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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

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Nr. 101-124 (1. Mai 1902 - 31. Mai 1902)
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https://doi.org/10.11588/diglit.23860#0826

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lichen Kentnis aller Anfordcrungen, ivelche die Bühne an ein
gutes Drama stekt. Jn dicsen Vorzügcn licgen ebcn auch
die Mängel des Dichters, dcr mir seinen gmen Eigenschaften
vielfach verschwcnderisch wirtschaftet und in Ziererei uud
Uebertreibüng verfällt. So hat Rostand im Guteu wie im
Schlimen Vieles mir dem Dramatiker Victor Hugo gemein,
neben welchen oder über welchen die Kritik ihn stellt.

70. Geburtstag. Heute bcgeht das in Heidelberger Krei-
sen wohlbekannte Frl. Eva Kunkel in bester Gesundheit
den 70. Geburtstag. Frl. Kunkel war vom Jahre 1846 an,
also 56 Jahre, bei dcr Firma I. I. Lindau thätig, gewitz ciu
Beispiel von scltener Pflichttreue. Möge es Frl. Eva Kunkel
vergönnt sein, den wohlverdicutcn Ruhestand, in den sie jetzt
tritt, lange zu genietzen.

* Dcr Vcrein süddeutscker Lor»n«ologen hält seiue neunte
Versaimnlung am Vfingstmontag hier in Heidelberg ab.'

** Die Personenschiffahrt auf dem Sieckar wtrv am nüchsten
Sonntag wieder eröffnet. Wegen des Näheren weisen wir auf
die Anzeige im heutigen Blatte hin. Eine Fahrt bei schönem
Wetter den Neckar herunter. etwa von Eberbach hierber, gehört
auf jedes Heidelberger Vergnügungsprogramm, denn sie bietet in
der That einen ganz hervorragenden Genuß.

Fremdenblatt. Heute erschien die erste Nnmmer deS
„Heidelberger Fremdenblatt" fnr diesen Sommer. Abonnements-
Bestellungen nimmt der Verlag, Untere Neckarstraße 21, entgegen.

* Der rote Gtebel an der Rückseite cines Hanses der Haupt-
siraße, über dessen Farbe mit Recht geklagt wurde, wird, wie wir
hören, heute mit eincm nnschuldigen Weitz bedeckt werden, sodaß
die Gemüter sich wieder bernhigen dürsen.

— Polizeidericht. Fünf Arbeiter wurden wegen Bettelns
bezw- Landstreicherei und ein Frauenzimmer wegen Umherziehens
verhaftet. Wegen Unfngs kamen fünf Personen zur A n-
z e i g e.

8. Wieblingen, 1. Mai. (Jubiläumsfestspiel —
Maifeier.) Auf vielseitigcn Wunsch wurde das am letzten
Sonntag aufgcführte Festspiel von A. Thoma gestern Abend
nochmals zur Aufführung gebracht und es war auch hier wie-
der ein grotzer Zudrang zu berzeichnen. — Die Ärbeiter der
hiesigen Holzivarensabrik begehen heute die Feier des 1. Mai,
Da sast sämtliche Arbeiter wegen der Feier vorstellig gewor-
den waren, so beschlotz die Direktion, die Fabrik heute ganz
zu schlietzen.

Gaiberg, 30. April. (F r a u e n v e r e i n.) Hier ist in
den Jubiläumstagen cin Frauenverein gegründel worden.
Aus die Anzeige davon hat Jhre Königl. Hoheit die Grotz-
herzogin ihren Glückwunsch zu der Gründung telegraphisch
ausgesprochen.

st- Gaiber«. 1. Mai. (Bürgermeisterwahl.) Bei der
gestern hier vorgenommeneu Bürgermeisterwahl siegte Gastwirt
Stahl mit 69 Stimmen. Ph. Schneider erhielt 49 nnd Johann
Hessenmaier 3 Stimmen. Die Wahl verlief rnhig; nachher wnrde
aus das Wohl des nenen Oberhauptes in gemütlicher Unterhaltung
das sog. Wahlbier getrnnken.

8dl. Karlsrnhc, 30. April. (L a n g f i n g e r.) Wie bis
jetzt festgestellt, sind während der Jubiläumsfestlichkeitcn 26
Taschendiebstähle verübt und dadurch an goldenen Uhren,
Nadeln, silbernen Tabaksdosen und Portemonnaies im Ge-
samtwerte von rund 4000 M. gestohlen worden.

Dienstnnchricht. Major G e n e, aggregieri dem 2. bad.
Gren.-Rcgimcnt Kaiser Wilhelm I. Nr. 110, wurde als aggre-
giert zum 2. Hannov. Jnf.-Regt. Nr. 77 versetzt.

Heidelberger Vereinsangelegenheiten.

Der Vercin für National-Stcnographie eröffnet dicse
Woche wieder eincn unentgcltlichcn Anfängerkurs (siehe An-
zeigen). Es ist bereits dcr 6. seit Beginn des Jahres. Dieser
Verein hat sich die Aufgabe gestellt, durch unentgcltliche Un-
terrichtskursc die Stenographie in weitgchendem Matze zu ver-
breiten. Datz ihm das gclingt, mag aus den Thatsachen ge-
schlossen werden, datz er im vorigen Jahre in 11 Kursen über
200 Pcrsonen unterrichten lietz, datz er im laufenden Jahre
ßchon den 6. Kurs eröffnet und trotz cines crst 3jährigen Be-
stehens 130 Mitglieder mit 5 Lehrkräften besitzt.

HheaLer- und Kunstnachrichten.

Heidelbcrg, 1. Mai. Nächsten Dienstag, den 6. Mai,
findet, wie bereits kurz mitgeteilt, das vierte und letzte En-
semble-Gastspiel dcr Lkarlsruher Hofschauspieler statt. Zur
Aufführung gelangt das hervorragende Bühnenwerk „D ie
versunkene G l o ck e" von Gerhart Hauptmann und
zwar zum erstenmale in Heidelberg und dürfte die gewitz
vollendet künstlerische Wiedergabe des interessanten Stückes
einen besonders zahlrcichen Besuch der Vorstellung wün-
schenswert erscheinen lassen. Die seinerzeit sür „Durchs
Ohr" und „Blau" gelösten Billets haben nunmehr Gültigkeit
für „Die versunkcne Glocke".

Kandet und Ierkehr.

Franksurt, 30. April Effektensozietät. Abends 6 V. Uhr.
Kreditaktien 211 b. Mm, Diskonto-Kommandit 186.40—60 b. Aprl,
188.40—70-60 b. Matz Deutsche Bank 2^6.60-207 b. April,
206.70—207 b. Mai. Dresdener Bank 139 b. April und Mai,
Darmstädter Bank I3ö b. Mai, Nalionalbank f. D. 110b. G. Mai,
Staatsbahn 142.4 > v. Mai, Lombarden 17.20 30 b. Apiil, 17 b.
G. Mai, Nordd. Lloyd 1> 8 b. exkl. Div. Mai, 3proz. Mexikaner
2S.70 b. April, bproz. anwrt. Mexikan. 41.75 b. G, ^/„proz.
'Portngiesen 45.10 b, 8proz Poriugtesen 28.90 b. April, 29 B.
28.90 G Mai, 4proz. Terben 69 b. G., ^V^Proz. Lußere Argen-
tinier 500er v. 100er 71 b. G., Spcoz. abgeit. Argentinier 81.50
L. G.. Bochume, 194.80 b.. Gelsenkirchen 167.70 b.. Harpener

168.70 B. 60 G., Hibernia 161 b.. Oberschles. Eisen-Jndustrie
120.50 b. G-, Coucordia 269 v„ Eichwetler 211.30 B. 20 G.

6V.-6V2 Uhr: Slaatsdohn 112 40 b. G.

An der Abei dbör e herrsvle feste Haltung. Banken, Montan-
werte und Fonds wurden zu höueren Kurlen umgesetzt; von
letzteren waren insbesondere Poitugirsen sowie 4proz. Serben
sehr fest.

WasserstandSnachrüchcen

Necka r.

Heidelberg, 1-, 1.54. gef. 0,00m
Heilbronn, 30., 0,89, gef. 0.01m
Mannheim 30 ,4.16, gest 0,06m

Rhein,

Lauterburg, 30,4 S9, gef. 0,11w
Maxau, 39. 4,78, gef 0,10m
Mannheim. 30., 4,S4, gest, 0,04w

Neueste Nachrichten.

Berlin, 30. April. Jn der Zolltarifkomissio n
wurde bezüglich desGrenzverkehrs folgendes beschlossen:
Während die Anmerkung zu Position 196 — Backwerk

— und zu Position 160 — 163 — Müllereierzeugnisse

— nach der Vorlage angenommen wurden, wurde bezüglich
der Anmerkung zu Posttion 107 — Fleisch — untcr Ab-
änderung der Vorlage der Kompromißantrag Herold an-
genommen, welcher lautet: Nicht lebendes Vieh, zum Genuß
verwendbar, unterliegt der Verzollung als frisches Fleisch
von Vieh; frisches und knochenfreies Fleisch (anch Zungen,
jedoch nicht Schweinespeck und genießbare Eingeweide) so-
wie gepökelte oder geräucherte Schweineschinken unierliegen
einem Zollzuschlag von 20 Prozent. Dieser Zollsatz soll
durch vertragsmäßige Abmachungen mcht um mehr als 20
Prozent crmäßigt werden. Der Bunvesrat ist befugt, fnr
bestimmte Grenzstrccken im Falle eines Bedürfmsses die
zollfreie Einfuhr einzelner Stücke von frischem oder einfach
zubereitetem Fleisch oder Schweineschinken in Mengen von
nicht mehr als 2 Kilogramm — nicht mit der Post ein-
gehcnd — für Bewohner des Grenzbezirks nachzulasse».

Gumbinnen, 30. April. Das Urteil imKrosigk-
Prozeß führt aus: Der Gerichtshof war der Anschauung,
daß gegen die beiden Angeklagten schwerwiegende Verdacht-
gründe vorliegen. Er hat infolgedessen auch insbesondere
den Angeklagten Marten der That dringend verdächtig,
fast übersührt erachtet, jedoch reichten die Belastungsmomente
nicht aus, um eine Verurteilung darauf zu stützen. Die
beiden Angeklagten nahmen das sreisprechende Urteil voll-
kommen ruhig und gefaßt entgegen, ebenso ruhig wie die
Glückwünsche, die ihnen von verschiedenen Seiten über-
mittelt wurden. Jn den Straßen der Stadt, namentlich
vor dem Kasernenthor und vor dem Militärarresthaus
hatten sich Hunderte von Leutcn angesammelt. Die einjährige
Gcfängnisstrafe Martens läuft am 16. Juni ab.

Schloß Loo, 30. April. Nach dem heutigen Kranken-
bericht verbrachte die Königin Wilhelmina wieder
eine ruhige Nacht. Die fieberfreien Zeiträume kehren
regelmäßig wieder und halten immer länger an.

Haag, 30. April. Der Präsident der Zweiten
Kammer gab seiner Freude über die ihm vorliegenden
günstigen Nachrichten über das Befinden der Königin
Ausdruck. Das Havs beschloß, der Königin unter der
Versicherurig seincr Treue und Ergebenheit die Wünsche
für ein baldiges, vollständiges Wiedergenesen zu über-
milteln. Der Kriegsminister erklürt, die Regiernng sei
von dcnselben Gefühlen beseelt und hoffe, daß Gott die
Königin bald wiedcr genesen laffen wird.

London, 30. April. Eine Meldung des Reuterscheu
Bureaus von Curacao unterm 25. d. M. bestätigt die
Nachricht von der Niederlage der venez o lanisch en
Regierungstruppen im Bczirk Cumana und den Tod
des Generals Castillo. Der zweite Kommandierende Esca-
lavte ist mit dem Stabe von den Aufständischen gefangen
genommen worden, die auch die gesamte Artillerie er-
beuteten. General Brito Gonzalez, Präsident des
Staates Cnmana, ist ebenfalls gefangen. Caru-
pano ist im Besitz der Aufständischen, die auf Cumana
vorrücken. Die Regierung nimmt nach allen Richtungen
hin Rekrutenaushebungen vor. Jn Curararo und Barce-
lona herrscht große Erregung.

MivMerljl/GMvl «t LLllFüAM

Lsnptstrssos 120, 2 Irsppsn.

Institut rum 2«so>c« äss Stuäiums fromllsi' Spi'soks«,

kür Lrvsoüssns, Ksrrsn nnck Osmsn,
nntsr Odsrtsitanx äss llsrrn kroksssoi-s A. v. Lsriltr.

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UWM" IVv11»us»ts11ung.

krnnröslsok, Loxlisvk, Itnlisnlsok, Rnsslsol», Kpnnlsok,
Ventsvd kilr Vuslüncksr. Dodrvr ckvr detrskkvncksn Xntlsn.
Oonvorsstion OorrssponcksvL ^ lättsrstnr.

S A ProspoLto grstis nnä krsnko. 8 »

zpchxltelesrmme der ZeidklbergerZkiiMg.

k. Müuchen, 1. Mai. Jn den bayerischen Alp-n ist
neuer Schnee gefallen, der bis in die Thäler herunter-
reicht.

o Preßburg, 1. Mai. Jn den hiesigen Weinbergen
hat der Frost bedeutenden Schaden angerichtet. Die
gesamte Obsternte ist vernichtet. Die Temperatur sank
in der vorletzten Nacht anf 3 Grad nnter Null.

o. Lemberg, 1. Mai. Jn dem Orte Kniazdwor wurde
ein jüdischer Volksschullehrer namens Berkowitsch und seine
Frau in gräßlicher Weise ermordet aufgerunden. Drei des
Mordes verbüchlige Bauern wurden verhaftet.

r Wien, 1. Mai. Wie die Blätter melden, herrschte
in den lctzten Tagcn ein orkanartiger Sturm, welcher
die Schindeln von den Dächern riß und die Fensterscheiben
zertrümmerte. Die Temperatur war dem Gefrierpunkte
nahe.

o Paris, 1. Mai. Der „Matin" meldet Folgendes:
Nach unbestätigter Meldung aus Petersburg ist der
Mörder des Ministers Ssipjägin vom KriegSgericht zum
Tode verurteilt worden. Ueber die Jdentität des Mörders
ist man noch immer nicht völlig aufgeklärt. Es soll sich
um einen Offizier und nicht um einen Studenten handeln.
Das erklärt auch das Verhalten der Polizei, welche
strengstes Stillschweigen beobachtet.

London, 30. April. Es werden wahrscheinlich noch
etwa 4 Wochen vecgehcn, bevor bezüglich der Friedens-
aussichten endgiltige Nachrichten ciatreffen, aber in gui
unterrichteten Kreisen wirs geglaubt, daß die Friedensaus-
sichten günstig seien. Wie verlautet. stelle di- Fcage der
Kaprebellen gegenwärtig ein Hemmnis dar.

o Parma, 1. Mai. Gerüchtweise verlautet, es sei ein
Anarchist verhaftet worden, bei welchem eine Photographie
Kaiser Franz Josefs vorgefunden wurde.

o. Philadelphia, 1. Mai. Jn einer hiesigen Zigacren-
fabrik, wo mehr als 600 Mädcheii beschäftigt sind, rannte
ein Taiibstunimer, der sich an der Hand verletzt hatte,
gegen eine Grnppe Arbeiterinnen. snn: Hände heftig schüt-
telnd. Die Mädchen erschracken und glaubten, es sei
Feuer ausgebrochen. Sie stürzten nach dec Treppe, wo
ein Gedränge entstmd, bei dem viele verletzt wnrden.
Andere stürzten sich aus dem Fensier. Viele Acbeiter
blieben tot, 20 wurden verletzt, darunter 3 töt lich.

VerarUwortlich für den redaktiouellen Teil K. Mo«t»a, für d--
Jnseratenteil Tk. Berkrnbusch k-idr in Heidelbe^

L « Zn « K , üvkjieterAiit

Lkuixtstr.

1SV

klrösslv !a

?Iaiä-Uü»vn.

Hanxtstr.

LSV

8periaIgs8vliSft feinei- I-eäki-livsi-on u. keisesffektsn.

LGLGiLLLGLLPLLPLGG

in LoZsn unä kollsu

ZLG8»lI»LLI8I»rLI»LG^

solivuriso uuä tarbi§6 lkusobö, sovio aUs 2oiobuou-
uaatsriuliou oiupsioblt

äul. IVvllstem NaMolMi'.

Seminargottesdienst.

Freitag, 2. Mai.

Peterskirche S Uhr: Herr Kandidat I örder.

Is/Iutmassliokos Wottoi' sm 2. unä 3. lilai.

(klsoückrnvk vsrbotsn.)

Von Islanck üsi ist sivs ausgsbrsitsts Ospisgsion von 75S mrn
naob Lkanckinavisn voigsäiullZsn unck bscksokt bsisits gaur bloi-
vsgsu unck suob ckis cvsstlivbs Uäikts voa Lobrvscksll. Oaz
Llsximum mit 770 inin iisgt llUllrnsbi sückivssUiob voa Oross-
biitallllisll unck äsm Oolk vsn Lisks^a Lias Ospiggsioll von
755 mm rsixt siob auob uoob übsi Llittoi- uuck llntsritalisll.
Osi llsus uorckisobs Ouktvirdsi virck rvsiksli08 8iob susb übsi
ckis Ostsvs ausbisitsll, vssbaib sm ? isi t s g uvck 8 amst » Z
voibsnsoksuck ivsssiiobs Viucks bsi uus Krösstslltsils bsiväiktss
ullck »uob riu vsismLsItsn Xrscksisoblägsll gsnsiZtsg TVsttsi
biillgon vsicksu.

Amts- «vd Kreis-Berkündigttngsblatt.

Bekanntmachung.

Das Gesuch des Ver-
waltungsrats der Wai-
sen- und Sparkasse Bonn-
dorf um Genehmigung
zur Erhöhung des Stau-
wehres ihrer Mühle in
Mönchzell betr.

Nr. 37 423. Mit Bema au unsers
Bekanntmachuug vom22. Januar 1902
Nr. 2633 — AmtMatt Nr. 22 —
bringen wir htermit zur öffentlichen
Kcnntnis, daß dem VerwaltungSrat
der Spar- und Watsenkasse in Bonn-
dorf durch Entschlteßung des Beztrks-
rats vom 8. v. M. dte Genehmigung
zur Erhöhung der Wehrkrone des
Stauwehres ihrer in Mönchzell an
der Lobbach gelegenen Mühle um
80 Cm. erteilt worden ist.

Heidelberg, den 10. April 190Z.

Kroßh. Wezirksamt.

Dr. Holderer.

Handelsregifter.

Eingetragen wurde:

1 Zum Register Band I O.-
Z. 79: — Ftrma „I. Schöpp" in
Heidelberg. — Die Firma ist er-
loschen.

2. Znm gleichen Register Bd. II.
O.-Z. 310 — Firma „Frankl L
Kirchner" in Mannheim als Haupt-
sitz mit Zweigniederlaffung in Hetdel-
berg. — Dte Zweigntederlassung in
Hcidelberg ist aufgehoben.

3. Zum gleichen Register Bd. I,
O.-Z. 38 : — Firma Hch. Iakobi"
in Leimen. — Der Sitz des Geschäftes
ist nach Mannheim verlegt; die Firma
ist dahier erlojchen.

4. Zum gleichen Register Band II,
O.-Z. 22: — Firma „I. Baur" in
Heidelberg. — Das Geschäft ist ohne
die im Betriebe desselbcn begründeten
Forderungen und Verbtndlichkeiten
auf Milchhändler Jakob Wohlgemuth
in Heidclberg übergegangen, der solcheS

unter unveränderter Ftrmm wetter-

führt.

Heidelberg, den 28. Aprtl 1902.

KroßH. AmtsgerichL.

Güterrechtsregister.

Eingetragen wurde:

1. Auf Seite 366: Karl Fried-
rich gen. Heinrich Stadler,
Maurer in Ztegelhausen und Marie
Elisabetha geb. Mohr. Durch
Ehevertrag vom 9. April 1902 haben
dte Ehcgalten unter Aufhebung thres
seitherigen Güterstandes die allgemeine
Gütergemeinschaft gemäß ZZ 1437 ff.
B.G.B. festgesctzt.

2. Auf Seite 367: August
Frtedrich Heuser, Wagenwärter
gehilfe in Heidelberg und Karoline
Emilie geb. Rutz. Durch Ehe-
vertrag vom 18. April 1902 ist die
allgemeine Gütergemetnschaft gemäß
§§ 1437 ff. B.G.B. festgesetzt. Dabet
ift das in 8 2 des EhevertragS näher
beschriebene Beibringen der Ehefrau
als deren Vorbehaltsgut crklärt.

8. Auf Seite 368: Johann

Ludwig Pftsterer, Tüncher in
Wiebltngen und Magdalena geb.
Weißbrod. Durch Eheoertrag vom
18. April 1902 haben die Ehegatten
unter Aufhebung ihres seitherigen
Güterstandes die Gütertrennung gemäß
88 1426 ff. B.G.B. vereinbart.

4. Auf Seite 369: Karl Frted-
rich Wtnteroll, Jnstallateur in
Heidelberg undSophte Elisabeth
geb. Bender. Durch Ehevertrag
vom 9. April 1902 ist die Errungen-
schaftsgemeinschaft gemäß 88 1619 ff.
B-G.B. festgesetzt. Dabei tft das in
dem dem Ehevertrage beigefügten
Verzeichnisse näher beschriebene Bei-
biingen der Ehefrau als deren Vor-
behaltsgut erkläit.

ö. Auf Sette 370: Valentin
Becker, Schneider tn Heidelberg und
Emma geb. Nickel. Durch Ehe-
vertrag vom 16. April 1902 ist dte
Errungenschaftsgemeinschaft gemäß
88 1519 ff. B.G.B. festgesetzt. Dabei
tst das in Art. 2 des Ehevertrags näher
beschriebene Betbringen dcr Ehefrau,
sowie alleS» waS dieselbe künstig

noch durch Krbschaft, Schenkung odcr
VermächtniS erwirbt, als deren Vor-
behaltsgut erklärt.

6. Auf Seite 371: Karl Kopf,
Restaurateur ln Heidelberg und Eltse
geb. Häfner. Durch Ehevertrag vom
21. März 1902 ist die Errungcn,
schaftsgemeinschaft gemäß 88 1519 ff.
B.G.B. festgesetzt. Dabei sind die in
Art. III des Ehevertrags beschriebenen
Fahrniffe sowie die ebendaselbst be-
zeichneten 2 Lebensverstcherungen und
eine Unfallversicherung des EhemanneS
als Vorbehaltsgut der Ehefrau erklärt.

Heidelberg, den 28. April 1902.

Kroßh. Amtsgericht.

Prima

Rtnd-eisch,

daS Pfund 64 Pfg., empfiehlt

Chr. Frank, Metzgermetster,
Bahnhofstraße S.
 
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