Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Gartenkunst — 32.1919

DOI Artikel:
Heilig, Wilhelm: Kleingartenbau als Vorschule für das Siedlertum
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.22269#0125

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
der Natur bekommt,
wenn ihm die Betäti-
gung in seinem Gar-
ten zur Quelle rein-
ster Freude wird,
wenn Sinn für Fami-
lienleben, Liebe zu
Blume und Baum
wieder geweckt sein
werden, dann ist der
Zweck erreicht.

Wie groß muß der
Gartensein? Ja nicht
zu groß, auf keinen
Fall so, daß er an
Stelle einer Freude
eine Bürde wird. Für
einen Menschen, der
seinen Achtstunden-
tag hinter sich hat, ist
ein Grundstück von
400 Quadratmetern
reichlich groß. Was
sich auf diesem oder
einem noch kleineren
Raume in Beschau-
lichkeit erarbeiten,
und, um mich des Aus-
drucks zu bedienen,
in „sinniger“ Weise
anordnen läßt, dürfte
die Feierstunden des
Mannes und die Frei-
zeit derFamilie in an-
genehmster Weise

Landsitz in Rüschlikon. Gartenarchitekt Paul Schädlich, Zürich
und Glauchau i. Sa. Oben: Lageplan, Maßstab 1:2500.
Unten: Blick aus der Eingangshalle des Hauses nach Nord-
west (Einfahrt).

ausfüllen. — Ver-
gessen wir nicht, daß
nur intensivste Be-
tätigung im Haupt-
berufe uns wirt-
schaftlich wieder zu
heben imstande ist,
daß der Arbeitende
sich der Aufgabe be-
wußt werden muß,
in seiner Achtstun-
denschicht an der
Wiederherstellung
unseres Wirtschafts-
lebens im Interesse
der Allgemeinheit
mitzuarbeiten und
Qualitätsarbeit zu
leisten; sie erfordert
ganze Arbeitskraft,
sie duldet keine in-
tensive Nebenbe-
schäftigung. Nur un-
sere Industrie, auf
die wir voll und ganz
eingestellt sind und
die die Ernährerin
der größeren Hälfte
unseres gesamten
Volkes ist, kann uns
lebensfähig erhalten.
Von diesem Ziele ab-
weichen, hieße die
Abwanderung ge-
waltsam fördern.

121
 
Annotationen