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N°. 13. HEIDELBERGER 1836.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Grammatiken und Wörterbücher.
( Besch lufs.)
Schulgrammatik der deutschen Sprache. Fon Dr. Karl Ferdi-
nand Becker, Mitglied des Frankfurter Gelehrten - Fer eins für deutsche
Sprache. Dritte neubearbeitete Auflage. Frankfurt a. M. 1833. Her-
mann’sche Buchhandlung. XII und 251 S. nebst 6 Tabellen.
Die Verdienste des Verfs. um deutsche Grammatik und Sprach-
studien überhaupt sind Allen, die sich für diesen Gegenstand in-
teressiren, zu bekannt, als dafs Ref. no'thig hätte, in dieser Be-
ziehung über den Verf. sich auszusprechen, den er über sein
Lob erhaben hält. Die schnell auf einander folgenden Auflagen
dieser Schulgrammatik — die erste erschien i83i —• beweisen
auch, welche Aufnahme dem Buch verdienter Weise im Publi-
kum zu Theil geworden ist. Diese dritte Auflage hat übrigens
vor den vorhergehenden als neu bearbeitete manche Vorzüge in
Beziehung auf gröfsere Klarheit und genauere Sonderung, be-
sonders in der Satzlehre. Auch ist durch zweckmäfsigere Ein-
richtung des Druckes , wornach die Beispiele von den Regeln
oder dem Texte der Grammatik durch verschiedene Schrift ge-
schieden sind , vieles an Klarheit gewonnen. Ref. will übrigens
nicht in Abrede stellen , dafs das Buch , trotz dem Titel:
S ch u 1 grammatik — wegen seiner strengwissenschaftlichen Dar-
stellungsweise, und seinen genauen logischen Distinctionen, nicht
jeder Schule, namentlich bei minder vorbereiteten Schülern, ganz
bequem Zusagen wird, dafs vielmehr jeder Lehrer selbst ein
gewisses Studium bedürfen wird, um mit dem Systeme des Verfs.
sich vertraut zu machen. Zum Gebrauche der minder vorge-
rücktem Schüler indessen mufs Ref. auf ein anderes Buch des
Hrn. Becker, ayf dessen Leitfaden für den ersten Un-
terricht in der deutschen Sprachlehre, Frankfurt i833,
aufmerksam machen, den er in seiner eignen Schule mit Erfolg
benutzt hat. Und über die Art, wie der Verf. den Scküler in
sein System der Grammatik eingeführt wissen will, hat er sich
selbst in seiner: Methode des Unterrichts in der deut-
schen Sprache (ibid. i833.) ausgesprochen. Durch den Ver-
folg des von Becker eingeschlagenen Wegs wird nicht nur für
die bessere Kenntnifs der Muttersprache selbst gewonnen wer-*
den, sondern auch für die Grammatik im Allgemeinen, in sofern
sie als ein wissenschaftliches System zu betrachten ist.

XXIX. Jahrg. 2. Heft.

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