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Die Gartenkunst — 2.1900

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Vereinsberichte
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https://doi.org/10.11588/diglit.22267#0200

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188

DIE GARTENKUNST

ist, erwähnt, bezüglich gezeichnet ist. Im Erläuterungsbericht
(nachzulesen Jahrgang 94 Seite 196) steht: Nach den um-
gebenden Strafsen fällt das Gelände bis auf 0,80—0,90 m über
Strafsenhöhe und ist an diesen durch eine 1 m hohe
Mauer mit aufstehendem Eisengitter abgegrenzt gedacht.

Das Preisgericht hat seiner Zeit nur die Arbeiten ver-
worfen, welche durch hohe Stützmauern den Einblick in den
Garten verhindert hatten.

Zu der in der vorigen Nummer gebrachten Notiz über die
Gartenanlagen des Kölner Gartenetablissements „Flora"

spricht in einem „Eingesandt" ein dortiger Fachmann die Be-
fürchtung aus, dafs diese Mitteilungen bei den auswärtigen
Kollegen den Glauben erwecken könnten, als ob die gärt-
nerische Instandhaltung der Flora seit dem Tode des Herrn
Gartenbaudirektors Niepraschk, speziell unter dessen direkten
Nachfolgern eine minderwertige gewesen sei. Obwohl wir
diese Befürchtungen nicht teilen können, lassen wir die daran
geknüpften Äufserungen des Kölner Fachmannes hier folgen:

„Bekanntlich war Herrn Niepraschks Nachfolger Herr
Gartenarchitekt E. Finken, unter dessen Leitung die wichtigsten
landschaftsgärtnerischen Umänderungen und Neugestaltungen,
wie Einfüllung (?) des Neptun-Weihers, Anlage des Rosen-
gartens, Umgestaltung der Wasserformen des grofsen Weihers
und der anschliel'senden Pflanzungen u, s. w. — Arbeiten,
welche in der gärtnerischen Gesamtanlage ein wesentlich vor-
teilhafteres Landschaftsbild darstellten — in der Flora ge-
schaffen wurden. Nach dem freiwilligen Ausscheiden des Herrn
Finken trat Herr Rottenheuser (z. Z. in Elberfeld) an dessen
Stelle. Unter dessen Leitung erhielt die Flora eine hervor-
ragend blumistische Ausstattung von ausgesprochenem vor-
nehmen Chrakter unter strenger Vermeidung aller kleinlichen
Effekthaschereien und Blumenspielwerke.

Das heutige Blumenparterre zeigt unter ganz geringen
Abweichungen dieselben Beetformen, als wie sie auch unter
Finken vorhanden waren, die Bepflanzung der beiden grofsen
Hauptbeete ist eine Kopierung des von Herrn Gartendirektor
Schröder (1897) vor dem Hauptbahnhof in Mainz bepflanzten
grofsen Beetes. (Siehe Abbildung Seite 245 der Zeitschrift
für Gartenbau und Gartenkunst, Jahrgang 1897). — Des weiteren
möge hier noch festgestellt sein, dafs nach dem diesjährigen
Verwaltungsbericht der Flora eine Summe von rund 95000 Mark
in den letzten fünf Betriebsjahren seitens des Etablissements
zugesetzt wurde."

Bücherschau.

Die Obst- und Traubenzucht an Mauern, Häuserwänden
und im Garten. Für Unterricht und Praxis bearbeitet von
Rudolph Goethe, Kgl. Landesökonomierat, Direktor der Kgl.
Lehranstalt für Obst-, Wein- und Gartenbau in Geisenheim a. Rh.
Verlag von Paul Parey, Berlin. Preis gebd. 9 Mk.

Trotz der vielen Werke über Obstbau ist das vorliegende
nicht unnütz, da es seine eigenen Bahnen geht. Der Verfasser,
eine hervorragende Autorität auf dem behandelten Gebiete,
weifs, was dem deutschen Obstzüchter trotz alledem noch not-
thut underhältnicht zurückmit seinen langjährigenErfahrungen,
um den heimischen Obstbau fördern zu helfen und die grofsen
Summen, die noch immer für Obst ins Ausland gehen, dem
Vaterlande zu erhalten oder doch wenigstens zu ermäfsigen.
Er weist darauf hin, wie bisher kahle Mauern und Häuser-
wände selbst noch in rauhen Gegenden für feines Tafelobst
nutzbar gemacht werden könnten und giebt die Grundsätze

an, nach denen bei einer rationellen Kultur zu verfahren ist.
In dem Kapitel: „Der Baumschnitt und die dazu gehörigen
Arbeiten in der Reihenfolge der Ausführung" sind die wichtigsten
Kulturarbeiten in höchst praktischer und übersichtlicher Weise
zusammengestellt. 19 Tafeln und 182 Textabbildungen dienen
zur besseren Erläuterung des geschriebenen Wortes und
werden besonders die Spaliergarten-Pläne nebst Kosten-
anschlägen dem Gartenkünstler höchst willkommen sein, wie
der Obstbau überhaupt ein Feld ist, dessen Studium er nicht
zu gering schätzen darf und auf dem er zu Hause sein mufs,
um den häufig von ihm begehrten Rat in zweckentsprechender
Weise erteilen zu können. Eine ausführliche Besprechung
der Krankheiten und Feinde der Formbäume und Rebspaliere
unter Angabe der Bekämpfungsmittel bildet den Schlufs des
Buches, dem wir die weiteste Verbreitung wünschen. E. C.

Personal-Nachrichten.

Dörr, W., wurde als Fachlehrer an der Landwirtschafts-
und Gartenbau-Schule in Zerbst angestellt. ■

Janson, bisher Gartentechniker am Stadtgarten in Würz-
burg, ist als Obergärtner und Lehrer an die Gartenbauschule
nach Köstritz berufen worden.

Krämer, P.. bisher Obergärtner in der Gräfl. Erbach-
Schönberg'schen Hofgärtnerei in Schönberg (Hessen), wurde
zum Hofgärtner daselbst ernannt.

Müller, Ernst, Inhaber der Firma J. C. Schmidt, Erfurt,
starb am 23. August im 44. Lebensjahre.

Nodelbiehler, M., Obergärtner am botanischen Garten zu
München, starb am 7. August.

Roese, H., Grofsherzogl. oldenburgischer Hofgärtner a. D.,
starb am 13. August zu Eutin.

Schneider, Carl, geschätzter Mitarbeiter dieser Zeitschrift,
übernahm die Gründung und Leitung der Schnittblumen- und
Staudengärtnerei Birchwood Nursery, Swanley, Kent (England).

Siber, Wilh., Inspektor des botanischen Gartens zu
Marburg, wurde der Königl. preufsische Kronenorden IV. Klasse
verliehen.

Spranger, A., bisher Obergärtner in Dahl bei M.-Gladbach,
wurde die Leitung der Reichsgräflich von Brühischen Schlofs-
gärtnerei in Pforten i. L. übertragen.

Suchy, Franz, Vereinsgärtner des deutschen Obst- und
Gartenbau-Vereins für die Markgrafschaft Mähren, übernahm
die Leitung der pomologischen Anstalt für Mähren in Brünn.

Ulrich, Karl, bisher Lehrer am pomologischen Institut in
Reutlingen, wurde als wissenschaftlicher Hilfslehrer an der
staatlichen Landwirtschaftsschule in Bremen angestellt.

Vacherot, Gartenchef der Pariser Weltausstellung, wurde
das Ritterkreuz des Ordens der Ehrenlegion verliehen.

Weber, August, Hofgärtner zu Wiesbaden, wurde der
Kgl. preufsische Kronenorden IV. Klasse verliehen.

Werner, F., bisher Obergärtner der Firma C. E. Haupt
in Brieg bei Breslau, wurde die Garten-Direktion „Hohen-Eich"
zu Endenich bei Bonn übertragen.

Verein deutscher Gartenkünstler.

Neu angemeldete Mitglieder.
Sckell, Julius, Grofsherzogl. Garteninspektor, Weimar,

Schlofsgarten.
de Goumois, R., St. Alban Lausanne, Schweiz.

Für die Redaktion verantwortlich: E. Clernen, Berlin SO 33, Treptower Chaussee 50. - Verlag von Gebrüder Borntraeger, Berlin SW. 46,
Schönebergerstrasse 17a. — Druck von A. W. Hayn's Erben, Berlin und Potsdam.
 
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