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Heidelberger Volksblatt (68) — 1933 (Nr. 226-299)

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Nr. 281 - Nr. 290 (6. Dezember - 18. Dezember)
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Pläluer ole




Mittwoch, 6. Dezember 1066.. . 68. Jahrg. / Nr. 281.










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Littwinoſſs römlcher Bejuch | .

Der Beſuch des ruſſiſchen Außenkommiſſars Lite.
_ ) ] | winoff in Rom hat in der itglesizten gelttht:
Gegen ſalſthe Vermutungen / Keine Fühlunanahme mit dem Vatikan btuhtung gefunden "i "ſatte Uuhnerhqmtei
i. ele i | ,!
hi§om, 5. Dez. Litwinoff verlas heute er zwiſchen Rußland und anderen Mächten be- auch die mit der Abrüstungsfrage zuſammenhän- Esajetsohluut infelst Ye!ter ttſhitter gt.
flir vor der ausländischen Preſſe eine Er- ſteht, gepflogen würden und er gab dafür die genden Probleme in Rom eine Rolle geſp elt hel! iu x füt n > ‘t chr !euate! grlatge
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nit ceſe und den Inhalt ſeiner Beſprechungen bereits htute derartig ſeien, daß pariber hiuzas- vorbehaltenen Ausſprache uh “cbtierusc! rufſiſ uu i U hem an bel f bſezuy
i ahrem italieniſchen Regierungscheſ in Abrede : weitere Sicherungsmaßnahmen nicht t1 kunnte hies qt ettolgett zit tech ru M ute, heute sine der Grundlagen der Unter-
IcCNco iccoc . . . e p
letry r Genugtuung über die zwiſchen Sow- gen V ſchlaw , ' gege H- “Emy! q I ich .d. ß l ſelbe Pakt alſo, der erſt vor einem halben Jahr in
.Ò2ÔÚÛÔ3ÏÈ@$9 À©ÀÚŒaaotèt…tRopÒ 3ŸOtSSHtÞſtſtuueeBâBÁB..Ê::.ÊEG(Ç@E
hen aur weder ändern noch durch andere er êt- tl t ' herss uygenuuunl. ut : min. uu kk.t Horta ahon! dienen. Sowjetrußland in das „Konzert der euro-
bie a tte hén che line Vcirargs lr siaituid eeutve ut att tub. 't: ut.) Ft: uu: mt que e Fs hr ett ht ut c



jſjegtebettheit zwiſchen den beiden Ländern ein- dabei als naturgemäß angeſehen werden, daß zem Aufenthalt in Berlin ein. ; auf dieſe Weiſe den europiiſchen Ueieton "nach

[en bl tt rex uteithattähen uud Lol o O O—mnoeeTrT GH H E EE ; : Î m . ' tuöglichſt dicltn Seitett zu ſichern.

he\nten. EZ jei nur natürlich, wenn die Ver- . § , ( ; : . Die Ferechtigkeit vetlangt freitich feftzuftellen,
aß .die erwähnte ruſsiſche Auffaſſung, als deren




Jutt der Außenpolitik Sowjetrußlands und (EN C »
Mi iens in einen Gedankenaustauſch über diee. ® P ! p.
hij bleme und die entſprechende Hal‘ung ihrer. y » o () h | wu & n
ſejderung eintraten, wie das gerade jet mit M ! |
Ute gegwung vit Muſsüni ochehtn p. Rithtigitellung falicher Anjichten im Aulalſl)n. Birtung des ruſſic eugti'chen Hanbetsßitthan.
he Mtrſtellung des allgemeinen Friedens und von Berlin, 5. Dez. Der Reichsminiſter des In- deuiſchen Holhſchulen, in deren Lehrkörper die ttt. tt keſonvetet. zuwohr. iet Reich;
tau; otwendigkeit einer dahin zielenden inter- nern, Dr. F ric, empfing heute einen Ver- Iuden dutcchſchnittlich mit 30 v. H. vertreten der Hauptregiſſeur des Viermächte-Paktes, verſu-
hn gen Zuſammenarbeit haben ſich in die- treter des WTB., der ihn bat, ſich angeſichts waren. In den mediziniſchen Fakultäten der chen wird, aus dieſem gerade ein Inſtrument des
tühr eſprechungen von neuem eine Menge Be- der Beunruhigung, die in manchen Lündern Univerſitäten in Berlin und Breslau waren Kampfes gegen USER zu machen. Die Hauptſorge
der ungspunkte in der Politik der beiden Län- des fernen Oſt ens über die Pläne der es ſogar 45 v. H. _ der britiſchen Hartköpfe beſteht darin, eine ſolche
Dha, geben. „Alles, was den Frieden fördert Reichsregierung zur Raſſenfrage ent- Dieſer übermäßigen Uebexfremdung Ein- Verſchärfung der Gegenſätze zwiſchen den Groß-





ui U f. MP .. / h ' . Â / Vertreter man Radet bezeichnen kann, ſchon da-
IJ! l WI . ( W nfrage U ; mals von Mussolini bekämpft wurde. Der Ab-
j M ; p V : . ſchluß jenes Paktes in London erweckte in Mos-

kau, das damals noch unter der deprimierenden

M jſjrantiert, teur iE Sicherheit auf t lenscy fe zu äußern. Pr. Frict erklärte hett Uu tun, war ſur yes ttt wal tu: mächten zu verhindern, die étte Intervention ge- h
is e, zg bsvictrahl! te res. Jette rrqtſt? urichtiger Meldungen iſt in Län- Laren qr uit. Akt der Notwe h r tf q lcidiere u rost vetv bat
Fus. nicht zur Vermehrung der Sicherheit des dern des fernen Oſtens in den letzten Wochen und nicht des Haſſes darſtellt. dieſe ruſſiſche Angſt 0 wie aus verſchiedenen Aus-
lh,edens dient, ablehnt." Die Beſprechungen in der Tat eine gewiſſe Beunruhigung über Harüber hinaus iſt es das Ziel der Reichs- laſſungen Litwinofſfs in Waſhington hervorgeht ~~
hyſr die internationalen Probleme, die, er in die Pläne der Reichsregierung in der Raſſen- regierung, das Raſſengut des deutſchen Volkes mit der Wendung der Dinge in Deutſchland im
Hh lezten Wochen mit dem ſ|ranzösiſchen frage entſtanden. Insbeſondere iſt in dieſem zu pflegen und seine Reinerhaltung ſichergu- Zusammenhang: die Angſt nämlich, die übritſnen.

ſiſenminister Paul- Boncour, mit dem Zuſammenhang in der Preſſe Iapans und stellen. Mit dieſen Beſtrebungen will die Mächte könnten Deutſchland, das heute ſo ſehr ſein
Nſt Äſidenten Ro oſ e velt und dem italieni- Indiens die Befürchtung zum Ausdruck gekom- Reichsregierung in keiner Weiſe ein Wertur- nen Gegenſat gegen den Kommunismus betont,

hät. Regierungschef Mu ſso l ini gehabt habe, men, daß in Deutſchland die Abſicht beſtehe, jeil über andere Raſſen fällen. Sie iſt sich als Werkzeug gegen USSR benugen. Mit der ihm
hure N einzeln wie gemeinſam genommen, nicht die Angehörigen fremder Rasſen zu deklaſſie- durchaus bewußt, daß viele vom deutſchen Volk eigenen Einfühlungsgabe hat Muſſolini dieſe ruſ-

bey en Beziehungen zwiſchen den entsprechen- ren und sie gegenüber den Angehörigen der raſſiſch verſchiedene Völker eine alte und hohe ſiſche Angſt erfaßt, aber ihr auch ausdrücklich ents

hen Fändern, ſondern auch der Sache des all- eigenen Raſſe allgemein zurückzuſetzen. Kultur vertreten. Dieſe herabzuſetzen, liegt gegengewirkt und zwar durch den Abſchluß eines
iure jlen Friedens gedient. Er könne deshaib Namens der Reichsregierung kann ich feſts her Reichsregierung und dem deutſchen Volke Paktes mit Rußland, deſſen Zwes nach ſeiner
dan ſeiner lebhaften Genugtuung über ſeine ſtellen, daß derartige Nachrichten jeglicher fern. In dieſem Zuſammenhang möchte ich ausdrücklichen Erklärung der war, das politiſhſe

e Reiſe Ausdruck geben. Grundlage entbehren.

t , vor allem darauf hinweiſen : Gleichgewichtsſyſtem im Weſten durch ein ſolches

Di tionalſozialiſtiſche Raſſengeſetgebun ' tat h ler, im Often zu ergänzen

' j th st ſreger Ututtt guy! geht von ven Gcharler us. vai hie feine:: Uh r hstier t SC "Srither il freilich auch der Kreml selbſt unab-

.niuIeDDÇÊeeaeoaoeIoeetnnteâet

dy. nur vorübergehend und ohne amtlichen q ! ; * offen ſtehen. ] .. päiſchen Staaten geſchloſjen, ſo auch mi um-

Wh ſein, auch wenn ex einen hertreter hteruu gn Ausbrut g zsttttn. insbeſert êrt Es kam nicht Wunder nehmen, daß bei der u.. uurght LL! qt

Cüriccithstegrerung. treffen ſoll‘e. Hür das “Als fremde Raſſe iſt in Deutſchland am großen Bedeutung, hie die Raſſenfrage ſür die neut, durch den vielgefeierten Beſuch Radeks in

mcugg der Abriüſtungskonferenz ſei hon ihu ſtärtſten das Ju d ent u m vertreten; obwohl Zukunft unſeres Volkes hat, und bei der lei- Warſchau unterstrichen und erfolgreiche Vero
dane york weder Japan noch Deutſchland ge- der zahlenmäßige Anteil der. Juden in denſchaftlichen Anteilnahme, die die Bevölke- handlungen mit Frankreich wiever aufgenommen.

den. ct gar „verantwortlich gemacht wor- Deutſchland nur 1,5 v. H. beträgt, hatte ſie rung dieſen Dingen entgegenbringt, von den Zwar hat man ſich mit Paris in der Schulden-
lerbund in Cintrit: Deutſchlands in den Völ- doch in den letten Iaÿrzehnten, beſonders verſchiedenſten Seiten Anregungen und Wün- frage noch nicht geeinigt, aber die dieſer Tage ge- .ÇQ..W

KQaz V ſei eine Frage ohne aktuellen Wert. aber ſeit 1918, durch den Zuſtrom qus dem ſche wegen geſetgeberiſcher Regelung des ge- meldete Ernennung eines franzöſiſchen Hanelen.

luſtivus Gliederung der Beziehungen der nahen Often einen ungeheuren Einfluß auf ſamten Raſſenproblems u. a. auch zur Frage attaches für Mostau zeigt doch, daß man vom
ſo ple. Entente zu Sowjetrußland betreffe. wirtſchaftlichem, finanziellem, kulturellem und der m i ſ<blütigen Ehen an die Reichs- Quai d’Orſay aus die Bande mit Sowjetrußland

Vn be die ruſſiſche Regierung immer. den politiſchem Gebiet erlangt. ., regierung herangetragen werden. Wenn dar- nicht wieder lodern will. Den größten diploma-

th und ſei auch bereit, mit allen Regierun- Um .nur einige Beiſpiele zu nennen, möchte gufhin im Ausland alarmierende Gerüchte tiſchen und politiſchen Erfolg hat aber Moskau in

n quien Beziehun en zu ſtehen. ._., ic auch bei dieſer Gelegenheit daran erinnern, über die deutſche Raſſengeſezgebung verbreitet Waſhington errungen. Zwar muß man vor über-

nir hänge von der Kleinen Entente ab, einen daß die Zahl der jüdiſchen Rechtsanwälte in werden, ſo handelt es ſich um Irrtümer oder triebenen Hoffnungen auf Belebung oder gar Sa-

VPaſſéthenden Wunſch vorzubringen. Mit dem Preußen allein 3515 von insgeſamt 11 814, d. absichtliche Entstellungen. Es werden dabei nierung der ruſſiſchen Wirtſchaft durch die Ameri-
lei Un n ſchließlich habe er in Rom keiner- h. 29,8 v. H., betrug. Bei den Notaren waren beſtehende Vorschriften unrichtig ausgelegt kaner warnen, aber der weltpolitiſche Erfolg der

_ HVühlung gehabt. . es. 1945 von insgeſamt 6226, d. V 31,2 v. H. oder bloße Anregungen als ſ<hon vollzogene in Amerika erlangten Anerkennung ist unleugbar,
tugerlin, 6. Deg. Die Politik Rußlands gegen-

. Y der fetgtlerh.e y. q! [4 muff ... | _ E m.IÊ1ffÛÊbÒÞÒ)ÔÖÛ Dieſer neue Erfolg verſchafft Moskau ein er-
wh Muſſolini hatte, in ihrer Grundrichtuns gyzgſtoyyoith Pi uss nomnr . Köln. Die geſamte Ausgabe der Kölniſchen höhtes Gewicht in den Augen der Oeffentlichkeit
stag omen gleichgeblieben. Es darf als fest: Heiterreithiſche Biſthofskonferenz „.. geitung und des U eue er ones. gu bet pen jetigen Berhaztlungen in ſom.

. hſend betrachtet werden, daß. Musſolini eime gegen politiſche Betätigung kath. Geiſtlicher.. st polizeilich beſchlagnahmt worde. Dazu kommt die Kriſis des Völkerbbundes. „Genf

dei jiſtitergehende Annäherung Rußlands zu Wien, 5. Deze. Die öſterreichiſche Biſchofskonfe: <w tze! Auf Anordnung des me klenbur giſch- iſt eine Leiche“, erklärte Litwinoff erf am 24. No-
.2..ITrtlStSSSSStte N ,h

ff ft ge uu! trwely, y t q!ér ve . Ü; gſtti let ages ate, .in erſcheinende „Mecklenburger Zeitung“ auf die di, Aerzte Angſt haben, ei Her i behorthen, d (

ſprache auch entſprechende Verhandlun- ſoweit ſie ſolche in politiſchen Vertretungskörpern Hauer von vier Tagen verboten worden. * die Aerzte Angſt aben, ein Herz zu behorchen, das

| eien jn Hettich. u la. zu betlti)ét: fre “esst. skon eteng ergatigeten Königsberg. Im großen Hippel-Prozeß tt. 16 lsgty criz)te he! je Frech ru]!!!
hlrfte ni hege gelen ien imd! ' "sse [hct j % & wurden der Hauptangeklagte vo ippel zu kau i Abrüſtungsfrag: der

..ÊÇaeeeŸÒÓ3naaSSSeiËl..Û..Ë.Ê.ÛÔ.. ÙÜÔY +

. u Sowjetkommiſſars mit Muſſolini in Berlin Rationairäte und zahlreiche Mitglieder der Land- ſtechung und der qugetlagle Hellmer wegen denspolitik Moskaus und unterstrich Moskaus alte

uſsetrommen würben. Selbſt wenn Litwinoff tage und Gemeinderäte betroffen. Die Geſamt- Untreue zu einer Gefängnisstrafe von fünf Forderung auf völlige Abrüſtung aller Mächte. .

kot Liner Rürckreiſe nach Rußland über Berlin zahl der katholiſchen Geistlichen in den verschiede- Monaten verurteilt. Die Angeklagten Grabe „Mein Land“, ſo ſagte. der ruſſiſche Außenktonmiſs.

gutt, würden Beſprechungen dieſer Art nicht nen politiſchen Körperſchaften beträgt mehrere und Simons wurden freigeſprochen. ſar, beinahe ſelbſtverliebt, „iſt der einzige Licht-

die ſinden. Litwinoff hat ausdrücklich in Rom hundert. Bundeskanzler Dr. Dollfuß berichtete in Waſhington., An der großen „Deutſchen ſtrahl auf dem allgemeinen düſteren Hintergrund

Hui uffaſung abgelehnt, daß nun zwischen der heutigen Sizung des thriſtlichſozialen Abge- Tagfeier“ in Newyork werden Botſchafter der Welt . _

. Gch and und Doutſchland Verhandlungen wegen ordnetenklubs über den Beschluß der Biſchofskon- Dr. Luther und der amerikaniſche Handels- Diese kritiſche Einftellung Moskaus zu Genf er-

VUſiung eines Nichtangriſfspattes, ähnlich wie ferenz. miniſter Raper teilnehmen. tlärt die Erwartung, daß Muſſolini ſich bomithen ,

sea

Roch stärker war dieſer Einfluß auf allen oder nahe bevorſtehende Tatſachen behandelt. und er hat ſich ja auch ſchon in einer Verlangſa-
. uw : | ö ' mung des japanischen Tempos ausgewirkt.




 
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