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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 17.1906

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Schramm, W. H.; Jungl, Anton: Die Änderung der Naturfarbtöne der Hölzer im Lichte und ihr Einfluß auf die Lichtbeständigkeit künstlicher Holzfärbungen, [2]
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234

Die Änderung der Naturfarbtöne der Hölzer im Lichte und ihr
Einfluß auf die Lichtbeständigkeit künstlicher Holzfärbungen.

(Fortsetzung aus dem Juli-Heft.)

Zweite Versuchs=Reihe. ein Teil vor Licht geschützt aufbewahrt. Nach 26 Tagen

wurden die belichteten Teile neuerdings halbiert und je ein

Die frisch gehobelten und naß mit Bimsstein geschliffenen Teil ebenfalls im Dunklen aufbewahrt. Belichtungszeit war
Brettchen wurden nach dem Trocknen mit einer Auf- in den Monaten von August 1904 bis Februar 1905. Die
lösung von Schellack in 95"/,, Weingeist und dann ersten 26 Tage entsprachen, da sie fast alle heiter und heiß
mit sehr wenig weißem Brunolin bestrichen. Die Farben waren in ihrer Wirkung, beurteilt nach dem Ausbleichen
erscheinen infolgedessen etwas tiefer, als bei den unbe- von Typen-Färbungen, 42 Tagen im Juli und August 1904.
stnchenen Hölzern, doch nähern sie sich den Farben der- Die letzten 148 Tage waren in ihrer Lichtwirkung zusammen
selben weit mehr, als den viel tieferen Farben polierter Hölzer. etwa ein und eineinhalbmal so stark, als die ersten sechs-
Jedes Brettchen wurde in zwei Teile geteilt und je undzwanzig Tage zusammen.

Name des Holzes

Farbe oder Farbenveränderung der mit Schellack und Brunolin behandelten Hölzer

nach 1 Tag

nach 3 Tagen nach 5 Tagen nach 13 Tagen | nach 26 Tagen | nach 126 Tagen

Fichte

Ahorn

Weiß-Erle . .

Amerikanischer
Nußbaum, Kern

Eiche, Kern . .

Esche

Unverändert.

Unverändert.

Kaum merklich,
üraustich.

Etwas dunkler.

Unverändert.

Kaum merklich
dunkler.

Sehr wenig geg.
graubraun.

Dunkler, mehr
geg. graubraun.

Sehr wenig
dunkler gegen
braungelb.

Merklich dunk-
ler, geg. braun.

Sehr wenig geg.
braun.

Viel dunkler
gegen braun.

Geg. gelbbraun.

Viel mehr geg.
braun.

Sehr wenig geg.
graubraun.

Geg. gelbbraun.

Linde

Sehr viel heller und
matter als nach
26 Tagen.

Wenig heller u. viel
mehr gegen gelb
als nach 26 Tagen.

Noch viel mehrgeg.
gelb als nach 26
Tag., wenig heller.

Wenig heller u. viel
mehr gegen gelb
als nach 26 Tagen.

Viel mehr geg. gelb
als nach 26 Tagen.

Viel heller u. mehr
geg. gelb als nach
26 Tagen.

Viel heller u. mehr
geg. gelb als nach
26 Tagen.

Heller und mehr
gegen gelb als nach
26 Tagen.

Heller und mehr
gegen gelb als nach
26 Tagen.

Matter, mehr geg.
gelb als nach 26
Tagen.

Die geschilderten Farbenveränderungen lassen sich im Erfolg führt. Offenbar werden durch das Bleichen nur

allgemeinen auf zwei deutlich unterscheidbare Vorgänge jene Stoffe verändert oder entfernt, die man, da sie die den

zurückführen, die häufig gleichzeitig vor sich gehen: Hölzern eigentümlichen Farbtöne verursachen, allgemein als

auf eine Änderung der den einzelnen Hölzern eigentümlichen „Holzfarbstoffe" bezeichnet, während jener Stoff oder

Farbtöne, auf ein Umschlagen, Verblassen oder auf eine jene Stoffe, die die Vergilbung bewirken, mindestens in

Erhöhung derselben, besonders deutlich erkennbar ist das ihrer Wirkungsfähigkeit in Bezug auf diese nicht verändert

z. B. an Mahagoni- und amerikanischem Nußholz; zweitens werden. Am deutlichsten kann man die Entfernung der

auf das Auftreten von bräunlich gelben, gelb- bis rötlich- Holzfarbstoffe an dem Holze des wilden Birnbaumes, das

braunen Färbungen. Da der zweite Vorgang meistens über- durch Bleichen elfenbeinfarben wird und am Mahagoni und

wiegt und namentlich bei langer Belichtung stark hervor- amerikanischen Nußbaumholz beobachten,

tritt, wurde die geschilderte Art der Farbenveränderungen Kennzeichnend für die Holzvergilbung ist es, daß sie

der Hölzer im Lichte Holzvergilbung genannt. ohne mechanische Einwirkung auf die Holzoberfläche vor

Viel deutlicher, weil von dem ersten Vorgang getrennt, sich geht, sie tritt bei Hölzern, die durch Wachs oder

ist die Holzvergilbung an gebleichten Hölzern wahrzunehmen. Schellackschichten vor jeder mechanischen Einwirkung

Wider Erwarten färben sich dieselben im Lichte geschützt sind, fast genau in der gleichen Weise auf, wie bei

ebenfalls ziemlich rasch gelbbraun, wodurch das ungeschützten Hölzern. (Vgl. die 3. Versuchsreihe.)

Bleichen der Hölzer nur zu einem wenig beständigen Ein weiteres auffälliges Merkmal der Holzvergilbung

Rotbuche . . . .
Ulme (Rüster) Kern

Nußbaum, Kern .

Vogelkirsche, Kern

Birnbaum . . .

Mahagoni . . .

Unverändert.

Kaum merklich.
Graustich.

Kaum merklich.
Graustich.

Kaum merklich.
Braunstich.

Kaum merklich.
Graustich.

Unverändert.

Unverändert.

Kaum merklich
dunkler.

Etwas mehr
gegen rot.

Kaum merklich.
Braunstich.

Kaum merklich.
Braunstich.

Kaum merklich
dunkler.

Sehr wenig dunkler
mehr gegen braun.

Kaum merklich.
Braunstich.

Unverändert.

Wenig dunkler.

Sehr wenig
dunkler.

Mehr gegen rot.

Kaum merklich
geg. braungelb.

Kaum merklich.
Braunstich.

Merklich dunkler
gegen braun.

Merklich dunkler
gegen braun.

Kaum merklich.
Braunstich.

Kaum merklich.
Gelbstich.

Merklich dunkler
u. gegen braun.

Sehr wenig
dunkler gegen
braun.

Viel dunkler
gegen rot.

Viel mehr geg.
gelb.

Kaum merklich.
Braunstich.

Viel mehr gegen
braun.

Viel mehr gegen
braun.

Kaum merklich.
Braunstich.

Kaum merklich.
Gelbstich.

Merklich gegen
braun.

Merklich gegen
braun.

Gegen rot.

Bräunl.-goldgelb

Hellgelbbraun.

Hellgelbbraun.
Gelbbraun.

Hellgelbbraun.
Hellgelbbraun.
Hellgelbbraun.

Viel dunkler
gegen braun.

Heller geg. gelb

Geg. braungelb.

Viel mehr geg.
braun.

Dunkler.

Viel mehr geg.
rot.

Gelbbraun.

Hellgelbbraun,
dunkler als nach
26 Tagen.

Viel mehr geg. gelb
als nach 26 Tagen.
 
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