Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

DOI Kapitel:
Nr. 51-74 (1. März 1902 - 29.März 1902)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.23860#0441

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
bemcrken, daß bezüglich der Themata für die Volkshochschul-
kurse nicht Alles für Alle patzt. Es sollen nur Gegenstände be-
handelt werden, bei denen es sich um absolut feststehende Wahr-
heiten handelt, die die rcligiüsen Gefühle nicht verletzcn und
dem Bildungsgange und -Grade der Hörer aäaeguat sind, Der
Abg, Frühauf hat bei Erörterung der Frage der Voraus-
setzungslosigkcit der Wisscnschaft/den erzbischöslichen Hirtenbrief
hier hereingebracht, Redner ging des Näheren aus die citierten
Stellen des Briefes ein, und bcmerkte, datz man es dem Erz-
bischof bei den Voraussctzungen, von denen er bei dem Hirten-
brief gusgegangen, nicht verübeln kanic, datz er so urteilte, wie
er es gethan, Wenn der Christusglaube im Volke verschwinde,
dann steht unser Volk am Nuin,

Abg Binz erklärt, datz ein liberaler Mann iclbstverstand-
lich auf dcm Standpunkte der Freiheit der Wissenschaft
stehen mutz, und zioar in dcm Sinne, wie das untcr der
Führung Mommsens von der überwiegenden Mehrzahl der Ge-
lehrten Deutschlands angesichts gewisser Vorgängc proklannert
worden ist, ^ ^ ,

Abg Wacker vcrliest cinzelne Stellen aus dem Hirten-
brief des Erzbischofs, will sich aber auf Besprechung des Br,e-
fes im Hause nicht einlassen, , ^ ,

Abg, Wilckcns: Der Kollege Geck hat auch behauptet,
ich würde, wenn ich wollte, oft in der Lage sein, dem Polizei-
Strafgesetzbuch ein Schnippchen zu sclstagen, wenn es sich um
Ausschrcitungen von Studenten handelt, Jch kann das gar
nicbt, Wir haben in Heidelbcrg Staatspolizei und n,cht stadtische,
Datz das Bezirksamt dem Polizeistrafgesetzbuch ab und zu em
Schnippchen schlage zu gunsten der Studenten, trrfft nach
mcinen Wahrnehmungen nicht zu, Mit übertrrebener Strenge
braucht man ber der Jugend nrcht vorzugehen. Ber der nu^-
wahl der Themata für die Volkshochschulkurse mutz mcrner
Ansicht nach eine gewisse Sorgfalt obwalten, indem drc Erorte-
runq qewisser wifienschaftlicher Dinge ein, wcnn vrcllercht auch
bescheidcnes, Matz von Kenntnissen voraus,etzt Neber Dar-
win kann in ganz einwandfrerer Weise vorgetragen werden,
man mutz eben von dem Takt des betreffenden Gelehrten vor-
ausseben, dah er das Nichtige trifft und die richtige Grenze
einzuhalten sucht, Es ist zu einer lebhaften Rede des Kollegen
Wacker gekommen; die Veranlassung zu der ganzen «ache ist
iedenfalls nicht von dieser Seite ausgegangen, Wir haben den
erübisckiöflickien Hirtenbrief nicht in die Debatte hmeingezogen.
Jch bin anch für absolute Freiheit der Wisscnschaft sowohl in
bezuq auf das Lehren wie das Lernen. An manchen Hoch-
fchulen wird man ja vielleicht mehreren Richtungen Rechnung
zii traqen haben, Die Hauptsache ist, dah man sich auf allen
Seiten des Hauscs entschiedcn fur die Frciheit und Unabhangig-
keit ausgesprochen hat, Jm übrigen kann ?uan sich nur freuen,
datz man in allcn Universitätsfragen geneigt ist, dw Mittel zu
bewilligen, damir auch für die Folge aus unseren Hochschulcn
die Wissenschaft blühen und gedeihen kann

Dic allgemcine Beratung ist damit geschlossen,

Es folqt eine Reihe persönlicher Bemerkungen und das
.Scklutzwort des Bcricksterstüatters, an das fich wiederum per-
fönliche Bemerkungen knüpfen, dann wurde in die Spezial-
Seratung eingetreten, ^

Sämtliche Positionen fanden ohne Debatte Annahmc,
Darnach wurde die Sitzung geschlossen, . , - -

Nächste Sitzung: Samstag 9 Uhr, Budgct des Mini-

steriums des Jnnern,_

Elsatz-Lothringen. ^ ^

Metz, 6. März. Kurz nachdem gestern Abend oer

deutsche Kronprinz von stincr Besuchsfahit in der
Stadt Metz in das Bezirkspräsidium zuruckgekchrt war,
fuhr Bischof Benzler vor, um den Besuch des Kron-
prinzen zu eiwidern. Der Bischof verweilte längere Zeit
bei dem Kronprinzen. Heute 8.11 Uhr fuhr dteser mit

seiner Umgebunz nach Noväant, um von hier aus eme
Besichtigung der Schlachtfelder zu unternehmen, die
von Generaloberst Graf Haeseler geleitet wurde. Das
Mittagessen wurde in Gravelotte eingenommen. Die Rück-
fahrt erfolgte von Amanweiler mit einem Sonderzug,
mit welckem der Kronprinz und die Herren seiner Beglei-
tung um 5,03 Uhr eintrafen. Der Kronprinz bcgab sich
mit seinen Bcgleitern zum Bezirkspräsidium, Gcgen 7 Uhr
fuhr er zum Diner des kommandierenden Generals Grafen
Haeseler. Auf dieser Fahrt wurden dem Kronprinzen dic
herzlichsten Ovationen zuieil; eine große Menge
von Blumensträußen wurde ihm in den Wagen geworsen.

Aus der Karlsruher Zeitung«

Karlsruhe, 6. März. Der Großherzog empfing
heute Vormittag 10 Uhr den Staatsminister von Brauer
und nahm von 11 Uhr au den Vortrag des Präsidenten
des Ministeriums des Jnnern Geheimerais Dr. Schmke!
cntgegen. Die Prinzessin Wilhelm nahm an der Frühsiücks-
tafel bei den Großherzoglichen Herrschaften teil. Von
4 Uhr an bis zum spätercn Abenv hörie dir Großherzog
dte Vortrsge des Atajors von Schwerin, des Geheimen
Legationsrats Dr. Freiherrn von Babo und des Legations-
rats Dr. Seyd. Danach empfing Seine Königltche Hoheit
den Kaiserlich Russtschen Gesandten iu Stuttgart, Fürsten
Cantacuzsne. Zur Adendtafel folgten die Großherzoglichen
Herrschaften einer Einladung der Prinzesfin Wilhelm.

— Jm Monat INai l, Js, lvird eine Justizaktimrsprüfiing
stattfinden, Die Anmeldungen sind bis letzten März veim
Zustizministeriurn einzureichen,

Aus Stadt und Land.

H e i delb erg, 7. Mäiz.

Vorirag im Evangelischen Bund. Als letzter Vortrag
im Chklus, den dcr Evangelische Bund in diesem Winterhalb'-
jahr vercmstaltete, war „Die Verbindlichkeit der
Klostergelübde" gewählt worden. Prof, Dr. G r ü tz-
macher referierte hierüber, nnd führte u, a, aus, wie
über den Klüsterli, diesen Stätten, in denen man nur seinem
Gott und nicht mehr der Welt dienen will, für jeden frommen
Mcnschen ein eigentümlicher Reiz liegt, Aber darüber dürfe
maii stch nicht täuschen, daß in dcr abgestuften Reihe menschlicher
^deche anf Grund des Evangeliums das Jdeal der Beschau-
lichkeit und Weltflucht zur Rettung der Seele nicht das Höchste
sem kann, Wohl wird es immer Menschen geben, die so zart
besaitet smd, datz sie ihr bestes Teil in die Einsamkeit traqen
miissen, um es zu bewahren, aber dies ist ein Notstand, der
nicht sur hochste Lugend gestempelt werden kann, Der Vor-
tragende gab cann eine kurze Skizze der Geschichte des Mönch-
tums^ Ursprunglich wurden die Gelübde Gott gethan, ihr
Bruch wurde weder von der Kirche noch vom Staate bestraft.
Jetzt legt der Monch die drei Gelübde der Keuschheit der Ar-
mut und des unbedmgten Gehorsams gegen den Obcren ab, die
auf Lebenszeit Gultigkeit haben Luther hat in der seinem
Sc-Hnft uber dw Mönchsgelübde vom-Jahre
1621 die Verbmdllchteit der Monchsgelubde bestritten Mr
die evangelischen Christen giebt es nur ein Gelübde, das Lauk-
ÄÄ?-' abeu gleich, zum heiligen Leben in Gott ver-
Pflichtet, Der evangelische Christ kennt nnr eine christliche

» Elektrischer Straßenbahnbetrieb, Seit heute friih ist dcr

Sittlichkeit und ist der Ueberzeugung, daß der Mensch bor Gott
kein Verdienst erwerben kann, Älle speziellen Entschlüsse oder
Gelübde dürfen nie als ewig biitdende gelobt werden, da
dringendere Aufgaben an uns herantreten können, hinter
denen das, was wir gelobt haben, zurückstehen muß, Der
Zwang der Gelübde ist unevangelisch, da die Akte echt christ-
licher Frömmigkeit aus freier Liebe zu Gott hervorgehen
sollen, Der geistvolle, sachliche und in gewandter Art gehal-
tene Vortrag verfehlte seine Wirkung nicht, Ebenso eindrncks-
voll war die Schlußansprache des 1. Vorsitzenden, Herrn Geh.
Rat Mer x, Er gab einen Rückblick auf die Vortragsthätig-
keit der letzten Jahre, iu denen die fuudamentale Bedeutung
und der nnvergleichliche Wert des Protestantismus gezcigt wcr-
den sollte, Jn den der modernen Litteratur gewidmeten Vor-
trägen trat zu Tage, welch bedeutsame Rolle die protestantische
Denkfreiheit und Philosophie gegcnüber der römisch-mittelalter-
lichen Welt positiv und negativ im heutigen Leben spielt. Aber
die Verhältnisse des Tages veranlahten die Vereinsleitung, fich
in diescm Winter wieder mit den kirchlichen Geoensätzen zu be-
schäftigLn und darum Fragen zur Erörterung zu bringen, über
welche die Urteile beider Kirchen weit auseinandergehen, Von
Vnlgärpolemik wurde, wie immer, auch diesmal gänzlich äb-
gesehen, Der Zweck war geschichtliche Belehrung, wie denn
überhaupt der Streit zwischen Römisch und Evanglisch weseni-
lich auf geschichilichcm nnd nicht dogmatisiyem Boden zn füh-
ren ist,

ele'ktri sche Betrieb auf der Strecke Bahnhof-Rohr-
bacherstraße (bis zum Friedhof) der Straßenbahn an Stelle
des Pferdebetriebs getreten, nachdem aestern Nachmittag bereits
die erste Probefahrt stattgefunden. Wle wir bereits früher mit-
teilten, tvird das Personal der Pferdebahn auf dieser Strecke
in den Dienst eingeschult, damit später im Jnli, wenn die elek-
trische Straßenbahn durch die ganze Stadt eröffnet wird, die
Leute an die neue Betriebsart gewöhnt und mit ihr vertraut sind.

0 Fußball. Für nächsten Samstag sind bier zmet bedeutende
Fußball-Wettsptele geplant. Um 2 Uhr 30 Min. findet auf dem
Spielfeld von Heidelberg College ein Wettsvtel des College gegen
den Fußball-Verein Stnttsart statt; um 4 Uhr spielt auf dem Svtel-
feld von Neuenheim College dieses gegen den Fnßball-Klub
„Frankiürt".

O Eine Verordnnng über den Fett- und Waffergehalt der
Vutter wtrd im „Reichsanz." veröffentlicht. Danach darf Butter,
welche in 100 Gewichtsteileu weniger als 80 Gewichtsteile Fett
oder in ungesalzenem Zustand: m-hr als 16 Gewichtsteile Wasser
enlhält, vom 1, Juli 1902 ab gewerbsmäßig nicht verkauft oder
feilaebalten wrrden.

* Die diesjährige Kreisversammlnng des Kreises Heidelberg
findct am 4. April d. I. stalt.

** Unfall. Ein Monteur ans Wiesbaden stieg gestern in der
Schroedl'schen Brauerei in einen Kanal, nm zwei Röhren znsam-
menzuschrauben. Er glitt dabei aus, stürzte herunter und brach
das linke Schlüsselbein.

— Polizetbericht. Zwei Arbeiter wurden wegen Bettelns
verhaftet. Sieben Personen kamen wegen Unfugs bezw. Ruhe-
störnng zur Anzeige.

/ä Bammenthal. 6. März. (Bürgermeisterw ahl.) Bei
der heute hier abgehaltenen Bürgermeisterwahl wurde der bis-
herige Bürgermeister Herr Joh. SchenzelI. mit 49 von 50
abgegebenen Stimmen wiedergewählt. Diese ehrenvolle
Wiederwahl ist ein schöner Beweis des Vertrauens, welches sich
Herr Schenzel während seiner nun 9 jährigen Amtsperiode er-
worbm hat und ehrt sowohl den Gewählten wie den Bürgeraus-
schuß bezw. die Gemeinde. Möge es dem Herrn Bürgermeister
Schenzel beschieden se!n, sich auch fernerhin in guter Gesundheit
mit gleichem Eifer und Erfolg wie bishe seinem Amte widmen
zn tönnen, zum Segen und Gedeihen der hiefigen Gemeinds!

Mannheim, 5. März. (ZurVerlegnng oeS badtschen
S ang ers este s) wtrd aus Karlsruhe geichrteben, daß in dor-
tigen Sängerkreisen eine starke Ströviung stch dahin geltend mache,
das Fest urtter den obwaltenden Umständen nächstes Jahr nicht
in Mannheim, sondern in Heidslberg adzuhallen- Jm
„Pforzh. Anz." wird dazu bemerkl: „Heidelbcrg ist neben Frei-
durg die anziehendste Stadt Badens und ein reger Besuch wäre
außer allem Zweifel. Da zum nächstm Jahre (Universitäts-
jubiläum) der große städtische Saalbau fertig wird. stünden einem
diesbezüglichen Antrag etniger Bundesvereine keine gewichttgen
Bedmken entgegen. Ein derartiger Beschluß wäce die einzig
richtige Antworl auf das Gebabren der Mannheimer, welche nun
schon seit gerauwer Z-it die 10 000 Sänger des badischm Sänger-
bundes von Jahr zu Jahc binausziehen."

Mannheim, 6. März. (Die Sitzunge» des Schwur-
gerichts für daS 2. Quartal 1902) beginnm Montag, dm
14. April. Ernannt wurden: Zum 1. Vorsitzmdsi, Herr Land-
gerrchtsdirektor Wcngler, znm Slellvertreter Herr Landgsrichtsrar
Kcttcrcr.

§kar'isruhe, 0. März. (Eiseribahniirifall bei
Bienau.) Gestern Nacht fuhr der Schnellzug 37 auf Sta-
tion Binau infolge nicht rechtzeitigen Anhaltens die beiden
letzten über das Merkzeichen hinausstehenden Wagen des mit
ihin kreuzenden Güterzuges 746 jeirkich an. Die Lokomotive
des Zuges 37 ivurde nur unerheblich beschädigt, ein Güter-
wagen erheblich, emer geringfügig. Berletzungen von Per-
sonen kamen nicht vor. Die Störung des Verkehrs war qeaen
2 Uhr heute Früh gehoben.

Heidelberger VerernsangelegenheiLen.

b Schützenverein. Der Heidelberger Schützen-

verein hielt gestern Sjbmd im „Fanlm Pelz" seiue Jahres-
veriammluug ab, der man, da in ihr u. A. auch über das
18. V e rb a nd s schi eß eu Bericht erstattet wurde, mit
«paimung eutgegmsah. Der Oberschützmmeister, Herr Emil
Roesler, Lab äunächst einen allgemeinm Jahresbericht
fur 1901. Darnach war der Mitgliederstand zu Beainn des
Jahres 142, eiugetreteii sind 48, ausgetretm oder durch Dod oder
Wcgpig ausgcschiedm 21, sodaß Aiifang 1902 169 Mitalieder
verdleibm. Der dahingeschiedmen Mitglieder Frz. Leupold und
Frz. Ueoereck wird durch Erhebeu vou deu Sitzm gedacht, nach-
dem be,onders der aufopferungsvollen Thätigkeit des Ersterm
Worte chrmden Andmkeus gewido.et warm. Beim Nückblick anf
das verflossene Vereiusjahr wird in erster Reihe das 18. Ber-
bandsschleßen erwähnt, das natürlich viel Arbeitslast mit-
gebracht hat; zn ihrer Bewältigung waren 67 Sitzmigm des
Vsrwaltiingsrates und tzsr einzelnen Ansschüsse nötig. Dank der
unermudlichm -vhatigkeit aller zur Mitarbeit Berufeneu ist das
Fest glanzvoll verlausm; es wird Alleu, welche ihre Arbeit in
dM Dimst der Sache stelltm, herzlich gedankt. — Der Besuch
des Schießhauses war eiu guter; der Oberschützemneistcr hofft
daß dies auch im lanfmdm Jahre der Fall sein möqe und daß
^stn Vcrüandsschießm in Neustadt der Verein mehrere
Mi glieder unter den 10 ersteu Siegeru sieht. - Nach dm
Satzungen des Bad. Landesschützmvereiiis hätte der Heidelberqer
Schutzmverem am 1. Jamiar die Leitmig des Lmidesvereins
ubernehmm mußen; der hiesige Verein har jedoch vorigss Jahr
N^n^^^lchntzmtag dcn Antrag eingebracht, man möchte den
an cinem Platze belassm; er wird di-sm
^n^ng' bcr s. Zt. imt ganz germger Minderheit gefnllen ist
einbrmgen und hofft anf bestimmte Annahme. — Der
Oberschutzmmeister gedenkt in seinem Berichte schließlich eines
Ei" hervorragend liebmswürdiger mid imeigennützigcr
Welse stch in dm Dimst des Verbandsschießens gestellt hat dnrch
St ftmig von Ehrengaben sowohl wie durch Eingreifen in die
Crledigung der an den Verein gestellten Anfordernngen des
Ehrm-Oberschutzmmeisters Valentin Fuchs, nnd fordert die An-
wesmdm zum Zeichm des Dankes zu einem dreifachm
Hoch aus dm Gmanntm auf. — Dem Rechner, Herrn Friedrich

Walb, wurde nach Erstattung des Reche n's chaft s

berichts, aus dem ein Reinvermögen des Vereins vo'
Mk. 22 607 ersichtlich ist, auf Antrag der Rechnnngsprüfer
Ausdrücken des DankcS für die gewohnt pünktliche Rechnungo'
führung Entlastnng erteilt; darauf wnrdm die scitheng^
Rechnungsprüfer, Herren C.Anderst nnd M. Moock wiedergewätzv-
— Bei der nun folgenden Wahl von 4 Verwaltnng
räten wurden die Herren Iakob Hoffmann, Marrin Kaltschmm-
Karl Schmidt nnd Karl Wolff wieder- bezw. neugewählt, zE
Fahnenträger wurde Herr Georg Meiners imd zu Fahnen-W'
gleitern die Herren I. Brumi mid Fritz Ueberle ernannt. —
nächste Punkt der Tagesordmmg betraf denBericht über da-
18. Verbandsschießen; hier uiußke leider festgestellt werde«-
daß, obwohl der Besuch des Festes und die Beteiligung
Schicßm sehr gut wareu und auch die meisten Eiimahme-Poljst
gegenüber dem Voranschlag erheblich übersticgen wnrden, doch
folge eiiics beträchtlichen Anssalles an deu Einnahmeii des Wir>'
schaftsbetriebes die Gesamt-Rechnimg mit einem klcinen FehlbstraS
von etwa 700 Mk. abschließt. Die Gesamt-Einnahmen betrug^
Mk. 154077.35 die Ausgaben Mk. 156 049.94, ein EinnahM-'
Posten mit Mk. 1250,— vom Neustadter Schützmverein, der er>
in diesem Jahre fällig ist, steht noch aus. Dic Versammlung ve'
schloß, den Fehlbetrag aus der Vereinskasse zu deckm, sodaß ^
Zeichner des Garantiefonds nicht herangezogm zu werdra
brauchm. — Herr Ehren-Oberschützenmeister Fuchs spri^
allen Mitarbeitern am Feste in herzlichen Woricn Dank aü»'
besonders dem Oberschützenmeistcr Roesler, der vor ims wähce»"
dem Feste geradezn Uebermenschlichcs geleistct habe. Der Wr'
waltungsrat habe daher beschlossen, Herrn Roesler zum Ehrenmm
glied des Vereins zu eriimnm, ein Beschlnß, dem die BersamM(
lung mit lebhaftem Beifall einstimmig beitrat. Alsdann w»rM
die Erbanung eines neiien schießhanses eingehem
erörtert. Der Verwaltimgsrat schlug vor, da das alte Schirv'
haus in keiner Weise den Anforderungm des Schießwesms eiu'
spricht, anf dem vom Vereiu neu aiigekauften, 3 Im umsasssnoev
Geländc ein ueuer Schießhaus zu erbauen. Die VersammliiNö
erteilte dem Verwaltungsrat dieErmächtiguug, Pläne ausarbeitr"
zu lassen, außerdem wurde zum Beschluß erhoben, daß zur Ve'
schaffung der Baukostm die Mitglieder durch Ueberuahme vi"'
Anteilscheinen beigezogen werdeu sollen. — Nachdem der ObM'
schlltzenmeister noch auf die bevorstehmöm Schießeu iu KarlsrnM
imd Nmstadt hingewiesm, wurde die Versanmilung uach 1 um
geschlossm.

ml Württembergia. Eine schöne Feier beging gestern m
Verein Würltembergia ; ste galt dem 42. Gebvrtstag ihres 1. Vvk'
Itandes Herrn Wilh. Zeeb. Es wurde Herrn Z-eb auS dteft!v
Anlaß ein schön ausgeführtes Gedenkblatt unter Glas >">?
Rahmm überreicht, welches einige Tags im Schaufmüer d-»
Herrn Ludwig Grimm, Hauptstraße 2. ausgestelit ist. Herr Z^"
nahm die Gabe m!t gcrührten Dankesworten entgcgm. DU
Avend vcrlief schnell bei den abwechselnden Reden, Toastrd'
humoristischen. komischen und Musikoorträgm. Jedcr Teilneh«^
wird auf die sehr gelungene Feier mit Freuden gern zurückdlickeiv

Geschästliches.

-i- Kaufmäniiischer Unterricht. Wir verweisen hierdurchW,
das in heutiger Nummer befindliche Jnserat des Herrn Dirett^
R. Schreiber, welcher am Dienstag, den 11. März, in seiE
Wohnung, Bergheimcrstratze 6 III. einen Kursus für
führung, Maschinenschreiben, Schönschrift, kaufmäriniE'
Rechnen u. s. w. eröffnet. Es licgt in Jedermanns Jnterelst'
sich an dem unter persönlicher Leitung des Herrn Direkt^
Schreiber stattfindenden Unterrichte zu beteiligen, denn ohv/
ein gediegenes Wissen ist heutzutage an ein Fortkommen kavb
niehr zu denkeii. Personen aller Stände, auch solche ohne jr",
Vorkeimtnisse, werden unter Garantie des Erfokges in ihrcj
freien Stundeii bei Tage oder Abend, also ohne psde Beruft'
störung zu Buchhalter, Kassierern, Bureaubeamten, vd^
lüchtigen Schreibern herangebildet. Uin auch der äriUb'
ren Klasse unserer Bevölkerung Gelegenheit zur Pffti!,
des Geistes zu bieten, gewährt Herr Direktor Schr^'
ber wirklich strcbsamen und unbemittelten Persourv'
als Hcmdwerkern, Arbeitern u. s. w.» cine ganz E
deutende Preisermätzigung nnd wird kein Schüler eher
lassen, als bis er das zu Crlernende auch voll und gründlich v"
griffen hat. _ ^

LitterarischeS.


— 8 Platen, Die neue Hellmethode, Lehrbuch
naturgemäßen Lebensweise. der Gesundhettsvstege und der arzN->
losen Hsilweise. 3 reich illustrierte Bände Mk. 22.50. Jn d?^
ersten Teil des Werkes macht der Autor den Leser in poPuAj
wissenschaftlicher Weise mit den Faktoren dcr naturgeniW
Lehens- und Heilweise bekannt. Luft. Licht, Wasser, WärE
Ernährung, Bewegung und Ruhe, Kleidung, Bertung, Wvjj
nnng rc. eifahren eine außerordentlich eingehende Würdigung A
erleichtern dem Leser das Verständnts der in dem zweiten D(,
des Werkss in ungeinein klarer Darstellung geschilderten arzv
losen Hetlmethode. Besonders interessant sind d!e Kapitel E
die verschiedenen Anwmdungsformm der naiürlichen Heilwest,'
ln der die Wasser-, Luft- und Lichtkuren. Maffage rc. behand^
werdm. Einen ganz außerordentlichm Wcrt hat dle alphabetiU,
Avordnung der Sctülderung sämtlicher Krankheiten, die E'
schretbung ihrer Entstehung, ihres Verlaufes, ihrer Dauer E
die genaue Angabe des Autors, wie jedermann selbst nach v,.
Grundsätzen der arzneilosen Heilwittel seine Gesnndheit wied',
srreichm kann. Eingehmd: Darstellungen der Kneippkur, PriA

nttzkur, Schrothkur, des Heilmagnetismus, des Hypnotismus,,

d-i

Kräuterkunde, sowie 480 Jllustrotionm, 10 bunte zerlegbare Mß
dclle des männlichen und weiblichen Körpsrs erhöhen den Wch
des Werkes ungemein. Daß dieses Lehrbuch der naturgewätz,,
Lebmsweise auch in den Fachkrcisen setne volle Anerkennung
fundm hat, beweisen die in kürzester-Zeit erfolgten PrämiieruNlst,
mit 13 goldenen Medaillen und 6 Shrmpreisen auf Len leE
Ausstellungm für Volkswohl in Leivz'g, Gera. Dresden, Hav,
Wien, Straßbnrg, Hamm. Berlin, Neapel, Posen, Paris,
ende und Würzburg. Zweifellos tst Platen ein unenlbehrlichj,,
Hilfsbuch für jede Familie. Wir verweiim auf den der heutigv,
Nummer unstreS Blattes beiliegenden Prospekt der BuchhE
lung Karl Blo ck in Breslau I. Feldstr. 31 o.

Wealer- und Kunstnachrichten.

Heidelberg, 7. März. Herr Kallenberger ist heute dienstij
verhindert, sein Gastspiel zu absolvierm. Dic Wicderholung d-
Schwankes „Als ich wiederkam" findet aber statt und zwar
Herrn Lassen in der Rolle des von Zeck. „DieJoU
nalisten", die zueist als Ersatz vorgesehen waren, könv^
wegm schwerer Erkrankung von Fräulein Herter nicht S
geben werden.

Klsins Zeitnng.

— Hochschulnachrichten. Die „Wiener Ztg." gibt
Berufung des Pnvatdozcnten Dr. Erich Barneker
Berlin zum Professor der oergleichenden Sprachwissensch
an der deutschen Unioersität in Prag bekannt. - -
Dermatologe Professor Kaposi ist am 6. ds. früh
Wien gestorben.

— Stuttgart, 6. März. Die bürgerlichen Costeg
haben den Uebergang des ElektrizitätswerkeS
die Stadt zum Preise von 6 Mill. Mark gutgeheißeil
. - ^^Krrchheim u. T., 6. März. Nach den bis l
betannten Aeutzernngen des wegen MordverdaÄ
 
Annotationen