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N°. 3. HEIDELBERGER i836.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.


Anleitung zur Mittheilung der Religion und zur Einführung in’s Christen-
thum ; gebildeten Vätern und Müttern, die in den wichtigsten Angele-
genheiten ihrer Kinder mitwirken wollen, zunächst gewidmet; über
auch eigentlichen Religionslehrern dargeboten von Friedrich Busch,
Pastor zu ISordheim. Mit einem Vorworte von Dr. Lücke, Consisto-
rialruthe und Professor in Göttingen. Hannover, 1835. Im Verlage
der Hahn'sehen Hofbuchhandlung. XX u. 186 .S1. 8.
Es ist dem Unterzeichneten lange keine Schrift unter die
Augen gekommen, die ihm nach Inhalt und Darstellung ihrem
vielversprechenden Titel und preiswürdigem Zwecke in einem so
hohen Grade zu entsprechen schiene, wie diese. Schon die Ein-
führung des bedeutenden Vorredners spricht für die VortrefFlich-
lichkeit des Buches und wird verhüten, dafs es in der grofsen
Fluth verwandter aber meistens verfehlter Schriften übersehen
werde. Auch wir unsers Theils möchten durch unsre Anzeige
die Aufmerksamkeit derer auf die mit besonderer Freude gele-
sene Schrift lenken, denen das Thema, das sie behandelt, das
hochwichtigste ist. Und wem, der tiefer in das Leben der Ge-
genwart blickt, sollte es dieses nicht seyn ! »Man nennt unser
Zeitalter,« sagt Lücke, »das der Reformen. Das Bedürfnifs
der Besserung, der Wiederherstellung ist allgemein. Aber man
täusche sich nicht ! Die Uebelslände des bürgerlichen Lebens
sind nur die äufsern und ersten Anregungen. Das Bedürfnifs
liegt, freilich den meisten unbewufst, tiefer: es liegt in der in-
nersten Wurzel des Lebens, der Religion. Ist diese gesund und
lebenskräftig, eingepflanzt in den rechten Grund und Boden, so
hat es mit dem Baum keine Noth ; Staat und Kirche, Haus und
Schule, die eben von jener Wurzel aus in einem unauflöslichen
Zusammenhänge stehen, gedeihen fröhlich. Es giebt in der That
keinen sicherem Schlufs, als den von dem mannigfaltigen Ver-
derben und Mangel der Zeit in ihren verschiedensten Lebens-
weisen auf Mangel und Krankheit in der religiösen Wurzel. Die
Geschichte aller Völker und Zeiten bestätigt dies. Und so giebt
es auch für unsere Zeit keine wahre Reformation an Haupt und
Gliedern, als die, welche auf den Grund dringt, auf den Grund
des religiösen Lebens, und von hier aus das Ganze in allen seinen
XXIX. Jalirg. 1. Heft. 3
 
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