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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

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Nr. 1-26 (2. Januar 1902 - 31. Januar 1902)
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https://doi.org/10.11588/diglit.23860#0064

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Fenier baben noch 7 g Arbnksuchende (766 mämil'bc und
20 wsibltchc) bet der Ilnstal! um Ärbeil nachgesucht, die aber,
da ihnen lücbl sosort passende Arbsit nachgewiesen werden
konntr, auf eincn Eii-tiai v -rzichte'e''. Rachdem !m pleickkn
Monat v. I our '00 vsf-iie chlell-n 463.2 Ardeitsul ende kamen.
so ksmen in diesem Mouat auf 100 effeue Stellcn 394,7 A.beit-
suchende. Leider wridin noch tiou Nie!>n Aibeitpeberu die off uen
Stellen n i ch t bei miserer Nnstalt a pemetüet uud wä?e eS irn
allgem inen Inteiesie, dies zu thuu, dinit denselben von nus
aus peeianete Arbeiler zug lcmdt we-dcn fönnien.

(I) Schwetzinlien, 8. Jan. (B e r s ch i e d c n e s.) Die
für dicse Jahreszeit bisher ungewöhnliche milde Witterung
wird zwar von den Landwirteu zivar nicht gerne gesehen, weil
man, und nicht ohne Grund fürchtet, ev. könnten nach dem al-
ten Sprüchwort: Grüne Weihnacht, weitze Ostern, noch sehr un-
liebsame Witterungsverhältnisse eintreten. Jndessen hat das
Wetter auch insofcrn sein Gntcs, als der Gcsuudhcitszustand ein
ganz noniialer ist nnd Arbeitcr im Freien, wie Landwirte,
Maurer u. s. w. ihr Auskommen finden. — Das A u s st e ch e n
der Weiher nnd Kanäle im Schlotzgarten geht nnr
langsam vor sich, da diese Arbeit eine äutzerst mühevolle ist.
— Für N e u j a h r s g l ü ck w u n s ch-E n t h e b u n g s k a r-
ten zugunsten der Frauenvereinskasse wurden 90 Mark er-
löst. — Für die Grohherzog Friedrich I u b i l ä u m s-
st i f t u n g sind bis jetzt 919 Mark eingegangen. — Jn die
städtische Sparkasse wurden im vorigen Jahre 1 643 808
Mark nen eingelegt. Das Gesamtguthaben der Einleger auf
8640 Sparbüchcr berrägr jetzt 3 900 000 Mark. — Ein Mann-
heimer Rekrut der hiesigen Eskadron, tvelcher wegen De-
sertion bestraft worden imd eben aus dem Arrest entlassen
worden war, hat sich vorgestern anf seinem Zimmer mit eincr
Platzpätrone den Zeigefinger an der rechteu Hand abgeschossen.
Derselbe wurde nach Bruchsal ins Lazaret gebracht.

8L Karlsrulie, 8. Inn. (B e r u n g l ü ck t.) Gestern
Mittag war die Ehefrau eincs in der Marienstrahe wohnenden
Lokonwtivführers damit beschäftigt, Wüsche vor das Fenster
zu hängeii. Hierbei bekam die Frau das Ucbergewicht, stürzte
vow 3. S ock in den Hof hinab und erlitt schwere Verletzungen.

LL KarlSruhe, 8. Jan. (I m N e u j a h r s v e r k e h r)
stnd bei den hiesigen Postümtern an Freimarken, Postkarten
Kartenbriefen im ganzen 728 966 Stück gegen 708 990 Stück
im Vorjahre) verkauft worden. Auf die Zeit vom 30. Dezem-
ber Mittags bis 31. Dezember abends entfallen von der oben
genannten Gesamtzahl 832 774 Stück. Jn der Zeit vom 16.
bis 24. Dezember wurdcn an Packetsendungen aufgegeben
30 608 Stück, während 28 949 Stück von auswärts einliefen.

8O KarlSruhc, 8. Jan. (Vom Verband der B a d.
L a n d w i r t. K o n s u m v e r e i n e) wird der Bau von drei
oberbadischen Getreidelagerhäusern in Hüsingen, Riedöschingen
und Siühlingen zur Submission ausgeschrieüen. Die Bauten
werden ganz aus Holz ausgeführr, da der Betrieb als feuer-
gefährlich nicht angesehen wird. Dic Fencrversicherungsver-
träge sind bereits abgeschlossen. Wie ma» uns mitteilt, hat
der Verband mit einer grohen Mühlhauser Getreidefirma be-
züglich Abnahme der Bestände obiger Getreidelagerhäuser eine
Abmachung getroffcn. Die Firma lvird die Kaufmengen haupt-
sächlich zur Liefcrimg nach der Schweiz anweisen.

Freiburg, 7. Jan. (Aus dem T e st a m e n t dcs P r o f.
F. T. K r a u s) wird bekannt, dah von seiner umfangreichen
Bibliothek die archäokogischcn und kunsthistorischen Werke der
hiesigen Ikniversität vermacht sind, während seiner Vatcrstadt
Trier die übrigen Bücher, die Kunstgegenständc, sowie die
Nrheberrechte aller seiner eigencn Schrisicn zufallen. Die
Stadt Trier wird zudem Eigcntümerin des litterarischcn
Nachlasses, sowic seiner Briefe nnd Tagebüchcr, doch sind Ver-
öffentlichiingen daraus vorlüufig nach dem Willen dcs Erb-
lassers nicht zu erwarien. Das Barbermögcn ist für die
Gründung eines Lehrstuhles für christliche Archäologic an der
hiesigen Ilniversität bestimmt. Krans hat ein „B c k e n n t -
nts" hinterlassen, iit welchem cr erklärt, seiner Kirche treu
geblieben zu sein, und wenn er etwas gedacht, gesagt oder ge-
schricben habe, was ihrem Geiste zuwidcr Iväre, so nehme er cs
zurück u.nd imterwerfe sich völlig ihrem llrteil.

Obt St. Oleorgeu, 8- Fan. (V e r s ch w n u d e n.) Wic
der „Bad. Presse" mitgeteilt ivird, haben alle Nachfvrschungen
in Angelegcnheit des Direktors dcr Gebr. Schultheih'schen
Emaillierwerkc, Hcrrn Wilhelm Weiher, bisher nur ergeben,
datz verschiedene Widerwärtigkeitcn geschäftlicyer Natnr, ver-
bunden mit öfterem Unwohlscin, namentlich in den letzten
Tagen, eine Nervcnüberreizung herbelgeführt haben müssen,
in ivelcher cr sich planlos enrferiit hat. Sowohl Kasse als Äü-
cher 2c. fanden sich in mustcrhaftcr Ordnuüg vor.

80 Bonndors, 8. Jan. (K o r n h a u s-0) enosse u-
schaft.) Die erste auherordeistliche Generalversammlung
der im November gegründeten Genossenschaft mit b. H. „Korn-
haus Stühlingen", bewilligte die Aufnahme eines Kredits von
30 000 Mark. Die Mitgliederzahl beträgt jetzt 120 nnd stellt
somit eine Sicherhcit von 24 000 Mark dar. Durch den Be-
schluh, der Zentralkasse des Bad. Landwirtsch. Konsumvereins
mit 20 Geschäftsanteilen (20 000 Mk.) bcizutreten, wurdc eni
weiterer Rückhalt geschaffen. Das Lagerhaus soll bei Beginn
der Ernte 1902 fertiggestcllt und alsdanu betriesfähig sein.
Die Halle wird 35 Meter lang nnd stellt sich auf ca. 16 000
Mark; die maschinelle Einrichtimg mit elektrischem Motor rc.
kostct ca. 8000 Mark. Von diesen Baukosten sind 8000 Mark
durch Staatsbeitrag, 2000 Mark durch die Gemeinde Stüh-

kanern fertig war, einen Boten schicken, ehe dieser ivntzte,
datz daS gefürchtete Äanonenboot in den Händen seiner Freundc
war.

Er besuchte selber das Schiff und spendete dem deutschen
Aleischer hohcs Lob, auch Friederike war an Bord der Schaluppe
gegangen.

Lütterjahn wurde ganz übermutig.

„Jetzt haben wir eine Seemacht", rief er, hoch die Flotte
de^ vereinigten Königreichs der Filipiiien i"

Man beriet, was nun zn thun sci, und kam überein,
datz dcr Unterbefehlshaber des Obersten Franakando das Korps
am Lande an dcn bestimmten Platz führen sollte; er selber
wollte mit dem Deurschen und Friederike dem Engländer
entgegen fahren.

Bald entdeckte man ihn auch in der Fernc, im Triumph
wurde er eingeholt und dann ging es an das Bergen der
Vorräte, das bis zum Eintrirr der Dunkelheit becndet war.

Friederrke schrieb ihren Brief an ihre Airgehörigen; so-
weit iväre alles irr Ordnung gewesen, da lietz sich der Oberst
leider von dem Engländer bestimmen, sein Schrff noch ein
Stück zn begleiten.

Lütterjahn hatte abgeraten, die L-telle sei hier gefährlich,
hatte er gesägt, und bald sollte es sich auch zeigen, wie sehr
er recht hatte.

Kaum war man cin Stück gefahren. als plötzlich cin ameri-
kanischer Kreuzer in der Dunkelheit auftauchte, wenige hundert
Meter entfernt, und gerade auf die beiden Schiffe zuhielt.

Was nun thrm?

Die alte, ehemalige spanische Schalnppc lics vielleicht
zwölf Knoten, der Kreuzer dagegen zwanzig; von Kanonen
ivaren nur ein Achtzöller und ein Maschinengewehr vor-
handen; man sah mit Bangen dem Ungetüm entgegen.

Lütterjahn gab die nötigen Signale, weil er als jetziger
Matrose einige Kenntnis davon hatte, aber die Sache schien
nicht recht zu stimmen. Aus den Amerikaner wurde ein
Boot gelöst, welches auf die Schaluppe zuhielt.

Das war eine böse Sache. An Deck kommen lassen
konnte man die Amerikaner nicht, der Engländer, wie die
Frennde waren anscheinend verloren. Langes Besinnen half
aber in dieser Lage nichts; es galt zu handeln.

linge» gcdeckt; ein erheblicher Beitrag des Kreises wird noch
erivartct. DaS Baugelünde ist von der Bahnverwaltung ko-
stenlos znr Verfügung gcstellt worden.

Aus Baden. Ein seltenes Familenfest tvird in kurzer Zeit
in O b e r s ch e i d e n t h a l stattfindeii. Es fciern nämiich
dcr langjährigc Kirchengcmeinderechncr Valentin Schnütz nnd
seine Ehcfrau die goldene Hochzeit, die Tochter des Jubel-
paares mit ihrem Ehemann Gemeinderat Franz Sämann
ihre silbernc Hochzeit, dic Tochter des letzteren beziehungs-
lveise die Enkelin de^ Jubelpaares mit Wendelin Haas aus
Erfeld die Hochzeit. — Die Gr. G e n e r a l d i r e k t i o n der
Badischeu Bahncn hat angeordnet, dah den Eisenbahnarbeitern
allmonatlich ansnahmslos cine Lohnabschlagszahlung für die
erste Hälfte eines Kalendermonats gewährt wird. Hierdnrch
haben die betreffcnden die lltägige Lohnzahlung erreicht,
nach dcr sie schon langc gestrcbt haben. — Auf dem Gehre n-
berg bei Markdorf errichtet der Verschöiierungsverein Mark-
dorf einen Aussichtsturm. Diescr söll am Tage des SOjähri-
gen Regierungsjubiläums des Grotzherzogs eingeweiht werden
und den Namen „Grohherzog Friedrichswarte" erhalten.

X Patentbericht für Vaden »ow 6 Januar ?9i2 mit-
qetsilt vvM Jnternationalei! Batentburesu C. Klever in
varlsnchr <Badeu). Kriegsstraße 77. (Ausküufte ohne Rrckercken
werden dru Abouneutk« dieser Aeltung kokeufrei erteilt.
Die Ziffcrn var den betreffenden Nummern bezeicknen die Klasse.
Va t-u t an m eld u »<; e n: ij s G. 15 ES. Terminkaleiider.
W. Glatib, Oas, Baden. 4. Mai lSOI. P a t entc it e i! un a e n:
49 ll 128 491. Mvschine mr selbstthätigen H-rstellung gelöteter
Anker- bezw Erbsketten. Ludwig Bruckmaiin, Pforzheim.
26 Btai 1900. Gebrauchsmuster - Eintrag un gen:
34 k. 166 046 Fubichemcl ols dn ch Trittkewegung aufklapv-
baier Spuckrapf. deffen Einlegschalc txcentiiich vorgedaut ist.
Phiüpp Lamade, Walldoif !. B- 2 Dezbr. 1901. 44 b 166647.
Mit einem oberhalb deS Verbindungszapfens anceordneteu Kaual
verseheu« Tabakpfeife. Johami Klmnb lll.. Wrinhelm. 2. Dez.
1901. 45b. 465 124. Fliegensammler Otio Ketzer, Waniiheim,
L. 2. 14. 29. Oltvber 1991. 6« k. 165 936. Netb-und Misch-
maschine. Drois-Fahrradmerke, G. m. b. H, Waldbof. Vom
11. Mäiz 1801.

Kleiks ZeitAAg.

— Hvchschnlimchrichten. Jn die Nachfolge von Prof.
Erich M a r ck s, dessen Lehrstuhl in Leipzig dnrch seinen
Weggang von dort nach Heidelberg erledigt nnd bis-
her nicht wieder besetzt war, werden sich, der „National-
zeitung" zufolge, zwei Leipziger akademische Lehrer tei-
len. Für das Fach der neueren Geschichte wird Profes-
sor .st'arl Lamprecht wirksani sein, der bisher in Lelpzig
besonders Geschichte des Mittelalters lehrte, nnd für
mittelalterliche Geschichte tritt Prof. Gerhard Seeliger
ein, der dort bisher historische Hilfswissenschasten do-
zierte.

Der Klub der Rottöpfc. Als neueste Erscheinung
iin amerikanischen Klnbwesen darf der „Klub der Rot-
köpfe" betrachtet werden, zu dessen Mitgliedschaft nur
Persotien mit ausgesprochen fuchsigem Haarwnchse zuge-
lassen werden. Dieser Klub, der ebenso viele weibliche
wie inännliche Teilnehnier zählt, hat seinen ersten Präsi-
denten das geschmackvolle Epitheton „brennende Fackel"
beigelegt. — Amerikanisch!

— Ein Komitee erläßt einen Aufrtlf zur Beteiligung
an der Errichtung eines Shakespeare-Tcnkmals in
W c i m a r. Zur Durschführung des Unternehmens
sind 50 000 Mark erfarderlich . Beiträge sind an Herrn
Komnierzienrat Dr. Moritz in Weimar zu richten. Aus
Heidelberg hat den Ausruf Geh. Rat.Kimo Fischer nn-
torzeichnet. _

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— Lesefriichte: Der Charakter des Menschen zeigt sich in denn
jenigen Reden und Hondlungen und bei demjevigen Teils seineS
gonzen Betragens, bei welchem er keine besondere Absicht hat.
(Aristoteles). — Wie glucklich würde mancker leben, wcnn er sich
um andrcr Leute Sachen so wenig bLkümmcrte, wie nm scine
eigenen. (Lichtenberg )

Kandek und Werkehr.

5i a s s e l, 8. Jan. Jn der heutrgen Glänbigerversammkuiig
der Akti e n gcsellschaft für Trebertrocknung
teilte der Konkursverwalter mit: Bis jetzt seien 1 245 000 M.
bar Geld eingegaiigen. Mit den 769 457 Mark bctragenden
sicheren Ausständcn betrage die Masse rund zwei Millionen.
Hiervon fordert der Konkursverwalter fnr sich nnd seine Thä-
tigkeit bom 4. Juli bis 31. Dezember 1901 75 000 Mark und
dic hier wohiienden Mitglieder des Glänbigerausschusses
50 000 Mark Honorar.

Verantwortlich für den redaMoncllen Teil F. Montua, sür
Jnseratenteil Th. Berkenbusch, beide in Heidelberg.

Istlialsll: Zopiilsnstcasss >3 nnä koiu-bavksi-sti-sssa 2,
lläoüst äsin 8sstllin)t rmä äsn Llillrksn.

LpsÄalität: Knliin uuä vrtzmes xeMllte Vesserts, Oliovslnäe nllä !
konännts, krnline, grössts stnsivakl.

Sanltroisl^i's« — vokroroiros TltoksSt^o.

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Konfölrtionshaus iüi' Oamsn unü IVlällo^on.

krösste Lnsvnbl io ängnettes, tlnpes, Uninen», Llnäer- nnä
Rexenmüntsin, vostnmes, Llorxenrövken, vostnmesröekeo,
Hnterröeken nnä Llonsen.

„Wir gehen dem Fcind direkt anf den Leib", lietz Lütter-
jahn dem Engländer igelden. „Wir werden zwei scharfc
Schüsse abgeben und dann vorwärts, datz die Kessel platzen!"

Der Deutsche giug in deu Maschinenraum hinunter, er
lietz anflegen, datz die Kessel fast platzten, und dann gingen
die . Schaluppc nnd der Eugläiider fast nebeneiuander lang-
sam auf den Amerikaner zn, indcm sie das heransteucrnde Boot
bciscite lietzcii.

„Latzt halten, oder Jhr habt unsere Kngcln zwischen den
Rippeul" rief man von dem amcrikauischeii Krenzer her-
über.

„Donnerwetter! jctzt wird's erustl" meinte Lütterjahn,
„jetzt vorwärtsl"

„Volldampf voraus!" rief er iu den Maschiueuraum
hiuunter, dann krachte der Achtzöller und gleich darauf das
Maschinengewehr, während der Engländer und die Schaluppe
wie der Blitz auseinander fuhren. Auf dieser sank die
Vereinigte Staaten-Flagge, an ihrer Stelle stieg die Flagge
der Filipinos cmpor, ciu deutsches Hurrah! schallte übcr das
Wasser, dauu ginqs mit Volldampf hineiu iu Nacht nud
Nebel.

Der Amcrikaucr war aufaugs ganZ bestürzt gewesen.
Nachdem er sich bou dcm ersteu Schrecken erholt hatte, knall-
ten seine Schüsse den Fliehendeu nach, aber ohne viel Schaden
anzurichten, nnd an cine sofortige Verfolgung konnte er
sich nicht machen, weil er erst uoch sein Bot aufnehmen mutzte.
Als das geschehcn war, waren abcr die feindlichen Schiffe
längst in dcr Dunkelhcit verschwunden.

So ivaren nnserc Freundc gcrettet; aber das Ivar auch
nur für diescn Abend, weil sie am nächsten Morgen um so
sicherer dem Feinde in die Hände laufen mutzten. Die eiuzige
Rettung wäre eine Landung bei Racht gewesen, das aber auch
nicht ratsam war, man mutzte also auf dem Meere bleiben
uud dazu noch in die höhe See steuern, weil die Nähe der
Küste, wegen der Stürme, gcfährlich werden konnte.

Mit grotzer Sorge sah man dem nächsten Morgen ent-
gcgen und war herzlich froh, als man da einen deutschen
Kreuzer traf, der auf ihr Bitten die Flüchtlinge aufnahm.
Nachdem sie die Schaluppe zum Sinken gebracht hatten, tvnr-

den sie auf das deutsche Schiff übernommen, welches dit

Filipinos auf der Jnsel Luzon absetzte, aber Friederike um
Lütterjahn blieben auf demselben.

Dem Fleischer wirkte der deutsche Admiral noch eine narN^i
hafte Entschädigung für die Zerstörung. seines Geschäftes aussi
nachdem er die cmpfangen hatte, hegaben Friederike
Lütterjahn sich mit der ersten FahrgeleZenheit in ihre deutsch^!
Heimat.

Lütterjahn hat sein Geschäft wieder aufgenommen unch
erzählte gern von seinem Abentener auf den Pbilippineü'
dem Degen Aginaldos aber hat er einen Ehrenplatz in seinek!
„guten Stube" angevstesen.

Verraten

Bursche, das darfst du nicht,
Bursche, das sollst du nicht,
Bursche, sei k!ug!

Mädel giebt's überall,

Mshr wie gcnng.

Wirf dich in's Waffer nicht,
Stürz dich in's Brünnlein nicht,
Peter, laß sein!

Soll es zum Sterben gch'n:
Dann in den Wein.

Nimm auch kein Pulver nicht,
Nimm anch kein Messer nicht,
Pfeif' nur ein Lied,

Wisch' deine Thränen ab —
Wenn sie das sieht!

Bring' keine Sorg' in's Haus,
Suchc was Schönes aus,

Peter, sei klug!

Mädel giebt's überall,

Mehr wie genug! . . .
 
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