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Heidelberger Volksblatt (68) — 1933 (Nr. 226-299)

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Nr. 291 - Nr. 299 (19. Dezember - 30. Dezember)
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Amt Wiesloch Nr. 204. Unverlangte Manuſ

tilagen : Sonntag der Seele / Heimattvarte / Wiſſenſchaft und Kun

Frankreich wünscht kei

Y Beſchluß bes Miniſterrates: Vorbereitung einer Denkſthrift an Deutſchland

| kuſammentritt des Miniſterrats Was hss JeLz!tettiuyeurohlen atleuge; tu Gt. von Genf den Meinungsaustauſch
Jaris, 27. Dez. Der franzöſiſche Miniſterrat Gert «ut Miiltelvuntt jn “tr mzue ts | ô
ſ t sturq uhul<q ue .. ou yallenaler scteus Uluber nl ue Geh
tiniſter ſchäftiglen ſich j'ntct mit dem Gleichheit aller Staaten“.
beſchleftet ct Us; HFrarziſhex Miniitereat ber den heutſch-
di. l ; ! . franzöſiſchen Meinungsaustauſch.
fitter; ée [4. tust qt.cyrl tr sergut:
des Schnellzuges Paris Straßburg er-
îen ſoll, ſondern auch auf die Verpflichtun-

Bevorſtehende Ausſprache in Verlin.

Berlin, 27. Dez. Wie wir hören, hat der
ftranzöſiſche Bo‘ſchafter bereits nähere Inſtruk-

tionen erhalten bezüglich der we it er en V e x-

handlungen mit der Reichsregierung. Dieſe
Paris, 27. Dez. Das französiſche Kabinett iſt Inſtruktionen betreten aber Kzigth eine Aus-
nachmittags zu einem Miniſterrat zuſammengetre- ſprache über die d ipl o mati sch e n Vertre-
ten, der ſich über den mit Deutſchland zu pflegen- tungen, bedeuten keinerlei Vollma ch t
den weiteren Meinungsaustauſch ſchlüſſig werden ewa zur Ingangsetßung von Verhandlungen
ſoll. Die Beratungen ſind noch nicht beendet, doch zwiſchen den Staatsleitern ſelbſt. Nach Rückkehr
wird in hieſigen politiſchen Kreiſen allgemein er- des Reichskanzlers nach Berlin wird die Aus-
wartet, daß Frankreich direkte Beſprechungen ab- ſprache zwiſchen dem franzöſiſchen Botſchafter
lehnen wird, wohl aber auf diplomatiſchem Wege ſofort ſtattfinden. :
rüſtung eingeholt: habe. Paul- Bon-

LËLÒÓGLtÊiNNtION0 UI.

ien einer Denk ſchrift (aide mémoire) gerlin, 27. Dez. Nichts anderes als eine Ver- reich, daß auch der rumän i [ < e Außenminitter
Iunt, die er dem franzöſiſchen Botſchafter in ſchleppung bedeutet der Beſchluß des franzöſiſchen ſo bald als möglich in Paris erſcheint. Ferner
lin zugehen laſſen will. Der Ministerrat Verteidigungsministers, wonach die deutſchen Vor- wird in Paris der offizielle Beſuch des ſüdſlavi-
Inte dieſem Vorſchlag und dex Denltſchrift zu. ſchläge abgelehnt und nur zum Zwecke der Infor- [chen Königspaares zum mindeſten nach Abiſchluß
| î mation über den gegenſeitigen Standpunkt direkte der am 8. Ianuar in Agram beginnenden Konfe-

Ausſprachen mit Deutſchland geführt werden ſol- renz der kleinen Entente erwartet. Man rechnet
len. Ueber alle materiellen Fragen aber, ſo über in Paris ſchon jetßt mit dem Beſuch des rumäni-
; „_ Einzelheiten der deutſchen Vorschläge hinſichtlich ſchen Königs Karol. Ferner glaubt man, daß der
ſident Chautemgps empfing im Anſchluß der Abrüſtſtung einerſeits und der nationalen Si- engl ic e Außenminiſter, der ſich jezt in Ita-
die Sitzung des Miniſsterrats die franzöſiſchen <herung Deutſchlands andererſeits, jollen jedoch lien aufhält, am 3. Januar mit Muſſolini zuſam-
ſſevertreter und erklärte ihnen, die franzö- nach dieſem ſelben Beſchluß lediglich vor dem Fo- menkommen wird. Man glaubt, daß er dadurch
e Regierung müſſe zunächſtt noch eine rum des Völterbundes in Genf Verhandlungen ge- im Sinne Frankreichs einen Erfolg bei Muſſolini
tke Zurück h altung beobachten, weil führt werden. Solcher Art ſollen die Bedingungen erreichen wird und Mussolini auf Grund ſeiner
ticht üblich ſei, diplomatiſche Schriftſbücke zu ſein, welche nach Mitteilungen der franzöſiſchen Pariſer Beſprechungen überzeugen könne, daß im
öffentlichen, bevor ſie zur Kenntnis der aus- HPresſſe der Rat der franzöſiſchen Minister für die Intereſſe des europäiſchen Friedens, wie ihn
n Regierung gelangt ſeien, für die ſie weiteren Verhandlungen gefaßt haben ſoll. Das Frankreich verſteht, eine Rückkehr nach Genf und
mmt ſeien. Chautemps fuhr dann wörtlich bedeutet alſo nichts anderes, als daß man mit allen ein Zuſammenarbeiten der Mächte des Genfer
: „Alles, was ich Ihnen ſagen kann, iſt, daß nur möglichen Mitteln Deutſchland nach Genf zur Völkerbundes not w end i g ſei. Man fürchtet,
inkreich ~ wenn es gern bereit iſt, mit allen Teilnahme an den Verhandlungen des Völkerbun- daß Muſsſolini in Verfolg ſeiner Politik, die ja
eſſierten Staaten die Beſprechungen fort- des zurückbringen oder beſſer geſagt zurücknötigen derjenigen von Genf entgegengeſestt iſt, eine Kon-
ben, die zudem von dem Büro der Abrü- will. Das große Komplott, das Frankreich zur ferenz der Vertreter der vier Mächte vorſchlagen
9skonferenz vorgeſehen waren ~ die O r- Sicherung ſeiner europäiſchen Herrſchaft geſchmie- wird, eine Anregung, die Frankreich außerordent-
niſierung der allgemeinen S:li:- det hat, zeigt inzwiſchen weitere Ergebniſſe. Schon lich fürchtet. Daher ſind die franz öſiſchen
rh eit auf dem Wege. der Rüſtungsein- weiß wiederum die franzöſiſhe Preſſe zu melden, St ör ung s v er ſuth e erklärlich, die jetzt ſchon
i daß der engliſche Außenminiſter Simon ſich in ſei- die Entſcheidung Mussolinis im Sinne der franzö-
ner Aussprache mit Paul-BVoncour habe überzeu- ſiſchen Hegemoniebeſtrebungen vorweg nehmen
gen laſſen, daß der Völkerbund unter allen Um- wollen. Aus dieſem ganzen geſchäftigen Tun ſieht
ſtänden aufrechterhalten bleiben müsse. Uebrigens man, daß Frankreich zu den deutſchen offenen und
habe die Ausſprache des belgiſchen Außenministers ehrlichen Anregungen im gegenwärtigen Augen-
mit Paul-Boncour dieſelbe Willenserklärung ge- blick überhaupt keine Stellung nimmt, ſondern die
zeitigt. Außerdem werden. in der nächſten Zeit in Zeit verwendet zur Bildung eines gewaltigen
Ueberreichung der Dentſchrift Paris Staatsmänner von Süd ſla vien und Gegenblods und Deutſchland in die Enge trei-
ge der kleinen Entente empfangen. Der gr i e- ben will. Es wird ſich bald herausſtellen, daß an
; | < i ſ < e Außenminister, der ebenfalls in Paris dem unbeugſamen Lebenswillen der deutſchen Na-
weilt, ſoll ſich gleichfalls auf die franzöſiſche Linie tion ſolche Machenſchaften [< e i t e r n werden.

Ö symans' Parier Beſprechungen verpflichtet haben. Jett wünſcht man in Frant:

| Eeneral von Hammerſteins Rücktritt

h!mans hat heute vormittag ſeinen Mei-
Berlin, 27. Dez. Der Chef der He . r wurde er zum Major und im Jahre 1920

| !

der Eiſenbahngeſellſchaften, wobei nachge-
ſt werden ſoll, ob alle Sicherheitsmaßnah-
getroffen worden waren.
s Uttzts.t:
ing man zu den deutſch-franzbſiſchen Be-
Um
Informationen, die er in der Frage der



hautemps über den Ministerrat.
Paris, 97. Dez. Der franzöfiſche Minister-

nkung und im Rahmen des Völkerhundes
h t. Die franzöſiſche Regierung iſt heute wie
her bereit, von ſich aus entſprechende
tive Vorſchläge zu machen, die den Ver-
dlungspartnern die Aufrichtigkeit des fran-
ſchen FFriedenswillens beweiſen würden.“
temps fügte hinzu, daß der genaue Zeit-
, t hf jjitie

ſsaustauſch mit der [rü Regie-
9 durch eine einſtündige Beſprechung mit
hiſterpräſident Chautemps und Außen-
leitung, General der Infanterie, Freiherr zum Chef des Stabes des Truppenkommandos
von Hammersſtein-Ecquord, hat ſich im vollen U Kasſſel und zum Oberstleutnant befördert.
lich auch mit dem Arbeitsminiſter ſowie Einvernehmen mit der Reichsregierung ent- 1929 erfolgte ſeine Beförderung zum General-
Laufe des Abends erneut mit Außenmini-
Paul-Boncour und morgen vormittag
der mit Miniſterpräſident Chautemps zu-
menkommen. Am Freitag wird Hymans
d Präſidenten der Republik empfangen
en

iſter Paul-Boncour begonnen. – Hymans
erte ſich über den Verlauf ſehr befriedigt.
wird nachmittags mit Kriegsminiſter Da-
[er, enit dem Handelsminister und wahr-

ſchloſſen, zum 1. Februar 1934 ſei nen Ab- major und zum Chef des Truppenamtes im

ſchied zu erbitten. Der Reichspräſident Reichswehrminiſterium. Seit dem 18. Oktober

hat das Ahſchiedsgeſuch genehmigt und den Ge- 1930 iſt General von Hammerſtein, der an
neral Freiherrn von Hammerſtein mit dem dieſem Tage zum General der Infanterie er-
Tag seines Ausſcheidens zum Generaloberſt be- nannt wurde, Chef der Heeresleitung. ,
fördere. Beſondere Verdienſte ha: ſich General von
Hammerſtein um den Aufbau der Wehrmacht
erworben. Im s rühmt man ihm ſeine
außerordentliche Ruhe und Kaltblütigkeit nach
und ſein nüchternes und klares Denken. Mu-
stergliltiq waren ſtets ſeine kurzen und klaren

n hieſigen diplomatiſchen Kreiſen erklärt %

t; daß die itqussſihe uueſytgse
az. fh . ;
“'sscss; het. tate [! FE < . Freiherr von Hammerſtein-Equord, der — wie
" namentlich das Abrüſtungsproblem, gemeldet ~ zum 1. Februar nächſten Jahres
Frankreich und Belgien nur dieſelbe von ſeinem Amte als Chef der Heeresleitung Hätchle, deren Sinn schon in den, wie erwähnt
haben. Auch in Belgien ſehe man ſcheiden wird, iſt im Jahre 1873 in Hinrichsha- ef he frer. In UU Uricggterichken. Ltur
r eventuellen ,„deutſchen Äufrüftung“ mit gen in Mecklenburg geboren. Als Hauptmann N. t! t!:! ßen ; g zu
) und Adjutant des Generalquartiermeiſters beim Uusdruct tam. : .
Chef des Generalſtabes zog er 1914 ins Fell. + T ,
In diefer Eigenſchaft war General von Ham- Lunatſcharski geſtorben. .
merſtein der Verfaſſer der bekannten erſten Be- Paris, 27. Dez. Havas berichtet aus Mentone,
richte des Großen Hauptquartiers. Im Verlauf daß der frühere ſowjetruſsiſche Volkstommisſar für
des e! war General von Hammerſtein dann Unterrichtsweſen, Wr. geſtern dort nach
in n t ( gg qüſtbaisiſhels; y Ui lan [sr . mm j j

Berlin, 27. Dez. General der JInfanterie

Je entgegen, wie bereits die Bewilligung
ts 750-Millionen-Belga-Kredites für den
sbau der nationalen Verteidigung beweiſe.
Maßnahmen einer gemeinſamen Vertei-
ürden wahrscheinlich zwiſchen Au-
ymans und Kriegsminiſter Da-

th: s e Samstag sFa UaÄ Uttr que ttletepils Geſchäftsftelle in Wiesloch: Tel.

68. Jahrg. / Nr. 2977

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unden der Redaktion: 11.30 bis 12.30 Uhr. Au-
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pripte ohne Rückporto werden nicht zurüctgeſandt.

it / Katholiſche Welt / Soziaie zeitfragen/ Leſeſtunde / Die Scholle / Aus der Welt der

~

ÉÈmt EHE FV t

e direkten Verhandlungen

Das Gejyräch zu Dreien

Der gegenwärtige Stand der deutſch-franzöſi-

ſchen Fühlungnahme. ;. :

. Paris, Ende Dezember.
Der Begriff der politiſchen Weihnachtsferien ilk
in Frankreich unbekannt. Es ift eine alte Erfah-
rung, daß gerade während der Fefttage und um
die Jahreswende die politiſchen Gegenſätze in dex

_ Yranzöſiſchen Kammer mit beſonderer Heftigkeit.

aufeinanderplatzen und wiederholt war eine weihs
nachtliche Nachtſikung der Schauplatz paolitiſcher
Entſcheidungen. Gewiß, das Kabinett Chau-
temps hat die Scylla und Charybdis der Finanz-
geſeßze allen üblen Prophezeiungen zum Troy
glücklich umſchifft und ſchickt ſich an, ſich auf län-
gere Zeit auf den Regierungsbänten häuslich eino
zurichten. Aber die nächſte und ſchwerere Klippe
iſt außenpolitiſcher Art und hier ſcheiden ſich die
Geiſter tiefer und gefährlicher als bei dem Streit
um einige Gehalts- oder Steuerprozente. Mas
kann heute deutlich zwei Lager unterſcheiden, das
iſt einmal die Gruppe der Unentwegten, die mit
den alten Mitteln der Rüſtungsüberlegenheit, der.
Bundesgenoſſen und des Völkerbundes. die Vor-
herrſchaft in Europa für Frankreich erhalten wol-,
len, und-.das sind auf der anderen Seite jene
Leute, die mit Rückſicht auf die engliſche Freundes
ſchaft und die italieniſche Nachbarſchaft die fran-
zöſiſche Unnachgiebigkeit hinter Scheinzugeſtänds
niſſen und Kompromiſſen zu verſtecken ſuchen. Uns
fruchtbar iſt die eine wie die andere Richtung, ges
hen sie doch beide von den gegebenen Macht- und'
Größenverhältniſſen aus und ſind nicht willens
den von Deutſchland erhobenen Anſpruch auf
gleiche Behandlung von Siegern und Beſiegten zu
erfüllen. . ... nttu
Die französiſche Preſſe behauptet in letter Jett
mit auffallender Gleichförmigkeit, daß Deutſchland
die Basis ſeiner alten Abrüſtungstheſen verlaſſen
und in ſeinen neuen Vorsſchlägen den Weg der Aufs
rüſtung auch diplomatiſch eingeſchlagen habe. Man
übersieht gefliſſentlich, daß Frankreich \[elbſt durch
die Zerſtörung der Basis des Macdonaldplanes
einen Abrüſtungsplan ſabotiert hat, der eins
praktiſche Grundlage der Einigung durch allgs-
meine Abrüſtung darbot. Die ,Punktationen®,
welche Arnal aus Berlin mitgebracht hat, ſtimmen
nach den Behauptungen der Preſſe ziemlich genau
mit den Indiskretinen überein, welche in Haris
vorzeitig in die Welt geſett worden find. Sie bos
treffen demnach: 1. die vorzeitige Rüékgliederung

des Saargebietes ohne Abſtimmung an Deutſch

land, wobei Frankreich bis 1935 die Verwaltung
der Saargruben behalten ſoll; 2. die Aufftellung
einer deutſchen Milizarmee von 300 000 Mann und
die Einführung der einjährigen Dienſtzeit für dis
Reichswehr; 3. das Verbot aller ſchweren Ans
griffswafsffen und das Zugeſtändnis an Deutſchs
land, Verteidigungswaffen in der den anderen
Ländern erlaubten Art in ausreichendem Ums
fange zur Verfügung zu haben; A. eine internatioss
nale Kontrolle der Rüſtungen, die ſich auf alle

Länder in gleicher Weiſe erſtrecken ſoll; s. der lo

ſchluß von Nichtangriffsverträgen Deutſchlands
mit allen denjenigen Ländern, welche auf eine ders

artige zuſätliche Sicherung Wert legen. Es iſtÑ.

klar, daß mit Ausnahme des letzten Punktes ſeds.
dieſer angeblichen Forderungen bei der geſamten
bürgerlichen Preſſe
ſtößt. Der Macdonaldplan wurde ja gerade wes
gen seiner Milizforderungen und wegen der in
ihm enthaltenen Angleichung der Waffengattuns
gen in Paris mit größtem Mißtrauen zur Kennt-
nis genommen. Auth die internationale Rü-
ſtungskontrolle fand nur insoweit begeiſterte Zu-
ſtimmung auf französiſcher Seite, als sie ſich zu-
lu Un Vo hrünton otto. Was ſhtiehlich bis
Saarfrage betrifft, ſo iſt man in Paris ſo ſtark

von der Illuſion befangen, als ob irgend sein Ju

fallsereignis die Stimmung des Saargebietes zu
Gunſten Frankreichs ändern könne, daß man dafür
auch das Risiko einer rieſigen Abſtimmungsnieders

lage in Kauf nehmen will. Ebenſo, wie Frankrien.

das Rheinland erſt in allerletter Stunde aufgab,
als ſchon der engliſche Räumungsentſchluß vorlag,
ebenſo, wie es auf den Youngplan erſt Verzicht
leiſtete, als es mit ſeinem Widerstand gegen die
Neuregelung völlig alleinſtand, ſo will man auch
im Saargebiet „nur der Gewalt“ einer Niederlage

. weichen,. so ſcheint man auch in der Frage der Rü-.
ſtungen erſt Vernunft annehmen zu wollen, vem

man vor vollendeten internationalen Tatſachen
üs. hat es noch unmittelbar vor ſeinem his
sigen Beſuch der engliſche Außenminiſter Sir Jol”
Simau üs richig gehalten, in jeiaor grahoen y



auf ſchärfsten Widerſſen.
 
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