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Die Gartenkunst — 2.1900

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https://doi.org/10.11588/diglit.22267#0224

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212

DIE GARTENKUNST

II, 12

Gemäfs der Aufgabe, den Teich nach Belieben zu
ändern, sind die nördlichen Ufer erweitert worden, um eine
möglichst grofse Aussicht auf das Wasser zu schaffen.

Eine kleine Insel erhebt sich aus dem Wasser und
bietet von einem erhöhten Pavillon mehrere Ausblicke in
den Park und die umliegende Landschaft.

Die Wege nähern sich den Ufern und gestatten eine
Promenade am Rande des Wassers. Der Strom des kleinen
Plüfschens, welches das Grundstück teilweise umgrenzt,
ist in den Teich geleitet, um denselben zu speisen; am
Ausflufs des Teiches tritt er wieder in sein Bett.

Ein grofser Wegezug in fast ovalerPorm zieht sich an den
äufsersten Grenzen dahin. Ein besonderer Weg, der fast
parallel dem vorher erwähnten läuft, aber dessen Parallelis-
mus durch den vorhandenen Wald verschwindet, ist für
den Dienst des Gehöfts.

Ruheplätze sind an verschiedenen Orten vorgesehen.

In der Nähe des Schlosses sind Solitärpflanzen in ge-
nügender Weise verteilt.

Erläaterungsbericht zu dem mit dem 4. zweiten Preise prämiierten
Plane des Herrn Lamba, Paris.

Die Unterlage für das internationale Preisausschreiben
bestand aus einem Grundstück von ca. 37 ha, welches auf
dem sehr sanft abfallenden Abhänge eines Thaies gelegen

war, in dessen Grund ein kleiner Plufs die Grenze nach
Osten und Norden des zu bearbeitenden Geländes bildet.

Bepflanzung: Wir haben die alten Pflanzungen be-
nutzt und einfach einige Durchschläge darin hergestellt,
welche von einem in einer Ecke des Parkes gelegenen
Tempel ausgehen. Diese Durchschläge gehen alle auf
das Schlofs und in das Innere des Parkes. Andere Aus-
sichten wurden geschaffen, seitlich von zahlreichen Baum-
gruppen und Solitärpflanzen eingerahmt, welche eine gute
Perspektive bilden. Die äufsere Grenze der Besitzung ist
mit neuen Pflanzungen versehen, in welchen jedoch für die
nach aufsen gehenden Durchblicke genügend freier Raum
gelassen ist.

Alleen. Eine Umfahrtsallee von 6 m Breite ergab
eine lange Promenade nahe der Grenze des Besitztums,
welche ihrer Lage zufolge gleichzeitig einen Überblick über
das Innere des Parkes, wie über die Umgegend ermöglicht.
Die Auffahrtsallee zum Schlofs durchschneidet rechtwinklig
den Umfahrtsweg und mündet an einer Ecke des Schlosses
auf die Terrasse. Der Weg, welcher zu den Wirtschafts-
gebäuden führt, erlaubt den Wagenverkehr mit diesen
Gebäuden, ohne die Schlofsterrasse zu berühren. Die
anderen in eleganten Kurven gehaltenen Alleen vereinigen
sich nach den Regeln der französischen Schule. Die Treff-
punkte sind durch Pflanzungen verdeckt.

Mafsstab 1 : 6000.

Mit dem 4. zweiten Preise ausgezeichneter Entwurf des Herrn Lamba, Architecte-Paygiste, Paris.
 
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