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Heidelberger Volksblatt (68) — 1933 (Nr. 226-299)

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Nr. 241 - Nr. 250 (19. Oktober - 30. Oktober)
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Donnerstag, 26. Oktober 1933 68. Jahrg. / Nr. 247

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u lagen : Sonntag der Seele / Heimatwarte / Wiſſenſchaft und Kunſt / Katholische Welt / Soziale Zeitfragen / Lefeſtunde / Die Scholle / Aus der Welt der Frau



Abetj Hitlers erjte Rede im Wahlkampf

ß H t Us dn / .

h Geschichte lehrt / Das deutjthe Volk hat den Veltkriea nicht gewollt - Abrechnung mit der qnvernunft des Vertrages von Verjailles / Das
„baramm der Regierung / Gegen die Lügen der Welt / Für Gleichberethtigung, Ehre und Frieden |

ſyeebbels .... co wur! sügicgt it t z tur outet. hr Ze Hes Volkes Führer ſpricht

ritht die Eröffnungsworte Des veutjhe Volk ijt entſhloſen, mit ihm 11g welter ttcióen . IatttÊtSSSlÇeoglOIDòþTôEIY
. . "w den Kampf um die deutſche Ehre, um die „O'! Inf ektionsgef ahr iſt ſeitdem in gdieſen Ehrennamen legt, wird die große
MÒtioeoeo=rn—I=Ç G . cc... ES. . ,
Hi , | einen wahrhaften und dauerhaften Frie- ! : nere Bewegung, Ergriffenheit und leiden-

fmzj tler geſtern im Sportpalaſt den Wahl- den in der ganzen Welt aufzunehmen Erkrankung müssen uns klar ſein. Im weſtlichen schaftliche Begeiſterung für Deutſchland gehört
js m 12. November eröffnete, wurde von
q

H y miſter .: Goebels mit folgender A n-
"ot ngeleit: : é

ite frgelettett en und Volksgenoſſen! Abend das ganze deutſche Volk an den Lautſpre- dem auf s2 Bauern 18 Städter kommen, die Not ¿jn Erlebnis ſchlechthin. Es war ein Appell
ſtenen. nicht, wie oft der Führer in den ver- <ern, um aus dem Munde des Führers zu. höhren, schon ſo groß werden kann, daß Millionen Men- qn die Welt, ein Mahnruf zur Beſinnung und
ien n Monaten von dieſer Stelle aus zu den wie er den Weg in die deutſche Freiheit weiſt. ſchen nichts mehr zu eſſen haben, wie würde das ¿in leidensſchaftliches gqlühendes Bekenntnis
h. Ste,ttſcheidenden Fragen der deutſchen Na- Wir Berliner danken es dem Führer beſonders, erſt in einem Gebiet werden, in dem auf 25 Bau- zu Volk und Nation ' Roch nie hal der Kanz-
h q éllung genommen hat. Das aber weiß ich, daß er hier die Eröffnung des Wahlkampfes be- ern 76 Städter kommen! Die Kataſtrophe wäre [er ſo zu allen und aus dem Herzen aller gen.

„ſprochen wie am vorgeſtrigen Abend.

(wiederholte lebhafte Hrilrufe). tuestu vie yt uur uten haben. Dieſe nahezu zwei Stunden vor dem
Weit über dieſen Saal hinaus ſitt am heutigen Üataſcrophe Führen. Wenn. {n einem Gebiet, in Lc Muhere hörte cp ihne veſſtimmte, waren

ny "h niemals ſo auf die ungeteilte Zuſtim- ginnen will (allſeitiges Bravo). Wir ſehen darin unvorktellbar.

e sg Gefolgichaftstreue ver ganzen eine beſondere Anerkennung für den ſchwheren. Zwei Momente zeichneten die Rede aus:

Yen i . wie vie- Kampf, den wir um die Wiederdeutſchmachung ..Û.IÓe…ÍccocIôc-—%l,erccolt ! ente geiu ; usr
.N…ooloalcſſſé , 4.4 ., 1.8 5

U Iahren der Nachgiebigkeit zum erſten Der Führer hat das Wort. (Lebhafte Heilrufe.) oe......tZn

hig mm.. ..r..ciItÇeeU y
Y .._e.e.e.L,..Ë..ÊÒÛ.'ÔÚſ ...ÔÂÛÔËÔ.ÔÛÔÛÔLÛOÔÖPÔÔÔeeettBBu( tücſichtigen würde. Sie hat es niht getan. c ein Können, ſeine ganze Perſönlichkeit in
v itler ſwrü ' t Q... l O.. . ts iſt ein Friede geſhloſjen worden, ohne diese Rede hineinlegte, um auch den lezten
heit va ' J ; ; . . . l Rüctſicht auf die Wirklichkeit, ohne Rüchſicht Rolksgenoſſen für die große Sache zu gewin-

'r kanzler Adbolf Hitler (von langanhal- derſtand ſchon infolge der Revolution in der Hei- ſelbſt auf die primitivite HVeruunkt. Ly ger. Und es ging dem Hörer am Radio wie
Ni; "!rmiſchen Heilrufen begrüßt). mat vergeblich war, haben wir uns auf Grund ger t hg cee B co re den Tatietber is Sportpalast und deit §0
| ÜÜvuſtinztlhen Voltsgenoſſen uam von Zuſicherungen ergeben. Wir wiſſen genu, Parallelverſammlungen in Berlin, man ſtan
Ui man im Lehen ſehr ſchwere Entſchliezun-
yt in treffen hat, dann iſt es immer gut, den

daß man in der Weitgeſchichte ſelbſtverſtändiee. unterbrien, wie kann man den Geſchlagenen ſgfort im Kontakt mit dem Führer, man wur-
das Recht, den Frieden zu beſtimmen, dem Siegen um jede Ehre bringen, wie kann man ihn ſür de mitgerissen und merkte kaum, daß beinahe
zubilligt. . " alle Zeit als den Schuldigen feſtnageln! darüber zwei Stunden vergingen.

Ein Frieden, der nicht Friede war, ſondern der Of fenheit und Wahrheit. Das
iuſliujethſt dabei zu prüfen, ob der zu treffende auffaſſen, daß er damit einen „moraliſthen jute. (wiederholte lebhafte Zuſtimmung und wogene, verbindliche Diplomatenrede, die im
ha! gige Mig iſt, ob er ſich zwangsläufig aus UAnjpruch beſißt, das Volk, das das Unglük gfuirufe). 440 Paragraphen, von denen uns die Genfer Verkehrston an den Dingen vorbet
ul Ivan. Vas hinter einem liegt, und aus dem, hatte, zu unterliegen, als zweitklaſſiges zu meiſten beim Leſen die Schamröte ins Geficht trei- redet oder die heikeln Puntte diskret andeutet.
thlnft [ssläufig als Folgeerſcheinung in ver M U dann nicht, wenn der Be- hon. ein Frieden der nicht zu vergleichen iſt mit Das war der Au f ſchrei eines gequ äl-
jun U nmen muß. Und so will ich denn aueh ſiegte die Waffen nur niederlegte, weil man ähnlichen Vorgängen aus früherer Zeit. Ich darf ken, verkannten und verfehmten
| iy; "icht i > in die Vergang enheit wer- ihm feierliche Zusicherungen gab (ſtürmiſche darauf hinweiſen, daß im Iahre 1870 kein Menſch Volk e s, das die Millkür und Heuchelei, das
lh Ih jj alte Wunden aufzureißen, ſondern Zuſtimmungz. . gn ver damaligen Kriegsurſache und damit an ewige Hinausſchieben der Entscheidung ſatt
hij und eſtzuſtellen, warum wir ſo handeln müſ- gyir haben die Waffen geſtrectt in einem Au- der Kriegsſchuld zweifeln konnte. Und ebenſo hat und endlich ſein Recht fordert. Hier ſprach
Iyj! auf j t anders handeln können, wenn wir genblic, in dem die Gefahr beſtand, daß ganz konnte nicht daran gezweifelt werden, daß wir da- nicht ein Staatsmann, hier ſprach das ganze
lg [gt Welt überhaupt die Daſeinsberechr Europa unter Umständen in den Bol ſ<h e w i s- mals die Sieger geworden ſind. Was aber hat Volk aus dem Munde ſeines Führers.
ME großes Volk und damit unſeren Le- j y s hineinglitt. Und das war nicht nur damals, Deutſchland den Beſiegten aufgebürdet? Den gZunächſt an die Adreſſe Frankreichs. Ein
Hoy © preisgeben wollen. (Lebhaftes ſgndern iſt auch heute die Erkenntnis, daß eine Verluſt eines Gebietes, das einſt deutſchen Ur- Vergleich zwiſchen dem Verſailles von 1871
. iy hat j . militäriſche Niederlage zugleich zu einer Kata- ſprunges war, eine finanzielle Last die in keinem und dem von 1920. Ungeſchminkt und deut-
dir zj !en aus der Geſchichte gelernt, daß ſ{rophe geſtaltet werden kann für ein Volk, das Verhältnis ſtand zu dem Vermögen des damali- lich. So wie es in den Annalen der Geschichte
lrbe Dauer das Leben Hur den Völkern ge- ſeinen inneren Halt verliert und ſich in ein gen Gegners, zu ſeinem natürlichen Reichtum, verzeichnet ſteht. Hier mochten vielleicht
’ccdciich : . c N E... SclSlCDoSſES
ÊnÒbÒ,ÒNELe Ke GÇSteee en w M M uens :

dt ang und wir dieſe Fühte tus gr _ um U Y a ; i . L : i
ih ligen verſtändlichen Vertrsuen ve...... .. e j IOI. ..w Die Dinge müſsſen endlich einmal beim rechten
' dég g Uf die Zuſicherung eines Staatsman- .. .. wveÊer ar ..„Ô„,.... , I. Ramen genannt werden. Reparationen, Kors

Präſidenten Wilſon, da hatte ein Kampf § go. ' NY | | ridor, Abrüſtung. ~ Mit bitterem Sarkasmus
hij, funden, der vom deutſchen Volle — elle wil (] ) \ ] E â ê Ê | geißelte er die wahnſinnigen Rüstungen der
nicht n das immer und immer wiederholen ... '! . o ' [ andern, die nicht gegen uns gerichtet ſind,
aug wollt war. Wenn das deutſche Volk ßerlin, 25. Okt. Das Reichskabinett hat in ſei- Vollſtrecktungsſchut in ſeinem bisherigen Umfang sondern gegeneinander und die heuchleriſch
|| hätte Regierungen diejen Kampf ge‘ ner heutigen Sitzung — wie bereits gemeldet ~ noch auf eine beſchränkte Friſt zu verlängern. mit der Gefahr des „nicht abgerüſteten“
inte, ', dann wäre er zu einer anderen Zeit ¿ine Reihe weiterer wichtiger wirtſchaftspolitiher Das zweite Geſeß zur Aenderung über Deutſchland begründet und zu „Ehren des
lerhoi anderen Vorausſetzungen abgelaufen ceſete verabſchiedet. " hon Püthterſchußt enthält eine Abänderung Weltfriedens“ weiter betrieben werden.
. !es, lebhaftes Bravo und Händeklate_ uu des beſtehenden Pächterſchutgeſehes dergeſtalt, daß Und wie zeichnete er die unſagbare deutſche

ſind vorbei. Wir können nur noch ſo reden.

| ir W ' / Das Geſetz über den landwirtſthaftlis en an die Stelle der in dem bisherigen Geſeß vorge- Not, die zur Meltnot wurde als „Segnung
M heute auch nicht darüber ſtreiten, Vollſtre dungs ſ< ug vbeſtimmt, it. die in ſehenen Termine der 30. Iuni 1934 tritt. In die- des Friedensvertrages“. Wieder rief er der
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iiIIiaIoIl ncecCccoot. .. E Oô9 G t B S CEC s
. ige Volk hat den Krieg nicht gewolle. Dezember in Ktaft bleiben. ters bleie genden Zeitpunkt gekündigt ſind, oder vor dem 1. iſt. Deutſchland wählte dieſes Syſtem, um ſei-
lw Ühe ter dieſes Volk genau ſo wie er viel- tt die s Juli 1934 ablaufen. Es erſcheint notwendig, das ner Not Herr zu werden. Va ie ju1zett er
iiÊoopckIcctetß G ) > icIeclISô Ein Y. . H . UG
1| “s ravo!) und wenn wir damals der Kraf. .. . ermöglicht wird wie den Eigentümern, andernfalls Goiiloſigkeit. . .
gen V waren, daß wir unſere Freiheit In der Begründung zu dem Geſetz wird darauf würden die Pächter mit der Beendigung ihrer Wenn Hitler hier von den Prieſtern ſprach,
" mußten, dann hat der Friedensver- hingewieſen, daß das Erbhofgeſet noch zu kurze Pachtverträge zu einer Verſchleuderung ihres In- die wieder aus den Niederungen des Partei-
trlgctſstlles uns nicht eines anderen be: Zeit in Kraft iſt, um überſehen zu können, Velehe ventars gezwungen ſein, “s ie Vernichtung ſtreites herausgehoben ſeien in den Bezirk
k svrtkatt V uns gezeigt, was Uns 't Höfe im einzelnen Erbhofeigen]chaft hzten. zt großer wirtſchaftlicher rette .! q: js. gzurve. n. Kirche, ſo freut V:: deſſen. das katholiſche
1 Ü getagt th) ö as hat das deutſche val! honach den Erbhofvollſtrectungsſchutz gen th Un Schließlich yenchntig e z Y. Zegt.uinett e: Volk, denn es weiß, daß der Liberalismus die
U ilter ay tts anderes, als tes die an : ferner, daß die genauen Beſtimmungen ü er die Gesetz zur Abänderung des Ö el e er die . Prieſter gegen ihren Willen in die politiſche .
V, h taten. Es hat ſeine Pflicht er- Schuldenregelung für die Erbhöfe noch ausſtehen. rich tung der Deu tſhen Rentenbank Arena getrieben hat und wir sind froh, daß
; . . / ' : Eine Aufhebung des Vollſtrectungsſchuzes würde Kreditanſtalt. Dieſes Geſetß bringt Aende- der Nationalſozialismus dieſe unerfreuliche
! am Ende unterlegen ſind, iſt für uns im gegenwärtigen Zeitpunkt unter dieſen Umſtän- rungen hinſichtlich der. Zuſammenſetzung und Be- Periode, in der wir nichts wie unſere PfliehteÖ
e.eÓa3ſtŸ . i .
“lenbtis. Erſt U fur Ur: reden müſſe. Es erſcheint vaher angezeigt, den anſiaen. ...- Regierung, deren größte Tat es ſei, den



(, ſih j!e Vergangenheit zurückgleiten zu laſſen, Allein der Sieger kann nicht das Recht ſo zur Verewigung des Haſſes der Völker führen war beinahe etwas Ungewohntes. Keine abgje

kens u. Vertrauens auf die Einſicht der anderm
 
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