DOI Heft:
No. 27
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.37278#0425
N°. 27. HEIDELBERGER 1836.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Storia del reame di Napoli dal 1734 sino al 1825 del Generale Pietro
Colletta. Tomo secondo. Parigi. Presso Baudry. 1835. 360 S. 8.
(Anzeige des zweiten Theils, oder Schlafs der iin Januar-Heft d. J.
angefangenen Uebersicht des Inhalts des Werks.)
Dieser zweite Band eröffnet das sechste Buch, überschrieben:
Regierung des Königs Joseph Bonaparte, mit einem ersten Capi-
tel über den Zustand des Reichs im Jahr 1806. Welche Vor-
theile der Verf. von der von ihm übrigens ganz nach der Wahr-
heit geschilderten Regierung der französischen Könige für sein
Vaterland herleitet und zugleich für welches Publikum er zu
schreiben gesonnen ist , sagt er gleich im ersten Satze dieses Ca-
pitels. Bef. will die Stelle übersetzen, weil diejenigen Leserder
Jahrbücher, die seine Begriffe vom Wesen und von der Würde
der Geschichte theilen, darin die beste Rechtfertigung des gro-
fsen Lobes, welches er dem Schriftsteller ertheilt hat, finden
werden» Ehe ich, beginnt er, Staatsveränderungen, Regierung
der neuen Könige , zehn Jahre lang unaufhörlich fortdauernde
Kriege und innere Zwistigkeiten , Trübsale der Einzelnen und der
Regierungen beschreibe , ehe ich nachweise, wie mitten unter so
grofsen Bewegungen und Leiden gleichwohl der Zustand des Vol-
kes verbessert und Gesetze gegeben wurden , die weiser als die
vorigen für das Bedürfnifs der Zeit berechnet waren, mufs ich
zuerst den Zustand der Dinge im Jahre 1806 genauer darstellen.
Was ich hier zusammensteile , sollte freilich schon aus den fünf
vorhergehenden Büchern hervorgehen, aber ich glaube, es wird
den Lesern angenehm seyn , wenn sie das, was in jenen Capiteln
zerstreut war, wie in einem Rahmen gefafst an den Punkt des
Werks gestellt sehen, wo diese Uebersicht, die Beurtheilung der
zwei Regierungen der französichen Regenten am mehrsten er-
leichtert. Freilich werde ich die Thatsachen oder die herrschen-
den Lehren nur ganz kurz berühren, nicht ausführlich davon
handeln; da ich mir nur solche Leser wünsche, welche aufmerk-
sam und mit Nachdenken dem Zusammenhänge folgen, keines-
wegs aber gesonnen bin, durch breite Erzählung und Wieder-
holung der langsamen Fassungskraft derer zu Hülfe zu kommen,
XXIX. Jahrg. 5. Heft 21
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Storia del reame di Napoli dal 1734 sino al 1825 del Generale Pietro
Colletta. Tomo secondo. Parigi. Presso Baudry. 1835. 360 S. 8.
(Anzeige des zweiten Theils, oder Schlafs der iin Januar-Heft d. J.
angefangenen Uebersicht des Inhalts des Werks.)
Dieser zweite Band eröffnet das sechste Buch, überschrieben:
Regierung des Königs Joseph Bonaparte, mit einem ersten Capi-
tel über den Zustand des Reichs im Jahr 1806. Welche Vor-
theile der Verf. von der von ihm übrigens ganz nach der Wahr-
heit geschilderten Regierung der französischen Könige für sein
Vaterland herleitet und zugleich für welches Publikum er zu
schreiben gesonnen ist , sagt er gleich im ersten Satze dieses Ca-
pitels. Bef. will die Stelle übersetzen, weil diejenigen Leserder
Jahrbücher, die seine Begriffe vom Wesen und von der Würde
der Geschichte theilen, darin die beste Rechtfertigung des gro-
fsen Lobes, welches er dem Schriftsteller ertheilt hat, finden
werden» Ehe ich, beginnt er, Staatsveränderungen, Regierung
der neuen Könige , zehn Jahre lang unaufhörlich fortdauernde
Kriege und innere Zwistigkeiten , Trübsale der Einzelnen und der
Regierungen beschreibe , ehe ich nachweise, wie mitten unter so
grofsen Bewegungen und Leiden gleichwohl der Zustand des Vol-
kes verbessert und Gesetze gegeben wurden , die weiser als die
vorigen für das Bedürfnifs der Zeit berechnet waren, mufs ich
zuerst den Zustand der Dinge im Jahre 1806 genauer darstellen.
Was ich hier zusammensteile , sollte freilich schon aus den fünf
vorhergehenden Büchern hervorgehen, aber ich glaube, es wird
den Lesern angenehm seyn , wenn sie das, was in jenen Capiteln
zerstreut war, wie in einem Rahmen gefafst an den Punkt des
Werks gestellt sehen, wo diese Uebersicht, die Beurtheilung der
zwei Regierungen der französichen Regenten am mehrsten er-
leichtert. Freilich werde ich die Thatsachen oder die herrschen-
den Lehren nur ganz kurz berühren, nicht ausführlich davon
handeln; da ich mir nur solche Leser wünsche, welche aufmerk-
sam und mit Nachdenken dem Zusammenhänge folgen, keines-
wegs aber gesonnen bin, durch breite Erzählung und Wieder-
holung der langsamen Fassungskraft derer zu Hülfe zu kommen,
XXIX. Jahrg. 5. Heft 21