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Heidelberger Volksblatt (68) — 1933 (Nr. 226-299)

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Nr. 231 - Nr. 240 (7. Oktober - 18. Oktober)
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68. Jahrg. / Nr. 239

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"" gerichtlicher Beitreibung oder Konkurs er
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niniſler Neurath vor d



Deutichland verließ Genf, weil man ihm die Gleithberechtigung verweigerte und den Macdonaldylan änderte d
Die auch nach dem neuen Plan ſofort vorzu-

heverlin 14. Okt. Reichsaußenminiſter Frer- terten an dem Beſtreben der anderen Mächte, Der Minister fuhr dann fort: Ich muß hier-

ste v. Neurath unterrichtete heute die aus- eine Einheitsſront geegn Deutſchland nach mit aller Beftimmtheit fesſtſtellen, nehmende Umwandlung der Reichswehr in,
im S; ul! daß nicht unſere Forderungen, ſondern die eine kurz dienende Miliz iſt nicht eine Kon-
Kügc amstag getroffenen Entſcheidungen der Ebenso wie unſe iſt, zeſſion an Deutſchland, ſondern eine Konzeſs
beufsregierung. Er knüpfte dabei an die be- tigung ſchon früher zum Vorwand genommnn hie eine Fortführung der Verhandlungen ſion Deutſchlands an die anderen Mächten.

îa amen Sätze der letzten Rundfunkrede des wurde, um uns als Stbrenfried der Abrüſtungs- unmöglich gemacht hat. Die Erjezung der vorzüglich ausgebildeten
tlaudlers an. Am letten Samstag ſei in Benf verhandlungen zu diskreditieren, wird dies Der engliſche Außenminiſter hat in ſeiner Er- 100 000 Mann der Reichswehr durch die dop-
| oi âutage getreten, daß man dem deutſchen auch icht wieder verſucht. Kann es der Sinn klärung vom Samstag unter Zuſtimmung pelte Zahl kurzdienender Mannſchaſten iſt
in einer ſeiner höchſien Exiſbenzfragen, in eines hkommens über allgemeine Abrüſtung Frankreichs und der USA an die Slelle des offenſichtlich noch eine weitere Schwäche uns,
êr Jrage ſeiner nationalen Sicherheit, ſein, einer derartigen, den elementarſten ſtéchts. Macdonalds-Planes einen neuen Plan geſetzt. ſerer jetzigen minimalen Wehrtraft, zumal
olkes Die Abrüſtung der hochgerüſteten Staaten da ſelbjſt die uns jetzt geſtatteten Verſailler
i aſfen nur für die jeweils im Dienſte ſtehenso

t Cleichberechtig ung verſagt. Damit und Lebensanſprüchen eines großen V
î Holl darnach um vier Iahre hinausgeſchoben, W
iode 200 000 Mann, nicht aber für die zur Entlaſo

. jüben die Mächte das Fundament zerſtört, auf widerſprechenden Zuſtand zu verewigen?
Vm allein fich ein ehrliches und fruchtbares Zu. v. Reurath nahm ſodann Bezug auf die. ſoll aber auch für die ſpätere Perto
jeht keineswegs bindend vereinbart werden, ſung kommenden Mannſjchaften bewilligt wer-

ſawmenxnt k u : ) t
Ictivirlen hex voiter beuten !. Us. zttzyttien ov vie veitzhe Yethalt iy da ſie von dem Erfolg des urge hey Pues land hätte alſo 200 000 Gewehre
hla ü g )

iſche Preſſe über die Gründe und Ziele der zuſtandezubringen.
x Anſpruch auf Gleichberech- Haltung der Gegenjſeite es geweſen

thin offenbaren Villen zur grundſätlichen Diss . London. . . ſie von : o.
,t secſhGu G ſeei quent: zu hielte Zh. Fruit! lt tel fru; EN eu in den Händen kurz ausgebildeter Leute
“iht bekundet, daß ſie auf eine aufrichtige und ab und beſtänden darauf, daß die Verwirk- weil dieſes allein in den nächſten Iahren ein- gegenüber etwa 8 Millionen Gewehren
ale Zuſammenarbeit mit Deutſchland keinen lichung unjerer Gleichberechtigung nicht nur ſchneidenden Rüſtungsbeſchränkungen . unter der Franzoſen. .

Met legen. Deutſchland hat die Forderung der nach Iahren, ſondern ſofort beginnen müſſe. worfen wäre. Die anderen Mächte hätten es Es iſt geradezu ein H o h n, wenn dieſe zweite
h leichberechtigung ſeit dem Tag erhoben, an Wir ſeien bereit, die Umwandlung der alſo jederzeit in der Hand, ſich auf das Nicht- Entwaffnung Deutſcehlands mit dem Séehlann.

| em sein Eintritt in den Völkerbund zum er- Reich wehr in ein kuxzg dienen- funktionieren der Kontrolle oder angebliche wort der Nichtaufrüſtung Dentſchlands be-

ſtn Male tm hie Diskuſſion kam. In der er- des Heer Jſofort in Angrifi zu nehmen. deutsche Veriragsverletungen zu berufen, um gründet wry.. . .,.; .utro
' ien amtlichen Kundgebung des Völkerbundscats Welche Bewaffnung dieſes Heer haben müſſe, ihrer materiellen Hbrüſtungsverpflichtung Deutſchland wird, .o. ſchloß Freiherr von
Mn die deutſche Regierung vom Dezember 1924 würde jedoch erſt tlargeſtellt werden können, auszuweichen. Es kommt hinzu, daß für die Neurath, jelbſtverſtändlich ernſte Abrüjtungs-
ſtehen die folgenden Worte, die ohne jeden wenn ekannt ſei, welche konkreten Abrü- Zeit nach vier Jahren uch das Maß der vorſchläge jederzeit prüfen und auch weiterhne.
nahmen hinsichtlich des Kriegsmate- Jann eventuell beabſichtigten materiellen Ab- bereit bleiben, ſich auf der Grundlage der
ü fortgeſeßten Klärungs- Gleichberechtiqung über ſein künſtiges Rü-
gelaſſen worden iſt. ſtungsregime zu verſtändigen. .

|etungen, unter denen Deutſchland in den zuuu ....

ommentar für ſich jelbſt ſprechen. ſtungsmaß nſid
. Der Rat nimnit Kenntnis davon daß die UE ves qt hrsgttihetn Stost en lher- {uu tre ute q
Vülkerbund einzutreten wünjſcht, auf jede Abe J, „, j .. . ß . ... .. .. .... w t
.. ſicht verzichtet, für Deutſchland beſondere Ver- u22 [It l A , C . Sl: .
L ..5225 Abrüſtungskonferenz auf 26. Olo! riagt
hf bay die 10 beiragten Vesrransang ys: Der Houptausſthuß tagt ahne Deutschland / Henderſons Antwort an Neurath: Deutschlands Gründe

. . E allein konnte di Grund- „nicht ſtichhaltig“ : | : . _ .
life bie baliung Deutschlands in der Ab- Genf, 16. Ott. Vor vollbeſetten Zuſchquer- und jetrußla
ding dann s Fe. f1stzaultwwalt Journaliſtentribünen hat der Hauptausſchuh der meu habe.
ber wenigstens einen brau baren Rahmen für Abrüſtungskonferenz hézite nachmittag die hettits gaben leyauy hie Vertreter Polens yny , das d tans-
iI oel do oc S . H U G 8:

| und damit für die Verwirklichung der deutſchen lig erſchiene z di äte d ! . Hetht L! atj t ch) „Fertlich gereizte ſ<4h ew q uue W dc t
mw. quit ue | § ver ! lig erſchienen. Nur die Plätze der deutſchen Dele- Ton die Delegierten Sowjetrußlands, Polens mittags wieder zuſammentreten und daß am
fiUtverettigura §rkelte qu her m s gation blieben leer. Präſivent Henderſon und der Türkei darauf aufmertſam, daß er Tage vorher eine Sitzung des Büros |tatt-
tur . Ur.. tt yr ug. jest r Bre h§ rüber dieje Bejpre- ſtnben joe. Dieler Br §nderjon ſ<leß

î Alz man aber endlich an den entſcheiden- naler Verbände unter Führung von Lord <ungen im Präſidium der Ubrüſlungskonfe- die Sizung m 1 e
den Punkt der Verhandlungen kam und bie Robert Cecil Mitteilung, die ihm die bei der renz gegeben hätten. Er stellte ſodaun feſt, ten: „Ich hoſfe, daß Sie alle mit Inſtruttio-
hochgerüſteten Staaten mit ihrem Abrü- gestrigen Verſammlung im Genfer Reformations- daß der Hauptausſchuß mit der Abſendung nen von Ihren Regierungen zum Abjchlu

<ließung zur Abrüſtungs- des Telegramms an Baron von Neurath ein- einer Konvention wiederkommen.“.





deuiſche Regierung in Anjehung der Voraus-





e Zuſtimmung wurde von

nd überhaupt nicht t eil gen o m- verſtanden ſei. Dieſ dus ch Uttlamas

Eine gleichlautende kurze Erklärung einem Teil der Anuweſenden
der tion begleitet.

it den Worten in die Delegier-

ftungswillen Farbe bekennen ſollten, ſezte ſaal angenommene Entſ
bezeichnenderweiſe diejenige Wendung ein, frage überreicht hat. Dieſe Entſchließung verlangt
des Status, Abſchaffung aller An-

die in der Erklärung des engliſchen Außen- u. §& Gleichheit des Sta u . , .. ..
winiſters vom Samstag ausmündete. Die grifſswaffen einſchließlich der Luftwaffen und in» Di . .
Grundlage ſür bieſe Wendung iſt in den ternationale Zuſammenarbeit zur Fortſezung der IL Antwort der Konferenz
fran- allgemeinen und progreſſiven Abrüſtung. : ! / v vr j
der Herabſetzung der Rüstungen in einer

L Pariſer Berhandlungen zwiſchen der i i j
Dann kam Henderſon zum eigentlichen Thema, Berlin, 16. Ott. D as Präsidium der Ab-

_ HYzüſiſchen, engliſchen und amerikaniſchen Re- Hent ſ t
; q! Gon UC fr. |. in bem et seinen tu het sonst og! en fue rüſtungstonferenz hat am Montag nachmittag Weiſe ermöglichen, wie ſie in dem dem
einſtündiger Sitzung den Text der Ant- Hauptausſchuß vorgelegten Abkommensent-

_ diplomatiſchen Beſprechungen beteiligt wur- lierte und den weiteren Verlauf der Arbeiten der nach ndi en Te Yut- orgel
ben. mußten wir mit Enttäuſchung und legten Woche darſtellte. Angesichts der veränder- wortnote angenommen, der jetzt der Reichs- wurf vorgeſehen iſt.
efremben feſtſtellen, daß die bisherige ien Umſtände, auf die ich gleich eingehen werde — regierung auf die am Samstag übermittele Dieſes Programm würde g l
L Grundlage der Konferenzverhandlungen erklärte Henderſon , werde ich dem Hauptaus- Austrittsertklärung qus . der Äbrüſtungskon- gleitet von. entſprechenden Sicherheitsmaß-
_ gar nicht mehr beſtand. ... ſchuß jezt nur vorſchlagen, vie Ertlärung Sir Iohn ferenz hin überſandt wird. Die Note wird nahmen, die Verwirklichung der Gleichbe-
L Es ftlls tick ber ... quem um Simons vom Samstag zur Kenntnis zu nehmen, dem anſchließend zuſammentretenden Haupt- rechtigung ſichern, die die deutſche Regie-
ée kette tej beraut. dot cer engliſche Plan von pie dem Hauptausſchuß als Arbeitsprogramm vor: ausſchuß zur Beſtätigung vorgelegt werden. rung ſteis in
nen Urhebern ſelbſt nicht mehr aner!ant geſchlagen werden jolle. Henderſon verlas das am Die Note, die vom Präsidenten Henderſon
.. lyurde, und daß man ihn grundlegend ändetu Samstag nachmittag eingelaufene Tele g r a m m unterzeichnet iſt, iſt an den deutſchen Außen-
. Ö" ollte. Gegenüber dieſem Entſchluß, die mit ges Reichsaußenminiſters von Neu- miniſter Freiherrn von Neurath gerichtet. Sie j nt
â<Htlyhcet NMte aufgebaute Grundlage für sn rath und ſeine m t c! Sie wurde vom iſt in müßvotler, höflicher Sprache gehalten gefaßt hat, die ich
eſtiertgendes Abrtſtungsabkommen einſeitg Hauptausſchuß mit Beiſall fs niwori Hen- und hat folgenden Wortlaut: ſehen fäauinn.
. y Natel Fu!" iyichee u .us derſon begründete den Inhalt der Antwort dami,, ,Ich habe dem Hauptausſchuß das Teles Das Präſidium hat ferner beſchloſſen, dem
gdchiù fich daniit iber die Hesottbere r "ua cuus daß tn den Telegramm des Reichsaußenminiſters gramm Euer Exzellenz vom 14. Oktober Hauptausſchuß vorzuſchlagen, daß die Ver-
.ÓIlòlÔ ÓetþÂþ…ôicceaaeaÉa€e een. E
‘ort, den Austritt aus de nz. Die lichkeit der Erreichun § if . ei L
. Etoatsmänner und Fitlemeten Lbhet dit IM les, Schuld der hochgerüſteten Staaten und Ver- !! Dcſrahmé Wweru! Urbeiien der Ub- ! Ur Ottober wieder zuſammentreten
len Verhandlungen ! étéclutt woren t. urch eitelung der Gleichberechtigens die der Aus- pjijſtungskonferenz aufzugeben und in dem Dieſe beiden Vorſchläge werden in der Sit
. de ſeren Schritt in keiner d tif . sts f yu. ſouß nicht ohne Wideriypruc laſſen könne. hie Gründe dieſer Entlſcheidung dargelegt zung des Hauptausſchuſſes zur Verhandlun;
.d 1. Vir haben während zur jut “t Ge s. "g. . Henderſon bat darauf den Hauptausſchuß um werden. Die deutſche Regierung hat dieſe gelangen. Wie hier verlautet, herrſcht be
.. !hehungcr mit q:üer au lig! eit q)! é Hor! ~ die Ermächtigung, dar vorgeleſene Telegramm an Maßnahme in einem Augenblick gefaßt, in einigen Mächlen die Tendenz vor, dem letter
tenzen hingewieſen, die wir ziehen wußten. Baron von Neurath abſenden zu dürfen. In die- dem das Präſidium den Hauplausſchuß ge- Satz der Note a
rade mit einem feſtumriſſenen Abrüſtungs- allein eine gewi

E gleichfalls be-



dingungen bedaure iſt,
dieſe ſcweren Entj














ommt, noch weiter abzumil








U z wê lands, ber Pairs " Vütgen die Ulſcadung bes . brommerhaib Yu Oütqelealen Frist durch: bern. Es zeigt ſich allgemein das Beſtreber
e, würde in progreſſiver die bereits an t y.le é. z gamer



yt Befriedigung ſelle ich feſt, daß (s wäh- um zu ortlüren, vob er ifi
_ rend dieſer lettten Verhandlungen von ſeitén Telegramms als per j önl i < e s Telegramm von geführt werden ſollte, würde in pro. ]
der Vertreter der Vereinigten Staaten und Ita- Henderſon an ſich nichts einzuwenden habe, denn Weiſe entſprechend den von der Konferenz kaniſchem und i
lien nicht an ernſten Bemühungen ſefehlt hat ſe ven ftisst Deutſchlands angenom-

. amm werde auf Beſpr e <<h un- unter Teilnahme and:
gu vermitteln. Alle dieſe Bemühungen ; maynan Entichliokungen die Durchiühruua Deutſchland zu befreien.

enommen, an denen So w-













































den Vordergrund ihrer For-
derungen geſtellt hatte. Unter dieſen Be-

daß Ihre. Regierung
<heidungen aus Gründen
nicht als begründet an-












Das Präſidium ſjoll be:

n Frhrn. v. Neurath, in der
ſſe Schärfe gegen Deutſchlan

Note noch weiter von allen Schärfen gege
 
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