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Heidelberger Volksblatt (68) — 1933 (Nr. 226-299)

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Nr. 291 - Nr. 299 (19. Dezember - 30. Dezember)
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|P filzer Bote uu. m.... Samstag, 23. Dezember 109—n.. 68. Jahrg. / Nr. 295







]thoit 1.80 2.4, Einzelnr. 10 /. int wöchentlich 6 mal. ie Zeitung
ſ]]tinen verhindert, teh V t ett quis tf! a Gi Ut tft. u 9 Uhr, Satzstas ss ze ssh; hut Helctguiſth tbermnitelte suftezge wird keine
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' richtlicher Beitreibung oder Konkurs erliſcht jeder Rabatt. Gerichtsſtand: Heidelberg. Amt Wiesloch Nr. 204. Unverlangte Manuſpripte ohne Rückporto werden nicht zurückgesandt.

[krilagen : Sonntag der Seele / Seimatwarte / Wiſienſchaft und Kunſt Katholiſthe Welt / Soziaie Zeitfragen / Lejeitun

PR Ds FELL G iger s M vgs uiſe
h Herzen der Großen und der Kleinen im
jet der Völker ſpuktt. Ienes Wort, das von
jg éêt die Völker auseinanderriß und unſäg-
[tre Unheil über Millionen von Menschen

ugspreis: Durch Botenzuſtellung und Poſt monatlich 2.00 r., bei der Geſchäftsſtelle ab- >: Schriftleitung u. Geſchäftsſtelle: Heidelberg, Bergheimer Straße 59/61, Tel. 126/187. Goa
ſchäftsſtunden: 7.30 bis 18 Uhr. Sprechstunden der Redaktion: 11.30 bis 12.30 Uhr. Ano

de / Die Gchelle / Aus der Welt der Frau










Staaten, Nationen, Völkerraſſen ein Triim-
merhaufen wird. !
Ach, Augustinus iſt ja ein Kirchenlehrer
nd kein Staatsmann. Er iſt ein religiölen
und kein politiſcher Menſch. Darum redet er
von Liebe, während wir von der Ma c<t

reden müssen. \

Doch da leſe ich: „Die Tatſache, daß der
Bolschewismus bereits das krampfhafte Stre.
ben zeigt, sich mit dem bestehenden Zustand
auf der Welt abzufinden, zwingt zu der Er-
kenntnis, daß die ſtärlſie Kraft im Leben der
Menféehen und Völker untereinander die Liebe
und ver Wille zur Gemeinſchaft ſind und

‘ieht der Haß und. die Verneinung.“

Hat dieſen herrlichen und ſchönen Satz auch
.in Kirchenlehrer oder ein Fesſtprediger auf
Weihnachten ausgeſprochen? Nein! Er ſtammt
aus dem Munde oder beſſer aus dem Kopfe
“ines modernen Staatsmannes. Dieſen Satz
uus
reſſe in einer großen Rede in Berlin.

Mürde dieſe große ſtaatsmänniſche Weis-
Veit Allgemeingut auf der genzen Linie wer-
Hen, dann gäbe es bald keinen Vertrag von

Versailles, dann auch keine Geheimbündniſſe
mehr und keine Milliardenausgaben für
sörenzbefeſtigungen. Dann müßten die Zei-
tungen nicht mehr schreiben über Genf, nichts
mehr über diplomatiſche Ministerreiſen. Dann
rasre die Welt wieder ein Paradies, in dem
das Gatteskindlein herrſcht, auf deſſen Schul-
lern die wahre Herrſchaſt ruht. :

Solange das nicht der Fall ist, solange muß
vie Melt jedes Iahr hinſtehen vor da s Ge-
richt, das das JTeſus kind in der
Krippe abhält. Solange müſsen wir
Advent feiern und die hl. Weihnnektten.
Sdlange wirbt das Kindlein der Krippe um
die rechte Liebe untereinander. Salange ſpen-
vet es dieſe Liebe von ſeinem Throne aus

einem Heilandsherzen. ;

Was der deutſche Reichsminiſter ſprach an
die ganze Welt, das gilt zunächst für die
d eutſ< e Welt, die ein neues Reich auf-

is üegt. jez! Aq mat ung ;! dieſem
h ]eter ſchönen Erde gu! “mit s !! :
[ijlit "nit alien anderen sltern wohnen
inte. Nicht ſo! Sondern Weltherrſchaft!
hugoher chien die, die sie fordern, die
sd hk ut rtr 134 %:
[ſſteien, wer ſotl da ſchließlich bie Entſchei:
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[ jcpsute Opfer von Blut U Gut niht
"ütfertigen? .ÛŸ...ff. .
her der Völkerbund, der ſich immer mehr
iq ſteltt als eine geheimnisvolle Vertar-+
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y,Veltherrſchaft! In diesem Wort und ſei- -
tu Inhalt liegt begraben unendlich viel
; Diczh es é. re y Ur tilt gen
I jedem TIahrhundert einmal eine Hölle, aus
lh trvies des Glückes eine Wüſte des
yDieſes Wort hat eine blutrote Geschichte.
Belihermjehaſt!. Das ricchi ſo siark nach .
luft, ÄMeitht. 10% 11uialer Eetvalt. 1§ hztt.
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[LV eûts it ter Hétt tur Mut!
| Hercicher. Gott. dienen heißt Hercichen. -
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y Die Hs the i nach Weltherrsſchaft, finden
[ ttrcthng tattf weh U M . un Keri. .. u. ine großartige Volksgemeinſchaft
hui V ue e . . j der Heidelberger Jesuitenkirche. Photo F. H. Kerle. hast eite qeofiertus Heltsgemeirtthaſt r':
U Lt L . g Httes Haſeln t aut g yt das Schöpferrecht und ſie i>t doch etwas Sentim t le Mit der Lieb h tu tete t gt hesour e! Wer
ct ahgulehnen. wagen. gen . . t ut qa h sie i etwas Sentimentales. Mit der Liebe w i r d deutſ he Weihnacht ſein?
ii Gottesbegriff dahin um, daß er die Welt, verwirklicht ſich nach dem Geſet der Liebe. kann man öffentlich-rechtlich nichts anfangen. Mann werden wir ein Volk ſein, in dem die
iſéder er ſie geſchaffen hatte, ſich ſelber Eruſrsen t c! die sis üriv Menzchen- Sie gehört hinein in das Reich des ſßtiugten echte üherirdiſche Liebe das geheimnisvolle
jjtlicß als Tuzztwelyplat des Machtwillens freunol <hkeit Gottes ſelbrr! Was iſt liebens- Sie iſt Sache höchſtens von zwei Menſchen- Band iſt. das alle deutſchen Brüder fest zu-
r Herrenmenſchen oder Herrenvölker. würdiger als ein Kind? Und wenn auf den herzen. .. Lic.. | sammenſchließt zu einem Bund des Friedens,
NciÈ$n$cGeI .= co E LIE G
in n ni olutlcis “heines ' Wirkens nicht dens, der Gerechtigkeit ud der Liese. Düs hilt nicht nur für das Verhältnis von ett pu dt ef §zesr V ich . t als



Ernten evt den einzigen, den ges Türls Vn uud Toe ittrehe das Eotles: U w Gt cs cs c sq zs F°tthen Lure

h\talen Anspruch auf di e Melt- kind in der Krippe. Es erhebt den To t a 1- Staaten und Völkern. . cen Herzen. Ales Gejellſchaftliche lebt

(rr ſ< a f t. Er iſt nicht gewillt, dieſes ſein anſpr uch auf alle und auf alles. Auf Der große Auguſt in us hat das ſo klar ja vom Perſönlichen und nur wer das Böſe

j;ttesrecht an irgend einen Menſchen oder an Völker und Menſchen, auf Staaten und Fa- ausgeſprochen. Er, der ſein weltberühmtes qus dem Einzelherzen entfernt, entfernt es

"gend ein Volk abzutreten. milien, auf Kulturen und Ziviliſationen, auf Buch geſchrieben hat über den Gottesſtaat. gqus der Welt. ! ".

wel. ". : Wissenſchaft und Kunſt, auf Köpfe und Herzen. Ihm iſt es klar, d a ß nur eines das Darum feiern wir morgen Weihnacht. Da-

q, Morgen iſt hl. Weihenacht. Wir ſtehen vor Das Gottestind will herrſchen nach ſeinem Weltgef üg e zuſammenhält: die rum halten wir Krippenfeiee.

y! Krippe und ſchauen ein Kind darin und Geſetz, dem G eſ eh der Liebe. Es lehnt Lieb e. Er weiß es, und was er weiß, weiſt

| ir hören, wie die Kirche uns deutet, was jede Herrſchaft ab, deren Seele nicht die er nach aus der Weltgeschichte, daß jedesmal, . " . u y. 1 eguuin g
ir schauen: : Liebe it. ... .. ?. wenn die Liebe verletzt wird, aus Familien, B! f uu cen al s. [u ut? Llete.

_ Erin Kind iſt uns geboren, ein Sohn üſt y
uns geſchenkt, auf deſſen Schultern die mz h e! l Ahn sz gun c .ia rut Fri
gegenſeitizke Gleichgiltig keit.

( Herrſchaft ruht. s m. .ag. r «s:. . j . I aun .ffÛÑÚy
Ê.Ê.Ò.Ò.ÒÙÒKO€_ſt d ce eIoee ..i=Caeoaò3ôèeö$n...:S:Ss....—
errſchaft, Weltherrſchaft. he- G “ v LL r v. s ! J r Y braucht ſie, um mitzuhelfen, die Volksgemein-
h So iſt es heilige, uralte G ottes offen- ..”. L li .. aul p.... Q Htnüllc.. x ... _ ſc<aft aufzubauen, in der es keine Klaſſen
arung. So iſt es aber auch 2000jährige Paris, 22. Dez. Ueber den französſiſch-eng- des französiſchen Kabinetts gefrühſtückt hat. mehr gibt, ſondern lauter gleiche und freie
Eeſchichte und. geſchichtlihe Tatſache: liſchen Meinungsaustauſch ist ſolgendes offi- Die engliſchen und franzöſiſchen Miniſter ha- Menſchen: gleich in Rechten und Pflichten,
Dieses Krippenkind beherrſchte die Welt und ziele... / ben einen eingehenden freundſchaftlichen frei im Rahmen des Ganzen und in der Un-
deherrſcht ſie noch, ob man es leugnet oder Kommuniquue B.... Meinungsaustauſch über die aktuellen inter- terordnung unter das Wohl des Ganzen.
V% man es verſchweigt. Auf ſeinen Schultern veröfsentlicht worden: nationalen Fragen gepflogen. Sie haben inss. Um dieſe Liebe laſſet uns morgen an der
tuht Herrschaft. . .Ÿ „Sir John. Simon, der nach Capri reiſt, um beſondere die Verſtändigungsausſichten im Krippe des Kindes beten: .
qm Diese Herrſchaft gründet ſich nicht auf die dort die Weihnachtstage zu verbringen, hat Hinblick auf die Wiederaufnahme der Arbei- îû S&Sltille Nacht, heilige Nacht
Macht der Waffen, nicht auf bewaffnete Le- ſeinen Aufenthalt in Paris dazu benutzt, ten der Abrüſtungskonferenz geprüft und ann Gottes Sohn, o wie lacht j
'Vionsfoldaten. Diese Herrſchaſt erobert nicht dem Ministerpräſidenten und dem Außen- erkannt, daß es von Wichtigkeit wäre, die Lieb’ aus Deinem göttlichen Mund,
Hi der Kraft ſtarker Worte. Nein, ſie miniſter einén. Beſuch abzu tatten, mit denen Autorität des Völkerbundes in Takt zu Da uns ſchlägt die rettende Stund
! ſthou ſagt man wieder: die Religion er in Geſellſchaft verſchiodener Mitglieder halten.“ _ Christus in deiner Geburt.



ben müſſen. Liebe und nicht Haß ,



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