Die Gartenkunst — 2.1900
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https://doi.org/10.11588/diglit.22267#0131
DOI Artikel:
Köhler, Richard W.: Einige neuere Park- und Garten-Anlagen der Villen-Kolonie Grunewald b. Berlin
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11, 1 DIE GARTENKUNST 119
Von der Haupteinfahrt bis zu den Gewächshäusern zog
sich ein 1 m hoher Erdwall mit Kiefernbestand hin. Dieser
wurde abgetragen und der so gewonnene Boden zur An-
höhung des Terrains um die Villa und zur Ausbildung eines
idyllischen kleinen Waldthaies verwendet. Über die schmälste
Stelle desselben führt eine 13 m lange Holzbrücke, welche
zu beiden Seiten mit hohen Douglas- und Hemlockstannen
umrahmt, 5—6 m den Grund des Waldthales überragend,
sowohl einen reizvollen Ausblick in letzteres und auf das
Wohnhaus gewährt, als auch selbst von allen Seiten des
Waldthales sichtbar ist.
Die steil von der Pontanestrasse zum Park abfallende,
ca. 6 m hohe Böschung ist als Pelsenpartie angelegt und
mit Rot-, Weifs- und Douglas-Tannen und Weihmuthskiefern
bepflanzt, zwischen denen Rhododendron sowie Azalea
pontica und mollis im Frühjahre ihre Blütenpracht entfalten.
Auch hier sind die hohen schlanken Kiefernstämme
mit wildem Wein, Schlingrosen, Epheu und Clematis be-
pflanzt, deren Triebe bis in die Kronen der Kiefern hinauf-
rankend, von dort durch Drahtzüge von Baum zu Baum
kletternd, den leicht langweilig wirkenden Kiefernbestand
malerisch verschönen.
Grofse auf dem Grundstücke lagernde Massen von
Moorboden, welche aus dem früheren Penn, jetzigem
Diana-See, gewonnen waren, dienten zur Melioration der
Pflanzgruben und zeigt das gesunde und kräftige Wachs-
tum von Laubhölzern und Coniferen, wie vorteilhaft dieser
den Pflanzungen ist; allerdings verlangt der mit Moorboden
meliorierte Sandboden ganz erhebliche Wassermengen in
der wärmeren Jahreszeit.
In der östlichen Ecke des Grundstücks fand ein Tennis-
platz geeigneten Raum, welcher durch Pflanzungen teil-
weise verdeckt wurde, die aber von der Terrasse und den
Kenstern der Villa aus ein Zuschauen beim Spiele möglich
machen.
Neben ihm ist eine Sommer-Kegelbahn vorgesehen.
Vom unteren Sitzplatz am Wasser hat man einen
weiten Ausblick über den Diana-See mit seinen bereits zum
grofsen Teil mit Villen bebauten Ufern.
Auf einige weitere Anlagen zurückzukommen, sei mir
in der nächsten Nummer dieses Blattes gestattet.
18*
Von der Haupteinfahrt bis zu den Gewächshäusern zog
sich ein 1 m hoher Erdwall mit Kiefernbestand hin. Dieser
wurde abgetragen und der so gewonnene Boden zur An-
höhung des Terrains um die Villa und zur Ausbildung eines
idyllischen kleinen Waldthaies verwendet. Über die schmälste
Stelle desselben führt eine 13 m lange Holzbrücke, welche
zu beiden Seiten mit hohen Douglas- und Hemlockstannen
umrahmt, 5—6 m den Grund des Waldthales überragend,
sowohl einen reizvollen Ausblick in letzteres und auf das
Wohnhaus gewährt, als auch selbst von allen Seiten des
Waldthales sichtbar ist.
Die steil von der Pontanestrasse zum Park abfallende,
ca. 6 m hohe Böschung ist als Pelsenpartie angelegt und
mit Rot-, Weifs- und Douglas-Tannen und Weihmuthskiefern
bepflanzt, zwischen denen Rhododendron sowie Azalea
pontica und mollis im Frühjahre ihre Blütenpracht entfalten.
Auch hier sind die hohen schlanken Kiefernstämme
mit wildem Wein, Schlingrosen, Epheu und Clematis be-
pflanzt, deren Triebe bis in die Kronen der Kiefern hinauf-
rankend, von dort durch Drahtzüge von Baum zu Baum
kletternd, den leicht langweilig wirkenden Kiefernbestand
malerisch verschönen.
Grofse auf dem Grundstücke lagernde Massen von
Moorboden, welche aus dem früheren Penn, jetzigem
Diana-See, gewonnen waren, dienten zur Melioration der
Pflanzgruben und zeigt das gesunde und kräftige Wachs-
tum von Laubhölzern und Coniferen, wie vorteilhaft dieser
den Pflanzungen ist; allerdings verlangt der mit Moorboden
meliorierte Sandboden ganz erhebliche Wassermengen in
der wärmeren Jahreszeit.
In der östlichen Ecke des Grundstücks fand ein Tennis-
platz geeigneten Raum, welcher durch Pflanzungen teil-
weise verdeckt wurde, die aber von der Terrasse und den
Kenstern der Villa aus ein Zuschauen beim Spiele möglich
machen.
Neben ihm ist eine Sommer-Kegelbahn vorgesehen.
Vom unteren Sitzplatz am Wasser hat man einen
weiten Ausblick über den Diana-See mit seinen bereits zum
grofsen Teil mit Villen bebauten Ufern.
Auf einige weitere Anlagen zurückzukommen, sei mir
in der nächsten Nummer dieses Blattes gestattet.
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