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N°. 3i. HEIDELBERGER 1836.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Die Erziehung des Menschen auf seinen verschiedenen Altersstufen. Ueber-
setzung des IVerkes : „ De Vcducation progressive, ou Etüde du cours
de la vie par Mdme Necker de Saussurevon A von Hogguer
und K. von IVangen heim, mit einigen Anmerkungen des Letzteren,
Erster Theil. Hamburg, bei Friedrich Perthes, 1880. gr. 8. (XFI
und 378 S.)
Wir begrüfsen dieses Werk als eins der wichtigsten in der
pädagogischen Literatur, das würdig war auf deutschen Eoden
verpflanzt zu werden, und bedauern nur, dafs es uns nicht schon
sogleich nach seiner Erscheinung , und auch jetzt durch die
Uebersetzung nur der Erste Theil bekannt geworden.
Die Uebersetzung lieset sich gut, und der Geist der Verfas-
serin läfst sich daraus in seiner Tiefe und Klarheit erkennen.
Die Anmerkungen erläutern dabei Manches, und enthalten auch
Eignes aus dem christlich - philosophischen Denken ihres geist-
reichen Verfs. , welcher sich dabei auf die Abhandlung von
Eschenmayer, die moralische Well Ordnung, welche
als Anhang angefügt ist, öfters‘bezieht, ln einer kurzen Vor-
rede geben die deutschen Bearbeiter uns Kunde über die edle
Verfasserin, die Tochter des berühmten Naturforschers de Saus-
sure, und als Mdme de Necker die Verwandtin und Freundin der
Frau von Stael , eine von früher Jugend auf vielseitig gebildete,
und zur Schriftstellerin in diesem Fache innerlich berufene Frau.
Wir hätten nur gerne noch mehr von ihrer Biographie gelesen.
Die Vorrede von ihr selbst für diesen isten Theil giebt den
grofsangelegten Plan ihres Werkes an, wovon indessen der vor-
liegende xste Theil »ein für sich abgeschlossenes Ganzes aus-
macht.« Dieser nämlich behandelt die sittliche Erziehung
der ersten Kindheit. Die Aufgabe des Ganzen ist »die im
Laufe eines ganzen Lebens fortschreitende Erziehung. Der
2te Theil, »welcher das, was die Kindheit angeht, vervollstän-
digen soll,« ist bereits i83e erschienen, aber hier noch nicht
mitgetheilt. Die erste Periode des Kindes findet die Verfn., wie
sie die Natur finden läfst, in der Zeit, wo das Kind »noch ein
Wesen ganz eigner Art ist, — und wo ihm noch die Reflexion
fehlt,« d. i. vor dem 4ten Lebensjahre, aber sie verlängert diese
XXIX. Jahrg. 4. Heft. 21
 
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