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Heidelberger Volksblatt (68) — 1933 (Nr. 226-299)

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Nr. 241 - Nr. 250 (19. Oktober - 30. Oktober)
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https://doi.org/10.11588/diglit.43179#0266
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Auf dem Chriſtänigskongreß wurde verkünden..



Weſen und Ziel

Die Katholiſche Altion iſt Teilnahme der La i -
en am hierarchiſchen Apoſtolat. Sie iſt Mitarbeit

und Mithilfe des Laientums an der eigentlieIyjvee.

Sendung der Kirche, an dem erhabenen Wert, das
ſie kraft des Auftrages ihres göttlichen Stifters
ausübt. Die Hierarchie der Kirche hat für’ alle
Völker und alle Zeiten den Auftrag, die Wahr-

heit zu verkünden, die Seel en zu heiligen und

ſowohl individuell, wie ſozial ſie ihrem übernatür-
lichen Ziele zuzuleiten. Die Katholiſche Aktion. iſt
_ Teilnahme am hierarchiſhen Ap oſt olat, nicht
aber an der Hierarchie ſelbſt.

Sie hat das gleiche übernatürliche Ziel wie das
hierarchiſche Apoſtolat, d. h. das Heil der Seelen,

die Ausbreitung des Reiches Chriſti im einzelnen -

Menſchen, in der Familie. und in der Geſellſchaft.
Wie die Kirche ſelbſt erſtrebt die Katholiſche Ak-
tion in dem ihr zukommenden Ausmaßen das
bonum commune.

Als unmittelbares Ziel und éondition sine qua
non zur Erreichung dieſes Endzieles erſtrebt die
Katholiſche Aktion die Formung des Ge-

wiſſ ens, eine ſtarke und umfaſſende c<hriſtliche
Austildung einer ſoliden Frömmigkeit, eines
gründlichen Wissens um die göttlichen Dinge,
eines tätigen Eifers und einer gehorſamen Un-
werfung unter die Hierarchie. Unſer hl. Vater be-





4. Ein hierarchiſhes organiſiertes
Apoſtolat.
Die latholiſche Kirche muß ſich als Helferin
der Hierarchie in ihrer Organisation, der
hierarchiſchen Organiſation anpaſſen: Sie
muß Gruppen um den Pfarrer bilden; ſie iſt
aber weſentlich eine Di öz eſ a n-Organiſa-
tion, die Diözeſangruppen zur Verfügung des
Bischofs hält, nach dem Grundprinzip „nichts
ohne den Biſchoſ“; ſie muß endlich einen
gzentralleiter beſitzen, um die notwen-
dige Einheit zu Gunſten der ganzen Nation
zu verwirllichen.
Yo!!rterigteit der Katholiſhen
In ..Vbi arcano Dei“ führt Pius KI. aus, daß
die Katholiſche Aktion unzweifelhaft zu den pa-
ſtoralen Pflichten und zum chriſtlichen Leben ge-
höre, daß ſie unlöslich mit der Wiederaufrichtung
des Reiches Chriſti und mit dem Frieden Chriſti
im Reiche Chriſti verbunden ſei. „Saget euren
gläubigen Laien, daß ſie, verbunden mit ihren Bi-
ſchöfen und Priestern, an den Werken des Apoſto-
lates und der individuellen wie ſozialen Erlöſung
teilhaben, daß ſie mehr denn je ein „auserwähltes
Geſchlecht“, ein „königliches Prieſtertum“, ein
eh Volk“, ein Volk Goltes ſind (Petrus

tont in der Entzyklika „Vbi arcano* dieſe Aufga- /'

be der Katholiſchen Aktion mit den Worten..

„Immer vollkommenere Chriſten heranbilden . . .,

deren Gewissen so ſtark c<riſtlich geformt ſind, daß .

ſie jederzeit in jeder Situation des privaten oder
öffentlichen Lebens imſtande ſind, die chriſtliche
, GUig ter vielen Jich darbietendven Propleme zu

Merkmale oder weſentliche Elemente

Auf Grund der gegebenen Definition iſt die
Katholiſche Aktion: iu:

1. ein Apoſtolat:.

i Die Katholiſche Aktion beſteht nicht nur da-

rin, die eigene qgchriſtliche Vervollkomm-

nung anzuſtreben, wenn auch für jeden ein-

. zelnen die Vollkommenheit das höchſte Stre-

ben bedeutet, ſondern ſie beſteht auch in einem

wirllichen Apoſtolat, an dem alle Katholiken
jeder ſozialen Schicht teilhaben (Brief an
Kardinal Segura). Papſt Pius Nl. unter-
_ ſcheidet in der Katholiſchen Aktion zwei nicht
"twendigerweiſe zuſammenhängende Mo-
weente: das Werk der Formung und

die apoſtoliſ<h e Tätigkeit (Anſpra-

es pom 19. 4. 31). : ,
. Evs V poſtolat der Laien :
Iter ihrer unmittelbaren Leitung und Ab-

hängigkeit, am Heile der Seelen mitarbei-
ten. Die Hierarchie gibt Auftrag und Richte.

linien. Dieſe Abhängigkeit von der Hierar-
chie iſt für den Laien eine Ehre und eine
. fie: organiſiertes Apoſtolat:

'~. von der Hierarchie dazu berufen,



Bei der Organisation der katholiſchen Aktion
ſind folgende Gedanken zu berüctſichtigen:

1. Es iſt auszugehen von ihrem doppelten Sinne
Formung und Apoſtolat.
2. Sie muß frei wirkten können, deshalb müſſen
in ihrem Aufbau Reibungs flächen mit
dem Staate

werden.

3. Der Auruf der Katholiſchen Aktion ergeht an

mögl ichſt vermieden

a lle: es muß alſo jedem die Möglichkeit zum

Eintritt in dieſe gegeben ſein. Hier entſteht ſo-
fort die ſchwierige Frage, wie dies geſchehen
ſoll. In Italien geht der Weg über die Stamm-
organiſationen, die nach Geſchlechtern aufge-
teilt ſind, ſo daß zunächſt vier Organiſationen
(Männer, Frauen, Iungfrauen, Iünglinge) be-
ſtehen, denen zwei akademiſche Formationen für

männliche und weibliche Studenten angeglie-

"dert ſind,) Bei uns hobenwe.. ......
a) verſchiedene Vereinigungen, die ungefähr ein
Drittel der Katholiten erfasſen.
b) die Hitlerfront in allen vier Natursſtänden
î Frauen, Iungfrauen, Männer, Iungmän-

ner), die ständig im Wachstum ist. .
c) eine Anzahl verärgerter und ſJolcher, die je-
der Organiſation abhold ſind und die in die
Yereine jeßziger Prägung nicht hineinwol-
len.

Um allen drei Gruppen die Möglichkeit zur
Mitarbeit an der Katholiſchen Aktion zu geben, .
wird man wohl zu jeder der vier bzw. ſechs Säu-

Die Organisation iſt ein Zeitbedürfnis, ſie len zurückkehren müſſen, in der Weiſe, daß die
entſpricht den neuzeitlichen Forderungen. verſchiedenen Vereinigungen desſelben Natur-

Andererseits haben die Kirche und ihre Hie- ſtandes (z. B.

ſämtliche Organisationen der

z:. t height g V qu! t ta H tts; mk! r g!!!
zu leiten, gleichermaßen das Recht und die zuſammengeſchloſſen werden. Die Iungfrauenzen- : . t
Pilicht ſie zu organiſieren, auf daß ſie ihre trale, die die Kongregation in verſchiedenen Ver- 7. Die ſogen. Zw e > v er b än d e, Caritasver-
geiſtigen und übernatürlichen Ziele, nach einen umfaßt, hat in dieſer Hinſicht gut vorgear-
Maßgabe der zeitlichen und örtlichen Ver- beitet. Inwieweit die Unterſchiede unter den ein-
î hiüältniſſe ſo erreichen kann. (Bries an den zelnen Organiſationen beseitigt werden, bleibt



Ein Beitrag zum Chriſt-König-Feſt

Kardinal Schuſter vom 26. 4. 31.) ſpäterer Erwägung überlaſſen

Christus König und jeine Nioniere im Otten.

Vir, die wir mit der Ueberschrift uns zu terkunft in einem gemeinſamen Raum, Ver-



r KatholiſchenAktionnD

nach den Richtlinien der Fuldaer Githofskonferenz

Gründe:

1. Der Pri eſtermangel und die Unmöglich-
keit, gewiſſe Kategorien von Menſchen zu erfaſ-

ſen. Die Katholiſche Aktion:

a) vertritt der Prieſter in den erlaubten Gren-

zen bei den Laien, .

b) bereitet vor, begleitet und ergänzt die prie-
ſterliche Arbeit,

c) ſtellt von neuem die Verbindung zwiſchen
Volk und Prieſter her.

2. Die ſchweren S <h ä d e n, welche die Gesellſchaft
belaſten, religiöſe Unkenntnis und Gleichgültig-
keit, und der herrſchende Laizismus, die ,Peſt
der modernen Geſellſchaft“, die ungeheure ſo-

ziale Not machen den Priesſtermangel und dem-

zufolge die ’totwendigkeit der Katholiſchen Ak-
tion noch fühlbarer.

3. Der lebhafte Wunſch der katholiſchen Laien,
an dem triumphalen Friedenswerk des
Chriſtkönigs mitzuarbeiten. :

Verpflithtung zur Katholischen Aktion

Die Verpflichtung zur Katholiſchen Aktion liegt
in dem Geheimnis des ,.corpus christi mystieum*
begründet; ferner in der Pflicht der Li ebe, der
Pflicht der Erg e b enh e it und des Gehor-

[a ms gegen die Kirche und in der Pflicht der

Liebe zum Voltsganzen und zum Vaterlande.

Die Organisation

4. Der hierarchiſche Charakter der Katholiſchen Ak-
tion fordert Eingliederung in die
Pfarrei und Diözeſe. Der Schwerpunkt

der einzelnen Vereine wird alſo nicht mehr in
erſter Linie in den Zentralverbänden, sondern
in den Diözeſen und Pfarreien liegen. Selbſt-
verſtändlich muß eine zentrale Zuſammenfasſung
der Naturſtände beſtehen bleiben, da ſie in den
Vereinen und Ständen Licht und Leben ſpen-
den, aber ihre Tätigkeit muß mehr als bisher
über den B i ſch of gehen. ;

. Auch die Verwirklichung der verſchiedenen Auf-
gaben, die die Katholiſche Aktion hat, fordert
ihre engſte Angliederung an Pfarrei und Dis-
zeſe. Sie hat vornehmlich zwei Aufgaben:

a) Die Akivierung der Pfarrge-
meinde, die Forderung des Gewiſſens und
die Lebendigmachung durch Wisſen und über-

natürliches Leben. Ganz beſonders iſt Wert !

zu legen auf die Wiedergewinnung der Ab-

ſeitssteeſene..... “ ut

b) Die Erfüllung der ſpeziellen Aufgaben: 1. re-

ligiöſe, 2. kulturelle Wirkſamkeit, 3. Wirk-
ſamkeit in Familien, 4. caritative Wirkſam-
keit, 5. Wirkſamkeit auf dem Gebiete der
Schulen, 6. auf dem Gebiete der Preſſe und
Kino, 7. die Wirkſamkeit an Iugendlichen,
Theater u. a. m. Dieſe letzte Aufgabe kann
t! allein Sache der Iugendorganiſation
eta. t f ur ves k

c) Dazu kommen die ſp ezi f i ſ < e n Aufgaben

der Vereine, ſoweit dieſe beſtehen bleiben.

6. Die Verwirklichung der Katholiſchen Aktion in
Deutſchland, Zuſammenfaſſung der ſechs Säu-
len mit je einer Spitze und außerdem je einer
gemeinſamen Spiye.

band, Mädchenſchut, Fürſorge uſw. bleiben ſelb-
ſtändig beſtehen: Deren Aufgaben aber werden
zur Ut guter der Katholiſchen Aktion

des waltenden Gottes im Sakrament. Sie
haben mir erzählt, wie sie ſich dann aufge-

_ macht haben eines Morgens, ais ſie der ban-

gen Fragen nicht mehr Antwort gewußt hät-
ten, zwei oder drei von ihnen, um den näch-

einer religiöſen, kulturellen Schau entſchlie- zicht auf alles Gewohnte und Vertraute. Ob- sten Pfarrer zu ſuchen und das näthſte Gottes-

ßen, wollen offenen Herzens ein Schictſal nach- dachloſenſchickhſal gleich zu Beginn als Auftakt! haus. 25

Kilometer ſind sie gelaufen, quer-

zuerleben ſuchen, das uns um Jo mehr angele- Sie haben gleichwohl ausgehalten und ſind feldein, bis ſie zur Kreisſtadt kamen, wo
gen ſein muß, als es ein Schictſal von Glau- nicht zurückgekehrt. |

beter uns Stammesbhrüdern iſt, das wir hier
ichnen.

Vann: der erſte Sonntag! Ach, die Frauen

„Katholiſche Siedlung mit polni- werden ihn nie vergeſſen. Ein Tag der Trä-

ſchem Geld!“ das war das Vorutteil, mit dem nen. ein Tag ohne Sonne, ein Tag ohne Herr-
man das Werk der 50 oldenburgiſchen Bauern gott! Wie einem Kirchlein iſt ihnen zu Mute,

Pfarrer und Kirchlein ihrer harrte. Das fle-
hende Sorgen von Weib und Kind hatte ſie
begleitet, und ihnen war wie Ioſef, der Her-
betrgt N uhren, am Christi Königsfest, is:

MF tut e U§ l lott tügh .; quests gertavt hat cv. yar ſtocucr sus het Ktieſgrt sef ioslten
vom ktatholiſchen Menſchen ſo eng mit der vom Priester, ohne warmen Zuſpruch, ohne Segen, erſten Male ſeit ihrem Auszug aus der Hei-
Polentum. Wie entmutigend mag dieſes Will- ohne Hoffnung und Ausſicht auf baldige Er- mat wird ihnen die Gnade) das heilige Meß-
kommen ungern Siedlern geweſen ſein, die füllung. Und ein Fragen geht von Herzen zu opfer gebracht. Wie klein, dumpf und unwür-
ſo etwas wie eine Kulturmiſſion, eine Sen- Herzen; wie wird das werden mit unſerm dig iſt der Wirtſchaftsraum damals geweſen,
dung zur Verbrüderung des Oſtens mit dem Glauben? Wts wird aus unſeren Kindern? aber wie groß die Freude derer, zu denen der
Welten in ſich tragen mochten, als ſie oſtwärts Kein Pfarrhaus weit und breit, dahin man Herrgott heimgefunden an dieſem Tage.

fuhren. Allerdings, es gab den Weg zur rich- ſich wenden könnte in ſeiner Not. Keine kathoo- ; ' .
terlichen Inſtang, und dieſer Weg wunde liſche Schule ringsum, kein zuverläſſiger Leh- Fremde, die ja noch nicht Heimat ſein kann, gZuſchuß der Siedlungsgeſellſchaft und

Beſſerung und Erfolg und der ſichtbare Segen

Die Weihnacht naht, die erſte in der Teil ſind es eigene Mittel, ein beträhZ, (




















































8. Die Ge b et- und Sa mme l vereine bleibt,
ebenſo beſtehen, ihre Aufgaben werden dut licht
Mitglieder der Katholiſchen Aktion verwirll iſo

Aus Vorſtehendem ergibt ſich folgende Organ

tion der Katholiſchen Aktion.

1. In der Pfarrei: "g »di

a) Mitglieder der Katholiſchen Aktion find j,
Mitglieder der vier Säulen bezw. der ſ .
Säulen in den Univerſitätsſtädten.

b) Der Pf arrat wird gebildet aus dem Siu
rêr, aus den Laienvorsitzenden, der vier Zhel
len mit ihren geiſtigen Beiräten, aus
Vorſitenden der verſchiedenen Zwedvett!,
oder -verbände, den Vorsitzenden der Ge
und Sammelvereine, der Sektion, die für
ſ on d e r e Aufgaben gebildet werden, d
Preſſe, und aus einzeln en Gemeinden
gliedern. ""

e) Den Vorſitß führt, wo es tunlich it un M
ten Erfolg verſpricht, ein La i e, neben ift
ſteht der geiſtliche Beirat und der Sh!
ührer. | ot

d) H: Pfarrer gibt Auftrag und Direktive
hat das Vetorecht und ſteht als. Haupt "
Gemeinde über den arbeitenden Kräftet je

e) Die Aufgaben ſind gegeben durch gie
zwei Ziele: Formung und Apostolat, le het
res in Ausübung der Zwecverbänne..
Sammelverbände der Sektionen. .. de

f) Nahrung und Anregung der Arbeit in ge
Katholiſchen Aktion beziehen die pfaerty
meinden aus den lokalen Bedürfniſſen, jeh
den anregenden Anweiſungen der Dibze. V
aus den Zeitſchriften der vier Säuln
aus Anregungen der Zentrale. go

s) Die Ernennung der Laienvorſteher und s
ſtigen Beiräte der Säulen ſowie des +
ſizenden erfolgt durch den Biſchoſf. . ;

2. In der Diözeſe det

gliedert ſich die Aktion anlog der Glievekuns y
Pfarrgemeinde. Es können hierzu zwei oder ' .
rere Vertreter von Pfarrausſchüſſen herangez9 .
werden. „d
Die Aufgabe des Vorsitzenden iſt die que
führung der Anordnungen des Biſchofs, der Arz,
gungen des Zentralausſchuſſes und eigener un
ſchlüſſe, Gründung von Pfarrausſchüsſen, Belebz p
der Katholiſchen Aktion in den Gemeinden,
ſtoß in die Oeffentlichkeit. . .

gat

e
pe

3. Zentralausſchuß:

Dieſer bildet ſich wieder analog den it

Zz / /
Pfartiſe
<hüſſen und dem Disözeſanausſchuß. an die su
des Biſchofs tritt der Gnſamtepiſkopat Deny
lands, an die Stelle der Pfarrausſchiſſelnen.
Vertreter der ſechs Erzdiözeſen. _., ;itopat
Das Organ, durch das das geſamte Epittr
die Katholiſche Aktion durchführt, iſt der Ze ,
ausſchußk. Dieſem gehören durch Berufung M
Geſamtepiſkopats an: a) Vertreter der ſechs .it
tropoliten, b) den Laienpräſident und ein e
licher Beirat, der der Biſchof der Zentral. pe
wird, c) die Vorſizenden der ſechs Säulenum
ren geiſtliche Beiräte, d) Einzelperſonen. [hot
Dieſer Zentralausſchuß hat neben den zwe! l, ge
vorher genannten Aufgaben Formung und * _
ſtolat noch folgende beſondere: . zu
a) bit Aufträge des Geſamtepiſtkopats qur t .
ühren, | ....
b) er hat das Recht, Anträge an das Epijto .
zu ſtellen, .
c) sowie zu aktuellen Fragen im öffentlichen zu
ben Stellung im Sinne des Epiſlioeoualn.
nehmen. ; .. qſant" .
Der Zentralausſchuß bedarf für ſeine Wit! .
keit eines Büros und eines OOgſaenen.



Heute iſt das alles überwunden, doch it
vergeſſen. Nun haben sie ihr Heim, jede nd
milie ein eigenes Heim auf eigenem or
und Boden, einen Stall dazu und einen hu! .

ſchaftsraum. Und wenn es noch Jahrs [ fie ;
dauert, ſie ſehen das Ziel, den Tag, an den.
den letzten Zins gezahlt haben werden. .

t ; . st
Es iſt wieder Chriſti Königsfest. Nath seh
Ihren mühſeligen Opferns und Wirkens ! l
die Kirche im Siedlerdorf, und der Hrhut
will auf ewig ſeinen Einzug halten. Aus even
dert Kilometer im Umkreis ſind die Get!
der Diaſpora herbeigeeilt, um dieſes ehr!
Feſt einer Kirchweih mit ihren Glaube" jih
ern aus dem Weſten zu begehen. Erſtatß,e1
die Kraft, und der Segen, der dieſes jn
<on nach drei Jahren ermöglichte Wb
einem Zeitraum von vier Monaten ver! jon
lichte. Trotz aller Steuerlaſt und Amottiſ (geld
am eigenen Grund und Boden haben ſie zun
und Baumaterial zuſammengeſchaſfk. icht!

a' & S

.

ſchnell und erfolgreich beſchritten. Er brachte rer, der um die Nöte dieſer entwurzelten Iu- die erſte Weihnacht im Siedlerdorf. Zwar die den des Bonifatiusvereins kamen hinz! gen

dem Unternehmen den Nachweis ſeiner Rein- gend wüßte, die ja erſt ihres neuen Bodens ſchönste Beſcherung hatte ihnen das Chriſttind der Pfarrer der Kreisſtadt, dem ſeine Z i
[ harrt. Nun packt auch das Gewiſſen der Män- zugedacht und vergönnt: die Chriſlnacht. Die gemeinde beſonders ans Herz gewachſt un? _
Es war für mich erſchütternd und erhebend ner jo etwas wie Zagen und Zweifel. Iſt es halte der Pfarrer ihnen nicht vorenthalten hat Bettelfahrten in das .oldenhurgiſdt „tet

heit und Ehrenhaftigkeit.

1

zugleich, den Schilderungen dieſes mutigen recht geweſen, daß wir Weih und Kind in wollen. Nebſt ſeiner eigenen Gemeinde hat er weſtfäliſche Heimatland ſeiner Siedle".

Vortrupps des deutſchen Katholizismus im dieſe Fremde und — ]o ſcheint es doch! — auch ihnen noch in der Nacht die Frohboiſchaft nommen.
î Olten zu lauſchen. Wie sie Abſchied nahmen Gottferne geführt haben? Zwar damals in des Gotteskindes gebracht, indem er noch um
von der Heimat, das wissen ſie immer wieder der Heimat noch war ihnen zugesichert wor- Mitternacht ſich aufgemacht hat und im Kraft- des Oſtens ihre Kirche eingeweiht. Im
religiöſen Be- wagen zu ihnen gefahren iſt. Das Wunder von natel, als dem Herz der Gemeinde, hat

Gottvertrauen in den Seelen der Männer; lange und Bedürfniſſe weitgehende Unterſtüt- Beihlehem: hier im niedrigen, verkommenen Heimatſehnſucht der Siedler nunmehr 4 O!!!
banges Zagen und Beten in den Herzen der zung finden ſollten. Der Direktor der Sied- Saal des Wirtshauſes wurde es ergreifende Unweit der Stelle, wo im Jahre 112 tauit
rauen. Die Ankunft im Lande ihrer Zu- lungsgeſellſchaft ſelbſt hatte ihnen das Ver- Wirklichkeit. Doch die Weihnacht der Familie, von Bamberg die heidniſchen Wenden g' ge.
u prechen gegeben. Damals glaubten sie allen ohne Heimat, im Gemeinſchaftsraum der trau- brennt wieder das ewige u
Die Hemmungen trotzen zu können. Doch heute rigen Schnitterka

Schnitterkaſerne nimmt ſie auf: dürftige Un- war alles ſo fern: Zuversicht, Ausſicht auf Licht, ohne Lied.

leuchtenden Auges zu erzählen:; Mut und den, daß ihre kulturellen und religiöſ

nft: Enttäuſchung und herbes Darben. ſ

Nicht eine Wohnung ist hergerichtet.

\

ſerne, war ohne Troſt, ohne c<en des Friedens.

suit
.
erf.

Am Christi Königsfesſt haben die

Licht, allen e!




Ir. Werner Lennarß _



 
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