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Heidelberger Volksblatt (68) — 1933 (Nr. 226-299)

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Nr. 291 - Nr. 299 (19. Dezember - 30. Dezember)
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biſioniſtiſche.

"k

li

d
ir allemal den Gebrauch der Gewalt aus

lebiet zurüctgegeben ſein werde. Die britiſche
HRegierung halte es für notwendig, ihr Aeu-
herſtes zu tun, um die Lage zu klären. Hitler
habe Vorſchläge gemacht, die ſicher den Zweck
'tfolgten, eine

. lit ſeinen Nachbarn darzuſtellen. Dieſe Vor-
hruberen Nachbarn. Die britiſche Regierung
. dase sehr vorſichtig zum Ausdrust gebrach
ks ſie nicht die tzcepſtichtuvgern. uetoehet
. ſ§te qe orf den Mitgliedern des

tigen Lage müſſe jeder vernünftige Mer |

_ tuguitelag mit s véshs. ie jute ec fart hegte

. tire tttdteatetacn
e

die Vr
. Politik und zu den Anforderungen der Nach
luzrlsrn. ttt nett
7. Auf eine vorher geäußerte Kritik des

haun. daß dieſer Beſuch ihm die Gelegenheit
lichen Yteinung und der britiſchen Politik in d

lach der erſten deutſchfeindlichen Reaktion cr annehme, ſo geſehen von ihrem allgemei-

ir John simon

pud daß keine territorialen Konflikte zwiſthen





j.zugsprets urch Botenzuſtellung und Poſt monatlich 2.00 „x.œ, ber der Geſchäftsſtelle ach-
[hci;t. 1.80 AM, Einzelnr. 10 A/. Erſcheint wöchentlich 6 mal. Iſt die Zeitung am Er
Bcr ws ; ws c Uu U Guus;;:
! Vi gerichtlicher Beitreibung oder Konkurs erliſcht fer ) hroue Julietersale .

ſhtfteſtunten: 7.30 bis

Gewähr übernommen.
Amt Wiesloch Nr. 204.

Us

Si Si te | | ße e
s " bei ion über Englands Außenpo li i zwisthenſtadium



in die man etwas Besſſeres an ſeine Stelle zu jſetzen
habe. Poſitive Abänderungesvorſchläge zur Völ-
terbundsſatzung ſeien von keiner Seite gemacht
dem worden. Die britiſche Regierung ſei dem Frie-

h.sondon, 21. Dez. Im Unterhaus gab es dieſer verwickelten kontinentalen Lage
[ 2 HU U M Lo; U

er

'
[t ypoſition, A tl e, verlangte Austunfſt Stuum uur. vrt

die britiſche Regierung wolle von

W die Haltung der Regierung in der Frage Syſtem internationaler Verhandlungen den aufrichtig ergeben, unterſtütze feſt den Völ-
[ gd er uu ſ e u tung: betrefſe ſie nicht zugunſten einer Erörterung zwi- kerbund und wünſche dringend, infernationale
Il <land oder Großbritannien. Attle er ſchen zwei Mächten abweichen. Vereinbarungen zu fördern. Die V erh an d

jet daß die engliſche Arbeiterpartei ſich Er habe das Stadium eines Gedankenaustau-
"der Art von Aufrüſtung widerſetze. ſches zwiſchen zwei Mächten nie anders ange-
[ 1Der Liberale Berna ys wandte ſich ſehen, denn als ein primäres oder Zwischen-
[[) dem Vorredner entiticven. gegen, Mus: hip. va vie Ulticttung ves Reichs:
tie eine Erklärung der Regierung, daß ſie kanzlers nicht nur an den britiſchen Botſchaf-
incoeoOo©ÔooO. E ED .
i ngsfrage verlangte er als Hauptgrund- Keg g . d

| w der Sicherheit eine wirſame Ueber- gierungen. cri n gewseſet | oft he

ung der Rüſtungen durch eine inter-

lungen mit Rußland ſeien „endgültig
ermutigend“. Die Politik der britiſchen Regie-
tl'4 litt detail gcriqtt die getegtittt tor
Sir Auſtin Chamberlain, der nach
Sir John Simon das Wort ergriff, trat in der
ſchärfſten Weiſe gegen den Londoner S ch e i n-
prozeß in Zuſammenhang mit dem
Reichstagsbrand auf.

Die Regierungsbänke stimmten ihm lebhaft
ju! als er hieſen Vorgatiq als Ft uugteldü.
hit zee tt heſreinuuet uu. sets
Völkerbundsſatzung nicht ſakroſankt halten. Doch
dürfe die Regierung an keiner Abänderung der
Völkerbundsſatzung teilnehmen, die nicht den
Zweck verfolge, den Völkerbund ſtärker
zu machen. Auch der Vertrag von Versailles
ſei „keineswegs ein Wert übermenſchlicher
Weisheit“. Aber die reviſioniſtichen Mächte
dürften nicht verſuchen, die Geſamtlage umzu-
ſtürzen. Es müſſe zu einem Kompromiß koin-
m.. B .
dürfe. ; .
.. Schluß nannte Auſtin Chamberlain die
Rede des deutſchen Reichskanzlers zur Außen-





tionale Autorität. tg aber er hofſe doch, daß bis zum Wie-
Sir Edward Gri erllärte, in derzuſammentritt des Unterhauſes die bri-
Peutſchlanv the das im IN ryſt 1918 zer- tiſche Regierung in der Lage ſei, dem Hauſe
la ene Ribelungenschwert wieder geſchmie- beſtimmtere Informationen über das Ergeb-
g genſth gel nis des Meinungsaustauſches zu geben. Der
S tout f e
fördern ſollten, daß die Annahme geſtattet ſei,
Der Nationalliberale Ma b an e bemerkte, t U thtrer att trsctlicth
, Ländern vor. Die deutſche Regierung ſei, wie

uc ! nd zwar ſehr raſch. England müſſe ent-
U:! Ff poll tet qu: ergtqeu
ſüſtem kollektiver Siherhei t einzu-
"eten, Er befürworte letteres.

ju) den Austritt Deutſchlands aus dem Völ- gen Standpunkt, bereit, die Schaffung einer
h gkuo ſei die Auffaſſjung in England jetzt, igternationalen Inſpektion und Kontrolle mit

.de tt! Yar t t it q tg tj “gj die Rüſtungen aller Länder anzu-

Vünſche nicht, daß die Regierung eine ſrant: Hei den Erörterungen ſei eine Art au o -
kichfreundliche Politik verfolge, ſondern eine yy atiſcher und t 115.61 qt ar! 1: Hug ot dert Nuss n. lußég:
Nachdem der franzoſenfreundliche G ene - tal! tetth zun. q! fuwenuus t tout. uet t t tg J:! real
' für ein Zuſammengehen worden. Man müſſe fich leider fragen, ob der lers, was bedeute dann die ganze deu-ſche Pro-
qu. glands mit Frantreich eingetreten war, er- Plan allgemein angenommen werde, wenn man pa ganda? j
ſriff der Staalsjekretär des Aeußern, an Jap an und andere Länder denke. Man Mit der Rede Chamberlains wurde die De-
müſſe der Tatſache Rechnung tragen, daß eine hatte beendet.
Grenze vorhanden ſei, bis zu der England Jn der uUnterhausdebatte über die auswär-
höchſtens gehen fan. . .. .. „ tige Politik trat auch der Konſervative Boo t h-
Das Endergebnis ſei nicht durch individuelle h y für eine Reviſion des Verſailler Vertrages
oder einſeilige Erklärungen, ſondern nur ein. Er ſagte, als ganzes ſei dieſer Vertrag ſaſt
durch Vereinbarungen zwiſchen allen Staa- nicht zu verteidigen. Das wichtigſte Problem
ten zu erreichen. Europas ſei heute, eine Aenderung des Vertra-
Man dürfe den Völk erb und nicht in ges zu erreichen, ohne daß es deswegen zum
Stücke reißen, wenn man nicht ſicher ſei, daß Kriege komme.

.

Jie neue Wirtichaft

Staatsſekretär Feder in Erfurt.

gil Spears

Vs Mort. Er betont, daß der gegenwärtige
ugenblick nicht geeignet ſei, um wichtige Er-
zungen abzugeben. Zu den Beſprechungen,
ie nach dem Äustritt Deutſchlands aus der
brüftungskonferenz ſtattgefunden haben, be-
î erkte Simon, das Wichtigſte ſei, daß Reichs-
Inzler Hitler einige öffentliche Erklärungen
Wgegeben habe. Hitler habe geſagt, es würde
don größter Wichtigkeit ſein, wenn die bei-
Rationen Deutſchland und Frankreich ein .
Die großen Geſamtgesichtspunkte nationalſozia-
liſtiſcher Wirtſchaftsgeſtaltung ſeien:
das Poſtulat des Führertums im Politiſchen
. auf das Wirtſchaftliche zu übertragen.
Erfurt, 21. Dez. Auf einer Tagung der Wirt- mit der zielſezung, die Wirtſchaft nicht tot zu ſteu-
ſchaftsfsührer des Regierungsbezirks ſprach Staats- ern, wie in der vergangenen Epoche, ſondern von
ſetrelär F e d e r über die Zentralaufgaben des der Beſteuerung zur Steuerung der Wirtſchaft
neuen Reiches. Die Arbeits b e ſch a f fung, überzugehen, die Wirtſchaft und die Perſönlichkeit
ſo ſagte er, ſei die Schickſalsaufgabe, nach deren des ſelbſtverantwortlichen Unternehmers aus den
Lojung in ſpäterer Zeit einmal der Nationalſo- Feſſeln der margxiſtiſch-liberaliſtiſchen Epoche zu
zialismus beurteilt werde. Es würde alles nichts löſen, ein Ordnungsprinzip der Idee, der ſtändi-
nützen, wenn wir ein He er von Arbeits lo- gen Wirtschaft aufzurichten, das ſich gliedere nach
ſ en weiter mitſchleppen müßten. Denn dann den ganz großen Sachaufgaben.
würden alle politithen Eros. rr\aſtcvelebung Coly für ein Zuſammengehen rait
genüge nicht die Privatinitiative allein, ſondern Deaultſchland ..Ô.ÔÛ.ÔÛÙÔÁÔÖFſtWt ;
die Arbeitsbeſchaffung müſſe von zentraler Stele. Paris, 9 !. Dez. Im „Ami du Peup le“ ſett

dus angefeßt und nach song grolen Giſcrrrg ſ< grancsis Es ty heile wiedstunt fur die
durch das Reich und durch die Länder, ſo betonte Parole „Mit dem „Hitler-Deutſchlanv gegen
der Redner mit Nachdruck, ſei aber .. den Kommunismus“ ein und ſchreibt: Ein
keine Planwirtſchaft, ſondern Wirtſchaſts- franzöſiſch-ſowjetruſſiſches. Bündnis würde
CE g 3 vg muat,n; Ute tatiotet" Veulſslatt ju sctzts
Es sei äußerſt wich- nach höheren übergeordneten t injth ge Vautzst:;t his gte losses

rem gemeinſamen Leben verbannen könnten

en beiden Ländern bestehen, ſoweit Deutsch-
land in Betracht komme, nachdem das Saar-

Anregung für Nichtangriffspakte

üge beſchränkten ſich nicht auf einen be-

Simon erklärte, angesichts der gegenwär-

England und Franlkreic< ſo denn nur, wenn der Staat die Japan in Asi | genug,
wie möglich zuſammentämen, um führe, könne die Wirtſchaft wieder zu neuem Le- daß ſie ſich für die ehrenvolle Sache entſchie-
age zu klären, wie ſich der von der deut- ben erweckt werden. Grundprinzip für die Wirt- den haben, bis ty letzten Mann für die Zi-
en Regierung unterbreitete Vorſchlag zur ſchaftsführung durch den Staat ſei aber, daß viliſation kämpfen zu wollen. Das Deutſch-
- Reich, Länder und Gemeinden ſelbſt keine Wirt- land Hitlers und
chaft betreiben. Staatsſekretär Fever ging dann die Schutzwälle all dessen, e Würd
auf Erportfragen ein. Wir wollen uns nicht los- Menſchenlebens ausmacht. Frankreichs Platz
löſen von der Weltwirtſchaft, ſo erklärte er. Die iſt an ihrer Seite: Frankreich muß ihn sofort
Par- Autarkie werde uns von der. Welt aufgezwungen, bezieken.

ui: sent !! lt Fuiret eight. [1 oct. t î HGrüſßſel. " Sozialistiſche Studenten verſuch-
Grundlage einer geſicherten Nationalwirt- ten, vor der deutſchen Geſandſchaft zu demon-
unter ſtrieren. Sie wurden von der Polizei abge-

drängte.

Japan ſind gegenwärtig

ſammelt werden.

amentsmitgliebs Boo ]
antwortend, hob Simon fest!
chen öffent- ſchaft einen vernünftigen Warenaustauſch
en Völkern des Erdballs herbeizuführen.

en Beſqſucch
die Stärke der britiſ



Schriftleitung u. Geſchäftsſtelle: Heidelberg, Bergheimer Straße 59/61, Tel. 126/127. Ge-
18 Uhr. Sprechſtunden der Redaktion: 11.30 bis 12.30 Uhr. An-
zeigenſchluß: 9 Uhr, Samstag 8.30 Uzr vorm. Für telefoni
P qtſhet:Lonte Karlsruhe Nr. 8105. Ge

nverlangte Manuſpripte ohne Rückporto werden nicht zurückgeſandt

Beilagen : Sonntag der Srele / Heimatwarte / Wiſjenſchaft und Kunit / Katholiſthe Welt / Goziaie Zeitfragen / Vejeſtunde / Die Schelle / Aus der Welt der Frau

deſſen, was die Würde des





ſch übermittelte Aufträge wird keine
ſchäftsſtelle in Wiesloch: Tel.



Notizen

Die soeben vom preußiſchen Staatsminiftertum
werabſchiedeten Geſeßze für die preuhßtſ<e
Staats- und Gemeindeverwaltung
bringen eine völlige Umwandlung der ſeit den
Steinſchen Reformen herrſchenden Richtlinien im
Sinne des neuen Staates. Das Führerprinzip
wird überall reſtlos zur Anwendung gebracht und
die große Zahl der Mißſtände, die ſich mehr aus
dem Mißverstehen als aus der richtigen Anwen-
dung der Steinſchen Selbſtverwaltung evgeben.
hatten, durch eine völlig neue Ordnung ausge-
räumt. Da Preußen das größte deutſche Land ift,
und die neuen Beſtimmungen zweifellos auch in
den übrigen Ländern in gleicher oder ähnlicher
Form Eingang finden werden, ſo handelt es ſich
hier um eine Neuordnung von höchster geſamtna-
tionaler Bedeutung. Nach dem Landesverwal-
tungsgeſeß und Zuſtändigkeitsgeſeß vom Jahre
1883 gab es zwar ein einheitliches Verwaltungs-
und Verfaſſungsrecht für die oberste preußiſche
Staatsführung, nicht aber für die Provinzen,
Kreiſe, Kommunen, die je nach ihren hiſtoriſchen
Schickſalen eigene Provinzial-, Kreis- und Kom-
munalordnungen beſaßen. Die neuen Geſetzesbe-
ſtimmungen, die einheitlich für ganz Preußen Gel-
tung haben, verleihen dem Oberpräſidenten ſtatt
des bloßen Aufſichtsrechtes die unmittelbare Be-
fehlsgewalt über die provinzialen Verwaltungs-
behörden. Während der durch das Geſetz vom 17.
Juli dieſes Iahres bereits neugeordnete Provin-
zialrat lediglich beratende Funktionen hat. Durch
die Oberaufſicht, welche der Minister des Innern
über die Provinzialverbände erhält, ändert ſich
vor allem die Stellung der Stadt Berlin, die künf-
tig nicht mehr dem Brandenburgiſchen Oberpräſi-
denten unterstellt iſt, ſondern staatsunmittelbar
wird. Im gleichen Sinne gehen die Funktionen
der bisherigen kollegialen Beſchlußbehörden,
Kreis-, Bezirks- und Stadtausſchüſſe auf die Res
gierungspräſidenten, Landräte und Bürgermeiſter
über. Auch hinſichtlich der Gemeindeverfaſſung
erhält der bereits heute faſt überall beſtehende Zu-

ſtand Geſetzeskraft, daß mit Ausnahme der aus- ..

geſprochenen Landgemeinden die Selbſtverwal-
tung aufgehoben und die Einſetzung der Bürgere
meiſter und Stadträte nicht mehr auf dem Wegs
der Wahl, sondern durch Ernennung von oben her
erfolgt. Wir können für dieſes ruhmloſe Ende
der Selbstverwaltung nur dann Verständnis gs-
winnen, wenn wir uns vor Augen führen, daß die
alten Selbſtverwaltungskörper nach dem Kriege
ebenſo wie die Parlamente mehr und mehr in
den Zuſtand der Erſtarrung und der Aktionsunfä-
higkeit verfielen. Die Uebertragung des Parteien-
kampfes aus den Länderparlamenten in die Or-
gane der Selbſtverwaltung machte dieſe zum
Tummelplay politiſcher Leidenſchaften und die ges

wöählten Volksvertreter zu Sachwaltern enger Ins

tereſſen und Machtgruppen. Die Schuldenwirt-
ſchaft zahlreicher Städte führte dann im Verlauf
der Kriſe ſchließlich zu einer völligen Lahmlegung
in der Arbeit dieſer Pſeudoparlamente, die das
Gegenteil der Steinſchen Selbſtverwaltungsideen
verkörperten und das Syſtem der Staatskommiſſare
mußte helfend eingreifen, noch ehe der nationalſo-
zialiſtiſche Staat den Grundſatz des Führertums
proklamierte. Freilich iſt es mit der Aenderung
der Methoden allein noch nicht getan. Der Ges-
danke der parlamentariſchen Selbſtverwaltung
wird erſt dann restlos überwunden ſein, wenn der
Nachweis gelingt, daß durch das neue Führertum
wirklich der beſte Mann und der fähigfte Sach-
walter an vie geeignetſte Stelle gebracht wird,
und daß die früher ſelbſtverwalteten Organe unter
der perſönlichen Verantwortung eines Einzelnen
den Zuſtand der wirtſchaftlichen und politiſchen
Erstarrung erfolgreich überwinden.

V

Unter den Wirtschaftsgeſeßen, die das Reichs-
kabinett vor der Weihnachtspauſe erlaſſen hat, iſt
eines, deſſen ſymboliſche Bedeutung ſeine prakti-
ſche weit überragt. Am Ende des Iahres 19935
verlieren die noc beſtehenden vier Privat no-
tenbanken = in Bayern, Sachſen, Württem-
berg und Baden ~ das Recht der Notenausgabe.
Dieſe vier Banken bildeten in unſerer Wirt-
ſchaftsverfaſſung eine nur geſchichtlich erklärbare
Beſonderheit. Der Durchſchnittsdeutſche erfuhr
gewöhnlich von der Existenz dieſer Banken, die ne-
ben der Reichsbank das Recht der Notenausgabe

_ haben, nur, wenn er einmal auf einer Urlaubs-

reiſe, ſagen wir nach Oberbayern, beim Wechſel

eines Fünfzigmartkſcheines eine Zwanzigernote dee

Bayeriſchen Bank herausbekam, die ihm erſt aufs
fiel, wenn er ſie nördlich der Mainlinie in kelnem




 
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