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t>IE GARTENKUNST
Partie aus dem Waldpark Eilenriede in Hannover
Gräben und Sumpfstellen. Zwischen den Hauptrichtungen bildung lichter Stellen im Bestände unter Wahrung alter
dieser Wege nach dem Waldinnern zu hatten sich ent- Standbäume zu kleinen malerischen Waldwiesen,
sprechend dem Ausbau der benachbarten Querstrafsen Durch die Lichtung war die Möglichkeit gegeben, in
Richtwege kreuz und quer gebildet. Die natürliche Folge landschaftlich malerischer Weise für kräftigen dichten
solcher Zustände war bei dem Anwachsen der Bevölkerung, Unterbau durch geeignete Baum- und Straucharten, sowie
welche in überwiegender Mehrheit vornehmlich an Sonn- durch eine dichte Rasennarbe und Massenanpflanzung ein-
tagon zu Tausenden durch diesen vorgeschobenen Eingang heimischer Waldblumen für eine das Auge erfreuende
in das Waldesinnere strömte, dafs der Waldboden fest- Bodendecke dem Charakter des Waldes (im Gegensatz zum
gestampft und die Pflanzendecke desselben derart verwüstet Porst) entsprechend zu sorgen. Zugleich aber auch mufsten
war, dafs grofse Flächen nicht einen grünen Halm mehr mit dem Verbot des Betretens dieser Flächen breite aus-
aufwiesen. Dazwischen machten sumpfige Stellen mit zum giebige Promenadenwege in den Hauptlängs- und Quer-
Teilgrünlich schillernden Wasserlachen, aus denen Milliarden richtungen, entsprechend den Strafsenmündungen und den
von Mücken sich entwickelten, einen traurigen Eindruck, im Forst zu erreichenden Zielen, dortselbst in einer Gesamt-
Solche Zustände in unmittelbarer Nähe der glänzendsten ausdehnung von etwa 9,60 Kilometern angelegt werden.
Strafsenzüge Hannovers und eines am Waldesrande sich In mäfsiger Weise wurden auch ausländische Baum- und
entwickelnden Villenviertels waren unhaltbar geworden. Straucharten sowie Stauden und Farne, welche in unsern
Man kam daher zu dem Entschlufs, diesen Teil der Eilen- Gärten sich seit Jahrzehnten Bürgerrecht erworben haben,
riede nach Art des Tiergartens in Berlin nicht mehr angepflanzt.
forstlich zu bewirtschaften, sondern nach rein Nachdem diese erste Probe der Gegnerschaft der Um-
ästhetischen Grundsätzen allmählich in einen Wald- Wandlung den Beweis erbracht hatte, dafs es sich nicht
park zu verwandeln. Es wurde zunächst mit Rücksicht um rücksichtsloses Abholzen von Bäumen zu Gunsten der
auf die zähe Opposition in der Mehrheit der Bürgerschaft Schaffung eines künstlichen Parkbildes mit weiten Wiesen-
ein Probeanfang mit dem kleinen Teile zwischen dem flächen handelte, sondern im Gegensatz zum Nutzforste
Neuen Hause und dem Burckhardt-Denkmal gemacht. Vor- um Schaffung eines idealen Waldes unter sorgfältiger
nehmstes Prinzip bei dieser Umwandlung war eine vor- Pflege der alten Bäume und mit Neubelebung des Wald-
sichtige, allgemeine Lichtung zu Gunsten derjenigen Bäume, bodens, wurden in der Folge die Mittel für die allmähliche
welche noch Kronen bildung zeigten oder nach der Lichtung Umgestaltung des ganzen ca. 65 ha grofsen Teiles bereit
einen Kronenansatz noch erhoffen liefsen und die Aus- gestellt. Diese Arbeit hat in der Hauptsache in diesem
t>IE GARTENKUNST
Partie aus dem Waldpark Eilenriede in Hannover
Gräben und Sumpfstellen. Zwischen den Hauptrichtungen bildung lichter Stellen im Bestände unter Wahrung alter
dieser Wege nach dem Waldinnern zu hatten sich ent- Standbäume zu kleinen malerischen Waldwiesen,
sprechend dem Ausbau der benachbarten Querstrafsen Durch die Lichtung war die Möglichkeit gegeben, in
Richtwege kreuz und quer gebildet. Die natürliche Folge landschaftlich malerischer Weise für kräftigen dichten
solcher Zustände war bei dem Anwachsen der Bevölkerung, Unterbau durch geeignete Baum- und Straucharten, sowie
welche in überwiegender Mehrheit vornehmlich an Sonn- durch eine dichte Rasennarbe und Massenanpflanzung ein-
tagon zu Tausenden durch diesen vorgeschobenen Eingang heimischer Waldblumen für eine das Auge erfreuende
in das Waldesinnere strömte, dafs der Waldboden fest- Bodendecke dem Charakter des Waldes (im Gegensatz zum
gestampft und die Pflanzendecke desselben derart verwüstet Porst) entsprechend zu sorgen. Zugleich aber auch mufsten
war, dafs grofse Flächen nicht einen grünen Halm mehr mit dem Verbot des Betretens dieser Flächen breite aus-
aufwiesen. Dazwischen machten sumpfige Stellen mit zum giebige Promenadenwege in den Hauptlängs- und Quer-
Teilgrünlich schillernden Wasserlachen, aus denen Milliarden richtungen, entsprechend den Strafsenmündungen und den
von Mücken sich entwickelten, einen traurigen Eindruck, im Forst zu erreichenden Zielen, dortselbst in einer Gesamt-
Solche Zustände in unmittelbarer Nähe der glänzendsten ausdehnung von etwa 9,60 Kilometern angelegt werden.
Strafsenzüge Hannovers und eines am Waldesrande sich In mäfsiger Weise wurden auch ausländische Baum- und
entwickelnden Villenviertels waren unhaltbar geworden. Straucharten sowie Stauden und Farne, welche in unsern
Man kam daher zu dem Entschlufs, diesen Teil der Eilen- Gärten sich seit Jahrzehnten Bürgerrecht erworben haben,
riede nach Art des Tiergartens in Berlin nicht mehr angepflanzt.
forstlich zu bewirtschaften, sondern nach rein Nachdem diese erste Probe der Gegnerschaft der Um-
ästhetischen Grundsätzen allmählich in einen Wald- Wandlung den Beweis erbracht hatte, dafs es sich nicht
park zu verwandeln. Es wurde zunächst mit Rücksicht um rücksichtsloses Abholzen von Bäumen zu Gunsten der
auf die zähe Opposition in der Mehrheit der Bürgerschaft Schaffung eines künstlichen Parkbildes mit weiten Wiesen-
ein Probeanfang mit dem kleinen Teile zwischen dem flächen handelte, sondern im Gegensatz zum Nutzforste
Neuen Hause und dem Burckhardt-Denkmal gemacht. Vor- um Schaffung eines idealen Waldes unter sorgfältiger
nehmstes Prinzip bei dieser Umwandlung war eine vor- Pflege der alten Bäume und mit Neubelebung des Wald-
sichtige, allgemeine Lichtung zu Gunsten derjenigen Bäume, bodens, wurden in der Folge die Mittel für die allmähliche
welche noch Kronen bildung zeigten oder nach der Lichtung Umgestaltung des ganzen ca. 65 ha grofsen Teiles bereit
einen Kronenansatz noch erhoffen liefsen und die Aus- gestellt. Diese Arbeit hat in der Hauptsache in diesem