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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

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Nr. 1-26 (2. Januar 1902 - 31. Januar 1902)
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https://doi.org/10.11588/diglit.23860#0091

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-

^Hknk. Hypusse eiue« seden fing dsmü on dnh er einen
langere Ait fixieren niußie, alsda u begann der Ex«
, klioi selbsl einzugreisen, inoem er mtl der Hnnd vo:n
^t, s?i>f a> sgehend über Gesicht, Schulter, und Acn e herunte -
td z's^vbei er drn Medien suageriertr. fett zn schlafe», deo Mitt d
»si rc. Nachdew er nach diesen einleitenden Bersuchen sich
«>:rs?/'8netsten ausgesncht batte. begann er mit diesen zu
Er sugkurierte eineni Herrn stch als Kind von vier
v" betrachtcn, vor thm liege ein Sandhaufen, er solle
°araus formcn und sortrollen; üer Herr setzt stch auf Len
Aidj, ' Aacht die entsprecheudeu Handdetvegungen genau wie etn
^>i! pler Jahren. Gleich daraus sritgeriert er ihm, er sei
von 80 Jahren, er geht lnn iam die etne Stufe
Sebückt uod gelrümwt dabcr. Es winde zuvie! Platz
»ez Amen.

d!!j

^Nten, sallten hier alle Versuche beich.icben wrrdcn, aber
fie gemeinsam: alle wa-en außcrst ir.tercssant und sehr

'»«, -^gen, keims schlug schl. Neicher BcifLll lohnte denn
eh;,,^errn Ignot für seine Darstellunllen und sci daher dem ge-
?^ei! dublikum der Besuch des Bortragcs om DonnerStag rccht
i>-,?Eütlich empsohlcn, noch dazu, da dcr Emlrlltspreis ein
>"»°r tst.

Bortrag Rathgcn. Der ersre Vortrag des Professors
dojj^gen über „Die Geschichte der modcrnen Handels-
vom Verein Frauenbildung-^Frauenstudium am
ier-xr^g im Gymnasium veranstaltet, gewährte eincn recht in-
!h>,».^»ien llcberblicr über die Entwickelnng und die Bestre-
der Handelspolitik. Nach der Schilderung des Zu-
sde^s trühereu und späreren Mttelalter behandelte Red-

das Merkantilsystem das zuerst uuter dcm sran-
bieMtnister Colbert in Erscheinung tritt. Es entstanden
lvi'"S- Schutzzölle zur Ausschlietzung der fremdländischen Kon-
und Forderung des heimischen Handelsmarktcs und
^es begann zn der Zeit auch Stratzen nnd Kanäle zu bauen,
Banken zu errichten, die aÜgemeine Ordrmng zu kräf-
H»>,i und das Handelsrechr zu gründen. Aber noch war der
-ll> urcht national, wie sich das an der Wende vonr Mrttel-
^ Neuzeit bei dem Kampfe um die Märkte zeigte, viel-
^tih.sNoch städtrsche Angeleqenheit, die vom Staate durch
wS'M geschützt ivar (siehe die Hcmsa, die Städte Vene-
n "ua u. a.). Erst zu Ende des 18. Jahrhunderts bc-
U'lir^uch der Merkamilismus allmählich arrfzulösen. Drc Um-
^er Schuhzollgesehe, einc ratianellere Regelrrng des
Mr,'sderkehrs lcitete diese Auflösung em, führte eine Ver-
des Wohlstandes auf geldwirtschaftlichem Gebrete
Und gab der Hairdelspolitik nach und nach dre heutrge
üe»,^ne Richtnng Wie sehr Handel nnd Wandel allmählich
Ttg-?Ukn, das erhellt ans den gesteigerten Einnahmen, die der
«us den Zöllen erzielt. Redner gab hierzu rnehrere
«>es,Aanie statistischc Zablen rmd schlotz mrt dem Hmwer-,,
sqZn ersten Vortrage demnächst weitere nber ähnlrche Themata
>§ zu lassen

jss i.Nu« dem AmtSbezirk Heidelber«. 15 F-m. (Unglücks-
X- E') Die 68 Jabre alte Witwe Mün» in Neckargemund
de»'L »esiern to unalücklich eine Trevve bernnier. dosi sie dabei
land. Zn Schönon ttarb gestern ein 2 Jabre altes
twr einigen Taaerr in einen mit heißeur Wasser ge-
tz^übel M-zte nnd sich dabei arg verbrühte.

Schwetzingen. 14. Ianuar (T o t ouf ae su nd en,)
vs» V wurbe >m Waaabacb bei Oberbousen Hauptlebrer Saner
tzDvadzus^ t o t ousgesund-n. . , - .

Mannheim. 14. Januar. iZ um F-ran ken t l>al e r
?) Jn Anaeleaenbeit des Frankentbaler Frauenmords >oll
^cis^Ue Verhastung ersolgt sein. Da-rege» Wird der Schreiner
stüter-^ann aus Sinsheim von der StaatsanwaMchaft aus der
^""ashast cnilassen. da qegen denselben keinerlei Ver-
«,.^awe»te sich ergehen haben.

. >-„—

K»,?annheim, 13. Jan. (S ch w u r g e r r ch t.) Heute er
tz^das Schwurgerrcht für das erste Quartal 1902 seme

)°t^Üe r Fall. Der erste Fall hatte kein Verbrechen,
einen llnglücksfall zum Gegenstand. Auf der An-
a a „?bk satz der 21 Jahre alte Dienstkrecht Michael B o tz e n-
«a r-,aus Ncu-Ulm, Es war am 7, Oktober vorrgen Jahres
^ch,?ae>r ch, „Lamm" in Beerwmrgen junge Burschen und
a-» L, Da es allen mi Geld fehlte, so berauschten sie stch
Mis^'Ssten und wirksamstcn Betäubungsmittel am Schnaps.
Ü Votzenhard. der mfolge der Steifheit des lmken

-.ae,u " Voyenvaro, oer msorge oer >^rei>r,c>r oo»

K. i, °Za»gelenks nur iu beschränktem Matze erwerbsfahig
mcmü? cinem andcren Halbinvaliden, dem 51 Jahre alten
kb^sMnecht Jatob Grnber, der infolge eines steifen Beines
Li" Botzenbard nur sporadisch Arbeit fand, gab es
-Bortstresi, der aber ohne Betang schien. Dre Gesell-
Srs,-, >var iwn 9 Uhr Vormittaqs biS 4 Uhr Nachmittags
als Grnber aufbrach. Er stand auf der wenig über
Lalben Metcr bohen Wirtshausstaffel, als Bohenhard
vtit die Wirtschaft vcrlassen wollte. Botzenhard versehte
«»tz Aorten- „Mach Plahi" dem Gruber einen Stotz, so
''sit Man>r auf die Stratze fiel. Jnfolge seiner Trunken-
"o wohl noch mehr infolge seines steifen Beines machte
>ditz, 'e» Dreher und siel mit dem Hiuterkopfe auf emen
a»i > Pflasterstein, wodurch er einen Schädelbruch erlitt, der
darauf derr Tod herbeiführte. Der StaatIanwakt be-
N»d, deu Angeklagtcn nnter Zribilligung mildernder Um-
»X a>'^»Idig zu sprechen. Dcr Verteidiger (RechtZanivalt
^vrsX^utsch) ^ plädierte für Freispreckmng. Er vermißte, den
M -L', dcn der Gesetzgcber verlangt, Der Angeklagte, em
zv, , Unbestrafter Mensch, habe den Gruber nicht körper-
r d„s ^"n, sondern nnr bei Seite schieben wollen und er
X'Xrr,' '» seiner Trnnkenbeit ungeschickt verfähren, Die Ge-
"->! N?^U verneinten die Schuldsrage, wormif das Gericht
c> ?SEagten freisprach und den Haftbefehl anfhob,
che iter Fall Der Alkohol war auch in diesem
Spiele, .Der 29 Fabre alte Dreher H. Zimmer-
»us Rockcnmi ist seit vier Jahren verhciratet und
Zabxst ,» drei Kindern, Er arbeitete znletzt in der Mehschen
l!»i z, "> Heidelberg, während er in Bammenthal wohnte,
r "'delr' ^kiober besnchte er nach der Arbeit dic Messe in
z'>an?'»a. trank über den Durst und kam spät abends
Xt'fm7"rcAem Znstande nach Bammenthal zurück, Jn dieser
^Htzizj-U','9 lietz er sich hinreitzen, cin ihm begegnendes sechs-
, ' Mädchen anzufallen und in rmsittlicher Absicht

'''>d di^^Xan, Die Geschwrrenen bejahten die Schnldfrage
^">f g w, ">rage der mildcnidcn Umstände, Das Ur-teil lautete
, t- „ anate Gefängnis. (Bericht über die Fälle 3—5 folgt).
?as Fall. Mit einer Liebestragödie hatte sich heute
r/s 2i Schwurgericht zu befassen. Anf der Anklagebank saß
w.. alte Friseurgehilfe Martin Lösch aus Lampert-
OiljhOllen Tötung seiner Geliebten, der 20 Jahre alten Kellnerin
Är,„ -»lung. Lösch uuterhielt mit der ^----- —

, ^uuä- Lösch nuterhielt mit der Jung seit etwa zwei
X»nt. Z.» Lrebesverhältnis. Er hatte das Mädchen kennen
,n 3un» üei dern hiesigen Grenadierregiment diente.

!» >»it n.Ä arstubte den Lösch während seiner Militärzeit.wieder-
Jiiiia X-. Nls Lösch dann vom Militär entlassen wnrde, war
,,°sitet,. A/derholt ohne Beschäftigung, da sie nicht gerne
,, ü>a„,, „O'ch >ah sich deshalb veranlaßt, das Mädchen dann
de„ nÜr'-^^üöungen zn versehen. Bald hatte aber dte
e?" von ir>. uberdrüssig. Sic erklärte ihm rnnd heraus, nichts
um, 7' X'slen zn wollen. Lösch hattc aber das Mädchen
? des U'cht bon ihr lassen, trotzdem ihm sein Vater

.„"er rnit der Jung das Haus verboten hatte.

,.ste sr^, Nt vom 6. zum 7. Mai kam es i»r KotoÜi-ovbe. Lölcki

Salzsäure und brachte fich mit einem Rasiermeffer einige Schnitt-
wunden in den Sals und in die Pnlsadern bei. Als dann die
Jung erwachte, schnitt ihr Lösch den Hals durch, sodaß sie schon
nach einigen Minuten den Geist anfgab. Lösch behanptet h-ute,
der Entschluß, seine Geliebte zn töten, sei ihm erst in den letzten
Minuten gekommen. Ursprünglich habe er nur sich töten wollen.
Er erhielt heute 3 Jahre Gefängnis._

Heidelberger Vereinsangelegenheiten.

* Verei« Kanaria Heidelberg. Am nächsten Sonntag hält
der Verein Kanaria wieder eine Ausstellung nnd Prämiierung
ab. Die Aussicllung wild Sonntag Bcrm. 11 Uhr eröffnet und
befiudet stch das Ausstrllungslokal in den hinieren Lokalitäten
der „Brauerei Krauß", Hanptstr. Jedem Vogeiliebhader dürfte
deren Besuch cmpfohlen sein. Am Drenskag folgt dann die Ver-
losung, wozu noch eine kleine Anzahl vou Losen in den Ber-
kaufsstellen zu haben ist.

Kleine Zeitung.

— Stultgart, 13. Jan. Dem „Schwäb. Bterk." zu-
folge vergiftete gestern Abend in Gmünd ein Gold-
arbeiter drei seiner Kinder mit Cyankaly, von denen zwei
alsbald starben und nahm dann sclbst Gist. Der Vater
wurde stecbmd am Bahnhof gefunden; nur das dritte
Kind konnte gerettet werden.

— Hannover, 9. Jan. Als Zeichen derZeit
bemerkenswert erscheint, daß eine hiesige Krankenkasse
mit etwa 3000 Mitgliedern zur Zeit au 1300 Kranke hat,
die von drei Kassenärzleu behandelt werden. Wenn dassclbe
Verhältnis für die gesamte Einwohnerschaft Hannovers
(ca. 250 000) gelten würde, so müßten wir augenblicklich
mehr als 100 000 Kranke in Hannovcr haben. Das wäre
ein Dorado für Aerzie und Apotheker. Seibstrcdend ist
das nicht der Fall; es drängt sich vielmehr unverhältnis-
mäßig hohen Krankenziffer bei der betriffenden Krankeukasse
und dcn derzeitigen schlechten Arbeits- und Lohuverhältnissen
nicht cin gewisser ursächlicher Zusammeuhang besieht.

— Ter König von Bclgien für Autornobilstrasien.
Während seiner letzten Anwesenheit in Paris hat, wie
die „N. Fr. Pr." berichtet, der König der Belgier m einer
Besprecknmg mit dem Präsidenten des Pariser Automo-
bilklnbs, van Zuylen, die Anregung gegeben, es seien
Straßen zu schaffen, welche ausschließlich für den Ver-
kehr der Automobile bestimmt sind. Der König, der in
der vorigen Woche nach Nizza abgerei.st ist, versprach,
in seineni Lande sofort nach seiner Rückkehr die Jnitiative
zu ergreifen, daß eine breite Straße für Autonwbile
von Ostende an die französische Grenze gebaut werde.
,Herr van Znylen übernahm es, die französischen Be-
hörden siir die Anlegnng der Automobilstraßen in Frank-
reich zu gewinnen.

Hheater- nnd Knnstnachrichen.

Heidelber« 15. Januar. Herr Willy Schneider, unser
irefsltcher Komiker, wird an seinem Benefizenbend. der morgen
stattfindet. uns die allbeliebte „F-led erm a us" bringen, in
welcher Operette er den Gcfänqnrsdirektor Frank spiel-n wird.
Herr Schneider, drr ein ebenso trcfflicher Darsieller als R-'qissenr
ist, bot sich nomentüch durck die anßerordentlich geschmackvolle
Jnscenrerung der „Gcisha" großs Berdienste exworben mrd
darf trohl die freundliche Anerkeinnmg des Publikums an scinem
Ebrenabende erwaiten. Die auderen Hauptcollen werdeu darge.
stellt uad gesungen von den Damen Gordou, Heilaud, Koppen-
höfer (als ausgezeichrele Adcle noch von voriger Saison in bester
Erinr eiung), Milde und den Herren Sorelli, Schade, Feldner,
Walter und v. Keller. Dirtgent der Boistellung ist Herr Kapell-
meister Klark.

Kamnnrmiisikabend Otto Seelig (unter Mrtwirkmig des
Heer----anu-Quartetts aus Froukfurt a. M.) Das Programm
des am näcksien Montag, 20. Jauuar, sta lfirdendeii letztm
Seelig 'schen Kammermusikkonzertes er.thält eine Reihs der bs-
liebtesten Weiks sür Kammermusik, so das herrliche K'avierquintett
op 44 von Schumann und Beethovcns Cellvsonate 6-moIl. Bei
letzter'er wird das Puülikum Gelegenheit tzaben, den hervorrag'Nd-
strn Cellistm der GegenWart. Herrn Profeffor Hngo Becker
ols Soloipieler bewundcrn zu könne». Das Konzert beginnt dies-
mal um 7 Uhr, worauf wir besouders aufmerksam machen.

Konzert Friedberg. Von Herrn Friedberg schreiben
die „Frankf. Nachrichten" nach einem Anfterten des genannten
Herrn in Frankfurt: Einer jener wenigen Musiker, die es mit
unserer lieben hohen Kunst ernst meinen, ist Herr Karl Fried-
b erg, der in seinem gestern im Saalc des Dr. Hoch'schen
Konservatoriums veranstalteten Klavier-Abend wiederum eine
schöne Probe seines hohen Könnens abgegeben. Still nnd bc-
scheiden für stch weiter arbeitend, emsig und in richtiger Selbst-
kritik an seinen Leistnngen weiterfeilend, hat sich unser heimtscher
Künstler verhältnismäßig bald seine schöne Stellung nnter unseren
Pianisten erworben nnd anch im Auslande (Wien, Paris nnd
London) der deutschen Kunst zu manchem Siege verholsen. Was
uns F-riedberg als vorzüglicher Begleiter gilt, davon war ge-
legentlich der Hngo Wolf-Brahms- oder Strauß-Liederabende an
dieser Stelle mehr als einmal die Rede. Mit dem klangschön
gespielten Präludium nnd F-uge in ü-moU von Bach-Liszt be-
ginnend, spielte gestern Friedberg als Hanptnnmnier seines an-
regenden Programms die großen 32 Variationen in 6-moII pon
Beethoven und dessen bekannte Sonate in op. 81a. Hier, in der
Sonate, bei den Lciden Rhapsodien von Brahms nnd in der
geschickten Auswahl der Chopin'schen Klavierkomponisten zeigte
Friedberg den bemerkenswerthen Zug seiner anssallenden mnsi-
k'alischen Universalität- Und überall ein vollcs künstlerisches
Erschöpfen des jeweiligen Jdeengehalts, der in dem einsachcn nnd
jeder Deutelei fernen Erfassen seine natiir lchste Bcgründnng ge-
funden. Den Schlnß des Programms bildeten drei Soli von
Liszt. Da sich Herr Friedberg, der als Konzertgeber wieder ein-
mal in einem wirklich ausverkansten Saale spielte, reichsten Bei-
falls zu erfreuen hatte, bedarf ebenfalls keiner ausführlicheren
Erwähnung.

«I»I^»»»»»«»»»»»^»M»»»»»»»^»^»^^M»»»»»,»»,^»»„l,»»»

Kandet und AerkeHr.

Franksnrt, 14. Januar. Effekteus ozietät- Abends 6 V. Uhr
Krcdilaktiei! 203.30 b., Diskonto-Kommandit 18475 b, Dres-
dener Bank 132 b G., Berliner Handelsges. 143.75 v. G.,
Nationalbauk f. D. 103 50 b, cpt.

w. 61-2 Ubr: Allg. Elekiriz. (Edisonl 190 b, G.

Die Abendbörse zeigte auf allrn Gebieten feste Haltnng. Jns.
besonderc wurden Elektr. Werte, oon Fonds Spanter zu wesent-
lich böberen Kursen umaesept,__

"und''no sie als Kellnerin thätig war, ge-
L" SUr bas Bett verkrochen. Als sich die Jung

' au8 begeben hatte, kroch Lösch nnter deni Bett hervor,
'neni mitgebrachten Fläschchen eine größere>Portion

Wasserstand«chnarici,»en,

Hctdelberg. 15. Januar. (Neckar.) 1,81 -», gefallen 0,96 w,

Neueste Nachrichten.

Fraukfurt a. M., 14. Jan. Hcute fanden hler zwei
von 1400 Personen besuchte Vers ammlungenArbeits-
loser statt, die ruhig verliefcn. Es wurden Beschiüsse
angenommen, worin die Behörden um Schaffung von
Arbcitsgl'legenheit eisucht werden.

Berlin, 14. Jan. Wie das „Berl. Tagbl." meldet,
hat der Erzbischof Stablewski dem Wunsch der Re-
giirung gemäß ein Rundschreiben im Siune der Mäßigung
an den polnischen Klerus abgesandt.

Berli» 14. Jan. Nach den vom Wolffschen Teleg.aphen.
bureau emgezogenen Erkundigungen ist von einer poli -
tischen Aufgabe des zur Zsit in England weilenden
Admirals v. Senden-Bibran hier ni chts bekannt.
v. Senden ist, wie in jedem Jahr, so auch in diesem, nach
England gcgangen, um der regelmäßig im Januar statt-
findenden Zusammenkunft der Gastfreunde für di- Helgo-
länder Rennen beizuwohnen.

Berlin, 14. Januar. Der Kaiser wird sich bei den
Krönvngsfeierlichkeiten in England gutem
Vernchmen nach durch den Prinzen Heinrich vertreten
lassen.

Berliu, 14. Januar. Die Abgeordneten Bassermann.
Hitze und Roesicke brachten zum Etat für das Reichsamt
des Jnnern eine Resolution betr. Arbeiter-Ver-
sicherungen ein.

Bromberg, 15. Jan. Die Berliner Morgenblätter
meldcn von hier, daß die Regiernng dort eine landwirt-
schaftliche Hochschule zu errichten beabstchtige.

Paris, 14. Jan. Mehrere amerikanische Univer-
sitäten wollen deutsche Conförenciers für das
nächste Semester zu Vorträgen einladen. Die Verhand-
lungen stnd eingeleitet.

Johannesburg, 14. Jan. Lord Kitchener meldet: Es
gelanz der Streitiracht Bruce Hamiltons, bis aus
drei Meilen an Louis Botha heranzukommen, der in
einem Wagen in der Nacht vom 11. entkam. Die Truppen
die einen langen Marsch gemacht hatten, verfolgten Botha
7 Meilen, bis die Pferde erschöpft wacen. 32 Buren
wurden gefangen genommen.

Washington. 15. Januar. Das Kabinet ist gestern
zusammengetr.ten zu einer Besprechung über den bevor-
stehenden Besuch deS Prinzen Heinrich von
Preußen. Ein endgiltigcs ProgkaMM der Festlichkeiten
wurde roch nicht festgesetzt. Präsident Roosevelt und
Staatssekretär Hch beabsichtigen, dem Prinzen zu Ehren
ganz besonders großartige Festlichkeiten zu veranstalten.

Melbomne, 15. Jan. Jm Bundesparlament brachte
der Bund-spremierminister Barton erne Resolution ein, in
welcher erklärt wird, das Haus ergreife im Hinblick auf
die Absendung des australischen Kontingents nach
Südafrika die Gelegenheit, um der Entrüstung über
die im Auslande gegen die Ehre des britischen Volkes
und die Mcnschlichkeit und Ehre der englischen Soldaten
erhobenen Beschuldigungen Ausdruck zu geben. Weiter
beißt es in der Resolution: Das Haus crklärt,
daß Australien bereit sei, dem Mutterlande alle er-
sorderliche Hilie zn leisteu, um den Krieg in Süd-
afrika zu beendeii. Barton fügte hi -zu, Laß, wenn auf
Verlangen Englands nach Trnppen vom Australischen
Bund, die Regierung vom Pariament angewiesen worden
wäre, die verlangten Truppen zu verweigern, die Regie-
rung zurückgetretcn sein würde. Hätte man 2000 oder
3000 Mann verlangt, so würden dieselben ebenso bereit-
willig abgcsandt woiden sein, wie die 1000 Mann. Hieranf
wurde der 1. Teil der Resolution und daun der 2. Teil
mit allen gcgcn die Stimmen von 5 Arbeitervertretern an-
geaommen.

Wien, 14. Jan. Die Akademie der Wissenschast teilte heute
mit, datz der Grillparzerpreis von 5000 Kr. einstimmig dem
Drama „Rosenmonta g" von Hartleben zuerkannt wurde.
Preisrichter Ivaren Unterrichtsminister Hartel, die Professoren
Minor (Wien), Erich Schmidt (Berlin), der Direktor des
Burgkheaters, Schlenther und Hofr^t Uhl.

H. London, 15. Jan. Das amtlichc Blatt veröffentlicht
eine Petition, welche von einer großen Anzahl hervor-
ragender Männer der Wissenschaft, Philosophie, Juris-
prudenz, Theologie, Geschichte nnd andercn untcrzeichnet
ist und welche um die Genehmigun - zur Errichtung einer
britijchen Akadcmie zur Förderung des Studiums
der philosophischen und politffchen Wisssnschaften bietet.
Die Unterzeichner wollen die ersten Mitglieder dec Aka-
demie sein.

s. London, 15. Jan. Der Liberalc Aquith hielt
gestern eine Rede. Er erklärte sich in verschiedenen Punkten
mit Campbell-^Minerman vollkommen einverstanden.

0 London, 15. Jan. Ans Lady Brand wird gemeldet:
Gestern um Mitternacht bestürmte n 25 Buren zu Pferde
die B l o ck h a u sl i n i e bei dcr Station in der Nähe von
Tabauchu unter heftigem Feuer. Diese Buren zogen in der
Richtung nach Dewets Stellung fort und gehörten dem Kom-
mando Brandts an. Eine große Menge Getreidc ist be! der
letzten Expedirion, die bezwcckte das nordwestliche Gebiet zu
säubern, zerstört.worden.

Verantwortlich für den redaktionellen Teil F. Montna, fiir den

_Jnseratenteil Th. Berkenbusch, beide in Heidelberg.


^I>»i>iit»eii»l <1 :r, 4.

Wkini-k8taui-sni

^stLt (früber rnm ivelsüeii küss'I) IstLt

v s, 4. o. s, 4.

1l«ii»I>ei»>» Q rr, 4. VI»»»t»ei»» O. n, 4.

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(Mobckrnok vorbotsn.)

Daroll äas Voräringsn äss Doollärnolls von 775 wm unä
äaräbsr übsr ganr Orossbritannisn naoll äsm norärvsstliollsn
k'rLnkisioll, woäaroll auvll bei nns äas öarometsr rmw rvsltsron
Ltsigsn gobrsollt wirä, ist äor lstrts llultvvirbsl naoll äsm norä-
rvsstliollsn kusslaoä vsrärängt unä ank 752—755 mm sbgstlaollt
voräsn, wirä slso vokl llslä gavri »nkgslösl. Oa nnn boi uns
äss Lsrowotsr llöllsr 'stsllt sls im 8üäsn, so ist doi vsitsrbin
külllsrsr Ismpsrstur kär Osllnsrstag unä k'rsitag morgsns
msllrksoll nsllligss, tagsübsr suoll esitivsilig auk-sllsitsrtss unä
äurollwsg troodsnss 77 sttsr au srvartsn.
 
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