Weg zwischen Obstwänden im v. Bethmannschen Garten
in Frankfurt a. M.
nicht über 3.50 Meter hinaus. Das genügt aber
auch für die meisten Zwecke. Nur für die Be-
kleidung der oberen Teile von Hauswänden muß
man zum Hochspalier (Bild Seite 73 unten) greifen,
das bekanntlich im Gegensatz zu den genannten
Zwergformen auf Wildlingsunterlage veredelt
und in der Regel an Ort und Stelle aus Obsthoch-
stümmen geformt wird, wie sie von den Baum-
schulen abgegeben werden.
Was aber immer wieder betont werden muß,
ist dies: Die zu einer Einheit verwende-
ten Bäumchen verschiedener Sorten
müssen in ihrer gesamten Erscheinung
möglichst übereinstimmen. Eine Reihe
von Schnurbäumchen muß eine tadellos gleich-
mäßige Belaubung und Wuchsform zeigen, wenn
sie als Gesamtbild befriedigen soll. Nicht weniger
stören Abweichungen in Wuchs und Belaubung
zwischen den zu Laubengängen, zusammenhän-
genden Spalierwänden und dergleichen verwen-
deten Sorten. Wollte man ganz streng verfahren,
dann müßte man solche Pflanzungen jedesmal
aus einer einzigen Sorte bilden, wie man ja auch
Hecken, sobald es sich um die Erfüllung künst-
lerischer Ansprüche handelt, nur aus einer ein-
zigen Sorte bilden darf. So weit mag man in
der Beschränkung bei diesen Bestandteilen der
Form-Obstgärten nicht gehen; es wird auch
nicht erforderlich sein, wenn man gut zu-
sammenpassende Sorten wählt: unter allen
Umständen muß vermieden werden, stark-
Laubengang aus einem Kleingarten in Frankfurt a. M.
und schwachwüchsige Sorten miteinander zu
vermengen.
Die Baumschulenbesitzer dürften in vielen
Fällen dem Gartenarchitekten bei der richtigen
Auswahl zur Hand gehen können, sofern sie
dessen künstlerischen Absichten Verständnis
entgegenzubringen vermögen. Da sie aber bis-
her wenig Veranlassung hatten, ihre Obstsorten
nach dieser Richtung hin zu beobachten, so wird
es sich empfehlen, daß erfahrene Baumschul-
fachleute und Gartenarchitekten zusammen-
treten, um Listen von Sorten aufzustellen, die
den besprochenen Anforderungen in besonderem
Grade genügen und sich zu einheitlichen Gebil-
den verwenden lassen. Ähnlich hat man sich ja
mit den Obstzüchtern über sogenannte Normal-
sortimente für den Obstbau im Großen geeinigt,
und zwischen Gartenarchitekten und Baumschul-
besitzern ist eine Verständigung über die Aus-
wahl von Gehölzarten für die Anzucht im Großen
und für besondere Zwecke zustande gekommen.
Noch ein anderer Umstand muß zum Schluß
besprochen werden: Wir Baumschulenbesitzer
geben jahraus jahrein große Mengen junger
Formobstbäume in den Handel. Sie finden wil-
lige Abnehmer, und die Nachfrage danach ist
groß. Wenn man nach ihrer Menge urteilen
wollte, müßten die meisten Gärten längst mit
Formbäumen angefüllt sein. Das Gegenteil ist
aber der Fall. Wie ist das zu erklären? Ich bin
mir der Ursache längst bewußt. Unsere regel-
75
in Frankfurt a. M.
nicht über 3.50 Meter hinaus. Das genügt aber
auch für die meisten Zwecke. Nur für die Be-
kleidung der oberen Teile von Hauswänden muß
man zum Hochspalier (Bild Seite 73 unten) greifen,
das bekanntlich im Gegensatz zu den genannten
Zwergformen auf Wildlingsunterlage veredelt
und in der Regel an Ort und Stelle aus Obsthoch-
stümmen geformt wird, wie sie von den Baum-
schulen abgegeben werden.
Was aber immer wieder betont werden muß,
ist dies: Die zu einer Einheit verwende-
ten Bäumchen verschiedener Sorten
müssen in ihrer gesamten Erscheinung
möglichst übereinstimmen. Eine Reihe
von Schnurbäumchen muß eine tadellos gleich-
mäßige Belaubung und Wuchsform zeigen, wenn
sie als Gesamtbild befriedigen soll. Nicht weniger
stören Abweichungen in Wuchs und Belaubung
zwischen den zu Laubengängen, zusammenhän-
genden Spalierwänden und dergleichen verwen-
deten Sorten. Wollte man ganz streng verfahren,
dann müßte man solche Pflanzungen jedesmal
aus einer einzigen Sorte bilden, wie man ja auch
Hecken, sobald es sich um die Erfüllung künst-
lerischer Ansprüche handelt, nur aus einer ein-
zigen Sorte bilden darf. So weit mag man in
der Beschränkung bei diesen Bestandteilen der
Form-Obstgärten nicht gehen; es wird auch
nicht erforderlich sein, wenn man gut zu-
sammenpassende Sorten wählt: unter allen
Umständen muß vermieden werden, stark-
Laubengang aus einem Kleingarten in Frankfurt a. M.
und schwachwüchsige Sorten miteinander zu
vermengen.
Die Baumschulenbesitzer dürften in vielen
Fällen dem Gartenarchitekten bei der richtigen
Auswahl zur Hand gehen können, sofern sie
dessen künstlerischen Absichten Verständnis
entgegenzubringen vermögen. Da sie aber bis-
her wenig Veranlassung hatten, ihre Obstsorten
nach dieser Richtung hin zu beobachten, so wird
es sich empfehlen, daß erfahrene Baumschul-
fachleute und Gartenarchitekten zusammen-
treten, um Listen von Sorten aufzustellen, die
den besprochenen Anforderungen in besonderem
Grade genügen und sich zu einheitlichen Gebil-
den verwenden lassen. Ähnlich hat man sich ja
mit den Obstzüchtern über sogenannte Normal-
sortimente für den Obstbau im Großen geeinigt,
und zwischen Gartenarchitekten und Baumschul-
besitzern ist eine Verständigung über die Aus-
wahl von Gehölzarten für die Anzucht im Großen
und für besondere Zwecke zustande gekommen.
Noch ein anderer Umstand muß zum Schluß
besprochen werden: Wir Baumschulenbesitzer
geben jahraus jahrein große Mengen junger
Formobstbäume in den Handel. Sie finden wil-
lige Abnehmer, und die Nachfrage danach ist
groß. Wenn man nach ihrer Menge urteilen
wollte, müßten die meisten Gärten längst mit
Formbäumen angefüllt sein. Das Gegenteil ist
aber der Fall. Wie ist das zu erklären? Ich bin
mir der Ursache längst bewußt. Unsere regel-
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