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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

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Nr. 101-124 (1. Mai 1902 - 31. Mai 1902)
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Freitag, 2. Mai 1902. Gxstes Blatt. 44. Jahrgang. — 102.

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Kröffnung der Aüffetdorfer Zusllelkung.

*Düsseldorf, 1. Mai. Der Kronprinz traf
um 10 Uhr 41 Min. auf dem Hauptbahnhof ein und wnrde
hier im Fürstenziminer voni Oberbürgermeister Marx mit
einer Ansprachc bcgrüßt. Der Kronprinz erwiderte mit
wenigen Worten, worauf er sich dic Stadtverordneten vor-
stellen ließ. Sodann fuhr er, von einer Escadron der
5. Ulanen begleitet, zur Ausstellung. Die Straßen
tragen reichen Festschmuck; überall wurdc der Kronprinz
von großen Menschenmengen mit stürmischem Jnbel begrüßt.
Der Vorsitzende des ArbeitsansschusseS der Ausstellnng,
Geh. Rat. H. Lueg, hielt hier die Eröffnungsrede. Er
schloß mit cinem Hoch auf den König und Kaiser, den
Friedcnsfürsten, den Mehrer 'der Wohlfart unseres Vater-
landes. Nun ergriff der Vorsitzendc der deutsch-nationalen
Kunstausstellung, Professor Fritz Rocber, das Wort, um
in längerer Redc ein Hoch auf den Kronprinzen auszubrin-
geu. Nach dem Hoch und der Absingung des Liedes:
Deutschland, Deutschland über alles, erfolgte uuter den
Klängen von Wagner's Kaisermarsch die Eröffnuugder
Ausstellung durch den Kronprinzen mit einigen Worten.
Hierauf wnrde ein Rundgang unternommen nnd zwar wurde
zunächst die Hauptindustriehalle, der Kunstpalast und die
hervorragcndcn industriellen Sonderausstellungen besichtigt.
Um halb 2 Uhr begann in der großen Festhalle das F e st-
m a h l.

An dem Festmahl nahincu gegen 1000 Personen teil.
Der Kron prinz hatte in der Mittc der Ehrcntafel zwischen
dem Geh. Kommcrzienrat Lueg und Professor Roeber Platz
genommen, rechts von Lueg saß der Reichskanz ler.
Nach dem ersteu Gangc brachte der Reichskanzler den
Kaisc'rtoast aus. Die nicht geringen Erwartnngen, mit benen
die answürtigcn Gäste gekommen seien, seien vielfach über-
troffcn worden. Die Ausstellung sci in einer Zeit durch-
gesetzt worden, wo die Jndustric und besonders die Eisen-
industrie nnter der uiigüustigen Gestaltung des Weltmarktes
zu leiden hatte. Aus eigener Kraft solchcn Schwierigkeiten
zuni Trotz sei das Unteruehmen emporgewachscn. Er habe
jctzt weit weniger den Ausdruck der Erkenntlichkeit cntgegcn-
zunehmen für die Beihilfe der Behörden als viclmehr im
Namen der Staatsregierung zu danken für das hier gege-
bene Beispiel von Selbstvertrauen nud Thatkraft, und Unter-
nehmern wie Arbeitern zu danken, die Beweise hätten, daß
sich der Deutsche nnd noch mehr der eisenrcckende Westfale
nicht so lcicht umschmeißen läßt. (Bravo!) Das Ziel der
Reichspolitik sei cincrseits der Landwirtschast aus ihrer
schwierigen Lage aufzuhelfen und damit zngleich den iiineren
wahren Absatz zn steigern (Lebhaftes Bravo!) und ander-
seits dcr Jndustricarbeit vertragsmäßige Bürgschaften für
eine ungestörte Ausfuhr zu bewahren. (Lebhaft wieder-
holter Beifall.) Deshalb sei die Regierung in
der Tarifvorlage mit Rccht bei den erheblichen
Zollerhöhungen für Agrarprodukte bis an
die Grenze desMöglichen gegangeu, aberauch
nicht weiter! (Stürmischer Beifall.) Jn den langeu
entstehcnden Meinungskämpfen soll uns stets das Vorbild
des Kaisers voranleuchten, der seinen schönsten Rnhm darin I
finde, cin uucrmüdücher Förderer des Gesamtwohles zu '

sein. (Langanhaltender Beisall.) Das Hoch auf den
Kaiser fand begeisterten Widerhall. Kommerzienrat Lueg,
der Vorsitzende der Ausstellung, toastete auf den Kron-
p r i n z e n.

Der Kronprinz erwiderte: „Mein lieber Herr
Geheimrat Lueg! Daß Sie in dem Augenblicke, wo
deutsche Jndustrte, deutsches Gewerbe und deutsche Kunst
sich anschicken, die Proben ihrer Kraft und ihres Könnens
vor aller Welt zu zeigen, derer nicht vergessen, die in
unserem Vaterlande, eingedenk ihres hohen Fürstenberufes,
jederzeit Handel und Wandel förderten und die Künste
schützten, das hat mich besonders wohlthuend berührt.
Für meine Vorfahren und zunächst im Namen meines
Herrn Vaters danke ich Jhnen dafür, und nicht minder
danke ich Jhnen allen, meine Herren, für den Ausdruck
Jhrer frcundlichen Gesinnung, welche Sie mir, alS dem
Schirmherrn dieser Ausstellung, entgegenbringen. Hier an
i dieser Stelle will ich es noch einmal aussprechen: Die
» Uebernahme des Protektorates über Jhr großes Unter-
nehmen ist mir vom ersten Augenblicke an eine aufrichtige
Freude gewesen, jetzt aber, da das Werk vollendet vor uns
steht, gereicht mir das Protektorat zur stolzen Genugthuung.
Seit Jahresfrist hatte ich Gelegenheit, den Werdegang
öieser gigantischen Schöpfung zu beobachten, die genialc
Geistesarbeit, die in ihr steckt, zu bewundern und mich an
der Thatkraft zu freuen, deren deutsche Köpfe und deutsche
Arme fähig sind. Wenn irgendwo, konnte man hier lernen,
daß ein opferfreudiges Wollen Großes zu vollbrtngen ver-
mag. Niemand kann daher dem Werke inniger und aus
aufrichtigerm Herzen Gedeihen und Erfolg wünschen, als
wie ich dies thue. Jndustrie und Gewerbe, sie treten
heute mit der Kunst einträchtig verbunden auf den Plan,
und das, meine ich, gibt dem Ganzen einen besonders
guien Klang. Daß man hicr in Düsseldorf, wo die Fabrik-
schornsteine rauchen und die Eisenhämmer pochen, der
Kunst einen Tempel errichtete, wie er heute uuscre Aus-
stellung schmückt, das mag der Welt beweisen, daß wir
Deulscheu im materiellen Wettbewerb unsere idealen Auf-
gabcn nicht vergessen. Und um nun noch mit einem Wort
derer zu gedenken, welche sich um das Gelingen der Aus»
stellung, deren Eröffnung wir heute feiern, großes und
bleibend es Verdienst erworben haben, Sie alle, vom obersten
Leiter des Unternchmens, bis zum letzten Arbeiter,
kann ich nur von Hcrzen beglückwünschen, Sie alle
mögen stolz auf Jhre That sein. So dürfen wir
hoffen, daß ,der Lohn von saviel Mühe nicht ausbleibe.
daß unserer Ausstellnng ein oollcc Erfolg beschieden sei.
Diesem berechtigten Wunsche lassen Sie uns Ausdruck
geben in dem Riffe die rheinisch-westfälische Jndustrie, das
rheinisch-westfälistze Gewerbe und die gesamte deutsche
Kunst hoch! hoch! hoch!"

Deutsches Reich.

— Die Zolltarifkommission genehmigte gesteru
gemäß der Regierungsvorlage die Positionen 210—218—
Erzeuginsse der Nahrungs- und Genußmittelgewerbe. Da-
von sind bervorrubeben Posttion 218 Tabakfabrikate; es <

zahlen wie bisher bearbeitete Tabaksblätter 180, Rippen,
Stempel und Tabakslauge 85, Kau-, Schnupf- u. Rauch-
tabak 180, Zigarren und Zigaretten 270 Mk. Die Kom-
misfion begann sodann die Beratung des zweiten AbschnittS
— mineralische und fossilische Rohstoffe — und nahm die
Positionen 219—230 gemäß der Vorlage an; alle in
dicsen Posttionen aufgeführten Erden und Stcine sind wte
bisher zollfrei; nun zahlt Bimsstein in Kleinverkaufs-
verpackung 6 Mk., Portland- und anderer Cement 50 Pf.
gegen bisherige Zollfreiheit.

Lübeck, 1. Mai. Der Verein der freisinnigen
Volkspartei zog in Erwägung, zur Verdrängung der
Sozialdemokraten bei der nächsten Reichstagswahl dcn
Ordnungsparteien die Kandidatur des Prinzen
Heinrich von Preußen zu empfehlen.

Aeutscher Weichstag.

Berlin, 1. Mai.

Am Bundesratstische niemand.

Vor Eintritt in die Tagesordnung erbittet und erhält
der Prästdent die Ermächligung, demKronprinzen zum
Geburtstage am 6. Mai, an dem er sein 20. Lebens-
jahr vollenden wird, im Namen des Rcichstagcs zu gra-
tulieren.

Auf der Tagesordnung steht die Beratung der An-
träge Groeber und Rickert auf Abänderung des Wahl-
gesetzes.

Abg. Dr. Bacth (freis. Ver.) bedauert, daß dic Rcgie-
rmig dicscr Fragc keinc Auftnerksamkeit widme. Wirksame
Abhilfe werde erst dann eintrcten, wenn dcr Antrag auge-
nommen werden würde.

Abg. G röber (Zentr.): Der Anirag sei eine dringende
Nvtwendigkeit; die Regierungen würden den gerechten Wünschen
des Reichstages die Zustimmung nicht mehr versagen könncn.

Abg. Lenzmann (frcis. Vp.): Die Parteien, dic gegen
dcn Antrag stimmen, zeigten damit nur, datz sie gelvillt
seicn, durch unmoralischc Gesetzesumgehungen das garantierte
vcrfassimgsmäßigc Recht vorzuenthalten.

Hräsidenl Graf Ballestrem: Sie dürfen Mitgliedern
des Hauses nicht vorwcrfcn, datz sic das thun; höchstcns, datz
es ein ungewollter Effekt ist. (Heiterkeit.)

Abg. Bassermann (Nailib.): Seinc Partei stimme
dem Antrag zu: man habe in Baden mit dem vorgeschlagenen
Shstem günstige Erfahrungcn gcmacht.

Nach Bcmerkungcn des Abg. Roellinger (Els.), der
sich für dcn Antrag ausspricht, erklärt

Abg. L c d e b o u r (Soz.): Seine Partei stimmc jeder
Sichcrung des Wahlgehcimnisses zu. Jn scinen weiteren
Ausführungen wirft cr dem Staatssekretär Dr. Graf von
Posadowsky hohle Rcnommage vor und erhält hierfür einen
Ordnungsruf.

Hierauf wird der Antrag in der Spczialdebattc angenom-
men, ebenso in der Gesamtabstimmung.

Es folgt die zweite Beratung des sog. Toleranz-
antrags. Der erste Paragraph fichert jedem Reichs-
angehörigen innerhalb des Reichsgebiets volle Freiheit des
religiösen Bekenntnisses zu. Hierzn liegt ein Antrag der

Slbgg. Hieber und Dr. Sattler (Natlib.) vor, im
Falle der Annahme hinzuzufügen: „Der Erlatz der Gcsetze
zur Ausführung des vorstchenden Grundsatzes ist bis zum
Erlatz eines Gesetzcs für das Vereins- und Vcrsammlungsrecht
Sachc der Einzelstaaten".

Eingcgangen ist autzcrdcm ein Antrag Gröbcr-Ocrtel, dem

Aestkonzert der Karmoniegeseffschast.

Heidelbcrg, 2. Mai.

Das Konzcrt, welchcs die Harmoniegcsellschaft anläßlich
der Fcier ihres 70jührigen Bestehens veranstaltete, nahm
eincn schr animicrten Verlauf. Musikdirektor Sahlender
hattc ein popnlär gehaltenes, gefälliges Programm aufgc-
stellt, welchcs, trcfflich durchgeführt, beim zahlreich erschiene-
ncn Publikum warmcn Beifall errang. An Orchesterstücken,
sür wclche leider die Akustik des Harmoniesaales nicht günstig
ist, hörten wir das Meistcrsingcr-Vorspiel, Smetanas Moldau-
Symphonie und Webcrs Oberon-Ouverturc. Da letzterc be-
reits zum drittenmalc in diescr Konzcrt-Saison zur Auf-
sührung kam, dürfen wir wohl hoffen, daß sie nun bald jedcr
Heidclbergcr mitpfeifen tänn und datz dann ein andercs be-
liebtcs Stück auf dic Tagesordnnng kommt. Dcr Männer-
Chor dcr Gesellschaft, der auch bereits auf 20 Lebensjahre
zurückblickt, trug mit gutem Erfolge Mozarts Priesterchor
„O Jsis" aus der „Zauberflöte" vor, dem anderer Text und
andere Ucberschrift mitgegeben und am Schlusse eine abscheu-
liche Veränderung der Tenorstimme zugefügt wordcn war.
Später folgtcn noch Rhcinbergers „Jagdmorgen", „Waisen-
mädchenhar" von A. Fesztctis und das herzige Volkslied
„Lieben bringt Freub". Als Solistin stellte sich Fräulein
Willy Wipflcr zum crstenmale dcm hiesigen Publikum vor.
Die Damc Lesitzt eine angenehme, gntgcschultc Sopran-
stimme und lebhaften Vortrag, dagegen stört öfters ein
Flackern des Tones und häufiges Zuticfsingen. (Die Sänge-
rin war bci ihrcr Ankunft hicrselbst von einer hcftigcn Jn-
sluenza bcfallcn lvorden und mutzte dic lctztcn beiden
Tagc das Bett hütcn.) Sie trug Brahms „Liebes-

treu", dic „Loreleh" von Liszt und das Ständchen
von R. Strautz vor, dem auf den lebhaften Beifall der
Zuhörcr noch dic Pagen - Arie aus dcn „Hugenotten"
solgtc. Dcn Schlutz dcs Konzertes bildcte die Ballade „Schön
Ellen" sür Soli, Chor und Orchster bon M. Bruch. Dic be-
kannten Eigenschaften der Bruch'schen Musik: anmutige, aber

kraftlose und süßliche Melodik, cinc mehr empfindelndc ioic
empfindcnde Erfindungsgabe, alle die Abzeichen cines talcnt-
vollen, aber uninteressantcn Epigoncn, finden sich in diesem
Wcrke glänzend vcrtretcn, welchcs übrigens den nicht un-
wcsentlichen Vorzug aufwcist, schr kurz zu sein. Dic Aus-
führung der Ballade war einc rccht tüchtigc; zu dem Münncr-
Chore hatte sich noch eine Anzahl junger Damen gesellt, die sehr
rein und korrckt sangen. Die Solopartieen wurden von Frl.
WipfIcr und Herrn v. S ch cn k, der cinc weichc, aber
sehr dünn klingende Baritonstimmc bcsitzt, angcmesscn durch-
geführt. O- 8-

Kleine Zeitung.

Mündcii, 28. April. (E i n Streik der —
Lehre r.) Die Lehrer der hiesigen evangelischen Volks-
schulen haben sich geweigert, noch sernerhin mit ihren
Klassen Schulanssliige zu nnternehnien, weil sie die Haft-
pslicht, welche das Bürgerliche Gesetzbuch ihnen in Be-
zug ans die ihrer Anssicht nnterstellten >schüler anfcr-
legt, nicht tragen wollen, und die Stadtverwaltnng die
angeregte Versicherung der Lehrer gegcn diese Hafö-
Pflicht bisher nicht bewirkt hat.

— Wicn, 29. April. Der Stadtrat hat den An-
trag auf eincBeteiligung der Wiener Gemeinde beim
Ankauf von .Klinger's „Beethoven" mit 26 000 Kr. nach
Anhöriing von Experten einstimmig abgelehnt.

- Gcliihanseii^ 28. April. (Freudige Anf-
regnn g) herrscht zur Zeit in Gelnhausen. Tenn
gegen 3)^ Uhr nachmittags erhob sich Plötzlich nnch
wochenlanger Bobrung ein nngefähr ein Meter hoher
Sprudel ans der Tiefe. Er zeigte neben einer grotzcn
Menge Kohlensäure anscheinend sogar größeren Salz-
gehalt als die Heilquellen in Orb. Dieses srohe Er-

eignis ist für die Zuknnft Gelnhausens sicher von großer
Bedentnng.

- Berlin, 1. Mai. Gcstern Abend ist daS von dec
K'otonialgescllschaft neuerbante KoIoniatbaus in
der Potsdamer Straße in Anwesenheit von Vertretern
des Kolonialamts, der schutztrnppe nnd von Abgeord-
neten sesttich erösfnet worden. Nach einem Rundgang
dnrch die prachtvollen Ränme, deren einer als Wappen-
bild des Hauses die Statne Bismarcks ats Roland von
Berlin schmückt, begann das Festmahl im Hansasaale.
Vizeadmiral Livonins toastete anf den Kaiser, der das
Wort sprach: anf deni Wasser liegt unsere Zukunft, der
unsere Marinc groß machte, dcr den alten hanseatischen
Geist wachrief und der gesamten Na.tion ein nenes
Lebcn gab. Das Fest verlief glänzend.

- Brrn, 1. Mai. Das Bad Gurnigel ist letzte
Nacht vollständig niedergebrannt. Nur die Säge und
dic Kapelle stehen noch. Der Brand brach nachts 12 Ubr
in den Baderänmen ans. Der Hoteldirektar nnd die
Angestellten konnten sich retten. Das Hotel, das einer
Aktiengesellschaft gehört, bot Raum fiir über 600 Gäste.

— Ein nraltcs Ei, Einen merkwürdigen Fnnd
machten Arbeiter türzlich bei Demolierung einer alten
Maner der Kirche in Lalinde in Frankreich. Man fand
in dcrselben ein wahlerhaltenes Ei eingenianert. Da
die Kirche aus dem. elsten Jahrhundert stamint, so lag
das Ei bei 900 Iahre in seinem Versteck, für einen
so gebrechlichen Gegenstand gewiß ein respektables Alter.
Zn einer Omlette dürste cs übrigens wohl nicht mehr
getangt haben,

Lvndon, 1, Mai. 'Nach einer Meldnng der
„Daily Mail" ans Kapstadt erklärte die Jnry die der
 
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