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Die Gartenkunst — 2.1900

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Trip, Julius: Die öffentlichen städtischen Gartenanlagen Hannovers und ihre Entwicklung in den letzten 10 Jahren
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https://doi.org/10.11588/diglit.22267#0116

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104 DIE GARTENKUNST II, 6

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kommende Strafse sich
nach dem Rathaus einer-
seits und nach Bella Vista
zu andererseits gabelt,
unter der die Teichein-
schnürung überspannen-
den Bogenbrücke hin nach
dem kleineren Wasser-
becken ein äufserst
wirkungsvoller sein und
über die mäfsige Aus-
dehnung der ganzen
Fläche hinweg täuschen.
Aus derGesamtanordnung
der Pflanzungen ist er-
sichtlich, dafs zunächst
und vor allem eine wirk-
ungsvolle coulissenartige
Einrahmung der mehrfach
erwähnten weiten Sicht
über die Maschwiesen
nach dem Deister beab-
sichtigt ist. Starke Massen
von Gehölzgruppen und
Einzelpflanzen rahmen
vornehmlich nach dem
Rathause zu das Provin-
zialmuseum ein und wer-
den dazu beitragen, den
Gröfseneindruck dieses
Gebäudes zu erhöhen und
in ein besseres Gleich-
gewicht zu den imposan-
ten Gröfsenverhältnissen
Marsstab 1:5000. desRathauses zu bringen.

Wesentlich sollte zu dieser

Auch die Mittelachse des Rathauses ist in dem Plane gesteigerten Wirkung des Provinzialmuseums auch die dem-
durch Anlage eines senkrecht zur Mitte des Rathauses selben vorgelagerte gröfsere Parterre-Anlage dienen,
projektierten erhöhten Platzes besonders betont. Der weiten welche gegen die Rud. von Bennigsen - Strafse um
Rathausterrasse lagert sich ein etwa 2,35 ha grofser, mit etwa IV2 Meter vertieft gedacht, auch von dieser
mannigfaltigen Einbuchtungen und Vorsprüngen versehener Strafse aus einen reizvollen Anblick gewähren würde.
Teich an, welcher sich seitlich in südlicher Richtung unter Ferner ist von den verschiedensten Standpunkten aus die
einer Bogenbrücke verengt und dann in ein zweites land- Bepflanzung derart gedacht, dafs sie in Verbindung mit
schaftliches Becken übergeht. Die Fortsetzung dieser bei- Rasen und Wasserflächen wirkungsvolle Partien in der
den Teiche nach der weiteren Maschniederung zu findet allgemeinen Parkscenerie schafft und zu reizvoller Einzel-
sich in dem Plane angedeutet in der Voraussetzung, dafs Wirkung bringt. Die Wegeführung folgt thunlichst den
späterhin auch dieser Teil der Maschwiesen in eine Flufs- Hauptverkehrsrichtuhgen im Park und schmiegt sich, wo
niederungslandschaft parkartig umgewandelt werde und es irgend angängig ist, den Teichufern an. Der vor-
einen besonderen Reiz durch weitere Ausbildung des Wasser- liegende Plan nun wurde mit einigen kleinen Änderungen
laufs bis zu einer seeartigen Erweiterung im äufsersten der Wegeführung zur Ausführung angenommen. Es wurde
Teile erhalte. aber beschlossen, von der Ausführung des grofsen Parterres

Die tiefen Einbuchtungen der Teichlinien sowie die vor dem Provinzial-Museum abzusehen, die regelmäfsige
Längsachse der ganzen Wasserfläche sind in Rücksicht auf Gartenpartie vor demselben auf etwa ein Drittel zu ver-
eine wirkungsvolle weite Sicht von den verschiedenen Aus- ringern und dieselbe auf Strafsenhöhe zu bringen. Diese
Sichtspunkten und namentlich von der Einmündung der Gartenpartie soll nun böschungsartig nach der Parkfläche
Strafsenzüge her derart angeordnet, dafs die Wasserfläche zu abtallen und statt der geplanten Blumenanordnungen
von ihnen aus tief erscheine. So wird namentlich der soll sich ihr eine freie Wiesenfläche vorlagern. Es würde
Blick von dem Punkte aus, wo die vom Friedrichswall her- zu weit führen, auf weitere Details hier einzugehen. Es
 
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