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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

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Nr. 27-50 (2. Februar 1902 - 28. Februar 1902)
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https://doi.org/10.11588/diglit.23860#0272

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Heidelberger Vereinsangelegenheiten.

Lrederkranz-Maskenball. Der Ball, der einen glänzenden
ein r ^ uahm (der Reigen verhallte erst gegen 6 Uhr), wurde
i>es durch ein Faschingsspiel, verfaßt von dem Mitglied

tj>.^>ederkranz, Herrn Gustav Schöpflin. Nachdem das
^^alpatriotisch gefärbte musikalische Vorspiel, eigens
korrrponiert und geleitet von Herrn Musikdirektor Fried-
der ^ ° »kranz, M. D. L. K., verklungen war, cnthüllte

^wrhang die Szene des Schlotzhofes.
die begrützt, da die Sonne sich zum Niedergange neigt,

sj^°e>den steinernen Wächter vom Thorturm, die herabgestiegen
H um durchs Schloß die Runde zu machen. Jhre rostigen
,En erinnern den spottlustigcn Schelm an zwei alte Feuer-
>>eid ."E' E» steht mit den Nachbarn nichr gut, dcnn sie
svür >hm den Sitz am grotzen Fasse. Die Entgegnung, man
stoj,' ^>» holzgcschnitzten, schlitzöhrigcn Knirps das Maul
erregt ihn nicht. Er läßt sie vielmehr aus seinem
j^senrömer trinken und man trennt sich fricdlich. Wer kommt
iy dürr u. boshaft wie Mephistophcles, mit syrnbolischerMütze,
hraune, gelbe, graue Farben gekleidet, dahergeschlichen?
der Zahn dcr Jeit. Das Schlotz „wird von ihm benagt":

>m Otthcinrichbau, ich hause im dicken Turml Teuflisch
>ch dcn Schwamm hinein l Die Oststadt samt Eurem stol-
Echlotz, sie verfallen dem Zahn der Zeit."
dlw Auftretcn dcr drei Sachverständigcn, um das es sich
tz„?> in der Hauptsache dreht, wird vorbereitet durch ein
,rt der Eulen, Käuzchen, Fledermäuse, Schmetterlinge
8j Macbeth) und einen erregten Auftritt zwischen der
y^»>antik (Frl. Händler) und dem Christoffel, der
tz, dcm Schlotztcich erschienen ist. Dr. Jng. ist cmpört:
i>ie ^hchnen nicht mit dem dcutschen Gemüt. Die Architekten,
jsjj Aöpfe gespickt mit Projekten, entgegnen, datz sich auch
s^hliker r,nd Laien des Wiederaufbaues freuen. Man
^chbfte auch auf die Kaminc, und hcute krähte kein Hahn
s>^ danach. Das Ganze und Bolle sci vorzuziehen. Hirt
ziOchders bemerkr: Man macht ein Geschrci, als ob ich ein
^'ie.r Mclac sei.

Pläne sind fcrtig. Die Romantik.droht: Und wenn ich
»u>tz von hicr, bezieh ich im Marstall ein Notquartier,
» rrach Mannheim, wo ich nicht cinmal begraben werden
sjjMe, will ich nicht. Wie nun die Kommission zur Prüfung
dcn Weg macht, Friede geschlosscn wird, und eine
hjjjsoruher Depesche Abrüstung anempfiehlt, ist dann noch
zur Darstellung gebracht. Wie humorvoll war das
byl^eten der Figurcn vom Ottheinrichsbau gedacht, des Helios
h>j" Herkules, die über Katarrh und Versimpelung klagen,
r>h^ >»»kerisch der Reigen der Neckarnixen und Königstuhl-
fi^shhen, wie reizvoll war das ganze Ensemble von Schlotz-
»>ren und Schlohgeistern und das Dämmcrungsballet:
„Aufgescheucht aus ihren Winkcln
Seh' ich Eulen leise schwirren,

Höre im Gemäucr ängstlich
Auch die wilde Taube girren.

>» hübschl Schwirren! Wiegenl Die Geigen singen,
^nl Tanzen!

Jnteresse folgtcn die zahlrelchen Zrischauer im Saale und
, Galerie den zeitgemäßen Bildern des Festspiels. Der
ldr- 'r »» Ball nnd Tanz wnrde dadurch in den Hintergrund
>e.„»»gt, als aber das Spiel aus war, brach er um so stärker
erfastte die farbenfrohe, tanzlustige Gesellschaft mit Macht
herrschte siegreich bis in den dämmernden Morgen hinein.
i>>e ^»rneval-Gesellschaft Neuenheim. Zur Vorfeier der Dinge,
hrute am Fastnachtsdienstag kommen sollen, wurden gestern
tzy-»» «ie Rekrutcn der Prinzengarde mit Musik am Bahn-
^ stbgeholt und zum Kronen-Palais des Prinzen Karneval
!tz >iet. Jn Reih und Glied marschicrten dieselben unter
tzs/»»tritt der Kleppergardc und der Musikkapellc, sowie des
ih^»°Rates durch die Sophienstrahe über dic neue Brücke nach
tz.s»> Bestimmungsorte. An Publikum fchlte es bei dieser
<stgenheit nicht.

Weater- uad Kunstnachrichten.

^ä^?»kf»rter Opernhaus Dienstaa, 11. Februar: „Das süße
^uvel". Mitlwock 12. Febiuar: „Fiinfke? Abvnnement-Kovzert".
<!d-??e»stag, 13. Febiuar: „Figaros Hochzcit". Freitag, 14. Febr.,
Uhr: „Der fliegende Holländer". Samstag. 15 Febr.:
»Dos Mädel". Sonntag. 16. Februar. nachmittags 3'/r Uhr:
Nacktlager in Granada", abends 7 Ubr: „häniel und
' ^»»tag, 17. Aebruar, abends Uhr: „Der polnische

Wafserstand Sckttlauickiten
H.,. Neckar. > Rhein.

tz^,Elberg, 11. 2.62, gef. 0.31m j Lauterbnrg 7. 3.22, gefl. 0,02m
Eroun.9" 2,65. gest 143m-Maxau. 7., 3,27. gest 0.09m
^^heim 10,5,12,gist.0.12m Mannheim 7. 2,67, gcf. 0,01m

Bricfkasten.

tz. -Rehrere Abonnenien und Hundefreunde in
schuhshcim. Ueber die Rasseneigenschaften der Dachs-
und Schnauzer können wir, Ranmmangelshalber. nicht
tz, Zi>». Lesen S!e: „Rassenkennzeichen der Hnnde", Verlag von
st,.^chön, München, das Ihren auch vom Verein der Hunde-
iid-"»de. Mittwoch Abend 9 Uhr (Lad. Hof), sicher leibweise
»>>s»»sseli wiid. Daielbst i » eine reichhaltige Bibliothek und
djx >dkm sind zu gegebener Zeit immer kinige Kenner anwesend,
üch °°>geführte Hunde gerne beurteilen. Beide Rassen erfreuen
"oßrr Beliebtheit, beide sind für den Rattcnfang zu dressieren,
'^»«ien dcs Schnauzers läßt sich sagen, daß er zur Zeit Mode-

^ u»d als Begleiter bet größeren Gängen geeigneter ist.
^chtzezüchteter und verbreiteter ist entschieden der Dechshund.

Neuefte Nachrichten.

s g, ^ kassel, 10. Febr. ProzetzderTrebergesell-
s Zeuge Professor F r e n tz e n - Aachen gibt Aus-
Ij->i über den günstigen Eindruck, den er von dem Werke in
yx„»ies gewonnen, wohin er als Aktionär in eigenem Jnteresse
8 V war, sowie über die Eindrücke in der Versammlung vom
fwvember 1899 . Die Fabrik in Glückstadt hatte seiner
bx„>stu»g nach eine gesunde Grundlage. Zeuge M o o r e n,
tzjjs>drgter kaufmännischer Sachverständiger, Mitglied des
dk^»b>gerausschusses des Otto'schen Konkurses, sagt aus, nach
dx > Krach der Leipziger Bank sei er von Otto beauftragt wor-
kvy,' «oine Bücher nachznsehen. Zeuge habe den Eindruck be-
dc>^i»>En, crls ob grohe Verworrenheit darin herrsche. Es tvaren
dix » Cintragungen von 900 000 Mark und dergleichen mehr,

! ^>i>„L?»E tveitere Begründung einfach anf die Weisung des
ri^ ?i°rs Schmidt gebucht waren. Schmidt habe offenbar
> -»szinierenden Eindruck mrf Otto ausgeübt. Zeuge habe
besi,^" s.^°» k»>M »»» dem Krach gewarnt und zu bcstimmen
tiM?»i- stch von Schmidt loszumachen. Die grotze Versamm-
^899 habe Zeuge Otto gegenüber rundheraus als
>e bezcichnet. Als er ihm die Wertlosigkeit des Berg-
ltzxs^'ichen Patentes nachgewiesen, habe sich sofort wieder bei
zei!>t^ch»ng der rotierenden Retorte Ottos Optimismns ge-
glaubte, dah Schmidt doch noch alles zu retten wissen

tz.^resden, 10. Fcbr. Wie gemeldet wird, waren die
^ »otsminister auch heutc Mittag beim König zum
e»s,^rag befohlen. An der Audienz, die um 2 Uhr
H-ik' nahm auch Finanzminister v. Watzdorf teil.
biötzliche Zuspitzung des Konfliktcs, wie die Form

der parlamentarischen Ausiragung derselben soll den König
sehr verstimmt haben.

Berlin, 10. Febr. Jm Rcichstage verlautet heute,
daß Gch. Legationsrat v. Körner zum sächsischen
Finanzminister erliannt worden ist.

Berlin, 10. Febr. Die heutige Vers ammlun g des
Bundes der Landwirte war von ungefähr 8000
Personen besucht. Zum Zolltarif liegt folgende Re-
solution vor:

Die Landwirtschast als solche hat kein Jnteresse an
langfristigen Handesverträgen, ist aber bereit, an dem Zu-
standekommen solcher mitzuwirken im Jnteresse der heimischen
Jndustrie. Sie kann das nur, wenn ihr im neuen Zoll-
tarif dasjenige Maß des Schutzes gewährt wird, dessen sie
neben der blühenden Jndustrie gegenüber dem billiger
produzierenden Auslande bedarf. Die Generalversammlung
stimmt den wirtschaftlichen Anschauungen zu, welche in
dem Antrage des Bundes der Landwirte an den Bundesrat
und den Reichstag vom 23. November 1901 niedergelegt
wnrden. Die Vorlage der verbündeten Regierungen ist für
die Landwirtschaft nicht annehmbar. Sollte es daher nicht
gelingen, derselben in der Beratung des ReichstageS eine
Gestalt zu gebcn, welche den berechtigten Forderungen der
dentschen Landwirtschaft entspricht, so erwartet der Bund
der Landwirte Ablehnnng derselben.

Berlin, 10. Febr. Auf der 9. Generalversammlung
des Bundes der Landwirte hielt der Bundes-
vorsitzende Dr. Roesicke die einleitende Redc, in der er

u. A. ausführte: Die Mitgliedcr des Bundes müßten
zusammenstehen in dem gemeinsamen Kampf, der ihnen
auf wirtschaftlichem Gebiete aufgedrungen sei, dadurch, daß
man die Jnteresstn der Landwtrtschaft hintcr dlejenigen
anderer Berufsstände zurückstellt. Jn dcm Eitwurf eincs
Zolltarises und Zolltarifgesttzes sci die Landwirtschaft nicht
genügend bcdacht worden. Das Börsengesetz sei verhöhnt
worden, anstatt daß es erfüllt wurde, und die Regiernng
habe sich das gefallen lassen. Der Landwirtschaft gcgen-
über würden auch d-ejenigen Gesetze unbarmherzig dnrch
gcführt, welche ste nicht will. Die Landwirtschaft müßte alle
Anerbictungen zurückweisen, die nicht die nötigen Voraus-
setzungen etner glücklichen Entwickelung in stch tragen. Die
vergangenen Jahre hättcn wenigstens das eine bewirkt, daß die
gesamte deuticheLandwirtschaft wie ein Mann zusammcnsteht.
Der Eindrnck, den man aus der heutigen Generaloersamm-
lung des Bundes der Landwirte gewinnt, ist der: Es
klingt zwar aus dcn Reden viel Kampfesmut und Siegcs-
stcheiheii heraus; es fällt auch manches jcharfe Wort gegen
Bülow. Der Kaiser wird in den dringcndsten Tönen um-
worben, aber aus dem Ganzen merkt man doch, daß der
Bund und seine Führer es mit dieler Regierung roch nicht

v. rderben wollen und daß ste die Hoffnung auf eine Einigung
mit ihr noch nicht ganz aufgegcben haben. Die alten
Foiderungen des Bundes werden von Redncrn zwar auf-
rcchtcrhalten, abcr in deu Resolutionen werden dicse
Forderungen, die berühmten 7,50 nicht mehr genanut.
Da wird nur noch gesprochen von „eiuer Ersüllmig der
bcrechtigten Forderungen der deutschen Landwirtschast", die
Zahlen verschwinden.

Berlin, 10. Febr. Die „Nordd. Allg. Ztg."
schreibt: Jn den letzten Wochen ist in englischen mid
amcrikanischen Blättern wiederholt behauptet wor-
den, während dcs sPanisch - a m e r i k a n i s ch e n K r i e-
ges habe England den Vereinigten Staaten
dadnrch einen wertvollen Dicnst geleistet, datz es eine von an-
deren Mächten, zum Beispiel auch von Deutschland, beab-
sichtigte Einmischung verhinderie. Jm Verlauf der hierüber
cntstandencn Erörterungen wurde in der deutschen Presse die
geschichtliche Thatsache zur Sprache gebracht, dah
ein die amerikanische Politik in Kuba mitzbilligender
Kollektivschritt der Mächte gerade vom Vertreter Groß-
britanniens in der Konferenz der Botschafter in
Washington am 14. April 1898 angeregt worden ist.
Dicse Thatsache, die nicht als eine nur zwei Mächtcn bekanntes
Geheimnis gclten kann, sucht man jetzt auf der Gegenseite zu
bestreiten. Man spricht von einer työrichten Behauptung. Wir
haben hierauf zu erklären, datz in dieser Sache eine Thorheit
nur dort zu cntdecken ist, wo man versuchen will, den Vorgang
zu vcrdimkeln, der sich nicht unter vier Augen abgespielt hat,
über dcn vielmchr am 14. April 1898 die Vertreier
sämtlicher Grotzmächte in Washington nach Verab-
rcdung gleichzeitig nnd gleichartig an ihre Regierungen be-
richtet haben.

Die'stramme Berichtigung in der „Nordd. Allg. Ztg." tvird
in Amerika großen Eindrnck machen. Dort hat man vielfach
geglaubt, England habe sich zur Zeit des kubanischcn Krieges
als der aufrichtige Frennd Amerikas gezeigt, während Deutsch-
land Tücke sann. Von England aus ist diese Meinung immcr
eifrig untcritützt worden. Gerade jetzt angesichts des bevor-
stehenden L't suches des Prinzen Hcinrich in Amerika thut die
englische Presse Alles, um die Amerikaner gegen Deutschland
mid für England einzmichmen. Die Enthüllmig der „Nordd.
Allg. Zig." ist nun die Antwort auf dieses Treiben. Sie wird
wie ein Donnerschlag wirkcn.

Wien, 10. Febr. Prinzessin Bathildis Schaumbiirg-
Lippe, Gemahlin des Generals der Kavallerie, Prinzen Wil-
helm Schaumüurg-Lippe, Mutter der Köniain vvn Württeni-
berg, ist hcutc^ in Nachod in Böhmen, 65 Jahre alt, an Schlag-
flutz gestorben.

Newyork, 10. Febr. („Frankf. Ztg.") Hoch in Detroit
(Michigan), Vizepräsident der Ciiy Savings Bank, unter-
schlng einc Millwn Dollars. Die Bant ist fallit. — Der
Braiidschaden in Paterson wird von Versicherungs-
Gesellschaften auf acht Millionen Dollars angegeben.
400 Familien sind obdachlos; alle städtischen Urkunden sind
vernichtet.

Groton (Massachusetts), 10. Februar. Der Zustand
dss Sohnes Roosevelt's ist uicht gauz so günsttg,
wie in der letzten Nacht. Beide Lungenflügel sind jetzt von
der Entzündung ergriffen. Die Temperatur ist gestiegen,
die Atmung unbefriedigend. Eine nnmittelbare Gefahr be-
steht jedoch nicht.

New-Aork, 10. Febr. (Frankf. Ztg.) Präfident Roosevelt
ist in Groton cingetroffen. Der Zustand seines Sohnes
ist sehr bedenklich.

New-Aork, 10. Febr. (Frankf. Ztg.) Der Zustand
von Roosevelt's Sohn i st sehr tritisch. Ein
Newyorker Spezialist wurde zugezogen. Sofern nicht eine
schnelle Wendung zum Bessern eintritt, dürfte Prinz Hein-
richs Besuch verschoben werden.

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vv Budapest, 11. Febr. Auf Anregung Deutschlands wurden
die Handelsverträge mit Deutschland und Jtalien
durch provisorische Verträge auf die Dauer eines Jahres ver-
längert.

w London» 11. Febr. Jn einem Telegramm der „Times"
aus Pretoria heitzt es, trotz der gewaltigen Ausdehnung
der Blockhauslinie sei es nicht möglich, auch nur einen
Bezirk von dem Umfange der Grafschaft Dork als auf die
Daucr vom Feinde gesäubert zu bezeichnen. Auch würde die
Gefangcnnahme selbst von Dewet sowie Botha und den andern
leitenden Bürengeneralen keinen merklichen Cin-
flutz auf den Fortgang des Krieges ausüben. Dieses Tele-
gramm giebt die Auffassung des britischen Hauptquartiers
wieder. Man macht sich deshalb in leitenden Kreisen mit dem
Gedanken einer erheblich längeren Kriegsdauer
von neuem vertraut und wird, da man die Krönung keineswegs
verhindern kann, bevor die Waffen ruhen, eventnell die Pocken-
epidemie als glaubhaften Vorlvand zu einem Aufschub benutzen.

w London, 11. Febr. Zwei empfindliche englische
Niederlagen wurden in später Nachtstunde hier bekannt.
Gestern wurde ein zu einer Abteilung des Generals French
gehörender Konboi, der von Bonfort-West nach Frasersburg
nnterwegs war, von den Buren aufgehalten. Der
Konvoi bestand aus 60 Eselwagen, die von 100 Mann Jn-
fanterie und 60 schweren Reitern eskortiert wurden. Die
Engländer verloren nach heitzem Kampfe 8 Offiziere und 11
Mann tot, 2 Offiziere und 47 Mann verwundet. Diese sowie
der Rest der Mannschaft wurde gefangen genommen. Die
Buren waren wieder die Angreifer. Ferner über-
fielen in derselben Iiacht die Buren den Oberst Doran,
der mit 100 Mann in der Itähe von Calvinia in der Kap-
kolonie operierte. Die Engländer verloren 3 Offi-
ziere und 17 Mann tot, 19 Mann schwer verwundet. Die
Bnren machten viele Gefangene. Sie waren hier ebenfalls die
Angreifer.

w Londo», 11. Febr. Jn hiesigen Hofkrcisen wird ange-
strebt, mit dcr Evenrualitüt einer Bertagung der auf dcn 26.
Juni angesetzten Krömmgsfeicr zu rcchnen und zwar mit Rück-
sicht auf die zunehmcnde Ausbreitung der Pockenepi-
demic. Jn amtlichen Kreisen tomme das in Hinsicht auf
Südafrika nicht ganz ungelegen.

w Sidney, 11. Febr. Vorgestern Abend sand hier unter
deni Vorsitz des Mayors eine zahlreich besuchte Volksversamm-
lung statt, in der nach einer Ansprache des Minister-
präsidenten von Neusüdwales einstimmig eine
Resolution aiigenommen wurde, welche das Vertrauen
znr Politik der englischen Regierung in Südafrika ausspricht
und iii der die gegcn die australischen und kanadischen Truppen
vom Auslande erhobenen Beschuldigungen zurückgewiesen
werden.

Veraiitwortltai rur ocn reoakiionellen Leil F. Moatua sur üsn
Jnseratenteil Th. Berkenbusch, beiüe in Heidewcrg.

MSLI» « IIS' , ttttkHottMllt

«Mptstr.I «I-Ö8816 IN I llauxtstr.

8p62iia!gk86käft feinei- f.kliki-vksi-en u. Kki866ffkl<tsn

Gebetsgottesdienst.

Mitiwoch, 12. Febiuar.

Peterskirche: 5 Uhr: Herr Stadtvikar Stern.
airi 11. Psdrnsr 1902, morxsas 7 Illir:

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740-W
730-^

Vkottordsi'iM

äsr äsatsolisiL Lssvarto vsm
10. ^sd raar, moiKSLS 6 Htir.
(^LrlLsxraä in Lsls.,
iuiä ^Vsttor.)

Lopllü. —1, 0, bsässlrt.
Stookb. —10, OklO, 8obll.
RiZa —7, 8, bsäsokt.
Lorkllm -s-2. dlV, bsä.
llambg. —2,88V, vvÜg.
dlsmsi —3, 8, bsäsott.
Usrüll —4, 8V, bsäsokt.
xrallU. -2, 88 V, wLt.
Larlsr. -s-I, 8V, boä.

ülllllob. -j-6, stiii. wolbg.
Visll -s-2, stlll. bsäsokt.
Llliiob -16, diO. vollcg,
I-llgsoo -s-1, dl, bsäsoict,

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vAbtss llllä Lll kllrroll 8törllllZsa gslloixtss Vsttsr ip Lllssjabt
Lll llsbmso.
 
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