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N°. 34. HEIDELBERGER 1836.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

1) Jupiter, l^^rches sur ce clieu, sur son culte, et sur les monumens ,
qui le representent. Ouvrage, precede d’un essai sur l’esprit de la re-
ligion Grecque. Par T. B Kmeric David, memire de Vinstitut royal
de France (Academie des Inscriptions et Beiles - Lettres) , Chevalier de
la Legion d’Honneur. Paris. Imprimc par autorisation du Roi ä l’im-
primerie royale. MDCCCXXXlll. II Tomm. CCXCIF. 349. 012 Ä. in gr. 8.
J3as vorliegende Werk gehört unstreitig zu den bedeutenderen
Erscheinungen der neueren Zeit auf dem Gebiete der Mythologie,
und verdient schon aus diesem Grunde eine Anerkennung, die
wir am wenigsten einem Gelehrten des Auslands versagen dürfen,
der frei von manchen Yorurtheilen der Gelehrten Deutschlands,
ihnen an gründlicher Bildung und umfassender Gelehrsamkeit
nicht im mindesten nachsteht, vor Vielen aueh durch klare Auf-
fassung und Darstellung des Gegenstandes sich auszeichnet, der
sich nie in die dürren Steppen einer trostlosen Verstandesabstraction
noch in die unbestimmten Regionen einer wild und ins Ungemes-
sene ausschweifenden Phantasie verliert und zugleich von der Sucht,
Alles, auch das Entlegenste und Fremdartigste mit einander zu
verbinden und zu combiniren — ein Bestreben, das der Mytholo-
gie so unendlich geschadet hat — sich durchaus frei erhalten hat.
Es ist nemlich nicht eine blol'se Monographie über Ju piter,
freilich den bedeutendsten unter allen. Göttern der alten Welt,
die uns der Verf. vorlegt, sondern, indem er die allgemeinen Prin-
cipien entwickelt, nach welchen die einzelnen Erscheinungen in
dem Gebiete der Mythologie und des Cultus aufzufassen und zu
beurtheilen sind, giebt er zugleich eine Art von Theorie oder
System der gesammten Griechischen Mythologie, und damit die
Grundlage, von welcher alle einzelnen Untersuchungen über ein-
zelne Gottheiten, wie hier über Jupiter, ausgehen müssen, um
alle Erscheinungen im Einzelnen des Cultus und der Mythe in
ihrem wahren Lichte aufzufassen und zu begreifen, dadurch zu
einer richtigen Totalanschauung des Ganzen und zu einem rich-
tigen Begriff von dem Wesen der heidnischen Religionen des
Alterthums in allen ihren Verzweigungen zu gelangen.
Sonach können wir das Ganze füglich in zwei Theile abthei-
len: einen allgemeinen, hier als Iniroduction ä l’etude de la Mytho-
XXIX. Jahrg. 6. Heft. 34
 
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