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N°. 24. HEIDELBERGER 1836
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Archäologisch-antiquarische Schriften von Duca di Serra-
difalco, Falbe, Tölken u. A.
(Bes chluf s.)
Ueber die Vasa murrhina der Alten , mit i Tafel. Von
Demselben. Dieser Gegenstand ist ein erfreulicher Beweis,
wie die Alterthumsforschung, im Bunde mit Naturwissenschaften,
auch die für unauflösbar gehaltenen Probleme zu lösen vermag.
Noch im Anfang dieses Jahrhunderts schrieb Fr. Aug. Wolf in
einer Anmerkung zu Sueton. (August, cap. 71 , zu den Worten
murrbinura calicem) : »Sed ne nunc quidem quidquam certi.«
Jedoch war ich vor schon fast 3o Jahren zu demselben Besultat
gekommen, welches von Boziere, v. Minutoli u. A. und von un-
serm Verf. selbst aufgestellt wird, nämlich dafs die kostbarste
Gattung der Murrhinen aus Flufsspath gefertigt worden, welches
ich denn auch seitdem in meinen archäologischen Vorlesungen
vortrug. Ich aber war zu diesem Ergebnifs ohne mein Verdienst
gelangt, einzig und allein durch die Belehrungen, die ich einem
wissenschaftlich sehr gebildeten Manne, dem russischen Collegien-
rath Doppelmayer verdanke. Dieser weitgereisete Mann hatte im
Karavanenhandel an den chinesischen Grenzen flufsspathene Ge-
fäfse gesehen, deren Beschaffenheit er mit allen von Plinius und
andern Alten angegebenen Eigenschaften der antiken Murrhinen
zutreffend fand. — Unserm Verf. gebührt das Lob, nicht nur den
schon von Andern gezeigten Unterschied jener mineralischen
Murrhinen und der gebrannten genauer erörtert, sondern auch
den ganzen Gegenstand mit gröfsester Umsicht von allen Seiten
beleuchtet zu haben. Die dieser Schrift beigefügte Tafel stellt
in colorirten Bildern zwei treffliche antike Fragmente und zwei
Gefäfse -— sämmtlich im Besitze des Hrn. Verfs. — dar 5 wel-
cher (S. 5o3 ff.) nachweiset, dafs besonders von den gebrannten
Murrhinen (murrina cocta) manche Stücke auf unsere Zeit ge-
kommen sind. — Ueber die Sprache der Zakonen. Von Dem-
selben. Ueber diese Nachkommen der alten Lakonen (Adxoveq,
Tjdx&vec,) hat du Cange (im Glossar, med. et infim. Graecitatis
unter Tgaxaveq) einen recht guten Artikel. Ueber die alte lako-
XXIX. Jahrg. 4. Heft. . 24
 
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