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5a6 Schultx üb. d. Bedeutg. d. Gewerbe im Staate.
gestattet. Altein Hr. Schultz. erklärt, eine Taxe sey kein
Maximum, sonüern ein hxes Medium. Durch seine Behauptung
dass ctas Ministerium die Arzneitaxe auf die, auf Recepten
-vcrzeichnete Arzneien ausgedehtit wissen wolie, zeihet H. v. R.
dasselbe einer doppeiten Inconsequenz, die wir jenem zuzutrauen
nicht befugt sind. Denn einmal Gnden dicseiben oben angcfiihi-
ten Griinde zu Festsetzung einer Taxe fiir Arzneien Statt, die
auf Vorzeigen eines ärztiichen Receptes gefertigt, wie siir sol-
che, die ohne dies verkauft werden. Zum andcrn aber rnacht
er dadurch die Wirksamkeit des Gesetzes von der biossen Be-
obachtung einer Form zuischen Käufer und Verkäufer abhän-
gig. Aiiein in dem Faii ändern sich aiie diese Verhäitnisse,
wenn von rohen Materiaiien, nicht von schon gefertigten Arz-
neien die Rede ist. —
Diesen specieiien Faii vcriassend siihren H. Schultz, Hart-
mann vom Rhein, und v. Hövei den aiigemeineu Streit iiber die
Gewerbeverhäitnisse fort. H Scimitz vertheidigt dieZiinfte
und Taxen, indern er Fäiie anfiilnt, wo seit Aufitebung dersei-
ben aiie Waare scidecitter und titeurer geworden, und die en-
gen Beziehungen nachweisst zwisclien Gewerbe, Urgewerbe,
Nationaiität, nationaier Vervoiikommnung, sämmtiich gefährdet
durch das zur Mode gewordene Griinden des individueiien Staa-
tes auf den aligemeinen Staatsbegriif oime Riicksiciit der Natio-
naiität Zugieich bekämpft er den Kosmopoiitismus ais aiie
Nationaiität iiberhaupt, die Einfiihrung der Spinn-Maschinea
ais das Matiouaie Urgewerbe der Dcutschen zerstörend. Diese
letztere vertheidigt vo/z /Zö'ec/ niit durchgreisenden Griinden.
Wenn aber in Ansehung der iibrigen Punkte H. v. R. in stetem
Sciiwanken begriffen ist, seine Behauptungen nicht durchzusiii)-
ren weiss, sondern von ciner zur andern kömmt, und sie stets
modihcirt, so ahnen wir, dass er, wenigstens theiiweise, hier
nurcineRotie spiele, was erauch mitden an H. Schultz
gerichteten Worten (S. t46) anzudeuten sucht: eSie seheu
^hieraus, dass man Iimen voiie Gerechtigkeit widerfaiiren iassen
4:kann, und zugieich doch auch die Unmögiichkest andeuten, ihy
4:begonnenes Kampfsp/eJ gegen die Gewerbeireiheit, r/ere/r
EVr/ec/iiez* /cA /mcA 7A/e//z A/ u/McAe Ac/ z//cA gc/v/ 'rc/c/:
^//löcAic^, aufzunehment/ u. s. w. — Der bisherige Streit ist
daher nur ein versteiiter, bestimmt, ernste Streiter fiir und wi-
der cine so hocitwicittige Sache hetbeizurufen.
Im Ganzen miissen wir die, in diesem Streite herrsciiende
Lebendigkeit und Criindiichkeit, und den Ideenreichtiium, be-
sonders von Seiten des H. Schultz rüiimen; giauben jedoch, dais
sast sämmtiiche Verhandiungen der Gründiichkeit unbeschadet,
 
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