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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

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Nr. 75-100 (1. April 1902 - 30. April 1902)
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zogen viertcljährlich 1.35 Mk. ausschließlich Zustellgebühr.

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vorgeschriebenen Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Jnserate auf dcn Plakattafeln der Heidelberger Zeitung und den städt. Anschlagstellen. Fernsprech-Anschluß Nr. 82.

DonnerMg, 3. April 1902.

iKrstes Blatt.

44. Jahrgang. — M 77.

Aucb jetzt

können noch Bcstellungeu auf die

„Möelderger ^eilung"

für das 2. Vterteijahr bei unseren Austrägern, fowie bei
allen Poftanstalten gcmacht werden.

Neuzutretenden Bestellern wird daS Blatt auf Wunsch
vom 1. ds. Mrs. an nachgeliefert.

Mom ZenLrum.

jZm Hinblick auf den Tod Liebers erinnert die
„Pfälz. Prcsse" daran, daß die Gründung der Z e n-
trumspartci ain 14. Dezember 1870 erfolgt ist
aus Anlaß des Konfliktes, der infolge der Verkündung
des Jnfallibitätsdogmas (am 18. Juli 1870) zwischen
der Ltaats- und der Kirchengewalt ausbrach. Bei der
Reichstagseröffnung am 21. März 1871 wies die Frak-
tion, deren erste Leitung in den Händeir oon Savigny
und von Mallinckrodt lag, bereits die stattliche Zahl von
67^Mitglieder auf. Rstrch Akallinckrodts Tode im Jahrs
1874 übernahm der frühere hannober'sche Staatsmini-
ster Ludwig Windthorst, die „Perle von Meppen" ge-
nannt, die Lcitung der Partei, die er mit großem Ge-
fchick bis zu seinem am 14. März 1891 erfolgten Tode
führte.

Das Zentrnm war zunächst eine Kampfpartei, die
zwischen Offensive und Defensive wechselte. Am 8. Juli
1871 begann mit der Aufhebung der katholischen Abtei-
lung im preußischen Kultusministerium der sogenannte
Kulturkampf, der in der Berufung Dr. Falks in das
Kultusininisterium an Stelle v. Müllers, in dem L-chul-
aufsichtsgesetz, dem Jesnitengesetz von 1872 und den vier
gegen die ultramontane Geistlichkeit gerichteten Maige-
setzen von 1873 seinen Ausdruck fand. Jn der Kampf-
slellung des Zentrums gegen die Regierung trat jedoch mit
dem Fahre 1879, wo Fürst Msmarck mit den Liberalen
brach und die neue Aera der Schutzzollpolitik einleitete,
bei der ihn das Zentrum unterstützte, ein vöüiger Um-
Ichwung ein. Die Maigesetze wurden allmählich abge-
brachen und der .Kulturkampf mit dem Jahre 1887 de-
sinikiv beendet.

Seitdem ist der Einfluß des Zentrums, das sich be-
veits im Jahre 1879 selbst als „ausschlaggebende Partei"
bezeichnete und seit 1881 die stärkste Partei im Reichs-
tage ist, wo es heute über mchr als ein Viertel der
Rkitglieder verfügt, beständig gewachsen. Jnsbesondere
seit dein Tode Windthorsts, wo der Abg. Lieber zuerst
Oloffiziell und dann offiziell die Leitung der Partei über-
^ahm, hat das Zenkrum seinen Einfluß dadurch sehr
bergrößert, daß es die Regicrung, nach den jeweiligen
taktischen Erwägungen, entweder bekämpfte oder nnter-
llützte.

Hierbei bewährte sich die politisch-kaufmännische Be-
fähigung des Dr. Lieber, der, im Grunde des Herzens
demokratisch veranlagt, die Partei doch nach rechts führte,
weil er sich hiervon größere Erfolge versprach. Stand
das Zentruin 1893 bei dem Kampf um die Militär-
vorlage noch in der Opposition, so schlug es sich fünf
Jahre später, bei dem Kampf um die Flottenvorlage,
völlig auf die Seite der Regierung, trotz öer Schwierig-
keiten, welche der bayerische Flügel hierbei machte.

Jn einer sehr schwierigen Situation hat Dr. Lieber
das Zentrum,auch jetzt zurückgelassen. Bei dem Kampf
um die Zolltarifvorlage zeigt es sich wieder, welche star-
ken politischen Gegensätzo im Zentrum vorhanden sind, in
dem sich alle Schattierungen vom schroffsten Agrarier-
tuni bis zum antiagrarifchen linken Fliigel vorfinden.
Gerade jetzt, wo es einen „Vcrsöhnungs-Lieber" doppelt
brauchte, bedeutet der Tod des alten Führers einen schwe-
ren Verlust. _

Deutfches Reich.

— Jn der „Norddi Allg. Ztg." wird dem verstorbe-
nen Zentrumsführer Abg. Dr. Lieber ein wohl als
offiziös zu bszeichnender Nachruf gewidmet, in dem es
heißt:

Die Kunde von dem Ableben des Abg. Dr. Lieber wird
in den weitesten Kreijen lebhafte Teilnahme wecken. Der
nunmehr verewigte Parlamentarier war eine der mar-
kantesten Persönlichkeiten im öffentlichen Leben unseres
Volkes und als Führer der stärksten Partei des Reichs-
tags einer der einflußreichsten deutschen Politiker. Die
Schaffung eines deutschen bürgerlichen Gesetzbuches, die
letzte Erhöhung der militärischen Friedenspräsenz, die
Flottengesetze vom Jahre 1898 und 1900 und viele andere
die gedeihliche Entwicklung der inneren ?ierhältnisse des
Vaterlandes und seine Machtstellung nach außcn fördernde
bedeutungsroUe gesetzgeoerische Neuordnungen stnd unter
der hervorragenden Mitwirkung Dr. Liebcrs zustande ge-
kommen. Und anch unter seinen politischen Gegnern
wird das Gefühl lebendig sein, daß er an der Lösung der
zahlreichen, die letzten Iahre parlamentarischer Arbeit
ausfüllenden schwerwiegenden Fragen mit feinem großen
Wissen und Können in dem ausrichtigen Bestreben mitge-
wirkt hat, dem Wohle des deutschen Volkes zu diencn.

— Der ReichSkanzler richtcte, dcr „Germania"
zufolge, an die Witwe dcs verstorbenen Abgeordneten
Dr. Lieber folgcnde? Bülcidstelearamm:

Ticf bewegt durch die socbcn crhaltenc Trancrkunde sprcche
ich Jhnen nnd allen Jhrigen mein hcrzliches Beileid aus. Die
Lauterkeit und Selbstlosigteit des Charakters, die Ueberzeug-
ungstreue und hingebende Thätigkeit im Dienste des Vaterlan-
des, um desscn Wchrkraft er sich hohe Verdienste erworben hat,
stchern Jhrem verewigten Gatten ein dauerndes Andenken.
Jch persönlich wcrde der politischen Unterstützung und der
freundschaftlichen Gesinnung, die ich bei dem Heimgegangenen
gcfunden habe, stets dankbar eingedcnk bleiben.

Auch Staatssekretür Posadowsky ricbtete ein Beileids-
telegramm nach Cambera.

— Der zur Zeit in Berlin weilende h o l l ä n d i-
sche M i n i st e r P r ä f i d e n t KnYPor hat einem
Berichterstatter des „Berl. Lokalanz" eine llnlerredutig
gewäbrt. Er gaü dabei dem Berichterstatter gegenüber
seinem Bedauern darüber seinen lebhaftesten Ausdruck,
dnß das holländische Vermittelungsangebot, welches feiner

Zeit von der Regierung ausging, von den Engländern
abgelehnt wurde. Er ist aber der Meinung, daß das
F r i e d e n s b e d ü r f n i s auf englischer Seite
ein ungemein st a r k e s ift nnd daß der Krieg
in naher Zeit fein Ende finden muß. Holland
setbsl sei durch den Krieg ebenfalls in Mitleidenschaft
gezogen worden. Die Engländer haben es für notwen-
dig gehalten, 6000 holländische Familien aus Südafrika
zu vertreiben und diese hilf- und mittellosen Leute nach
Holland abzuschieben. Das niederländische Volk betrachte
es als Ehrenpflicht, für diese Menschen zu forgen, und
wenn hierans auch große Ansgaben erwachsen, so hat
dieses Vorkommnis doch auch seine guten Folgen gehabt,
die wosentlich auf moralischem Gebiet liegen. Das hol-
ländische Volk habe gesehen, daß der Bruderstamm in
Lüidafrika bis heute mit unendlicher Zähigkeit und Ener-
gie seine llnabhängigkeit gewahrt hat, und hieraus sei
eine nngenieine Erstarkung des holländischen Nationalge-
fühls entstanden. Man sagt sich in Holland nicht mit
Unrecht, daß, wenn dic Buron in Südafrika fo großartige
Erfolge zu erringen verstanden, so würden die Hollän-
der in Europa unter ähnlichen Verhältnissen sicher Glei-
ches zn leisten vermögen. Dann kani er anf die h o l-
l ä n d i s ch e K ö n i g i n und ihren Gemahl zu sprechen.
„Sie leben wie Mann und Frau," betonte der Minister
fehr energisch. Die Königliche Familie sieht dem lang-
ersehnten freudigen Ereignis im September entgegen,
und wenn dieses junge Leben erst da ist, werden die ge-
hässigen Klatschereien von selbst vorstummen. Der PrinZ
hat es übrigens ganz ausgezeichnet verstanden, sich in die
hollmidische Eigenart einznleben, und er gewinnt täglich
an Äympathien. Der Ministerpräsident lobte die Ein-
fachheit nnd Anspruchslofigkeit des Prinz-Gemahls, der
mit feinfühligem Takt alle Schwierigkeiten, die in seiner
Stellung liogen, zn umgehen weiß. Jn dem gut bürger-
lichen Holland betrachtete man natiirlich zuerst den meck-
lenburgischen Prinzen mit kühler Referve, weil er aus
einern Lande kam, welches man als das feudalste zu be-
trachten gewohnt ist. Heute ist die Zurückhaltung längst
überwunden, und wenn erst ein Erbe da sein wird, wird
Prinz Hendrik noch der populärste Mann in den Nieder-
landen fein.

— Zu der H ö r f a a l - S ch n ü f f e l e i, über deren
Jndiskretionen ab und zu zn klagen ist, tritt nun ein von
n Itra m ontaner Seite eingeleitete A u s-
b o r ch v e r f a b r e n in einer lwberen Mädchenschule.
Der „Voss. Ztg." wird darüber aus Westfalen geschrieben:

Gcgen dcn Direktor der städtischen Mädchenschuke in
Hamm, Dr. Bruns, wird augenblicklich von dcn llltra-
montancn eine Agitation veranstaltet, die alle billig denkcndcn
,Grcisc abstoszcn muß. Jn der letzten Stadtbcrordnetcnsitzung
kam es zu einer lebhaften Aussprache. Die Ulwamontanen
bcschuldigtcn Direktor Dr. Brnns, datz er die religiöscn und
sittlichen Gefühle der katholischen Schülerinnen auf das
schiverste vcrletze. Das sci in eincr so unerhörten Weise ge--
schehen, dah bcreits die Regierung gegen den Direktor cingc-
schrittcn sci. Der Vorsitzende des Zcntrumsvercins, der eben-
falls der Stadtverordnetenversammlung angehört, schlug be-
sondcrs kräftige Töne an, cr empfahl Dr. Bruns, die Stadt
Hamm so bald als möglich zu berlassen. Leider wurde den
nltramontancn Herren vom Magistratstische aus nicht so encr-
gisch entgcgengetrcten, wie es nötig gcwesen wärc. Der Erste
Bürgcrmeister stellte fest, datz der Direktor Dr. Bruns den Ge-
schichtsunterricht in objektiver, die katholischen Schülerinnen
nicht berlctzender Weise crteiltc. Gewih habe sich die königliche
Regierimg mit der Angelcgenheit befatzt, aber infolgc eigenen

StadtLHeaLer.

Heidelberg, 3. April.

„Maria und Magdalena", Schauspiel von Paul
^uidau, Gastspiel der Herren Eckhof und Holstein.

» . Das Talciit kommt mir vor wic die Sonne, läßt Lindau cine
ls.Mer Pcrsoncn sagen. Wo die Sonne ist, da pflegt nicht nur
sljcht zu sein, da ist Glauz. Bon der Bühne ging aber eine
Zsirkung aus, als wenn recht bunte Maskenfiguren in einem
^suben, schweren Rauch und feuchten Dunft sich dort bewegten.

Schauspiel, desscn Fabel eine Mädchenpensionsaffaire
Ut Verstotzung imd Folgen zum Gegenstaud hat, hätte man
^lNe Not nicht auf den Spielplan bringen brauchen. Magda-
Zjch fiihick in der Pension einen imcrlaiibten Briefwechsel
Art, daß der Verdacht auf die unschuldige Maria fällt.
T'oso wird von ihrem Vater, einem eitlen, hoffärtigen, thörich-
Grohindustricllen, verstoßen. Sic rettet das Edelste
Ag ^ Seele in den Stürmen des Lebens und kehrt nach langer
^BMi'senheit als gefcicrte Tragödin in ihrc Hcimat zurück, wo
ckirc Freundin, dcren Schnld sie einst auf sich nahm, als
^Zcfmiwter wiederfindct. Dic purste Kolportagcbuchaeschichte.
P U' ein Talent macht auch aus solchem Stoff etwas. Aber hier
,H,Uichts, das vcrsöhnlich stimmcn kami, als etwa dic An-
H?Me, Lindau habe des Stück geschriebcn, um die traurigen
iiB^cnthaten eincs gewissenloscn Theateragenten, der sich zu
,HPEen der Erpressung mit eincm Jndustrieritter von Jour-
tzcn verbi'mdct hat, ans rechte Licht zu bringen. Als Gäste
sich in dcn Rollen des Helden imd des sugendlichen
l??ers die Herren H o l st c i n von Luzern und Eckhof
bxt>.zÄW^durg. Die Rollc des jugendlichen Fürstcn ist nicht
iig PEch, doch bot sie Herrn Eckhof Gelegenheit, besonders
ex ^sveiten Akte im Gespräch mit dem Star, zu zeigcn, datz
^Pme und schlichter Empfindung zu sprcchen vermag.
s ^jcstalt ist ansehnlich. Das Organ erscheint ctwas
Fehler, der sich beseitigen läßt. Jn der Gestc ist noch
ics leichj gezwimgen. llcbcr seine Krast, reichercr Em- !

pfindung mimischen Ausdruck zu verleihen, wird es sich erst
bei nächster Gelegenheit sprechen lassen. Herr H o l st e i n soll
an Herrn Rudolphs Stelle trtteu. Von guter Statur, von kräf-
tigem Organ, mit einem Kops, aus dem sich manches machen
lätzt, bringt er viel mit für seine Aufgabe. Er hat Feuer,
das zeigte er in dcn beidcu Auftritten mit dem vcrlumptcn
Journalisten. Ob er die Fähigkeit hat, eincn höher stehenden
Männercharakter in seincn Grundzügcn klar zu erfassen
nnd im Einzelnen glüubwürdig zu mächen, kann nach der
Darstellung des Laurentius, der nichts ist als ein wohlredender
Salonlöwe, deru seinen Geist spielen läßt, nicht entschieden
werdcn. Gestern hätte in der Sprache ein wemg der Plauder-
ton über däs Rollend-Wohltönende Macht gcwinnen müssen.
Dessen wurde man besonders in dcm Diälog inne, dcn der
Gast mit Frl. Kögl zu führcn hatte. Wievicl Stimmung
wutzte sie in die paar Sätze ihres Geplauders zu bmmen!
Frl. Milde hat nns wiederum gezeigt, cinc wie nachdenk-
liche imd wie geschickte Darstellerin sie ist. Herr Schneider
hatte den obcn näher qualifizierten Kommerzienrat zu spie-
len (cine böllig imwahrschcinliche Gestalt). Er zog sich sehr
ehrenvoll aus der Asfäre. Herr Brandt und Herr G r o tz-
m a n n spielten das edle Brüderpaar aus der Verleumder-
zunft mit guter Wirkung. K. W.

Kleine Zeitunq.

— Mühlhausen, 26. März. (Das gebildete
Zimmermädchen.) Ein Zimmermädchcn in Neustadt
a. Orla ließ kürzlich an einen hicsigkn Hotelier folgenden
origineüen Brief gelangen: „Soebcn Jhren wehrten Brief
erhalten und bitte um Verzeihung meines schreibens. Da
ich als Zimmermädchen Stelle suche; Jm besitz Jhres
wehrten, sehe daraus wegen Zeugniß, da es mir leid, thut
Jhnen selbiges schicken zu können indcm ich es anderweit

versandt habe. Jhncn zur mittheilung das ich im Hotel
ersten Ranges bei 34 Zimmer thätig war. Und licbe vor-
züglich. Sauber- und Rheinligkeit auf meiner letzten
Stellung babe den zweiten Hausdner zum Teppigklopfen
gchabt u. pro Mon. Mk. 20. Alter 22 Jahr, bin Willig
Und habe Bäder mit Gaasheizung besorgt, und werde mich
zu Jhrer Zufriedenheit gut führen, wo ich es überall ge-
than habe. — Da Sie's doch um ein gebildetes Zimmer-
mädchen zu thun sein muß, bin ich die richtige. Einer
Antwort entgegen sehend Grüßt Jhnen Achtungsvoll :c."

— München, 30. März. - Jn Bertolzheim bei Neuburg
a. d. D, ist, den „Münch. N. Nachr." zufolge, gestern
der Majoratsherr Graf Eduard Du Moulin-Eckart,
der Vater dcs Münchener Historikers, im 68. Lebensjahre
g e st o r b e n.

— Bcrlin, 27. Rcärz. (A bgeIeh ir tes G n a-
d e ii g e s u ch.) Dns Giiadeiigesrich des Doniäneiipäch-
ters Falkenhage n, der den Landrat v. Bennigsen
ini Zweikamps erschossen hat, ist vom Kaiser abgelehrit
morden.

- Eoüirrg, I. Npril. Wie schon kurz gemeidet, will
die geschiedene Großherzogin Vittoria Rc elitla von
Hessen iii Eobnrg dauernd Woynsitz mit eigener
Haiishaltimg nehmeii. E.s sind bereits Verhandlungen
wegen Erwerbiing des iLchlosses in Ketschendorf emge--
leitet, dessen Besitzer, Herr v. Mayer, von hicr nach
Frankfnrt a. Rt. zii verziehen gedentt.

— Elberseld, 27. März. (Für ein e i g e n a r t i g e s
Bi ü ii z v e r b r e ch e n) wnrde der Kanzlist bei der
Staatsanwaltschast, Arthur Riatzen, zu drei Jahren
Zuchthaus verurteilt. Matzen Hatte zwei salsche 50 Mark-
 
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