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Die Gartenkunst — 2.1900

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Trip, Julius: Die öffentlichen städtischen Gartenanlagen Hannovers und ihre Entwicklung in den letzten 10 Jahren
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https://doi.org/10.11588/diglit.22267#0113

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DIE GARTENKUNST

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Jahre ihren Abschlufs gefunden, soweit man bei der sächsischer Baukunst den dortigen würdigen Eingang in

Bewirtschaftung eines Waldparkes von einem Abschlufs den Stadtwald bezeichnet. Ihm schliefst sich ein 20200 qm

überhaupt sprechen kann. Ist es doch in Zukunft erste weiter, dem Waldcharakter entsprechend ausgeführter

Richtschnur für die Unterhaltung, bei weiterem Lichten Restaurationsgarten mit Kinderspiel- und Tennisplatz an,

nach umstehend dargelegten Prinzipien beizeiten für Nach- ein vielbesuchter Erholungsort für Einheimische und

wuchs zu .sorgen und für eine allmähliche und unmerk- Fremde.

liehe, sich auf Jahrhunderte erstreckende Verjüngung im Von 1894 bis 1896 hatte die Gartenverwaltung die
einzelnen hinzuwirken. schöne Aufgabe, auf der zumBau eines neuen städtischen
Mit der Errichtung des Krieger-Denkmals vor dem Krankenhaus es bestimmten 6 ha grofsen Fläche Garten-
Haupteingange in die Eilenriede und dem glänzenden anlagen zu schaffen, in welchen mit weiten Zwischen-
Ausbau der Königstrafse und des Schiffgrabens war auch räumen die einzelnen Krankenpavillons, Verwaltungs- und
die Frage einer würdigen Gestaltung des Eingangs in Wirtschaftsräume gruppiert wurden. Diese werden nun
die Eilenriede eine brennende geworden und damit der zum gröfsten Teile von wechselvollen, blütenreichen Baum-
dicht bei den vornehmen Villenbauten genannter Strafsen und Strauchpartien verdeckt, so dafs die Besucher nirgend
gelegenen alten Waldwirtschaft, dem sogen. „Neuen den abschreckenden Eindruck unserer altgewohnten
Hause," das Todesurteil gesprochen. Nach Abbruch des Krankenhäuser haben, deren ausgedehnte Bauten so auf-

Gartenanlagen vor dem Neuen Hause in Hannover.

alten Gebäudes entstanden nun mit dem Bau eines modernen, dringlich und niederdrückend an eine Massenansammlung

in barocken Formen gehaltenen Restaurants als Überleitung menschlichen Elends gemahnen.

der Strafsenlinien zum Waldparke die, der regelmäfsigen Es würde zu weit führen, die weitere Entwickelung
Einteilung des Platzes entsprechenden architektonischen der städtischen Anlagen in Bezug auf die gärtnerische
Gartenanlagen vor dem „Neuen Hause"; einige Jahre Gestaltung kleinerer Plätze, wie z.B. des 1896 angelegten
später, als die dem Rande der Eilenriede östlich folgende Platzes um die Garnisonkirche und auf die Anpflanzung
Hohenzollernstrafse bis zu ihrer Einmündung in die Celler- einer gröfseren Anzahl von Alleen in neuen und älteren
strafse am äufsersten östlichen Grenzpunkt der Eilenriede Stadtgebieten näher einzugehen. Es möge nur noch er-
ausgebaut war, wurde an Stelle der alten baufälligen wähnt sein, dafs die Stadtverwaltung auch bestrebt ist,
Waldwirtschaft zum Listerturm jenes malerische mit Rücksicht auf einen schönen Ausbau der neu zu er-
mächtige Restaurationsgebäude errichtet, welches als ein schliefsenden Stadtviertel weitschauenden Blickes inmitten
musterhaftes Wahrzeichen der Wiederbelebung nieder- eben verkoppelter Stadtgebiete, sozusagen auf freiem Felde,

Die Gartenkunst.

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