Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger Volksblatt (68) — 1933 (Nr. 226-299)

DOI Heft:
Nr. 231 - Nr. 240 (7. Oktober - 18. Oktober)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43179#0083
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext









00 AM, bei der Geſchäftsftelle abs



i ſtz!s. Durch Botenzuftellung und Pofſt monatli

inen ‘q. M., Einzelnr. 10 F/. Erſcheint wöchent

illimetec. hindert, besteht kein Anrecht auf Entſchädigung. Anzeigenpreis: Die einſpaltiſe. p. U

ei geri iſfile 34 mm breit) 10 Z,. Reklamen: Die 70 mm breite Millimeterzeile 23 k.. &
tht icher Beitreibung oder Konkurs erliſcht jeder Rabatt. Gerichtsſtand: Heidelberg.


































!





Ms schwierige Prob

Niniiterrat in London / Vermittelnde Rolle Englands und Italien.

U in Kabin ett unterſuchte heute nachmit-
ngehengner mehr als zweiſtündigen Sitzung Er klärung Bald wins am letzten
z: e iſt t A b ts ngslag e. Für dieſe tag mit Vollmacht und nach Beratung mit
un ne weitere Sizun
Vittunt Sir John tt!
ine ſt nach Genf abfahren wird, werden
Die arren Unweijſungen erteilt.

t yetchnttet wor- Kabinett erfolgt.
er morgen oder Es herrſcht im

îlg ,;

[! ter Entſcheidung zutreibend, aber noch in britiſchen Konventionsentwurf Arti

[Grivu webe befindend, bezeichnet. Eine Ent- tikel durchgeht. Man wird Deutſchlands

bie q„1J müſſe bald gefunden werden, aber auf wärtige Haltung und F

wensiſtige Verfaſſung der Welt Rücksicht neh- Reaktion seiner Nachbarn auf dies egen

Vühigteié dcr vt tet Ferrosen iu gte tteict yen: Die Erörterungen, die mit an-
n und en, Ie Deſb ~

gegen- b

f: nach Verbringung gewiſſer grundlegen- auf britiſcher
r, berragender Anfichten zu erfüllen, die Vorſchlag für eine vorherige Periode zur Her- gehandelt werden
ſtellung von Vertrauen Annahme finden Das eine, dem

Hiett britiſchen Seite gehegt würden.

ûâge wird, wie in maßgebenden politi- wird. Es ſollte möglich ſein, ein Verſprechen zustimmen wird,“ iſt die Abänderung des Ab- Men ch
weſentlicher Abrüſtung zu erreichen, wenn die rüſtungskonvention

[fen sreiſen verlautet, als ſegr heikel aner-
| !e vu !d, jutureh. Vertu d:
U € Mitarheit wird der Schlügjel-
hofft fer britiſchen Politik ſein. Es wird ge-
öirh' „ß He nd er ſo n in der Lage ſein
eltrugter gowiſſe Fortſchritte bei ſeinen Unter- Gent, 9. Okt. Das Büyo der Vbczſequgß-
ti tg den verſchiedenen Mächten wäh- fo uit Mh de

tichter Vertagung der Konferenz ! '

|ſen.!.lein mögen, ſo glaubt inan, daß die Kon- Lertagung der Konfereng in
e tei;

Üb etttrſhti.. 1%

kel daß der Schlüſſel zu ihrer Löſung die Er- gor ameritanil

ſpiten

Ubarn itt.

Sitzung nahmen u. a.

Deut
ſutürzliche Ereigniſſe in Deutſchland haben Ez.10se Gughetlet vate wu e Luts 1-
Nein Vandlung in der engliſchen öffentlichen zuhalten unb den Hauptanzsſ

Vengena in dieſer Frage verurſacht. Dieſer 16. Oktober, einzuberufen. Der Vertreter Eng-

Vethoe. hat sich auch notwendigerweiſe in den lands, Un terſtaatsjetretär E de n, wurde be-

imer Das Ziel iſt auftragt, auf Grund der Beſprechungen zwiſchen
qur k noch „der Grundſatz der Gleichberechti- den einzelnen Delegierten, die in dieſer che

cc us
jet geſteigerte ſytctert!t. ia der franzöſi- damit ſie glei ute mit der tert Leſung des
Voq pfegierung und des franzöſiſ< en Macdonaldplanes im Hauptausſchuß behandelt
_ ks in bezug auf Sicherheit hat Beachtung werden können. |

lungen widergeſpiegelt.

[ Pagsrh:vy mt LÂh:tenmds
Uh ttz h: ruth t r

Usti cr (Berlin). Als Leiter der kultune.. Niemand joll ſich in Deutſchland wegen

txlitichen Abteilung des Reichsinnenminiſe. ſ|einer konſeſſionellen Zugehörigkeit als
Bürger zweiter Klaſſe betrachten.

mung dt er bekanntlich bei der Unterzeiclh | ( fa
dueh es Konkordats in Rom anwesend; er hal Die neue Regierung wird darüber wachen, daß
gdirtt ét einer Schaffung maßgebend mitge- der politiſche Katholizismus nicht in anderen
ligtz§n Liner Rede jatts, er nach dem Ver Forthin weiertetche. 4' Lctaſutettq tis

tufrt Ut Et Mſcdes (§én ji; der Rriſerhsis. tieren. Eine polttith tal
niIeertttttett
L C.... H
H „yoßryoliſche Volksteil zum evangeliſchen ſto- fer, die auf beiden Seiten des Kontordats ge-
gH, ßen kann ohne Unterſchied des Standes. bracht wurden, ihre Früchte zeitigen und jedes
tik f .it eine Möglichkeit, jo großartig, daß Kri- Mißtrauen verſchwinden.
He,, Lnüber dem gewaltigen Vorteil verſtum- ; .. .
is yet; .Die Glaubenrſpattung if in. pre: Eine bedeutſame Rede Erzbiſchone.
t: daß die sc lvetigrtssset tanta gt: Gröbers |
Karlsruhe,

wär, en an der Front weniger bereit geweſen

9. Okt. Die Katholiken der Stadt

[ t enn die Bewegung Adolf Hitlers den chriſblichen Feier im großen Feſthallenſaal, die
krwjlt, von 1914, die Frontkameradſchaft ver: von über 3000 Perſonen beſucht war, unter ihnen

lriſhen ka th oliſch und pr oteſtantiſch badiſchen Regierung, Mor a Il er u.a. m. Im
untser hergestellt werden. Wir leiden heute noch Mittelpunkt der Veranſtaltung ſband eme bedeut-
war geen Folgen des s0jährigen Krieges. Es ſame Anſprache des Erzbiſchofs Dr. Convad
Ulauye tes Wille, daß das deutsche Volt im Grüber (Freiburg), der, ſtürmiſch begrüßt,
bedquen geſpalten wurde. Die Evangeliſchen u. a. ausführke: |
Wo ern es ebenſo wie die Katholiſchen. Wir
Vleen uns keiner Hoffnung hingeben, daß in ouch
_ Ulbensdingen eine Annäherung kommen (Lobhafter Beifall.) Ich danke dieſen Herren von



6 mal.’ Iſt die Zeitung am Er I. ,s

Vtiagen; Sonntag der Seele / Seimatwarte / Wiſienſchaft und Kunit / Katholiſthe Welt / Soziaie Zeitfragen / Lejeſtunde / Dis Stholle / Aus der Welt der Frau

der Abr

gefunden, und wie Reuter vernimmt, iſt die den könnte, weil ein Gefühl der Unsicherheit
§ Frei- die Lage weiterhin beherrſcht.
dem Inzwiſchen wird die gute Fühlung zwiſchen i
Ç.Ú Frankreich und Italien, wie auch zwi- ut
Augenblick nicht die Empfin- ſchen Großbritannien und Italien als ein
dung, daß die Aussicht ſehr einfach iſt, die wi- wertvoller Faktor erachtet. In vieler Hinſicht
derſtreitenden Elemente der neuen Lage direkt tragen Großbritannien
Lage wird von der britiſchen Regierung miteinander zu verſöhnen, indem man den ftufgaben bér Vermittlung ÿviſten den bes angeborenem Schwachſinn an; es iſt anzuneh-
kel für Ar- den am meis en entgegengeſetzten Ansichten men, daß in dieſer Zahl auch Fälle mittlerea

orderungen und der aus irgendeinem Grunde, es ſei denn, dem ji

e gegenüber- poſitivſten und konkreteſten, wird von Groß-

ationen stattgefunden haben, bieten trug tu gn d ut de he édtuatlurtutn et ty In Ätér
Seite einige Hoffnung, daß der freundſchaftlich in der angedeuteten Richtung ſhuſt auf ungirnſtige ff ran qu. zu /

vorherige Periode gut funktioniert hat, in der konvention.
- die unmittelbare Abrüstung nicht erreicht wen.

Hauptausſthuß der Abrüſtungskonferenz am 16. Oktober

gut !thten. Mia htc tr 1 ſeit Juli zu größtenteils mit einem Bericht wg tts über t. s aht i gelaſſen worden, weil
Mu : Vie beſchränkt auch immer dieſe Er- sia Bosprechungen ausgefüllt, die er mit einer die Abſi

t eing. icht, die fünf Gvognnächte mit Zuzetinig fosven weret merual hethe qutue /
drt verſthiedenen der noch ſtritligen Fragen zu befaſen, wegen nig, tn den übrigen 46 Jüleni ies mir den

euvoptiſchen Hauptstädten geführt hat. An der des frargöſiſche landes aufgel vi
ßen politiſchen und europäiſchen Frage ger E üſiſche L LT he lus hes : g dé: Hgſrsthe ertlitte bret i t tt
eines größeren Grades von Vertrauen engliſche Unterſ t Heloterte u ſt ( Etezier ft. k Rede Henderſons bezog,
ſ\ <1 a n d und einigen ſeiner sche Delegierte Marcheſe de Sorogna und der in der es heißt, daß die Löſung der Schwierig-

c<uß für Montag, und die Alarmſtimmungen beeinträchtigt werden.

, (Weitere Meldungen ſiehe 'Seite 2.)



wenn ich erkläre, daß ſich im Verlauf der letzten

JFreibuvg mit der Regierung in Karlsruhe in

Konkordats garantieren. Eine politiſch katholiſche '

_ Der Erzbiſchof ſtell /
feiner weiteren Ausführungen Chriſtus, den Kö- für

én, ihr Blut zu verſpriten als die evangeli- garlsruhe vereinigten ſich heute abend zu einer

will, dann muß auch die Kameradſchafl Landtagspräſident K ra f t, der Preſſechsf der

Zu meiner großen und innigen Froude find auszuüben, gelte beſonders auch für die Winter-
Männer der Regierung hievhergetommen. |




: Schriftleitung u. Geſchäftsſtelle: Heidelberg, Bergheimer Straße 59/ el. 126/127. Ge-
ſchäftsſtunden: 7.80 bis 18 Uhr. Sprechſtunden der Redaktion: 11.80 bis 12.80 Uhr. An-
ccocOoN

Amt Wiesloch Nr. 204. Unverlangte Manuſpripte ohne Rückporto werden nicht zurückgeſandt.




tu

Im letzten Aufſatz habe ich die Geisſteskrank-
heit der Schizophrenie behandelt. Gbenſo ver-
hängnisvoll, ja vielleicht noch tiefer eingreifend
in das Leben von Familie und Volk iſt der erb-
liche Schwachsinn. Der Leiter der Abteilung für
menſchliche Erblehre im Kaiſer-Wilhelm-Inſti-
für Anthropologie, menſchliche Erblohre und
Eugenik in Berlin-Dahlem, Ötmar v. Verſchuer,
ſchätzt die Zahl der Menſchen mit ſchwerem erb-
lichem Schwachſinn auf 60 000. Andere For- -
ſcher geben ein? Zahl von 200 000 Menschen mit

üſunn.

.

und Italien zu den

ei. Einer Ver t a g u n g der Vollkonferenz und vielleicht ſogar leichteren Grades enthalten

Allerdings iſt hervorzuheben, doß nicht alen

die britiiche Regierung. ni burtlicher oder machgeburtlicher Art, zurückzu-
ie britiſche Regierung nicht führen, die das wachſende Gehirn des kleinen
) enkindes ſo angetaſtet haben, daß der
Menjſch oft ſchon von Gebyrt an nicht mehr im-
ſtande iſt, géſumde geiſtige Funktionen auszu-

sentwurf in eine Rüſtungs-

üben.

_ Her däniſche Forſcher Smith iſt jedoch auf
Grund eingehender Zwillingsunterſuchungen zu
dem Ergebnis gekommen, daß 80 Prozent der
Menſchen mit angeborenem Schwachſinn die ver-
hängnisvolle Krankheit ererbt haben. Unter
b0 von ihm unterſuchten zweieiigen Zwillings-
paaren waren viermall beide Partner ſchwachſin-

Der Teilnehmerkreis für dieſe Beſprechungen,
werden ſollen, iſt haupt-

chen Widerſtandes aufgehoben wor“ [ 6 eineiigen, erbgleichen Zwillimgspaaren 14

Paare übereinſtimmenb (kontordant), und nur
in 2 Fällen war nur der eine der beiden Part-
ner ſchwachſinnig. Smith ſchließt davaus, daß
die Ursachen des Schwachſinns weit mehr in der
Erbanlage als in Umweltverhältniſſen zu quchen

ſeimer Aufgabe darzutun,

egenwärtigen

die Unruhe des
efürchtungen

keiten durch
Europas, das

Mißtvauen, die G . () ).. Man;

Zu ähnlichen Ergebniſſen kommt Dr. Brug-
ger auf Grund von Unterſuchungen Schwach-
ſinniger in Schwachſinnanſtalten von Thüringen.
Schwachſinnige Elkern, bei denen der Schwach-
ſinn ganz offenſichtbich auf inneren Faktoren
beute; stet: ft . frseent H r;§fi
Mrd Ü riert, fs waren U Progont der Kinder
ebenfalls ſchwachſinnig. Ungefähr die gleichen

Zahlen erhält man, wenn man die Belaſtung in
den Familien der Hilfsſchulkimder feſtzuſtellen
verſucht. Die beiden Forſcher Dr. Reiter und
Dr. Öſbthoff fanden bei Unterſuchung von 250
Hilfsſchulbindern in Roſtock, daß bei Schwachſinn
beider Eltern 91 Pvogent der Kinder ſchwache
finnig waren, bei Schwachſinn eines der Eltern
waren 59 Prozent ſchwachſinnige Kinder vor-
handen, und wenn beide Eltern geſund erſchie-
tüte: lüsza this Vor btr hutzigtüen hgt
ten 21,5 Progent andere Hilfsſchüler zu Ge-
ihre Gl Che vc 1:1:
toter y Groß-Benlin auch für Berliner Hilfs-
tal " cr prtéfll.. herſGiedenen Formen des
Schwachſinns „Debilität, Imbegillitäi und Jie
tie“. auf verſchiedenen Erbanlagen, die teils dem
rezeſſiven, teils dem dominanten Erbgang fol-
G tct§n. Lilette Gaus en
beſonders häufig rein auf erbliche Anlagen zu-
rückzufühven . ' /

as im vorigen Arfſat über die Beſſerung
und Heilung ſchizophrentranker Menſchen geſagt
wurde, gilt voll und gang für die erblich
c<ſinnigen. So begrüßenswert es an unn

Der deutſche Delegierte, Botſchafter Na d o l-
n y, hat dem Präſidenten in einer kurzen An-
ſpvrache für ſenme Bemühungen gedankt und der
Hoffnung auf einen erfolgreichen Verlauf der
kommenden Beſprechungen Ausdruck gegeben,
damit die zweite Leſung des Macdonaldplanes
ohne Schwierigkeit vor ſich gehe.

gangem Herzen. Ich vervate kein Geheimnis,
Monate der Verkehr der Kirchenregrerung im

ſizestichot.lches <jo1st tottzgen hat (erneuter
ht cob % d gi 't q MU
verraten, wenn ich Ihnen ſage, daß ich mich
reſtlos hinter die neue Regierung und das neue
Ksjy fete (§ j que zu. Bir wiſjen,
was das neue Reich erſtrebt. Es hat einen Ver-
trag geſchloſſen mit dem Heiligen Stuhl, der
nicht nur auf dem Papier ſteht, lonnken
' lt ht: Guus r
Eine der erſten Kundgebungen des Führers war
eine chriſtliche. Er hat ſeine Hand erhoben
I E
fle vettésrsb: Uh tut erttuvn: ltr gte
des q q . _ t i
te dann in den Mittelpunkt Schwachſinnig |

ir ſich iſt, daß man mit allen Mitteln verſucht,
ie Schwachſinnigen ſo zu fördern, daß ſie im-
stande ſind, ſich nicht nur in das Leben der übri-
gen Volksgenoſſen einzuordnen, ſondern auch
den Lebenskampf Jelbſt aufzunehmen, ſo muß
UtY kh q als rue U 1
durch die Straßen t ſchleifen. ! giiche Erziehung es vermag, die Erbanla, n
ur Chriſtuser enntnis müſſe das Chriſtuss die dem S4htpochſtnur ztatitthe liegen, ebenfale.
q. ekenntnis kommen. w,.. : fs heilen ol ér doch edensfalls ſo umzuändrenn.
Auch müſſe der Chriſtusglaube zur Tat werden, daß im der nächſten. Generation nur volwertiRze.
indem der Chriſt dem Staat und Volk gebe, was Menſchen geboren werden. Ein Teil der Kinder
K s MG l :::
der Eltern äußerlich weniger im die Erſcheinung
tritt, wiederum ſchwachſinnig ſein. Und wenn
auch nicht alle Hinder, ſondern nur ein Teil nan

Sn

nig, und erklärte dabei u. a., daß gerade der
deutſche Katholik allen Anlaß habe, in dieſer
Zeit Chriſtus zu feiern, wenn man daran dente,
U us Nie cg. r
Echt" .16 ‘Hohn das Vilb des Gotreuzigten

hilfe. Rede löſte stürmischen Beifall aus.
 
Annotationen