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Enieric David: Jupiter.

logie ou Essais su/‘ l’esprit de la Religion Grecque bezeichnet, in
dem Umfang von fast dreihundert Seiten, und einen besondern,
der zunächst mit Jupiter sich beschäftigt, die dieser Gottheit zu
Grunde liegenden Ideen entwickelt und durch alle einzelnen Be-
ziehungen und Verhältnisse, durch alle die zahlreichen, nicht be-
deutungslosen Beinamen desselben im Cultus und im Volksglau-
ben, wie in den philosophischen Schulen des Alterthums hindurch
verfolgt. Wohl möchte man über jede Griechische Gottheit eine
solche, bis ins Einzelnste gehende Untersuchung, wie sie hier
über den Eisten der Götter des Olympus, den Vater der Götter
und Menschen, geführt ist, wünschen, und auf diese Weise den
gesammten Hellenischen Götter- und Mythenkreis umfassend be-
handelt sehen; der Verf. scheint nach einigen Verweisungen , die
er an mehreren Orten seines Werkes giebt, mehrere solche Mo-
nographien bereits eingeleitet, obwohl, was wir bedauern, noch
nicht dem Druck übergeben zu haben.
Wir beginnen mit dem allgemeinen Theile der Schrift oder
der Introduction, in welcher uns der Verf. seine Ansichten über
das Wesen der Hellenischen Mythologie, so zu sagen sein System
der Griechischen Religionslehre vorträgt, von welchem dann der
andere Theil die Anwendung auf Jupiter enthält. Er will uns zei-
gen, dafs Griechenland wirklich eine Religion hatte, und zugleich
beweisen , worin diese Religion und dieser Glaube bestand. Um
diesen Zweck zu erreichen, wendet sich der Verf. zuerst zu dem
Volke selbst und versucht die Beantwortung der Frage: wie haben
die Griechen selbst , insbesondere die Gebildeten unter ihnen die
Verehrung der Götter aufgefafst, w;ie haben sie den Hellenischen
Götterglauben und die ganze so überaus reiche Mythenwelt be-
trachtet? Wie haben die das Heidenthum, besonders in der
Deutung und Auffassung, welche ihm die späteren Neuplatoniker
gaben, bekämpfenden Väter der christlichen Kirche dasselbe auf-
gefafst ? Welche Ansichten haben sich dann im Mittelalter dar-
über gebildet, und welches waren die Ansichten der neueren Zeit,
seit dem W’iederaufbliihen der Wissenschaften bis auf die jetzige
Zeit ? denn die jetzt lebenden gelehrten Forscher übergeht
der Verf absichtlich. Diese Fragen sucht der Verf. zuvörderst
zu beantworten, ehe er zu der eigenen Erörterung über das We-
sen der Griechischen Religion übergeht, deren Wichtigkeit und
Bedeutung er auch darin nicht verkennt, dafs auf diese Grund-
lage das ganze öffentliche Leben, wie das Privatleben gebaut und
davon durchdrungen war, da nach Hellenischer Mythe stets Götter
 
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