Vier- u. Dreihäuser-Gruppe einer Siedlung nach Behrens-de Fries.
(ca. 1:1000.) i
wo es sich nicht um Hauserwerber sondern
lediglich um Mieter handelt*). Ich denke dabei
an die verwickelte Besitz und Eigentumsumgren-
zung, die schon bei etwaigen Instandsetzungs-
arbeiten zu Streitigkeiten führen kann, sodann
aber an gewisse bauästhetische Umstände, von
denen weiter unten noch zu sprechen sein wird.
Es liegt aber im Sinne der Siedlungsbewegung
überhaupt, ganz vor allen Dingen aber in dem der
Gartenhaltung, daß die Gärten von Besitzern
gepflegt werden und nicht von Mietern, die da-
durch, daß sie durch womöglich vierteljährliche
Kündigungsfrist der Frucht ihrer Arbeit beraubt
werden können, viel weniger Anreiz zu einer
gründlichen Pflege ihres Gartens haben. Die
wertvolle Anregung der in voller Breite vor-
liegenden Gärten läßt sich übrigens auch so er-
reichen, wie es Heicke in seinen Beispielen No. Ci
und Ca (Seite 94, Gartenkunst Juli 1918) vor-
schlägt. Er bebaut die Straßen einseitig und
rückt die Häuser der andern Seite an den sowieso
nötigen, bei Behrens nicht immer vorgesehenen
„Heckenweg“, eine Anlage, die bei jeder Straßen-
richtung anwendbar ist. Aber dabei geht natür-
Straßen möglich ist, wie Abb. Seite 15 oben zeigt,
aus der aber zugleich hervorgeht, daß in der Hand
eines geschickten Planers eine solche einseitige
Verwendbarkeit durchaus kein Hindernis zu sein
braucht, den einmal für gut erkannten Haustyp
dennoch für die ganze Siedlung zu verwenden.
Eine Schwierigkeit entsteht aber bei der Frage
der auch für die Gartenbestellung wichtigen
Ställe. Ställe sind, das hat der Krieg gezeigt,
ein unabweisbares Bedürfnis gerade für den
kleinen Mann geworden; wo sie nicht mit vor-
gesehen sind, werden sie alsbald aus allerhand
Material, Holz, Blech
und Dachpappe zusam-
mengestoppelt. Behrens
legt, wie es nicht anders
geht, auch Ställe an die
Straßenseite, und das ist
nicht sehr zuträglich; bei
einer großen Zahl der
Wohnungen sind Ställe
überhaupt nicht möglich.
Ein weit schwerer
wiegendesHindernis für
die allgemeine Ver-
wendbarkeit der Beh-
rensschen Gruppenbau-
weise sehe ich darin, daß
so stark ineinander ge-
baute Häuser — das-
selbe gilt auch von den
erwähnten Holzerschen
Häusern in Augsburg
und bedingt von „Vier-
häusern“ überhaupt —
nur dort möglich sind,
*) Doch auch bei Erbpacht, die bei solchen Sied-
lungen künftig vorherrschend sein wird. Schriftltg.
Vierhaus-Gruppen einer Siedlung.
Von Otto Völ&ers, München.
(1:400.)
JL
Reihenhous der üblidien Form.
Von Otto Völckers, München,
(ca. 1:400.)
14
(ca. 1:1000.) i
wo es sich nicht um Hauserwerber sondern
lediglich um Mieter handelt*). Ich denke dabei
an die verwickelte Besitz und Eigentumsumgren-
zung, die schon bei etwaigen Instandsetzungs-
arbeiten zu Streitigkeiten führen kann, sodann
aber an gewisse bauästhetische Umstände, von
denen weiter unten noch zu sprechen sein wird.
Es liegt aber im Sinne der Siedlungsbewegung
überhaupt, ganz vor allen Dingen aber in dem der
Gartenhaltung, daß die Gärten von Besitzern
gepflegt werden und nicht von Mietern, die da-
durch, daß sie durch womöglich vierteljährliche
Kündigungsfrist der Frucht ihrer Arbeit beraubt
werden können, viel weniger Anreiz zu einer
gründlichen Pflege ihres Gartens haben. Die
wertvolle Anregung der in voller Breite vor-
liegenden Gärten läßt sich übrigens auch so er-
reichen, wie es Heicke in seinen Beispielen No. Ci
und Ca (Seite 94, Gartenkunst Juli 1918) vor-
schlägt. Er bebaut die Straßen einseitig und
rückt die Häuser der andern Seite an den sowieso
nötigen, bei Behrens nicht immer vorgesehenen
„Heckenweg“, eine Anlage, die bei jeder Straßen-
richtung anwendbar ist. Aber dabei geht natür-
Straßen möglich ist, wie Abb. Seite 15 oben zeigt,
aus der aber zugleich hervorgeht, daß in der Hand
eines geschickten Planers eine solche einseitige
Verwendbarkeit durchaus kein Hindernis zu sein
braucht, den einmal für gut erkannten Haustyp
dennoch für die ganze Siedlung zu verwenden.
Eine Schwierigkeit entsteht aber bei der Frage
der auch für die Gartenbestellung wichtigen
Ställe. Ställe sind, das hat der Krieg gezeigt,
ein unabweisbares Bedürfnis gerade für den
kleinen Mann geworden; wo sie nicht mit vor-
gesehen sind, werden sie alsbald aus allerhand
Material, Holz, Blech
und Dachpappe zusam-
mengestoppelt. Behrens
legt, wie es nicht anders
geht, auch Ställe an die
Straßenseite, und das ist
nicht sehr zuträglich; bei
einer großen Zahl der
Wohnungen sind Ställe
überhaupt nicht möglich.
Ein weit schwerer
wiegendesHindernis für
die allgemeine Ver-
wendbarkeit der Beh-
rensschen Gruppenbau-
weise sehe ich darin, daß
so stark ineinander ge-
baute Häuser — das-
selbe gilt auch von den
erwähnten Holzerschen
Häusern in Augsburg
und bedingt von „Vier-
häusern“ überhaupt —
nur dort möglich sind,
*) Doch auch bei Erbpacht, die bei solchen Sied-
lungen künftig vorherrschend sein wird. Schriftltg.
Vierhaus-Gruppen einer Siedlung.
Von Otto Völ&ers, München.
(1:400.)
JL
Reihenhous der üblidien Form.
Von Otto Völckers, München,
(ca. 1:400.)
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