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Die Gartenkunst — 2.1900

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Trip, Julius: Die öffentlichen städtischen Gartenanlagen Hannovers und ihre Entwicklung in den letzten 10 Jahren
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https://doi.org/10.11588/diglit.22267#0110

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DIE GARTENKUNST

Garten Verwaltung vom Bauamt abgezweigt wurde, als Anforderungen neuzeitlichen Geschmackes angemessen, in
deren Leiter der Verfasser eintrat. Es sei nur beiläufig Form und Bepflanzung umgeändert und reich ausgestattet,
erwähnt, dafs von nun ab sämtliche gärtnerische Objekte Noch im Sommer desselben Jahres wurde mit der
der Stadt dieser Verwaltung unterstellt und die Geschäfte Neuanlage der nach Bedürfnis später zu erweiternden
dadurch mit einem Schlage um ein beträchtliches vermehrt Stadtgärtnerei auf dem Grundstücke an der Heidestrafse,
wurden. Entsprechend dem thatkräftigen und zielbewufsten nördlich des Misburgerdammes, begonnen, wobei es sich
Interesse, welches fortan dem weiteren Ausbau und der durch den Ankauf einer früheren Handelsgärtnerei ermög-
Unterhaltung der Anlagen seitens der städtischen Kollegien liehen liefs, einen wenn auch mäfsigen Betrieb dortselbst
entgegengebracht wurde, ist von nun ab eine jährlich zu beginnen. Nach Fertigstellung der Dienstwohnung des
steigende Erweiterung und eine allmähliche, fast voll- Stadtgärtners und der Gewächshäuser umfafste die Stadt-
ständige Umarbeitung der alten Anlagenflächen zu beob- gärtnerei im Jahre 1891 ein Areal von etwas über 2 ha,
achten. wovon 17000 qm für den Baumschulbetrieb eingerichtet

Partie aus den Anlagen auf dem TheaterpJatz in Hannover.

Gleich das erste Jahr brachte der neuen Verwaltung wurden. Sie ist mit den Jahren stetig fortschreitend der-
die schwierige Aufgabe einer gänzlichen Umgestaltung artig erweitert worden, dafs dieselbe heute ein Flächen-
des Theaterplatzes, welche in völlig veränderter Linien- areal von 101995 qm umfafst. Der Bestand der Baum-
führung und Terrainbewegung, aber mit sorgfältiger schulen beläuft sich z. Z. auf rund 350000 Stück Bäume
Schonung des alten Baumbestandes und damit des per- und Sträucher, von welchen im letzten Jahre über 40000
spektivischen Grundgedankens des alten Lavesschen Platzes Stück bei Neuanlagen Verwendung fanden, während in
bis zum Frühjahr 1892 gelöst wurde. 10 Gewächshäusern und unter ca. 500 Frühbeetfenstern

Zu gleicher Zeit wurde ein Teil der Flächen am für die Anzucht des Blumen- und Blattpflanzenmaterials

Friedrichswalle, insbesondere die Parterreanlagen um für die jährlich wiederkehrenden Bepflanzungen der Blumen-

das Kestner-Museum und die durch Aufstellung des Ebhardt- Anordnungen gesorgt wird, welche im Jahre 1899 154000

Brunnens bei der Einmündung der Langensalzaallee, er- Pflanzen erforderten.

forderliche bedeutende Terrainaufhöhung nebst gärtnerischer Die Jahre 1891—94 brachten neben einer besseren

Gestaltung der nächsten Umgebung des Brunnens vollendet. Instandsetzung des Georgsplatzes, Prinzenwalles und

Auch die Blumenanlagen am Königswortherplatz der Anlagen am Friederikenplatz, am Archiv und

und um das Kriegerdenkmal wurden, den gesteigerten Leibnizberg, die Neuanlage einiger kleiner Gartenplätze
 
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