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Die Gartenkunst — 2.1900

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Weiss, A.: Praktische Wegeinfassungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.22267#0141

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tl, 7 DIE GARTENKUNST 129

Abbild. No. 3.

verbunden werden. Die Barriere No. 1, blumenzucht allerdings, der sie in der
welche bei der städtischen Park-Ver- Hauptsache gewidmet war, kommt da
waltung am meisten angewendet wird, wenigstens vorläufig noch wenig in Frage,
hat Pilare, die 14 kg schwer sind, und Aber schon die Gartenplane - wie selten

,. „ ,, , . i i. i j -j. einmal ein gröfserer Zug, wie ängstlich durchgeführt das System

die 2 Meter von Mitte zu Mitte auseinanderstehend mit 8 „. •'>» , , , v... ,

_, „ , . . , der „Brezelwege wie wenig zaisammentunlen mit den ArcniteK-

0,04 X 0,01 m starken, an den Stölsen zweimal vernieteten , „ . ,c „ " ., , .. . ,

' turen! Beinahe zum Grausen verriet sich die Abwesenheit wirk-

Eisenstangen verbunden sind. Einschliefslich des nötigen iichen Kunstgeistes aber in Erscheinungen, die vielleicht

Anstrichs kostet das laufende Meter an Ort und Stelle nebensächlich erscheinen, aber Uberaus bezeichnend sind."

3,20 Mark, wobei zu bemerken ist, dafs, wenn mehr oder ,„_..' ^ . „ . .

JNacn den 13 Konkurrenz-Entwürfen für den Aibertpark m
weniger Pilare infolge anderweitiger Einteilung gebraucht Dregden die Leistungsfahigkeit der Gartenkunst in Deutsch-
werden, für das Stück 3,75 Mark zugerechnet werden, ev. in land zu beurteilen und zu ihrer Unterstützung die Künstler,
Abrechnung kommen. Das Muster No. 3 kommt auf den be- d_ h in diesem Falle die Architekten — wahrscheinlich um
vorzugteren Schmuckplätzen zur Anwendung und unter- das „Zusammenfühlen mit den Architekturen" zu erreichen —
scheidet sieb von der vorigen Art dadurch, dafs die Pilare herbeizurufen, ist ebenso lächerlich, wie es von einer groben
in der Form etwas verschieden, niedriger und 17 kg schwer Unkenntnis der ganzen geschichtlichen Entwickelung der
sind, dafs ferner die einzelnen Schienen innerhalb der Pilare Gartenkunst und ihrer jetzigen selbständigen Stellung unter

verbunden und vernietet werden. Der Preis dieser Art beträgt

den übrigen Künsten zeugt. E. C.

pro Meter 3,80 Mark. Die Barriere No. 2 hat 26 kg schwere Die gewifs vielen ehemaligen Wildparkern bekannte
Pilare, deren Form sehr abweichend von den vorigen ist und Cryptomeria japoniea, welche am Bahnhof Wildpark-
die mit 26 X 26 mm starken Stangen verbunden und Vorzugs- Potsdam auf dem Frickeschen Gärtnereigrundstücke stand,
„ n „. , , , r-,. ist seitens der Eisenbahndirektion, die das ganze Gelände be-
weise im broisen Tiergarten angewendet werden. Die , , , . . _. . ... , T„. ,

° hüls Anlage einer neuen Bahnverbindung nach Jüterbog an-

Kosten für diese betragen für das Meter ungefähr 5,20 Mk. gekauft hat> der Stadt Berlin zum Geschenk gemacht worden.

Bemerkt sei hier noch, dafs die Kosten infolge des all- Inmitten der sechziger Jahre ausgepflanzt, hatte dieselbe im

jährlich gesteigerten Preises für Roheisen sehr zugenommen Laufe der Zeit einen ziemlichen Umfang angenommen und

haben und dafs, wenn ein Fallen der Roheisenbeträge ein- eine Höhe von 9,60 m erreicht. Der Stammumfang beträgt

treten sollte, sich auch die Barrieren dementsprechend bei Im Höhe 0,75 m. Die Verpflanzung geschah derartig, dafs

verbilligen würden. dieselbe mit einem 0,8 m hohen Kasten, dessen Seiten

Zum Schlufs Will ich nicht unterlassen, den Lieferanten 1,9 X 1,9 m waren, umgeben wurde. Nach Unterbringung eines

Schlossermeister Determann, Berlin, Neuenburgerstrafse 25, Bodens und Vernagelung der Oberfläche wurde der ganze

hier namhaft zu machen. Derselbe stellt schon seit einer Ballen mitte1!^ Srofeer Flaschenzüge 2m hoch gehoben und

langen Reihe von Jahren in Berlin die eisernen Barrieren
und zwar zur vollsten Zufriedenheit auf und ist es auch

dann nach Unterbauung von starken Gerüsten auf einen

"Wenn einerseits die Nähe der

Geleise, deren Entfernung vom Standorte der Cryptomeria nur
der stärksten Konkurrenz noch nicht gelungen, ihn aus 4 m betrug, die Verladung erleichterte, so war es anderseits
diesem Felde, seinem Spezialgebiete, zu verdrängen. sehr erschwerend, dafs für die Überführung zum Waggon nur

__ eine Stunde Zeit blieb, da das Geleis nicht länger frei war.

Nicht minder schwierig gestaltete sich die Arbeit infolge des
Nach der „Bindekunst" schreibt der Herausgeber des eng begrenzten, zwischen Bauwerken eingeschlossenen, nur
„Kunstwart" in Dresden, Herr Avenarius, über die letzte ver- ca. 15 qm grofsen Raumes und durch den Umstand, dafs die
unglückte Pläne-Ausstellung in Dresden folgendes: Höhe ein Umlegen des grofsen Kübels und der Pflanze er-

„Wir haben neulich den Ruf „Künstler heran" im Hinblick forderte. Der Transport nach Berlin geschah mit dem Nacht-
auf unsere Gartenanlagen wiederholt—wie sehr das vonnöten güterzuge und fand am nächsten Morgen vom Güterbahnhofe
ist, bewies nun beinahe zum Erschrecken die eben veranstaltete mittelst Rollwagen die Überführung nach dem Viktoria-Parke
„Deutsche Gartenbau-Ausstellung" in Dresden. Die Luxus- statt, woselbst die Einpflanzung vorgenommen wurde.
 
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