorliegende. Die beigefügte Ab- lieh zu Tage tritt, ohne jedoch dabei durch zu grofse
bildung zeigt das Wohnhaus des Herrn Hauptmann ßarton Regelmäfsigkeit einförmig zu wirken. Bs ist ja auch so in
zu Little Silver im Norden der Grafschaft Devonshire. Das der Natur, und selbst die regelmäfsigsten Steinschichtungen
Terrain war auf der einen Seite steil, und mein Vorschlag, finden wir oft durch vulkanische oder andere Einflüsse wild
anstatt kostspieliger Terrassen einfache Felsen zu bauen, zerrissen und gänzlich aus ihrer ursprünglichen Lage ge-
ist -
Teilansicht eines englischen Felsengartens.
Ausgeführt von P.W. Meyer, Landschaftsgärtner der Firma R Veitch & Son, Exeter (England).