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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 23.1909

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Lüppo-Cramer, Henricus: Ueber die Wirkung des Wasserstoffperoxyds, sowie der Terpene, Harze usw. auf die Trockenplatte
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Weigert, Fritz: Ueber die Verwandelbarkeit von Licht in chemische Energie
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https://doi.org/10.11588/diglit.44941#0122

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lieber die Verwandelbarkeit von Eicht in chemische Energie.

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misch er Sensibilisator beim Anlaufen im Eichte. Unter
wässriger E/2O2-Pösung schwärzen sich Bromsilberplatten
weniger rasch als unter reinem Wasser, was ich J) schon vor
Jahren gegenüber den Angaben uon Tugolessow feststellte.
Hier überwiegt wohl der gegen die Halogenabspaltung gerichtete
Einfluß eines Oxydationsmittels über den Einflufj des durch die
Oxydation der Silberspuren gebildeten Sensibilisators. Bei der
silberheimfreien Pi p pm a n n - Emulsion oerzögert auch die geringe
absorbierte ITlenge H20.2 das Anlaufen im Eichte. Die gleiche
Erscheinung wurde auch bei Diapositivplaften beobachtet, die
mehrere Tage lang der Wirhung trockenen Kolophoniums
ausgesetzt waren. Auf solchen Platten wurden die dem Kolo-
phonium ausgeset]t gewesenen Stellen erheblich weniger im
Eichte gedunkelt als der übrige Teil der Platte. Der Endeffekt
des Kolophoniums und anderer Terpene (Kanadabalsam) ist
hier scheinbar ein ähnlicher wie bei kurzer Bestrahlung mit
Radiumstrahlen oder ultraoiolettem Pichte1 2); die Vorgänge
haben aber wohl nicht das geringste miteinander
gemeinsam.

Ueber die Verwandelbarkeit uon Picht in chemische Energie.
Von Dr. 5riß Weigert in Berlin.
Die Erforschung des Zusammenhanges, wie die chemischen
Erscheinungen, welche durch das Picht hervorgebracht oder be-
einflußt werden, Zustandekommen, stellt das Arbeitsgebiet der
reinen Photochemie dar. Da bei chemischen Vorgängen mit der
stofflichen Veränderung Wärme auftreten kann, die teilweise oder
ganz in irgend eine andere Energieform, Elektrizität oder mecha-
nische Arbeit usw. zu verwandeln ist, so lag es nahe, das Picht
oder die strahlende Energie, die die photochemischen Reaktionen
beeinflußt, direkt in Beziehung zu den dabei stattfindenden
Energieänderungen zu setzen.
Um nun die physikalisch wichtige Größe zu erhalten, welcher
Bruchteil der Pichtenergie, die eine lichtempfindliche Substanz
trifft, tatsächlich in chemische Energieformen umgewandelt wird,
mufz man die optischen und chemischen Eigenschaften der re-
agierenden Bestandteile kennen.
Zunächst sagt das älteste photochemische Gesetz, das Ab-
sorptionsgeseß von Grotthuß3), aus, daß nur die von den

1) „Phot. Korresp.“ 1903, S. 696.
2) Eüppo-Cramer, „Phot. Korresp.“ 1909, S. 20 u. 21.
3) Theodor von örotthu^, „Abhandlungen über Elektrizität und
Eicht“, Ost cd al d, „Klassiker“, Rr. 152.
 
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