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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 23.1909

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Nachtrag zu den Original-Beiträgen
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Tschörner, L.: Ueber Positivretouche für Reproduktionen
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Marktanner-Turneretscher, Gottlieb: Wesentlichere Fortschritte auf dem Gebiete der Mikrophotographie und Projektion
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https://doi.org/10.11588/diglit.44941#0538

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526 Fortschritte auf dem Gebiete der illikrophotographie usto.
getrocknet und dann mit Baummolle, die mit Benzin angefeuchtet
wurde,- überroischt. Hierbei hat sich sofort nach dem Ueber-
roischen das Wachs aufgelöst und den darüber gespritzten Ton
in Flächen abgehoben. Jn meiterer folge lösten sich der Reihe
nach der firnis, das Elemiharz, der Kanadabalsam und zuletzt
der oenetianische Terpentin.
Als bestes Deckmittel hat sich also die Wachslösung er-
wiesen, die sich oon der Kopie schnell und uollständig entfernen
läfjt, ohne fettspuren zu hinterlassen. ITlan kann damit — mie
Versuche bewiesen haben — auch auf bereits gespritzten Stellen
arbeiten und die Prozedur ein zweites oder drittes Mal wieder-
holen, ohne dafz sich ein schädlicher Einflufz bemerkbar machte.
Damit man nun beim Abdecken das bereits Gedeckte besser
sieht, habe ich uersucht, den Pack anzufärben. Lösungen oon
Drachenblut oder Asphalt, die ich dem Pack zusetzte, haben
sich dabei nicht bewährt, da der Pack beim Abwaschen die ge-
spritzten weiten Töne beschmutzte. Ebenso waren Zusätze uon
Jllustrations- und anderen Druckfarben nicht geeignet.
Auch trockene, puloerisierte färben, wie Zinnober, Milori-
und Berlinerblau, mit dem Pack oerrieben, färbten den weiten
Spritzton. Jch rieb nun etwa 1 Teil puloerisiertes Kremser-
weifz mit 2 Teilen der Wachslösung gut durcheinander und er-
hielt einen Decklack, mit dem es sich gut abdecken und der
sich mit Benzin sehr leicht und oollständig rein oon der ge-
spritzten Kopie abwaschen läfjt, ohne irgendwelche Spuren zu
hinterlassen.
Dieses billig und einfach herzustellende Abdeckmittel ist
daher speziell für die amerikanische ITlaschinenretouche zu
empfehlen.

Wesentlichere fortschritte auf dem Gebiete der Mikro-
photographie und Projektion.
Von Gottlieb ITlarktanner-Turneretscher,
Kustos der zoologischen und botanischen Abteilung am Pandes-
museum „Joanneum“ in Graz.
A) Illikrophotographie.
R. Ileuhaufz’ „Anleitung zur Mikrophotographie“ erschien
als Hefts der „Encyklopädie der Photographie“ in zweiter Auf-
lage, und ist dies Werkchen bekanntlich eine oorzügliche kurze
Anleitung für Anfänger auf diesem schwierigen Gebiete.
Ein kleiner Artikel P. frölichs in der „Phot. Welt“, Jahrg. 25,
5. 55, berichtet über die Herstellung oon Mikrophotographien
uon Kristallisationserscheinungen.
 
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