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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 23.1909

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Trivelli, Adrian P. H: Zur Kenntnis der dichroitischen Entwicklung
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https://doi.org/10.11588/diglit.44941#0020

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Zur Kenntnis der dichroitischen Entwicklung.

Bezüglich des Entstehens des dichroitischen Schleiers, d. h.
der dichroitischen Entwicklung, weist R. Ed. Eiesegang1) auf
die Anwesenheit gelöster Silberuerbindungen im Entwickler (er
konstatierte diese Schleierbildung sowohl durch Zufügung oon
Silbernitrat wie oon bromsilberlösenden Substanzen in den
Entwickler) hin. Eüpp o-Er amer 2) bestätigte dies durch Hinzu-
fügung oon Ammoniak, Thiosulfat, Rhodanid usw. beim Ent-
wickler.
Adrien öuebhard hat in einigen interessanten Aufsätzen:
„Inoersion de l’image sous-posee par sur-deoeloppement lent“3),
„Sur T inoersion photographique“4) und „Un mode nouoeau
d’inoersion photographique“5 6) seine Untersuchungen bezüglich
des dichroitischen Schleiers publiziert und erhielt diese öfters
durch oerdünnte Entwickler bei lange dauernder Entwicklung.
Zeigt sich beim Abscheiden das kolloide Silber durch den
Entwickler im Anfang wie ein Schleier, so tritt bei genügend
lange fortgesetzter Entwicklung eine Polarisation des Bildes auf,
welche oon R. Ed. Eiesegang0) die „Pseudosolarisation“ ge-
nannt wurde. Dieser Flame ist m. E. besser zu ersetzen durch
denjenigen oon „dichroitischen Polarisation“, weil, wie schon
früher aus meiner Bildformtheorie7) heroorging, das solarisierte
Bild an und für sich normal ist und erhalten werden kann,
ohne daf] man oon Polarisation noch eine Spur bemerkt. Flur
darin stimmen die beiden Erscheinungen überein, dalj im Ent-
wickler immer erst eine normale Kopie entwickelt wird, welche
später polarisiert8).
Bezüglich der Bildung des kolloiden Silbers durch den Ent-
wickler «erweist Eüppo-Eramer9), dem wir die ausführlichsten
Untersuchungen über den dichroitischen Schleier oerdanken, auf
folgende Beobachtung: „Die langsame Reduktion unbelichteter
Silberhaloidschichten führt zur Bildung oon Silber in rein
kolloidem Zustande, während das normale Silber des photo-
graphischen Bildes die schwarze öelform zeigt.“
Eine einfache Beziehung zwischen der Bildung des di-
chroitischen Schleiers und der Reduktionsschnelligkeit des Ent-
wicklers in bezug auf die Entwicklungsschnelligkeit des latenten

1) „Phot, flrehiu“ 1895, S. 300.
2) Cüppo-Cramer, „Phot. Probleme“ 1907, S. 159 u. f.
3) „Bull, de la Soc. franc. de phot.“ 1904, 2. Serie, 20.
4) „Reuue des Sciences photographiques“ 1904, 5.257; 1905, S. 97.
5) „Science, Rrts, llature“ Ilr. 145, Bd.6, S. 148.
6) „Eiesegangs Phot. Almanach“ 1991.
7) „Koninkl. flkad. u. IVetensch. Rfd. Wis- en llafurkunde“ 1908, S. 775
„Zeitschr. f. reiss. Phot.“ 1908, VI, S 208.
8) Dies gilt bei der Solarisation nur für die „chemische“ Entwicklung.
9) „Phot. Korresp.“ 1908, S. 168.
 
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