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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 23.1909

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Jensen, Christian Albrecht Theodor: Durch Röntgenstrahlen hervorgerufene Münz- und Medaillenabbildungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.44941#0067

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münz- und medaillenabbildungen durch Röntgenstrahlen.

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Durch Röntgenstrahlen heruorgerufene ffiünz- und
Hledaillenabbildungen.
Von Chr. Jensen in Hamburg. ,
In den „Ann. der Physik“, 4. 5olge, Bd. 25, S. 187 bis 204 ’),
habe ich über JTlünzabbildungen berichtet, welche durch Röntgen-
strahlen heroorgerufen werden. Bei diesen Aufnahmen lag die
betreffende münze in einer Kassette auf der Schicht einer photo-
graphischen Platte. Dabei waren zwei 5älle zu unterscheiden,
entweder erschienen beim llegatiu die der Schicht anliegenden
Erhabenheiten dunkel und die entsprechenden Vertiefungen hell,
■oder aber es waren die Erhabenheiten hell und die Vertiefungen
dunkel. Was den erstgenannten 5all, der, da er hier kurz ab-
getan werden kann, zuerst besprochen werden soll, betrifft, so
wurde diese uon mir als Umkehrphänomen bezeichnete Er-
scheinung besonders leicht bei Silber- und Goldmünzen erhalten.
Es wurden auch Versuche mit oerschiedenen mit Kanälen uer-
sehenen metallplatten angestellt, und zwar wurden nach dieser
Richtung hin Aluminium, Eisen, flickel, Kupfer, Zink, Palladium,
Silber, Kadmium, Zinn, Antimon, Platin, Gold und Blei unter-
sucht. Diese nietalle waren so angeordnet, dafj diejenigen
Elemente in einer Reihe auf der Platte lagen, welche nach der
£othar-ITleyersehen Kuroe der Atomoolumina auf dem
nämlichen Ast liegen, und die auf diese Weise entstandenen
uier Gruppen wurden nach dem Vorgänge oon Voller und
Walter („Wiedern. Ann.“ 1897, Bd. 61, 5. 105) als Aluminium-,
Kupfer-; Silber- und Platingruppe bezeichnet. Die der Silber-
und Platingruppe angehörenden Elemente zeigten die Erscheinung
am besten, dagegen war dieselbe beim Aluminium nicht zu
konstatieren. Die, abgesehen oon den Dickendifferenzen durch
die metalle an sich heroorgerufenen Plattenschwärzungen waren
am intensiosten bei den zur Silbergruppe gehörenden metallen,
und es hatte den Anschein, als ob auch die durch Dicken-
unterschied heruorgerufene Differenz in der Schwärzung bei diesen
metallen stärker ausgeprägt war, als bei den Elementen der
Platingruppe.
Welcher llatur die Strahlen sind, welche beim llegatiu die
den Kanälen entsprechenden hellen und den Erhabenheiten ent-
sprechenden dunklen Stellen erzeugen, ob man es mit tertiären
Röntgenstrahlen zu tun hat oder nicht, darüber geben die bisher
angestellten Versuche noch nicht genügenden Aufschluß. Auch
steht die 5rage noch offen, ob und wie weit eine Absorption
der in 5rage kommenden Strahlen durch die in den Kanälen

1) Siehe auch „Rnn. d. Phys.“ 1906, Bd. 21, S. 901 bis 912.
 
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